Es war 2014, als die Internetzeitung Mainz& zum ersten Mal die Glühweine auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt testete – und ein echtes Aha-Erlebnis hatte: Hier trinkt man echte Winzerglühweine, und das nicht nur an einem Stand, sondern an allen! Zehn Jahre danach wollten wir natürlich wissen: Wie hat sich das entwickelt? In Begleitung einer spannenden Jury haben wir zum 8. Mal den Weihnachtsmarkt-Test gemacht – und siehe: Die Vielfalt der Rebsorten, aus denen man Glühwein machen kann, hat sogar noch zugenommen. Wir sagen Euch, wo es welche grandiosen Glühweine gibt, wer die Sieger sind – und warum wir nach Jägermeister gesucht haben.
Wer hat „den besten“ Glühwein auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt? Seit 10 Jahren stellt die Internetzeitung Mainz& jetzt diese Frage, und dabei ist das eigentlich die falsche Frage – das aber wussten wir vor zehn Jahren noch gar nicht. Die große Überraschung beim 1. großen Mainz&-Glühweintest war nämlich: Die Qualität. In der Great Wine Capital Mainz werden nämlich an allen echten Glühweinständen auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt echte Winzer-Glühweine ausgeschenkt.
Heißen darf ein Glühwein so nur, wenn der Glühwein aus eigenen Weinen beim Erzeuger zubereitet oder hergestellt wurde, so weiß man beim Deutschen Weininstitut (DWI), und dessen Sprecher Ernst Büscher hat Mainz& auch in diesem Jahr wieder beim Glühweintest begleitet – der Fachmann war so oft dabei, wie sonst kein Jurymitglied. Und Büscher weiß: „In den letzten Jahren haben sowohl das Angebot von Winzerglühweinen als auch die Nachfrage zugenommen.“ Echter Winzer-Glühweine lägen voll im Trend, in den letzten Jahren vor allem weiße Glühweine und Rosé-Glühweine, die seit zwei Jahren auch so heißen dürfen.
Verkosten nach Profi-Regeln, breit gefächerte Jury
In 10 Jahren haben wir uns bei Mainz& denn auch durch die unglaubliche Vielfalt der Glühweine auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt probiert, haben immer neue Varianten entdeckt, mal weiße Glühweine prämiert, mal Rosés – und immer auch die roten „Grundweine“. Ein ganz dickes Dankeschön geht dabei an die Winzer und Schausteller der Stände: Sie haben uns all die Jahre völlig selbstverständlich mit kostenlosen Proben unterstützt – das ist großartig! Ausnahmen gab es nur in der Coronazeit: 2020 haben wir die Glühweine der Weihnachtsmarkt-Winzer ganz Corona-konform vor der eigenen Haustür getestet, 2021 fiel der Test einer Corona-Erkrankung der Mainz&-Chefin zum Opfer.
Das Prinzip aber ist all die Jahre dasselbe geblieben: Die Glühweine werden nach professionellen Regeln verkostet, und nach Geruch, Temperatur, vor allem aber nach der Ausgewogenheit beim Geschmack getestet – und auf einer Skala von 1 (durchgefallen) bis 5 (herausragend) benotet. Um es gleich zu sagen: durchgefallen ist kein einziger Glühwein, doch die Bewertungskriterien sorgen schon für große Unterschiede. Ist der Glühwein zu heiß oder schon kalt? Fällt er pappig-süß aus, oder kommt er mit kaum Süße daher (ja, das gibt es auch)? Welche Gewürze werden verwendet – und welcher Grundwein?
Zur Seite steht Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein – selbst seit mehr als 25 Jahren Weinjournalistin – immer eine Jury aus möglichst breit gestreuten Fähigkeiten. In diesem Jahr waren das neben DWI-Experte Büscher Heinz Meloth, Generaloberst der Mainzer Ranzengarde, Hoang Bach, Informatik-Student und Paketbote – und die komplette Mainzer Jägergarde in Gestalt ihres Chefs und Glühweinbeauftragten Bernd Frank. Elf Jahre feiert die Jägergarde in der Kampagne 2025, und natürlich hatte Generalfeldmarschall Frank ein ganz besonderes Augenmerk auf das Angebot der Stände: Wo gibt es hier Jägermeister?
