Ein Influencer-Treffen fand hier schon statt, eine Fastnachtssitzung – und demnächst vielleicht auch Konzerte von Beyoncé und Lionel Richie? Das Stadion des Fußball-Bundesligisten Mainz 05 bietet Platz für 33.000 Gäste und auch sonst die idealen Voraussetzungen, findet jedenfalls die Industrie- und Handelskammer Rheinhessen – und bringt nun die MEWA-Arena als Standort für Kultur-Events ins Gespräch. Das könne „ein Kick“ für den Konzertstandort und Wirtschaftsraum Mainz werden, findet die IHK – und endlich wieder internationale Stars nach Mainz locken.

Konzert der Fantastischen Vier auf der Großbühne am Zollhafen, vor der Wohnbebauung. - Foto: gik
Konzert der Fantastischen Vier auf der Großbühne am Zollhafen, vor der Wohnbebauung. – Foto: gik

Der Sommer ist traditionell die große Saison für Open-Air-Konzerte, die sorgten „für Kultur und Leben am Standort – und sie sind ein Wirtschaftsfaktor“, betont man bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen, und fordert: „Die Landeshauptstadt Mainz sollte alle Ressourcen nutzen, um ihre Strahlkraft als Kulturstandort noch weiter zu vergrößern.“ Tatsächlich hat genau dieser Konzertstandort Mainz zuletzt arg gelitten: Fanden früher in Mainz legendäre Großkonzerte etwa von den Fantastischen Vier oder von internationalen Stars wie Sting, Mark Knopfler oder Neil Young am Mainzer Zollhafen statt, wanderten diese Größen zuletzt nach Frankfurt oder Wiesbaden ab.

Die Stadttochter Mainzplus Citymarketing stellt zwar mit dem „Summer in the City“ weiter einen Konzertreigen mit namhaften Künstlern auf die Beine, doch echte Großkonzerte mit Zehntausenden von Fans gab es in Mainz seit Jahren nicht mehr – bei der IHK bedauert man das offenbar: „Mainz ist ein starker Kulturstandort, doch wir nutzen noch nicht unser gesamtes Potenzial“, sagte nun IHK-Präsident Peter Hähner.

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Stars wie Sting oder Lionel Richie: Wiesbaden statt Mainz

Obwohl die Veranstaltungsbranche wegen hoher Produktionskosten und fehlendem Personal weiter kämpfe, besuche immerhin jeder zweite Deutsche zumindest gelegentlich eine Musikveranstaltung, gab Hähner zu bedenken. Die Zahlungsbereitschaft für Live-Events ist gestiegen, sage etwa die Statistik-Plattform Statista. „Demnach steigen die Umsätze aus Ticketverkäufen für Live-Musik in Deutschland, im Jahr 2025 sollen sie bei rund 1,7 Milliarden Euro liegen“, rechnete Hähner vor.

Künftig Flutlicht für Konzerte im Mainz 05-Stadion? Fastnachtssitzungen gabs jedenfalls schon. - Foto: gikgabs hier jedenfalls schon... - Foto:
Künftig Flutlicht für Konzerte im Mainz 05-Stadion? Fastnachtssitzungen gabs jedenfalls schon. – Foto: gik

Die Grenze in Mainz liege hingegen derzeit bei gut 10.000 Besuchern im Mainzer Volkspark, betonte IHK Hauptgeschäftsführer Günter Jertz – das sei einfach zu klein für Konzerte von Weltstars. So biete etwa die BRITA-Arena im benachbarten Wiesbaden immerhin gut 16.000 Plätze und Raum für Weltstars wie Sting und Lionel Richie, während im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern im Juni gut 40.000 Fans Mark Forster zujubeln konnten.

„Das Konzert von Pop-Queen Beyoncé im Deutsche Bank Park in Frankfurt war innerhalb weniger Minuten ausverkauft, mehr als 42.000 Menschen kamen ins Stadion“, zeigte Jertz weiter auf. Depeche Mode und Harry Styles hätten im Sommer in Frankfurt gleich zwei Konzerte gegeben – das müsse doch auch in Mainz gehen. Die IHK-Vertreter schlagen deshalb vor, die MEWA-Arena von Mainz 05 auch für große Konzert-Events zu nutzen. Schließlich biete das Stadion nahe des Europakreisels mit knapp 33.000 Plätzen, ÖPNV-Anbindung, Autobahnanschluss, Flughafennähe sowie kurzen Wegen ins Stadtzentrum dafür beste Voraussetzungen.

„Konzerte im Stadion: Magnet für Mainz“

Platz für 33.000 Zuschauer: die Arena von Mainz 05. - Foto: gik
Platz für 33.000 Zuschauer: die Arena von Mainz 05. – Foto: gik

„Konzerte im Stadion wären ein Magnet für Mainz, auch mit Blick auf den Wirtschaftsstandort“, sagte Hähner: „Damit stärken wir Branchen, die angesichts von Inflation und Kaufzurückhaltung gerade jetzt einen Schub benötigen.“ Die MEWA-Arena biete die Möglichkeit, internationale Künstler für Mainz zu gewinnen, und damit zehntausende Fans nach Mainz zu locken, die auch Tourismus, Hotellerie, Gastronomie und Handel beleben würden.

„Wenn wir das Stadion für Konzert-Events öffnen, erschließen wir uns damit mehr Kapazitäten und neue Zielgruppen“, betonte auch Jertz. Als Mehrzweckstadion, das bereits für private und geschäftliche Veranstaltungen genutzt werde, könne sich auch die MEWA-Arena „zum weiteren Magneten für das Rhein-Main-Gebiet und Rheinland-Pfalz entwickeln.“

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