Die Zeit der Kurfürsten von Mainz im 18. Jahrhundert war ja eine ungeheuer prägende für Mainz: Überall wurde gebaut, das kennen wir ja 😉 Damals aber entstanden die großen Prachtbauten, die heute so viel des Mainzer Flairs ausmachen: Das Kurfürstliche Schloss, aber die Peterskirche, der Osteiner Hof und der Bassenheimer Hof am Schillerplatz. Nun widmet sich ein Buch der reichen Bautätigkeit jener Zeit. Im Mittelpunkt steht der damalige Ingenieuroffizier Johann Jakob Schneider, der ab 1771 Baudirektor in Mainz war. Wenige nur kennen ihn – „Architekt ohne Werk“ heißt deshalb der Buchtitel, das heute im Rathaus vorgestellt wird.

Osteiner Hof mit Fastnachtsbrunnen
Der Osteiner Hof am Schillerplatz ist einer der Prachtbauten des 18. Jahrhunderts, aus der Zeit von Kurmainz – Foto: gik

Autor ist Ullrich Hellmann, Professor an der Akademie für Bildende Künste an der Mainzer Uni. Hellmanns Buch ist erschienen als Band 40 der „Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz“, darin: ein Überblick zum staatlichen Bauwesen im Kurfürstentum Mainz des 18. Jahrhunderts. Beschrieben werden die Strukturen der Baubehörde als auch die handelnden Personen beschrieben, vor allem aber die Bauaufgaben, die damals vom Straßen- über den Kirchenbau bis zu den Maßnahmen einer besseren baulichen Ausstattung der Universität reichten.

Flyer Buchvorstellung  Architekt ohne Werk
Das neue Werk „Architekt ohne Werk“ erscheint in der Reihe Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz

Der Ingenieuroffizier Johann Jakob Schneider hatte an den Schlachten im Siebenjährigen Krieg teilgenommen und konnte sich später in Mainz als Ingenieur Anerkennung erwerben. Im Jahre 1771 zum Baudirektor ernannt, war er 30 Jahre lang für sämtliche Baumaßnahmen im Kurstaat fachlich zuständig. Und das waren eine Menge – Schneider wirkte unter Kurfürsten wie Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (1763–1774), der zu den bedeutendsten Erzbischöfen von Mainz im 18. Jahrhundert gehörte, sowie unter Friedrich Karl Joseph von Erthal (1774–1802), der Spitäler, aber ganz besonders auch die Universität förderte.

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Hellmanns Werk handelt denn auch von einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs, sozialer und kultureller Reformen und gravierender politischer Veränderungen. All das hatte deutlich spürbare Auswirkungen auf das Bauwesen – und die Karriere von Johann Jakob Schneider.

Info& auf Mainz&: Buchvorstellung „Architekt ohne Werk – Das Bauwesen im Kurfürstentum Mainz unter Johann Jakob Laurentius Schneider (1734-1805)“ am Dienstag, 15. Dezember 2015, 18.00 Uhr im Mainzer Rathaus, Erfurter Zimmer. Es gibt ein Grußwort von Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) sowie eine Begrüßung durch den Leiter des Mainzer Stadtarchivs, Wolfgang Dobras. Das Buch fasst stolze 496 Seiten mit 178 Abbildungen und kostet 54,- Euro.

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