Trend geht zu dezenteren Gewürzen, Bandbreite von leicht bis schwer
„Ich bin ja eigentlich Biertrinker“, sagte Bernd zu Beginn des Rundgangs, und wirkte schon ein wenig skeptisch. Sein Kommentar zum ersten Glühwein: „Kann man gut wegtrinken.“ Wir stehen an der Pyramide gleich am Eingang zum Mainzer Weihnachtsmarkt, und hier schenkt seit 2023 Thomas Geisinger den Glühwein aus. Das Weingut aus Ober-Olm bei Mainz ist aus Überzeugung bio, und schenkt in diesem Jahr einen roten Glühwein aus 80 Prozent Spätburgunder und 20 Prozent Dornfelder aus.
Und hier erleben wir gleich die erste Überraschung: Der Glühwein ist ausgesprochen dezent gewürzt. Zimt, Nelke, Muskat und Kardamon habe er verwendet, verrät Thomas Geisinger uns, „das ist nicht überwürzt, man schmeckt die Aromen des Weins“, freut sich Ernst Büscher prompt. Auch Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein findet ihn sehr weinig-lecker, Heinz fällt das Wort „elegant“ ein – nur Hoang interveniert: „Mir ist es geschmacklich zu ‚dünn‘, das ist eher was zum Wegtrinken.“
Prompt stellt sich heraus: Während Gisela eher auf schlanke, elegante Rotweine steht, mag Hoang eher schwere Rotweine mit „breitem“ Geschmacksbild – das ist durchaus typisch: Die Vorliebe für eine bestimmte Weinsorte bestimmt oft (aber nicht immer!) auch, welcher Glühwein einem schmeckt. Denn das Geheimnis lautet: beim Winzer-Glühwein bestimmt der Grundwein die Richtung. Bei Geisingers gibt es nämlich noch einen roten Barrique-Glühwein, und der kommt vom Geschmack her deutlich kräftiger und dunkler daher. „Die Röstaromen des Barriquefasses verbinden sich toll mit den Weihnachtsaromen“, staunt Ernst.
Enorme Bandbreite zwischen süß und elegant, frisch und süffig
Prämiert haben wir aber wieder nur die roten „Grund“-Glühweine, denn sie sind es, die den Hauptabsatz auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt ausmachen. Der Preis liegt einheitlich bei 4,- Euro pro Tasse, Spezialglühweine wie etwa der Barrique können aber auch teurer sein. Unser zweiter Fokus galt den weißen Glühweinen, und da überrascht Thomas Geisinger mit einem sehr frischen Riesling aus den Rebsorten Riesling und Grauburgunder. Und obwohl hier genau die gleichen Gewürze verwendet werden wie bei den roten Glühweinen, ist das Ergebnis ein völlig anderes: Der Glühwein kommt mit frischen Citrusnoten daher (Ernst & Gisela), kann aber auch mit Bonbonnoten aufwarten (Bernd & Hoang) – und erinnert Heinz an Pfirsiche. Ein toller, sehr süffiger weißer Glühwein, ist sich die Runde einig.
Wenige Schritte weiter, direkt an der Weihnachtskrippe, steht der Getränkestand der Familie Wingender – und auch hier werden echte Winzer-Glühweine ausgeschenkt. Die Eltern besaßen früher Weinberge, berichtet Chefin Petra Wingender, die kaufte das Weingut Pitthan aus Zotzenheim – heute einer der größten Glühweinproduzenten in Rheinhessen. Die Familie Wingender wandte sich mehr dem Schausteller-Geschäft zu, doch die Glühweine blieben natürlich Winzer-made by Pitthan – die Gewürze aber werden von Wingenders individuell kombiniert und mit dem Wein abgeschmeckt.
Der Rote ist hier ein Dornfelder – und der fällt sehr süß aus. „Ich finde das gut“, freut sich Hoang prompt, „er schmeckt sehr gut und ist geschmacklich fülliger als der erste.“ Bernd erinnert der Geschmack an Kirsche, „das ist typisch für Dornfelder“, erklärt Ernst, der auch noch Creme de Cassis-Noten entdeckt. Gisela schmeckt Dörrpflaumen heraus und ein dezenter Anisgeschmack – tatsächlich: gewürzt ist der Dornfelder mit Zimt, Anis und Kardamon.
