Es wird noch einmal so richtig heiß diese Woche, also nix wie an den Badesee! Und das könnt Ihr ganz entspannt genießen: das rheinland-pfälzische Umweltministerium meldete nun, alles gut bei den Badeseen. Trotz der Sommerhitze sind die rheinland-pfälzischen Badegewässer nicht in gefährdender Weise mit Bakterien belastet. Nur an fünf Stellen fanden die Prüfer erhöhte Werte, nur eine davon wird überhaupt von Badenden benutzt. Hier gilt nun erhöhte Vorsicht.

Bodensee mit Schwänen Seit Juni werden die Badegwässer im Land intensiv vom Landesuntersuchungsamt (LUA) überprüft, bei den 437 untersuchten Oberflächenwasserproben wurde nur bei fünf ein erhöhter Wert an Enterokokken oder Escherichia coli festgestellt. Die Proben stammten aber nur in einem Fall von einer Stelle, die tatsächlich von Badenden genutzt wird, beruhigt das Ministerium.

Bis sich die Werte hier wieder normalisiert haben, gibt das zuständige Gesundheitsamt in solchen Fällen Verhaltensempfehlungen heraus, die bis hin zu einem vorübergehenden Badeverbot reichen können. So weit ist es aber noch nicht: Derzeit gibt es an keinem der rheinland-pfälzischen Badegewässer ein solches Badeverbot.

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Enterokokken und Escherichia coli sind natürliche Bewohner des menschlichen und tierischen Darms, informiert das Ministerium weiter. Sie können durch Fäkalien in Seen oder Weiher geraten und Infektionen verursachen, wenn sie beim Baden in den menschlichen Körper gelangen. Also versucht lieber, nciht so viel Wasser zu schlucken…

Schon zum Start der Badesaison am 1. Juni hieß es aus dem Ministerium, die Wasserqualität sei ausgezeichnet. Im Mai testeten das Landesuntersuchungsamt und die Gesundheitsämter der Kreisverwaltungen die Badegewässer und stellten – bis auf zwei – durchweg eine gute hygienische Wasserqualität fest. 67 Badeseen sind im Land als Badegewässer gelistet – leider befinden sich nur wenige davon in der Nähe von Mainz.

Der nächst gelegene See dürfte der bei Eich kurz vor Worms sein – wir können den jedenfalls empfehlen. Baggerseen gibt es dann weiter in der Umgebung von Speyer. Vergleichsweise nah gelegen von Mainz aus sind außerdem der hessische Riedsee bei Groß-Gerau oder das Langener Waldschwimmbad – wunderschön. Auch gibt es bei Mörfelden-Walldorf einige Seen – eine gute Übersicht dazu findet Ihr auf dieser Internetseite. Strand am Main bei Kostheim

Untersucht werden die Gewässer regelmäßig auf Keimbelastungen, zusätzlich aber untersucht das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht die Badegewässer auch noch auf Massenentwicklungen von Cyanobakterien. Das sind, wenn wir das richtig verstanden haben, Blaualgen, die etwa Hautreizungen oder Durchfall auslösen können. Betroffene Gewässer bleiben so lange unter Beobachtung, bis keine Gesundheitsrisiken mehr bestehen, versichert das Ministerium.

Das betrifft derzeit denn auch ein Badegewässer: der Neuhofener Altrhein im Rhein-Pfalz-Kreis musste genau wegen der Cyanobakterien Blaualgen gesperrt werden. Zur Verbesserung der Wasserqualität sei dort für dieses Jahr eine Tiefenwasserentnahme geplant, teilte das Ministerium weiter mit. Offenbar will man dem Problem auf den Grund gehen… Ein permanentes Badeverbot besteht außerdem für den Steinhäuserwühlsee bei Speyer, der nämlich von chemisch verunreinigtem Grundwasser angeströmt wird. Na super.

Was die Flüsse und größere Bäche im Land angeht, nun, die werden nicht eigens untersucht. Flusswasser sei aus hygienischen Gründen grundsätzlich als gesundheitlich bedenklich anzusehen, betont das Ministerium, im Klartext: Hier schwimmt viel drin rum, Fische, Abfall…. In Rheinland-Pfalz ist deshalb kein Fluss oder größerer Bach als Badegewässer ausgewiesen. Das Umweltministerium rät deshalb generell vom Baden in Fließgewässern ab.

Rheinstrand Kastel mit Blick auf Mainz Nach unserer Erfahrung tötet ein Bad in Rhein oder Nahe einen nicht gleich, trotzdem solltet Ihr das Wasser vorsichtshalber nicht literweise trinken. Das Ministerium verweist aber vorsichtshalber auf eine „nicht auszuschließende Infektionsgefahr“ und warnt zudem vor weiteren Gefahren durch Schiffsverkehr und teils starke Strömung.

Gerade was den Rhein angeht, können wir uns dem nur anschließen: Der scheinbar so harmlos dahin strömende Rhein birgt tückische Strömungen und Untiefen – auch 2015 sind schon mindestens zwei Menschen beim Baden im Rhein ertrunken. Also BITTE passt an den Rheinstränden auf und geht vor allem nicht nachts in Mainz mal kurz baden!

Die Rettungskräfte sind verpflichtet, bei jedem Hinweis auf eine Schwimmer im Rhein das ganz große Programm auszufahren: Rettungsboote, Suchtrupps an Land – und Hubschrauber. Also erspart uns allen doch bitte den nächtlichen Krach, ja? Und das Ministerium bittet die Badegäste, sich an natürlichen Gewässern auch umweltbewusst zu verhalten. Klar, dass Ihr Euren Abfall vollständig wieder mit nach Hause nehmt, gell? Und verzichtet bittet auch auf das Füttern und Anlocken von Wasservögeln und Fischen – das ist für Wildtiere nämlich gar nicht gesund.

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Übersichtskarten, Steckbriefe und aktuelle Messwerte zu den rheinland-pfälzischen Badegewässern findet Ihr im „Badegewässer-Atlas“ unter www.badeseen.rlp.de. Die Ergebnisse des EU-Badegewässerberichts 2014 könnt Ihr Euch hier ansehen. Eine gute Übersicht über Badeseen im Kreis Groß-Gerau findet Ihr auf dieser Internetseite.

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