Am Dienstag wurden in einem Waldstück bei Rüdesheim gleich drei Weltkriegsbomben gefunden, zwei konnten unmittelbar danach entschärft werden. Nicht so die dritte: Eine 125-Kilo-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg widersetzte sich den Experten – der Blindgänger muss nun kontrolliert gesprengt werden. Das soll am Donnerstagmittag erfolgen, der Knall wird weithin zu hören sein. Gesperrt werden in der Mittagszeit dann auch die rechtsrheinische Bahnstrecke, die B42 sowie die Schifffahrt auf dem Rhein.

Mitteilung über den Fund dreier Weltkriegsbomben am Dienstag bei Rüdesheim durch die Feuerwehr im Rhein-Taunus-Kreis. - Grafik: Feuerwehr RTK
Mitteilung über den Fund dreier Weltkriegsbomben am Dienstag bei Rüdesheim durch die Feuerwehr im Rhein-Taunus-Kreis. – Grafik: Feuerwehr RTK

In einem Waldstück in der Nähe des Niederwalddenkmals, am Hang oberhalb von Rüdesheim wurden am Dienstag gleich drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Das Waldstück sei als Fundort von Weltkriegsbomben bekannt, sagte Michael Ehresmann, Kreisbrandmeister des Rhein-Taunus-Kreises und Mainzer Feuerwehrmann am Mittwoch im Gespräch mit Mainz&: In dem Gebiet hätten alliierte Flieger im Zweiten Weltkrieg gerne Restbestände ihrer Bombenvorräte fallen gelassen.

Am Dienstag war deshalb zunächst ein Bereich rund um das Jagdschloss Niederwald gesperrt, die Bundesstraße 42 am Rheinufer und die rechtsrheinische Bahnstrecke waren da noch nicht betroffen. Das aber ändert sich nun am Donnerstag: Voraussichtlich ab 11.30 Uhr werden die rechtsrheinische Bahnstrecke und die B42 für den Verkehr gesperrt, auch die Rheinschifffahrt wird gestoppt.

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Der Grund: Am Dienstag hatten von den drei Bomben nur zwei entschärft werden können -die dritte Bombe allerdings widersetzte sich. Die 125-Kilo-Bombe soll nun am Donnerstag kontrolliert gesprengt werden. Der Blindgänger liege in einem felsigen Waldgebiet unterhalb des Jagdschloss Niederwald, teilte die Feuerwehr Rheingau-Taunus mit. Experten des Kampfmittelräumdiensts rechneten daher damit, dass sich der Druck der Detonation nicht zum Boden, sondern in die Luft und Richtung Rhein abbauen wird.

Sperrgebiet für die Bombensprengung am Donnerstagmittag, der Bereich reicht bis an die Uferpromenade von Bingen. - Grafik: Feuerwehr RTK
Sperrgebiet für die Bombensprengung am Donnerstagmittag, der Bereich reicht bis an die Uferpromenade von Bingen. – Grafik: Feuerwehr RTK

Aufgrund der Lage der Bombe wurde ein Sperrradius von 1000 Metern um die Fundstelle angeordnet, Anwohner müssten aber so gut wie nicht evakuiert werden, sagte Ehresmann weiter. Evakuiert wird aber das Jagdschloss Niederwald, dazu einige wenige Wohnhäuser am Rand von Assmanshausen. Bereits ab den Morgenstunden werden zudem Waldwege sowie die Weinberge zwischen Niederwalddenkmal und Assmanshausen für jegliche Spaziergänger oder Winzer gesperrt. „Wir bitten die Bevölkerung, den Bereich zu meiden und den Anweisungen der Absperrposten Folge zu leisten“, teilte die Feuerwehr mit.

Die Sperrungen sollen von Polizei und Ordnungsamt auch aus der Luft kontrolliert werden, der Parkplatz Niederwalddenkmal wird von Einsatzfahrzeugen belegt sein. Voraussichtlich von 11.30 Uhr bis 12.45 Uhr wird dann für die Sprengung selbst die rechtsrheinische Bahnstrecke, die B42 sowie die Rheinschifffahrt gesperrt. Sogar im linksrheinischen Bingen wird ein Teil der Uferpromenade abgeriegelt, auch der Luftraum über dem Bereich wird dann gesperrt sein.

 

Auch im Mainzer Zollhafen musste 2017 eine Weltkriegsbombe gesprengt werden. - Foto: Stadt Mainz
Auch im Mainzer Zollhafen musste 2017 eine Weltkriegsbombe gesprengt werden. – Foto: Stadt Mainz

Die Fähre Bingen-Rüdesheim bleibe aber in Betrieb, ebenso die Seilbahn Rüdesheim-Niederwalddenkmal, heißt es weiter. Die Besucher können jedoch nicht weiter als bis zum Niederwalddenkmal. Die Bombe wird dann für die Sprengung ab Donnerstagmorgen mit 20 Tonnen Sand und einer Wasserblase mit 23.000 Litern Wasser abgedeckt, teilte die Feuerwehr weiter mit. Feuerwehr und Rettungsdienst stünden während der gesamten Arbeiten in Bereitschaft. Nach der Sprengung werde die Umgebung auf Splitter und Sprengstoffreste kontrolliert.

Eine solche Bomben-Sprengung kommt übrigens immer mal wieder vor, wenn die Zünder in den Jahrzehnte alten Blindgänger zu stark verrottet sind. In Mainz hatte im Mai 2017 eine Weltkriegsbombe auf der Ing3elheimer Aue gesprengt werden müssen: Die 250-Kilo-Bombe beendete ihr Leben mit einem sehr gedämpften Bumm.

Info& auf Mainz&: Aktuelle Informationen zur Bombensprengung bei Rüdesheim am Donnerstagmittag findet Ihr am besten hier auf Twitter bei der Feuerwehr des Rheingau-Taunus-Kreises. Mehr Hintergründe zur Sprengung von Weltkriegsbomben lest Ihr hier bei Mainz&-