Spannendes Süße-Säure-Spiel und klassischer roter Glühwein
Dass er eher süß ist, ist hier Programm: „Das passt zu unserer Kundschaft“, erklärt Juniorchefin Eva Wingender, „weniger süß ist vielen zu trocken.“ Das passt dann auch zum weißen Glühwein, einem Müller-Thurgau des Jahrgangs 2024: Er kommt blumig-leicht daher. „Sehr ausgewogen zwischen Süße, Gewürzen und Aromen“, findet Gisela, und auch Ernst lobt den Glühwein als ausgewogen – tatsächlich hat er auch nur 11,5 Prozent Alkoholgehalt. „Die Leichtigkeit finde ich toll“, sagt Hoang, „den würde ich meinen Freunden ausschenken.“
Nach nur zwei Glühweinständen steht fest: Die Vielfalt in Rebsorten und Gewürz-Aromen-Spiel hat noch einmal zugenommen – und die Schausteller und Winzer sind kreativ wie nie. Bei Marco Sottile an dem großen Glühweinstand vor den Markthäusern gibt es ein Cuvee aus Dornfelder, Portugieser und Merlot – zusammen mit Gewürzen von Nelke Zimt und einem Hauch von Orange und Anis kommt ein absoluter Klassiker heraus. „Klassisch, arttypisch, ehrlich“, urteilt Heinz, und Bernd bringt es auf den Punkt: „Es ist der Klassiker, wie man ihn im Hinterkopf hat: so muss Glühwein!“
Der Glühwein dampft hier besonders heiß in der Tasse, das wirft indes auch Fragen auf: „Glühwein darf nicht heißer als 70 Grad sein“, erklärt Ernst, „sonst können die Aromen bitter werden.“ Beim weißen Glühwein kommt auch hier ein Riesling in die Tasse, sehr süß und Zimt-betont. Und prompt scheiden sich wieder die Geschmacks-Geister: „Zu süß“, findet Biertrinker Bernd, und auch Heinz schließt sich an, „lecker“, freut sich hingegen „Nordlicht“ Hoang. „Ich finde das Süße-Säure-Spiel sehr spannend“, findet hingegen Ernst: „Man merkt, dass der Grundwein ein 23er ist, der Säure hat – das regt den Speichelfluss an und macht Lust auf mehr.“
„Wer hier kommt bekommt GlühWEIN!“
Um die Ecke, beim Saulheimer Weinhaus Kissel, gibt es traditionell einen Regent als roten Glühwein, in diesem Jahr ist auch ein Schuss Dornfelder mit im Cuvee. „Das Beste, was man aus einem Regent machen kann“, sagt Ernst mit einem Schmunzeln, und findet ihn rund und mit wenig Säure. „Extrem weinig“, freut sich Gisela, „zu süß“ findet ihn hingegen Heinz – was Hoang gar nicht teilt: „Ich finde ihn gut, kräftig“, sagt der Jüngste im Team. „Ich finde ihn komplett untypisch für Glühwein“, sagt Bernd, Juniorchef Magnus Kissel klärt auf: „Wer hierher kommt, bekommt GlühWEIN“ – tatsächlich steht hier der Weingeschmack im Vordergrund.
Das zeigt sich dann erst Recht beim weißen Glühwein: Bei Kissels kommt nichts weniger als ein Morio-Muskat in den weißen Glühwein. Das Ergebnis ist erneut eine Sensation: „Ganz viele exotische Früchte, sehr ansprechend, sehr anschmiegsam“, staunt Heinz: „Das ist eine klare Bestnote!“. „Schön ausgewogen, nicht so süß“, findet Bernd, und auch Gisela hat glänzende Augen: „Frisch, süffig, tolle Gewürze!“ Tatsächlich ist hier neben Weihnachtsgewürzen wie Zimt auch ein Hauch Ingwer mit dabei. „Der spielt toll mit den Gewürzen“, lobt Ernst – und so landet der weiße Glühwein von Kissels am Ende mit 4,65 Punkten klar auf Platz 1.
