Das alte Kerngelände der Wiesbadener Dyckerhoff-Zementfabrik gehört nun der Stadt Wiesbaden: Die Wiesbadener Stadtentwicklungsgesellschaft SEG habe ein rund 2,7 Hektar großes Teilgrundstück von der Dyckerhoff GmbH erworben, teilte die Stadt Wiesbaden am Montag mit. Zu dem Gelände direkt am Rheinufer in Mainz-Amöneburg gehören mehrere denkmalgeschützte Gebäude wie eine ehemalige Kraftwerkshalle, der markante Wasserturm, zwei Villen sowie das alte Dyckerhoff-Hochhaus.

Dieses Dyckerhoff-Gelände samt Villen und Hochhaus wurde nun von der Stadt Wiesbaden erworben.- Foto: Stadt Wiesbaden
Dieses Dyckerhoff-Gelände samt Villen und Hochhaus wurde nun von der Stadt Wiesbaden erworben.- Foto: Stadt Wiesbaden

Der Kauf werde „auf lange Sicht den wichtigen Einfluss auf die Gestaltung und die Nutzung des Rheinufers für die Landeshauptstadt Wiesbaden sichern“, sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD), deshalb begrüße die Stadt den Zukauf sehr. „Das Rhein- und das Mainufer prägen unsere schöne Stadt, der unmittelbare Rheinzugang ist aber nicht vermehrbar“, sagte Mende weiter. Mit dem Kauf geht ein altes Kerngelände der 1864 gegründeten Zementfabrik Dyckerhoff in das Eigentum der Stadt Wiesbaden über, zu dem Areal gehören denkmalgeschützte Villen ebenso wie der markante alte Wasserturm sowie das in den 1960er Jahren erbaute Dyckerhof-Hochhaus.

„Weiter gehen in das Eigentum der SEG mehrere stillgelegte Industrietanks, eine Garagenanlage, zwei Tennisplätze und Kleingärten über“, teilte die Stadt Wiesbaden weiter mit. Die Grundstücksübergabe sei zum Jahreswechsel 2021/2022 geplant. Was genau die Stadt mit dem Areal vorhat, verriet sie ebenso wenig wie den Kaufpreis. „Aufgrund der Heterogenität der bestehenden Liegenschaften wird das Nachnutzungskonzept für dieses Areal längere Zeit benötigen, bis es final ausgearbeitet und genehmigt ist“, sagte SEG -Geschäftsführer Roland Stöcklin, und betonte: „Dafür wird am Ende der Entwicklung jedoch auch ein bedeutendes Stück Stadtreparatur erarbeitet.“

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Auch der alte Wasserturm von Dyckerhoff gehört mit zur Kaufmasse. - Foto: Oliver Abels
Auch der alte Wasserturm von Dyckerhoff gehört mit zur Kaufmasse. – Foto: Oliver Abels/Wikimedia

Durch die Vielzahl an zu berücksichtigenden und teilweise noch zu erhaltenden Leitungen und Kanälen, Dienstbarkeiten, Geh- und Fahrrechten, sowie auch durch die Übernahme bestehender Mietverhältnisse seien die Verhandlungen über das Teilgrundstück „sehr komplex“ gewesen, hieß es weiter. Die Nachnutzung solle natürlich „partnerschaftlich mit den Nachbarn und wichtigen Arbeitgebern des Industrieparks InfraServ, der Sopro-Bauchemie und Dyckerhoff“ entwickelt werden, betonte Oberbürgermeister Mende zudem.

„Als direkter Nachbar an das verkaufte Gelände sind wir sehr gespannt, wie mit diesem enormen Potenzial umgegangen wird“, sagte Dirk Beese, Geschäftsführer der Dyckerhoff GmbH zum Verkauf an die SEG. Mit der Revitalisierung werde die SEG „neue Vielfalt in die zwei Wiesbadener Stadtteile Amöneburg und Biebrich bringen.“

Info& auf Mainz&: Mehr zur Geschichte von Dyckerhoff und der Zementfabrik am Rhein, die heute zum italienischen Konzern Butzzi Unicem gehört, findet Ihr hier im Internet.

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