UPDATE& — Noch immer suchen viele Mainzer eine Impfmöglichkeit, nun bietet sich kurzfristig eine besonders gute Gelegenheit, um kurz vor den Sommerferien noch eine Impfung zu erhalten: Die Stadt Mainz bietet vom 12. bis 31. Juli eine Sonderimpfaktion an. Verimpft wird der Wirkstoff von Johnson & Johnson, das Besondere daran: Von diesem Wirkstoff braucht man nur eine Spritze, um vollständigen Impfschutz zu erhalten. 1.800 Impfdosen stehen zur Verfügung, anmelden kann sich jeder mit festem Wohnsitz in Mainz, und zwar schon ab 18 Jahren. Derweil weitet die Mainzer Universität ihre Sonderimpfaktion für Studierende aus: Weil nicht genügend Interessenten da waren, gibt es nun keine Altersbeschränkung bis 27 Jahre mehr – Impfen lassen kann sich hier nun jeder, und das ohne Voranmeldung.

Lange Schlange bei der Sonderimpfaktion an der Uni Mainz am Mittwoch. - Foto: rlp.de
Lange Schlange bei der Sonderimpfaktion an der Uni Mainz am Mittwoch. – Foto: rlp.de

Am Mittwoch startete an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität einen Sonderimpfaktion für junge Menschen, die zunächst nur für Interessenten zwischen 18 und 27 Jahren vorgesehen war. Zielgruppe waren vor allem Studierende, aber auch Auszubildende aus Mainz und Umgebung. Bereits am ersten Tag bildeten sich auf dem Unicampus lange Warteschlangen, auch weil für die Impfung keine Anmeldung nötig ist. 5.000 Impfdosen der Mainzer Firma Biontech stehen dafür zur Verfügung, geimpft wird täglich von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr – auch am kommenden Wochenende. Details zu der Impfaktion gibt es hier im Netz.

Am Freitag teilte die Hochschule dann überraschend und kurz angebunden auf ihrer Facebookseite mit: „Ab sofort bis zum 14. Juli können sich alle Personen ab 18 Jahren auf dem Gutenberg-Campus impfen lassen.“ Der Allgemeine Studierendenausschuss AStA der Hochschule verriet die Hintergründe auf seiner Facebookseite: „Da der Andrang aktuell sehr gering ist wurde die ALTERSBEGRENZUNG AUFGEHOBEN!“ Nun könnten sich „alle impfen lassen, die in Rheinland-Pfalz wohnen, studieren oder arbeiten. Teilt diese Nachricht und kommt vorbei, damit kein Impfstoff weggeschmissen werden muss!“ Haben wir hiermit getan 😉

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Die Sonder-Impfaktionen sind auch Ausdruck davon, dass Deutschland inzwischen mehr Impfstoff erhält, gleichzeitig aber die Impfbereitschaft sinkt: Die Wartelisten in den Impfzentren werden kürzer, berichtete Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Mittwoch. „Wir stehen kurz vor einem Wendepunkt in der Impfkampagne“, betonte der Minister am Donnerstag. Der Impfstoff werde „bald keine Mangelware mehr sein“, Deutschland werde mehr Impfdosen als Impfwillige haben. „Wir werden das nutzen, um die Impfungen vermehrt dorthin zu bringen, wo Menschen zusammenkommen“, kündigte Hoch an – das Land plant künftig den Einsatz von Impfbussen sowie Stadtteilimpfungen und Sonderimpfaktionen.

Das Mainzer Impfzentrum. - Foto: gik
Das Mainzer Impfzentrum. – Foto: gik

Eine davon findet nun kommende Woche in Mainz statt: Man habe vom Land ein Sonderkontingent von 1.800 Dosen des Impfstoffs Janssen des Herstellers Johnson & Johnson erhalten, teilte die Stadt Mainz am Donnerstag mit. Damit werde vom 12. bis zum 31. Juli 2021 eine Sonderimpfaktion im Impfzentrum Mainz durchgeführt, für die von montags bis samstags zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr Sondertermine vergeben werden.

Für die Sonderimpfaktion können sich alle Personen ab 18 Jahren mit einem festen Wohnsitz in der Stadt Mainz anmelden, und zwar ab sofort unter der Email-Adresse impfzentrum@stadt.mainz.de melden. Das Impfzentrum Mainz werde sich dann bei den impfwilligen Personen mit einem konkreten Termin in Form einer Bestätigungsmail zurückmelden. Der große Vorteil für die Impfwilligen bei dieser Aktion: Bei dem Vektor-Impfstoff mit Namen „Janssen“ muss nur eine Dosis erreicht werden, um den vollen Impfschutz zu erhalten – zumindest war das bisher der Fall. Angesichts der deutlich aggressiveren neuen Delta-Mutante diskutieren Experten derzeit, ob auch bei Janssen eine zweite Impfung notwendig wird, entschieden ist dazu aber noch nichts.

Die Warteschlangen werden kürzer, der Andrang auf Corona-Impfungen weniger. - Foto: Stadt Mainz
Die Warteschlangen werden kürzer, der Andrang auf Corona-Impfungen weniger. – Foto: Stadt Mainz

Derzeit gilt: Nach nur einer Impfdosis wird zwei Wochen nach der Impfung der Impfschutz durch Johnson & Johnson international akzeptiert. Das bringe gerade auch mit Blick auf einen möglichen Sommerurlaub große Erleichterungen mit sich, heißt es bei der Stadt weiter. Überraschend ist allerdings, dass die Stadt Mainz Anmeldungen für die Sonderimpfaktion schon ab 18 Jahren zulässt: Da auch bei dem Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson nach der Impfung vereinzelt gefährliche Hirnvenenthrombosen auftraten – vor allem in den USA – empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland eigentlich nur die Impfung von Janssen an Menschen über 60 Jahre.

Bislang hatten die Impfzentren der Kommunen die Stiko-Empfehlungen als bindend angesehen, so hatte das Land Rheinland-Pfalz etwa Impfungen bei Kindern unter 18 Jahren gestoppt, nachdem die Stiko diese nicht empfohlen hatte. Für Johnson & Johnson gilt aber: Personen unter 60 Jahren können sich auch mit diesem Impfstoff impfen lassen, wenn sie zuvor gründlich durch einen Arzt beraten und aufgeklärt wurden. Einen guten Überblick über den Impfstoff, seine Wirkungsweise sowie bekannte Nebenwirkungen gibt es auf dem Infoportal infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Info& auf Mainz&: Für die Sonderimpfaktion der Stadt Mainz vom 12. bis 31. Juli 2021 kann man sich ab sofort unter der Email-Adresse impfzentrum@stadt.mainz.de anmelden. Spontane Impftermine kann man auch über die Impfbörse Mainz erhalten, für die Nachrückerliste dort können sich aber nur Personen anmelden, die bereits für eine Impfung beim Land Rheinland-Pfalz registriert sind – mehr dazu hier auf Mainz&.