Licht aus für den Klimaschutz – am Samstag ist es wieder so weit: Um 20.30 Uhr gehen rund um den Globus die Lichter an Wahrzeichen aus aller Welt aus, um ein Zeichen für Energiereduzierung und mehr Klimaschutz zu setzen. Die „Earth Hour“ findet 2017 bereits zum 11. Mal statt, in Mainz versinken um 20.30 Uhr rund 40 Gebäude der Stadt im Dunkeln. Das Besondere in diesem Jahr: Die Mainzer Lichter bleiben gleich für zwei Stunden aus, das soll auf die besonderen Klimaziele der Stadt im Rahmen des Masterplans 100 Prozent Klimaschutz aufmerksam machen. Passend dazu gibt es am Samstagabend einen besonderen Stadtrundgang unter dem Motto „Mainz einmal anders“, einen Rundgang im Dunkeln.

Wenn am Dom das Licht ausgeht – dann ist wieder Earth Hour in Mainz! – Foto: gik

 

Die Earth Hour wurde 2007 im australischen Sydney erfunden, der World Wildlife Fund (WWF) von Australien startete mit der einstündigen Licht-Aus-Aktion am 31. März 2007 eine Umweltschutzkampagne, mit deren Hilfe Australien binnen 12 Monaten 5 Prozent weniger CO2-Emissionen ausstoßen sollte. Noch im gleichen Jahr gab es die ersten Nachahmer: die britische Hauptstadt London. Ein Jahr später erreichte die Earth Hour bereits 370 Städte in 35 Ländern, verteilt über 18 Zeitzonen – die Earth Hour wurde zur globalen Bewegung.

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2013 wurde bereits in mehr als 7.000 Städten weltweit bei der Earth Hour für eine Stunde das Licht an den jeweils berühmtesten Bauwerken ausgeschaltet – darunter die Oper von Sydney, die Pyramiden von Gizeh, der Eifelturm in Paris, die Akropolis in Athen, das Taj Mahal in Indien und der berühmte Big Ben in London. Die Aktion zeigt denn auch auf beeindruckende Weise, wieviel Energie alleine die Beleuchtung im öffentlichen Raum und in Gebäuden verschlingt. Die Earth Hour 2017 soll denn auch eine Mahnung sein, mehr auf Klimaschutz und Energieverschwendung zu achten – nötig ist das: Gerade warnte das Umweltbundesamt, dass Deutschland seine selbst gesteckten Klimaziele nicht wird einhalten können und beim Einsparen von CO2 hinterherhinkt.

Ein wichtiger Grund dafür: 2016 wurden sogar wieder mehr Treibhausgase ausgestoßen als zuvor. Schuld sind der Verkehr und insbesondere die Diesel-Abgase, sagt das Umweltbundesamt: 5,4 Millionen Tonnen mehr CO2 wurden 2016 im Vergleich zu 2015 ausgestoßen, das waren 3,4 Prozent mehr. Und allein der Dieselabsatz nahm um 3,5 Prozent zu, der Benzinabsatz stieg ebenfalls um 2 Prozent. Grund sind unter anderem ein steigender Gütertransport auf der Straße und ein sinkender auf der Schiene, ein steigender Flugverkehr und niedrige Benzinpreise.

Kerzen bilden den Schriftzug Earth Hour am Leichhof, 2016. – Foto: gik

Eigentlich wollte Deutschland im Jahr 2020 rund 40 Prozent weniger CO2 freisetzen als noch 1990, bisher sind aber nur 27,6 Prozent geschafft. Auch deswegen förderte der Bund derzeit Klimaschutzpläne in den Kommunen mit erheblichen Summen, Mainz bekommt allein 770.000 Euro als eine von 22 Masterplan-Kommunen dafür. Die Stadt hat dazu nun einen Prozess gestartet, eine Masterplan Klimaschutz zu entwickeln, der Plan soll im Sommer vorgelegt werden und die Mainzer zu „Klimahelden“ machen – mehr dazu hier bei Mainz&. Bis 2050 will man klimaneutral werden und den Energieverbrauch um 50 Prozent senken, die Treibhausgase sogar um 95 Prozent.

Bei der Earth Hour 2017 am Samstag will die Stadt denn auch für ihr Vorhaben werben und lädt zum einen natürlich dazu ein das Licht auszuschalten, zum anderen aber auch zu einer Stadtführung der besonderen Art: Im Dunkeln geht es 90 Minuten lang vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten zu zehn Gebäuden, die in Finsternis getaucht sind. Tour-Guide Stefanie Jung, Klimaschutzmanagerin Tatiana Herda Muñoz und Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne) persönlich „führen dabei mit Insider-Informationen und interessanten Fakten rund um die Mainzer Geschichte, Klimaschutz und Klimawandel durch den Abend“, heißt es in der Ankündigung.

Start und Ziel ist auf dem Leichhof, dort steht auch wieder die BI-Energiewende Mainz mit einem Informationsstand. Natürlich kann man das Schauspiel aber auch individuell erleben, an welchen Gebäuden in der Stadt überall das Licht ausgeht, seht Ihr unten in einer Tabelle. Die Earth Hour ist zunächst einmal eine rein symbolische Aktion, dennoch hoffen die Initiatoren auf einen Impuls, den Klimaschutz wieder ernster zu nehmen. Und schließlich seien gerade die großen Städte nicht nur die größten Verursacher des Klimawandels, sondern auch die größte Chance, den Klimawandel noch zu bremsen, heißt es auf der Earth Hour-Seite des WWF.

Info& auf Mainz&: Die 11. weltweite Earth Hour für den Klimaschutz findet am Samstag, den 25. März statt. Startpunkt ist um 20.30 Uhr, dann geht parallel weltweit das Licht an Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen aus – eine Stunde lang. In Mainz bleiben die Lichter in diesem Jahr sogar für zwei Stunden aus, von 20.30 Uhr bis 22.30 Uhr. Grund ist der Start der Aktion Masterplan 100 Prozent Klimaschutz, zu der Ihr mehr hier bei Mainz& lest. Die offizielle Earth Hour-Webseite findet Ihr hier.

Earth Hour 2017 in Mainz – Hier werden die Lichter gelöscht

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