Im modernen Zeitalter sind Handys und Tablets überall mit dabei, schon lange gibt es deshalb die Forderung nach freiem WLAN in der Mainzer Innenstadt. Nun haben die Mainzer Stadtwerke für die wichtigsten Plätze und Straßen der Innenstadt einen kostenfreien Zugang zu schnellem Internet für unterwegs geschaffen. Die ersten 40 WLAN-Hotspots sind seit dem 1. März 2017 installiert, bis Ende März sollen noch elf weitere Zugänge geschaffen werden. Surfen kann man jetzt kostenlos zwischen Dom und Schillerplatz sowie am Bahnhof, die Gegend um Neubrunnenplatz und Rathaus soll folgen. Allerdings muss man sich für die Nutzung erst einmal registrieren, bevor man lossurfen kann. Aber nicht wundern: Nach 30 Minuten trennt sich die Verbindung aus Sicherheitsgründen wieder, man kann sich jedoch mit seinem Passwort beliebig oft am Tag anmelden. Gerade bei öffentlichen Hotspots sollte man auf die Sicherheit achten. Deshalb lohnt es sich, einmal die besten VPN-Anbieter im Vergleich zu betrachten.
Mittlerweile hängen an einigen Masten der Innenstadt kleine Aufkleber mit der Aufschrift „M Hotspot“ und signalisieren den Standort der neuen WLAN-Router. Nachdem der Ausbau vergangenes Jahr begann, können Pendler, Shopping-Begeisterte, Besucher und Mainzer nun seit März mit ihren Geräten auf der Straße kostenlos im Internet surfen. Einfach an einem WLAN-Hotspot das Netzwerk „M Hotspot“ auswählen und den Schritten auf dem Display folgen. Bei der einmaligen Registrierung muss man E-Mail-Adresse, Mobiltelefonnummer, Name, Geschlecht und ein individuell gewähltes Passwort hinterlegen. Sobald eine Bestätigungs-SMS eingegangen ist, kann es losgehen.
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit städtischer WLAN-Versorgung noch weit zurück.
„Digitalisierung und Internetversorgung gehören für uns zur Daseinsvorsorge“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) bei der Vorstellung der Hotspots Anfang März. Die Mainzer Stadtwerke entwickelten für die Stadt einen Rahmenplan, nachdem zum Ende des ersten Quartals 2017 rund 45 Hotspots in der Mainzer Innenstadt errichtet werden sollten. „Dieses Ziel werden wir erreichen“, sagte Stadtwerke-Chef Detlev Höhne. In den vergangenen Monaten wurde deshalb von den Stadtwerken eine 1-Gigabit-Struktur aufgebaut mit AC-Standard, laut Stadtwerke ist das der neueste Stand der Technik.
Derzeit ist das WLAN-Netzwerk in der Fischtorstraße, am Liebfrauenplatz, am Markt, auf dem Gutenbergplatz, in der Schöfferstraße und am Höfchen, in der Ludwigsstraße, am Schillerplatz, am Bahnhofsplatz, in der Alicestraße und an der Kreuzung Stadthausstraße/Emmeransstraße verfügbar. Die neuen elf „Access Points“ sollen am Neubrunnenplatz, auf dem Rathausplatz und an der Rheingoldhalle, in der Stadthausstraße sowie in der Schusterstraße/Quintinsstraße dazukommen. Für Herbst 2017 ist außerdem der Ausbau am Rheinufer geplant, um ein durchgehendes Netz vom Bahnhof bis zum Rhein zu schaffen.
Zum Start sind Bandbreiten von bis zu 300 Mbit pro Sekunde vorgesehen, jedoch seien bis zu 1.000 Mbit pro Sekunde denkbar, heißt es weiter. Damit können laut Stadtwerke an jedem Punkt 200 Personen gleichzeitig surfen und mit der jetzigen Leistung auch problemlos Videos anschauen. Für den bisherigen Ausbau sind 200.000 Euro investiert worden, die Betriebskosten pro Jahr betragen 20.000 Euro. Für den Ausbau des WLANs und der notwendigen Infrastruktur in weiteren Innenstadtbereichen oder sogar einmal in den Stadtteilen suchen die Stadtwerke nun noch Partner oder Sponsoren, sagte der neue Stadtwerke-Vorstand Daniel Gahr.
Neben dem Angebot mancher Restaurants und Cafés hat vor allem die Initiative Freifunk in Mainz für kostenloses Internet in der Stadt gesorgt. Mittlerweile haben sie 758 Knotenpunkte mit 1.059 Clients geschaffen. Die freien WLAN-Hotspots können von jedermann dauerhaft und ohne Registrierung genutzt werden. Freifunk arbeitet dabei mit einer speziellen Software und speziellen Routern, die das Mitmachnetzwerk ermöglichen.
Die neuen „M Hotspots“ seien eine sehr gute Ergänzung zum bestehenden Angebot kommerzieller und ehrenamtlicher Betreiber, meinen die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion Martina Kracht und Martin Kinzelbach: „Eine weitere Vernetzung wäre wünschenswert, um in absehbarer Zeit nicht mehr von einem Hotspot zum nächsten zu gehen, sondern sich durch den konsequenten Ausbau an jeder x-beliebigen Stelle in der Innenstadt in das Internet einloggen zu können.“ Die SPD-Stadtratsfraktion hatte schon im September 2013 kostenfreies WLAN im Stadtgebiet gefordert und mit der Ampel-Koalition einen Antrag gestellt, der im Stadtrat breite Mehrheit fand. Daraufhin wurden Anfang Dezember 2013 zwölf Hotspots von Kabel Deutschland in der Innenstadt eingerichtet, die laut der Mainzer SPD bereits intensiv genutzt wurden. Dies war Anstoß dafür, die Verfügbarkeit von freiem Internet in der Stadt auszubauen.
Die CDU wollte sogar im Oktober 2016 freies WLAN in Bussen und Bahnen erreichen. „Damit würde der öffentliche Personennahverkehr für viele Menschen sicher noch attraktiver“, sagte der verkehrspolitische Sprecher Thomas Gerster damals. Auf Nachfrage von Mainz& meinte MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof im vergangenen Jahr, dies sei ein interessantes Thema, allerdings auch sehr kostspielig. Erleichtert wird die Einrichtung freier WLAN-Hotspots durch die Abschaffung der Störerhaftung durch die Bundesregierung im Sommer 2016. Seither wird es deutlich schwieriger, Betreiber solcher Netzwerke für Missbrauch zu belangen.
Info& auf Mainz&: Weitere Informationen unter anderem zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Hotspot-Nutzung findet Ihr auf der Homepage der Mainzer Stadtwerke. Wenn Ihr zum Angebot der Initiative Freifunk Mainz mehr erfahren wollt, könnt Ihr auf dieser Internetseite nachlesen. Mehr zur Forderung der CDU und zu den Plänen der Bundesregierung zum Thema Störerhaftung findet Ihr hier bei Mainz&.