Vier Jahre nach Eröffnung ihrer Eulchen Brauerei auf der historischen Kupferberg Terrasse expandieren die Mainzer Bierbrauer nun noch einmal deutlich: „Die Eulchen Brauerei übernimmt die Räumlichkeiten des Restaurants Kupferberg Terrassen sowie weitere Areale des Kupferbergs“, teilten die beiden Unternehmensgründer am Dienstag in Mainz mit. Nach kurzer Umbau- und Renovierungsphase werde die Gastronomie und Eventfläche unter dem Namen „Kupferberg Mainz“ ab dem 25. April eröffnen. Dazu gehören auch die tiefsten Sektkeller der Welt samt historischem Museum.
2013 machten Philip Vogel und Leonidas Lazaridis aus einer Bachelor-Arbeit zum Thema Design von Bierflaschen-Etiketten eine eigene Biermarke – das „Eulchen Bier“ war eine der ersten neuen Craft Beer-Marken in Mainz und Start einer unglaublichen Erfolgsgeschichte. 2.000 Flaschen brauten die beiden Mainzer am Anfang, im November 2013 eröffneten sie einen Popup-Store in der Gaugasse – die 2.000 Flaschen Bier waren binnen einer Woche verkauft.
Zehn Jahre später ist das „Eulchen“ längst Kult – und zu einem Großunternehmen herangereift: Inzwischen gibt es Eulchen Helles, Pils und Märzen, dazu saisonale Kreationen wie „White Christmas“ oder ein „Winter Wit“ mit weihnachtlichen Gewürzen. Vogel und Lazaridis haben nichts weniger als die altehrwürdige Biertradition von Mainz neu belebt – gebraut wird seit März 2019 in den Räumen der alten Kupferbergterrasse. Ausgerechnet an dem Ort, wo einst die Sektkultur erfunden wurde, wird heute in einer gläsernen Brauerei moderne Bier gebraut.
Expansion auf dem Kupferberg: Neues Restaurant in alten Räumen
Und nun expandieren die beiden Eulchen-Gründer weiter: Sie übernehmen nun auch das Restaurant Kupferberg Terrasse. Das hatte zuletzt eine wechselvolle Geschichte hinter sich, für das letzte große Highlight hatte dort vor rund zehn Jahren Spitzenköchin Eva Eppard gesorgt, bis die vor gut sechs Jahren in Richtung Hundertguldenmühle verschwand. Nun willen Vogel und Lazaridis das Restaurant im alten Gemäuer neu beleben – „mit frischer, regionaler und saisonaler Küchenphilosophie“, wie sie versprechen.
Das neue Konzept solle „das historische Areal wiederbeleben und eine Brücke zwischen Bier, Wein und Sekt schlagen“, sagen Vogel und Lazaridis: „Wir freuen uns sehr über die Erweiterung und die Chance, weitere Teile des Kupferbergs unseren Besuchern zugänglich zu machen.“ Besonders der große, einzigartige Garten sei in den Sommermonaten „eine Oase mitten im Herzen von Mainz“, schwärmen sie. Aber auch als Veranstaltungslocation für Tagungen, Firmenevents und Hochzeiten werde der Kupferberg weiterhin zur Verfügung stehen.
Älteste Sektkellerei Deutschlands, tiefste Sektkeller der Welt
„Wir haben in den letzten zehn Jahren viele Erfahrungen sammeln können beim wiederbeleben historischer Mainzer Orte“, sagte Vogel weiter: „Der Kupferberg ist unser Herzensprojekt, ein längst vergessenes Juwel, das wir Stück für Stück zum Strahlen bringen möchten.“ Tatsächlich ist die Geschichte, die sich mit dem Namen Kupferberg verbindet, vielen gar nicht so richtig bekannt: 1850 gründete hier Christian Adalbert Kupferberg eine der ersten Sektkellereien Deutschlands, die schnell Weltruf erlangte.
Kupferberg Sekte wurden bei der Weltausstellung in Paris gereicht, Reichskanzler Otto von Bismarck kam zu Besuch – wovon heute noch der Bismarck-Saal zeugt -, und in den tiefsten Sektkellern der Welt reiften Tropfen von Weltrang. Sechzig Keller in sieben Schichten unter der Erde, das ist Rekord, dazu kommen Jugendstil-Räume und ein Sektmuseum. Vogel und Lazaridis wollen die Führungen durch die historischen Sektkeller nun ausbauen – man darf gespannt sein.
Info& auf Mainz&: Das neue Restaurant Kupferberg Terrassen samt Eventräumen und Garten startet offiziell „nach einer kurzen Soft-Opening Phase am 25.04.2023“, wie es heißt. Die neue Homepage ist schon online – hier findet Ihr alle Infos. Mehr zur Geschichte von Eulchen Bier und der Bierkultur in Mainz lest Ihr hier bei Mainz&.