Meine Güte, das war ein hektisches Weihnachts-Wochenende für die Mainzer Feuerwehr: Ein abgestürzter Hund musste am Rhein gerettet werden, eine Frau vermeintlich aus dem Rhein, es brannten Baracken im Mombacher Unterfeld – und es bei den Kraftwerken Mainz-Wiesbaden auf der Ingelheimer Aue. Dazu musste fünfeinhalb Stunden Straßen geschrubbt werden… Wir ziehen den Hut und danken allen Rettern, die an den Feiertagen für uns im Einsatz waren!
Die Einsätze im Einzelnen: Am 1. Weihnachtsfeiertag standen im Mombacher Unterfeld auf einmal fünf Baracken in Flammen – aus bislang unbekannter Ursache. Mehrere Anrufer meldeten gegen 17:35 Uhr den von der A 643 und auch sonst weithin sichtbaren Feuerschein. Die anrückende Feuerwehr fand fünf Baracken und Gartenhütten im Vollbrand vor, konnte aber das Übergreifen auf einen benachbarten Hühnerstall erfolgreich verhindern. Der Brand wurde trotz der ausgedehnten Einsatzstelle zügig unter Kontrolle gebracht.
Am Sonntag musste dann um 11.00 Uhr ein Hund gerettet werden: Blacky war in der Taunusstraße in Höhe der Neustadt von der Kaimauer gestürzt. Vermutlich war der Hund auf den feuchten Steinplatten ausgerutscht und dann vier Meter tief auf die Ufersteine gefallen, wo er verletzt hocken blieb. Für sein Herrchen war der Hund dort nicht zu erreichen ohne Gefahr, selbst in den Rhein zu stürzen.
Der Mann alarmierte die Wasserschutzpolizei und die Feuerwehr – „genau richtig“, lobt diese. Ein Dienstboot der Wasserschutzpolizei Rheinland-Pfalz, ein Einsatzfahrzeug der Wasserschutzpolizei Hessen, ein Einsatzleitwagen, das Mehrzweckboot, sowie das auf Tierrettung spezialisierte Klein-Alarmfahrzeug (KLAF) der Berufsfeuerwehr erreichten kurze Zeit später die Einsatzstelle.
Das Mehrzweckboot der Feuerwehr legte mit einer Kopflandung am Ufer an und erreichte das Tier über die speziell für solche Fälle eingebaute Bugklappe. Es bestand der Verdacht, dass es zu einigen Knochenbrüchen bei dem Hund gekommen sei. Die Feuerwehrbeamten retteten den verängstigten Vierbeiner mit einer speziellen Hunde-Krankentrage auf das Boot und fuhren ihn zu den Treppen vor der Carponnière am Feldbergtor. Mit vereinten Kräften trugen die Einsatzbeamten den Patienten zum Fahrzeug des Hundehalters, der sofort einen Tierarzt aufsuchte. Wir wünschen schnelle Genesung!
Am Sonntagabend dann musste die Feuerwehr die Straßen von Mainz schrubben – eine Dieselspur war Schuld. Bei einem SUV war eine Dieselleitung kaputt, der Fahrer hatte es nicht bemerkt und mit dem Kraftstoff eine Spur kreuz und quer durch die gesamte Innenstadt gezogen. Diesel auf der Straße ist wie Schmieröl und besonders für Motorradfahrer extrem gefährlich.
Also war Großreinemachen angesagt: Sieben (!) Kilometer Straßen mussten abgesichert, mit Ölbindemittel beworfen, gekehrt, geschrubbt und mit Schildern abgesichert werden. Acht Großfahrzeuge der Feuerwehr Mainz waren im Einsatz dazu zwei Spezialfahrzeuge einer Spezialfirma für Verkehrsflächen-Reinigung. Erst nach fünfeinhalb Stunden konnte die Feuerwehr den Einsatz beenden.
Und es ging gleich weiter: Um 0.28 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand auf die Ingelheimer Aue gerufen. „Schnell bei uns brennts!“, hieß es vor Ort – sofort wurde Verstärkung in Form eines weiteren Löschfahrzeuges und eines Rettungswagens angefordert. In einem Büro der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden war es in 17 Metern Höhe zu einem Feuer gekommen, Ursache unklar. „Ein Atemschutztrupp löschte den Brand schnell mit einem C-Rohr und lüftete den Bereich mit zwei Hochdrucklüftern“, so der Feuerwehrbericht. Ein Mitarbeiter wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich dem Rettungsdienst übergeben.
Und dann war da noch der Anruf um 1.58 Uhr in der Nacht zum Montag. Ein Anwohner gab an, er hätte gesehen wie seine Frau über die Leitplanke am Rheinufer gestiegen sei. Plötzlich sei sie weg gewesen und er befürchtete, dass sie ins Wasser gefallen und abgetrieben war. Genau dort, wo am Morgen schon Blacky abgestürzt war…
Also kam das ganze Programm zum Einsatz: Tauchergruppen der Feuerwehren von Mainz und Wiesbaden, mehrere Rettungs- und Mehrzweckboote, das Feuerlöschboot, sowie Einsatzleit- und Beobachtungsfahrzeuge. Auch der Rettungsdienst, die Polizei und Wasserschutzpolizei waren im Einsatz. Bei der Erkundung vor Ort stellte sich nach einigen Minuten heraus, dass die Frau scheinbar wohlauf war. Sie hatte sich per Telefon gemeldet, wollte jedoch nicht ihren Aufenthaltsort preisgeben. Vermutlich hatte es Streit zwischen dem Ehepaar gegeben. Also Leute….