Wie sieht die Zukunft der Ludwigsstraße in Mainz aus? Der Frage geht die Bürgerinitiative Ludwigsstraße morgen auf einer Diskussionsveranstaltung im Mainzer Rathaus nach – und daran nehmen niemand geringeres als Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) teil. Anfang September hatte die Stadtspitze stolz die Ingelheimer Baugesellschaft Dirk Gemünden als neuen Eigentümer des Karstadt-Gebäudes an der LU präsentiert, nun will die BI wissen: Welche Ziele verfolgen die Investoren? Was sind die städtebaulichen Zielsetzungen der Stadt? Und wie geht es nun konkret mit dem Einkaufszentrum an der Ludwigsstraße weiter?

Karstadthaus mit Pavillons an der Ludwigsstraße – hier soll ein neues Einkaufszentrum entstehen. – Foto: gik

Die Investoren, ein Firmengeflecht rund um die Firma des Bauunternehmers Dirk Gemünden, verkündeten im September, das lange geplante Einkaufszentrum an der LU verwirklichen zu wollen, allerdings weitgehend im Bestand der existierenden Häuser. Das Karstadt-Haus soll saniert und umgebaut werden, ebenso das Gebäude der Deutschen Bank – allerdings haben bislang noch beide Nutzer langfristige Mietverträge. Zusätzlicher Raum soll durch einen an die Ludwigsstraße vorgezogenen Baukörper entstehen, die derzeitigen Pavillons, aber auch die Freiflächen dazwischen würden verschwinden. 12,50 Meter hoch soll der neue Vorbau werden – wie sehr das die Sicht auf den Dom einschränken würde, ist unklar.

Entstehen soll insgesamt ein Einkaufszentrum von 17.000 Quadratmetern Fläche, die Stadtspitze betont, das sei eine sehr verträgliche Größe, die die umliegenden Mainzer Einkaufszonen nicht austrocknen werde. Die Stadt will nun ein Bebauungsplanverfahren für den Bereich zwischen Weißliliengasse und Gutenbergplatz anstrengen, auch solle die Öffentlichkeit „in geeigneter Form“ einbezogen werden – was das heißt, ist unklar. Alle Details von der Vorstellung des Vorhabens lest Ihr hier.

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Die Bürgerinitiative Ludwigsstraße befürchtet weiter einen Großklotz an der LU. – Foto: gik

 

Die BI Ludwigsstraße hatte denn auch kurz danach scharfe Kritik geübt: An der LU drohe weiter ein Großklotz, die Stadt gebe jeglichen Gestaltungsspielraum aus der Hand, und es würden viel zu wenig Wohnungen entstehen, lautete die Kernkritik. Nun hakt die Bürgerinitiative nach: „Wir erwarten uns zu brennenden Fragen Stellungnahmen aus dem Stadtvorstand“, heißt es in der Einladung für eine Veranstaltung am Dienstag, den 21. November 2017. Die BI wolle wissen, welche Pläne die neuen Investoren genau verfolgten und was die städtebaulichen Zielsetzungen der Stadt seien.

„Was wird aus den öffentlichen Plätzen – wird es im Falle eines Verkaufs einen Ausgleich an gleichwertigem öffentlichen Raum geben, so wie es der Stadtrat den Mainzern in mehreren früheren Beschlüssen zugesichert hat?“, fragt die BI weiter: „Welche Sekundär-Auswirkungen hätte eine Privatisierung und Bebauung der öffentlichen Plätze, insbesondere im Hinblick auf das Kleinklima und auf öffentliche Veranstaltungen?“ Und schließlich wolle man wissen, welche Form die Beteiligung der Bürgerschaft haben werde. Als Experten für Städtebau, Denkmalpflege und Stadtentwicklung hat die BI zudem den Mainzer Architekturprofessor Emil Hädler eingeladen, der an dem gemeinsamen Podium mit der Stadtspitze teilnehmen wird. Die Moderation hat der Ortsvorsteher der Mainzer-Altstadt, Brian Huck (Grüne).

Info& auf Mainz&: Dienstag, 21. November 2017, 20.00 Uhr Informationsveranstaltung und Diskussion der Bürgerinitiative Ludwigsstraße zum Thema „Zukunft der Ludwigsstraße – Die Stadt berichtet und stellt sich der Diskussion“ mit Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) und Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP). Ort: Mainzer Rathaus, Valencia Zimmer. Unseren Bericht über die Vorstellung der Investorengruppe rund um Dirk Gemünden findet Ihr hier, die Kritik der BI lest Ihr hier.

 

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