Mann, Mann, Mann ist das spannend: Die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz an diesem Sonntag gehört wirklich zu dem spannendsten, was die Wahlszene so zu bieten hat. Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den großen Parteien, Zielenspurte vom Feinsten (SPD), schwächelnde Sieger von vor fünf Jahren (Grüne), unerwartet starke Geheimtipps (FDP) und die Frage: Wer regiert künftig Rheinland-Pfalz – Malu Dreyer (SPD) oder Julia Klöckner (CDU)? Und Ihr könnt dabei sein! Wie? Indem Ihr wählen geht!!! Denn sonst bestimmen andere über Euch. Wer nicht wählen geht, stärkt die Extreme vom Rand – bei dieser Wahl ist das vor allem die Alternative für Deutschland (AfD).
Rund 145.450 Wahlberechtigte sind an diesem Sonntag in Mainz zum Gang an die Urnen aufgerufen, das sind rund 3.500 Personen mehr als bei der letzten Landtagswahl 2011. Damals stimmten 30 Prozent der Mainzer für die SPD, 29,8 Prozent für die CDU, 26,1 Prozent für die Grünen, 5,1 Prozent für die FDP und 3,1 Prozent für die Linke – die AfD gab es damals noch nicht. Und so eng wie vor fünf Jahren könnte es auch dieses Mal wieder werden – SPD und CDU liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf den letzten Metern. So herrscht Hochspannung: Wer wird am Ende die Nase leicht vorn haben?
Den Grünen droht allerdings ein Absturz: 2011 segelten sie nach der Atomkatastrophe von Fukushima auf ungeahnte Höhenflüge, davon ist praktisch nichts übrig. Auf ganzen 5,5 Prozent sahen die Umfragen die Grünen zuletzt, damit müssen sie sogar darum zittern, im Landtag zu bleiben. Die FDP wiederum schickt sich gerade mit 6 bis 7 Prozent in den Umfragen an, wieder in den Landtag einzuziehen. Bleibt noch die Frage: Wie stark wird die AfD? Bei den Kommunalwahlen in Wiesbaden vor einer Woche lagen die Rechtspopulisten zwischen 13 und 16 Prozent – ein Schock. Die Rechten könnten im Mainzer Landtag sämtliche Koalitionsoptionen jenseits der Großen Koalition blockieren, eine hohe Wahlbeteiligung hingegen sie klein halten.
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) rief denn auch die Mainzer eindringlich dazu auf, wählen zu gehen: “Unsere Demokratie lebt von der Beteiligung möglichst vieler Menschen an politischen Weichenstellungen”, betonte der OB. Wahlen seien ein Grundrecht, das leider immer weniger Wert geschätzt werde. “In vielen anderen Kulturkreisen wünschen sich die Menschen eine solche Chance auf Mitbestimmung des politischen Geschehens”, erinnerte Ebling. Die Teilnahme an den Wahlen bleibe die grundlegende Form der Teilnahme an der Demokratie. “Wer nicht selbst entscheidet, über den wird entschieden”, betonte der OB.
Mainz hat übrigens zwei Wahlbezirke, den Wahlkreis mit der Nummer 27 und den mit der Nummer 28. Wahlbezirk 27 – Mainz I – umfasst die Stadtteile Mainz-Altstadt, Mainz-Laubenheim, Mainz-Neustadt, Mainz-
Oberstadt, Mainz-Hartenberg / Münchfeld und Mainz-Weisenau. Wahlkreis 28 – Mainz II – wird gebildet aus Mainz-Bretzenheim, Mainz-Drais, Mainz-Ebersheim, Mainz-Finthen, Mainz-Gonsenheim, Mainz-Hechtsheim, Mainz-Lerchenberg, Mainz-Marienborn, und Mainz-Mombach. Diese Anordnung wurde für die Wahl 2016 neu geschaffen, beachtet das also bitte beim Vergleich zu 2011.
