Das Projekt „intelligente Ampelschaltungen“ wird flächendeckend in Mainz erst bis Ende 2024 kommen. Es sei geplant, das vom Bund geförderte Projekt bis Ende 2024 vollständig umgesetzt zu haben, sagte Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) am Mittwoch im Mainzer Stadtrat. Man habe einen Aufschub bekommen, denn die Stadt habe Schwierigkeiten, die dafür ausgeschriebenen Stellen für Techniker zu besetzen. Einige „Grüne Wellen“ gebe es aber bereits – vor allem auf den Hauptverkehrsstraßen in der Innenstadt. Die sollen nun auf das kommende Tempo 30 angepasst werden.
Die Ampelschaltungen in Mainz sind ein steter Quell des Ärgers für viele Autofahrer, viele haben den Eindruck, es gebe gar keine „Grüne Wellen“, also hintereinander geschaltete grüne Ampeln. Das aber stimmt so nicht: „Grüne Wellen“ werden in Mainz an den meisten Hauptverkehrsstraßen mit aufeinanderfolgenden Signalanlagen eingesetzt, informierte Verkehrsdezernentin Eder nun auf Anfrage der AfD im Mainzer Stadtrat. Aktuell ist das etwa der Falle an der Kaiserstraße, der Rheinallee und der Rheinstraße.
Die „Grünen Wellen“ seien den ganzen Tag in Betrieb, heißt es in der Antwort weiter. Es würden aber vier unterschiedliche Programme geschaltet, die an die Verkehrsstärke und Hauptverkehrsrichtung angepasst sind. So sei die „Grüne Welle“ in der Morgenspitze besser abgestimmt für den Verkehr stadteinwärts geschaltet und in der Abendspitze für den Verkehr stadtauswärts. Absichtlich geschaltete „Rote Wellen“ gebe es hingegen nicht, betonte Eder.
Dazu gibt es an wichtigen Zufahrtsknotenpunkten in die Innenstadt sogenannte „Pförtnerampeln“: An den Knotenpunkten Pariser Straße/Geschwister-Scholl-Straße und Saarstraße/Untere Zahlbacher Straße erfolge „eine gewisse Pförtnerung“, teilte Eder weiter mit: Damit werde die Länge der Grünzeiten für die Fahrzeuge stadteinwärts an die Leistungsfähigkeit der nachfolgenden Knotenpunkte angepasst. Am Knotenpunkt Rheinstraße/Salvatorstraße sei durch die Einrichtung der Busspur die Anzahl der Fahrzeuge in den Verkehrsspitzenstunden reduziert worden.
Die Stadt werde nun zudem die „Grüne Welle“ in der Kaiserstraße sowie in der Rheinstraße und der Rheinallee zum 1. Juli auf die dann neu geltende Geschwindigkeit von 30 kmh anpassen, kündigte Eder an. Die Geschwindigkeitsbeschränkung ist Teil des Kampfes der Stadt Mainz gegen ein Dieselfahrverbot in der Innenstadt, das Tempo 30 soll helfen, die Luftschadstoffe zu senken, so dass die Stadt die Grenzwerte einhalten kann. Eder räumte zudem ein, die Stadt müsse den Luftreinhalteplan, der als Grundlage für die Änderungen gilt, neu auslegen – die erste Auslegung war mitten in den Shutdown der Corona-Pandemie geraten.
Damals hatte die Stadt Mainz behauptet, die Offenlegung sei nicht gefährdet, die Unterlagen seien jederzeit zugänglich gewesen. Inzwischen räumte Eder ein, die Zugänglichkeit sei ja nur eingeschränkt möglich gewesen, die Dezernentin kündigte nun eine neue Offenlegung an – wann genau, sagte sie nicht. Es seien dann aber auch neue Einwendungen gegen den Luftreinhalteplan möglich, fügte Eder hinzu.
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