Gewählt wird in 176 Stimmbezirken (2011 waren es noch 166), davon sind 52 reine Briefwahlbezirke. Jedem Wahlbezirk steht ein Wahlvorstand mit je acht Personen vor. Bei der Gesamtkoordination der Wahlen sind zudem rund 100 weitere Personen “hinter den Kulissen” im Einsatz. Insgesamt sind damit am 27. März rund 1.500 Wahlhelfer aktiv, die allermeisten ehrenamtlich. Vielen Dank dafür! Das “vorläufige amtliche Endergebnis” für das Mainzer Stadtgebiet soll bis voraussichtlich 20.30 Uhr vorliegen.
2011 lag die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Mainz bei einigermaßen zufriedenstellenden 65,2 Prozent – wir würden ja sagen: da geht noch mehr 😉 Immerhin: 35.250 Wahlberechtigte haben bereits ihre Stimme abgegeben, per Briefwahl. Das entspricht einer Briefwahlbeteiligung von 24,24 Prozent (Stand 09.03.2016, 14.00 Uhr) der Wahlberechtigten in Mainz, 2011 waren das noch 18,6 Prozent. Damit liegt die Briefwahlbeteiligung deutlich über jener der letzten Landtagswahl.
Nun hoffen Demokraten aller Fraktionen, dass dies auf ein höheres Interesse der Bevölkerung am bevorstehenden Urnengang schließen lässt – Leute, spannend genug ist es ja! Sage dieses Mal bloß keiner, es komme auf ihn oder sie nicht an! Die Parteien kämpfen bis zur letzten Sekunde um jede Stimme. Und OB Ebling betonte: “Ich rufe alle Wahlberechtigten in Mainz auf: Machen Sie von Ihrem Stimmrecht Gebrauch, verleihen Sie Ihrer Stimme Macht und Gewicht!”
Mit einem originellen Wahlplakat rief am Samstag auch der Deutsche Gewerkschaftsbund in Mainz auf, zur Wahl zu gehen. “Wa(h)l in Sicht” warb mit einem großen Wal für die Wahl, das Plakat sei als “Hingucker und Nachdenker” gedacht, sagte DGB-Sprecher Henning Henn Mainz&, und betonte: “Wir sind absolut überparteilich und wollen einfach aufrufen, wählen zu gehen und sein demokratisches Wahlrecht nicht verfallen zu verfallen zu lassen. Wer nicht wählt, stärkt extremistische Parteien.” Deshalb sei es die Pflicht, aller Demokraten, “klar zu machen, dass es die Pflicht ist, wählen zu gehen.”
In diesem Sinne: GEHT WÄHLEN!!!
Info& auf Mainz&: Landtagswahl am Sonntag, den 13. März 2016, die Wahllokale haben geöffnet von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Ihr habt noch Fragen zum Thema Wählen in Mainz? Was Ihr ohne Wahlbenachrichtigung macht? Dann lest diesen Mainz&-Artikel “Wählen in Mainz”.Ihr könnt Euch nicht entscheiden, wen Ihr wählen solltß Dann schaut noch schnell beim Wahl-O-Mat vorbei, dort könnt Ihr Euch durch Inhalte klicken und erfahren, welche Partei Euch am nächsten steht!
Für die Wahlergebnisse gibt es etwas total cooles: die Wahlapp “Wahlportal”. Dort könnt Ihr Euch durch alle Städte und Kreise in Rheinland-Pfalz klicken, auch für Mainz gibt es detaillierte Ergebnisse. Dieselbe App-Oberfläche nutzt auch die Stadt Mainz für die Präsentation der Ergebnisse am Sonntag abend – unter https://wahl.mainz.de/wahlapp/ gelangt Ihr direkt auf die richtige Seite im Internet. Ansonsten könnt Ihr Euer Glück auf den Seiten des Landeswahlleiters in Bad Ems versuchen, beim Statistischen Landesamt, deren Server sind aber oft am Wahlabend überlastet. Zu den Ergebnissen beim Landeswahlleiter kommt Ihr hier.