Deutlich knapper wird es bei den Roten – aber dazu mehr. Bei Sascha Barth an der Heunensäule gibt es einen roten Dornfelder vom Mainzer Weingut Möhn, gewürzt mit Zimt, Orangenzesten und Nelken – und der kommt ehrvorragend an. „Intensiv, durchaus süß, aber toll, rund, füllig“, schwärmt Gisela, „weihnachtlich“, steuert Hoang bei, und Bernd findet ihn „sehr hochwertig – schmeckt wie ein hochwertiges Qualitätsprodukt.“ Ein toller Weihnachts-Glühwein, da ist sich die Runde einig – am Ende landet der Rote von Barth mit 4,3 Punkten auf dem 1. Platz.
„Die Leute wollen ordentlichen Wein von deutschen Winzern“
Eher „weiniger“ fällt hier der weiße Glühwein aus, ein Müller-Thurgau. „Dezent gewürzt, sehr lecker“, findet Gisela, „und nicht so süß“, flankiert Ernst. „Mit dem könnte ich mich wochenlang absaufen“, freut sich Hoang, und Bernd konstatiert: „Schmeckt viel nach Wein und weniger nach Glühwein.“ Und genau das sei heute wichtig, betont Inhaber Sascha Barth: „Die Leute wollen einen ordentlichen Wein von deutschen Winzern.“ Und der ist hier so ordentlich, dass auch der weiße am Ende mit glatten 4 Punkten auf Platz 2 landet.
Die nächste Spielart erwartet uns am Stand des Ingelheimer Weinguts Huf, der direkt am Nostalgie-Karussell steht. Hier besteht der rote Grundwein aus Regent, Portugieser und zu 60 Prozent aus Spätburgunder, gewürzt wird mit Zimt, Nelke und Sternanis – und das fällt an diesem ersten Weihnachtsmarkt-Sonntag extrem intensiv aus. „Toller Grundwein, aber zu stark gewürzt“, urteilt Gisela – am Stand nicken sie: Die zweite Charge sei besser ausgefallen, aber die haben wir leider heute nicht im Glas.
Der weiße Glühwein aus Grauburgunder und Silvaner wartet mit einer echten Überraschung auf: „Fenchel“, staunt Ernst, „das harmoniert ja super mit der kräuterigen Note des Silvaners!“ Tatsächlich bilden hier Piment und Sternanis Fenchel und Pfeffer eine ganz eigene Würznote, „genial“ findet das Gisela, „leger und extravagant“, meint Heinz – die Jury tut sich schwer bei der Bewertung. Herausragend findet die Runde hingegen den „Premium“ weißen Glühwein , der aus Gewürztraminer und Grauburgunder besteht – eine grandiose Komposition, in der auch Wacholder-Gewürze eine Rolle spielen: Klare Probierempfehlung!
Neu dabei: Glühwein-Vielfalt bei Mario Peter Wingender
Ein Glühweinstand ist in diesem Jahr neu mit dabei: An der Seite des Sinn-Leffers steht jetzt Mario Peter Wingender, Junior der Schausteller-Familie, mit einem eigenen Glühweinstand. „Ich hatte neue Ideen und eine tolle Auswahl gefunden an Weinen“, erzählt Mario Peter, „ich wollte noch einmal eine größere Bandbreite an Glühweinen anbieten.“ Und so gibt es hier neben dem sehr süßen roten Spätburgunder-Glühwein auch einen Glühwein aus einem halbtrockenen Sauvignon Blanc – mehr Vielfalt geht wirklich nicht.
„Der Sauvignon Blanc kommt gut“, findet Ernst, „elegant, fein, aber mit weniger Fülle, die Sauvignon Blanc-Aromen kommen gut raus.“ – „Angenehm unauffällig“, lautet das Urteil bei Bernd und Hoang, Heinz findet ihn hingegen „schön, überragende Frucht, nicht überwürzt, schmeichelhaft“ – so verschieden sind die Vorlieben. „Leichte Weihnachtsgewürze, dadurch kommt der Wein sehr gut durch“, findet Gisela – am Ende landet der weiße Glühwein mit 3,8 Punkten auf Platz 3 der weißen Glühweine.
Zwei weitere Stände schafft die Jury noch: An der Spieluhr werden traditionell Glühweine der Mainzer Winzer ausgeschenkt, probieren können wir aber leider nur den roten Glühwein – beim weißen Glühwein streikt die Technik. Doch der rote ist jeden Tropfen Wert: Das Cuvee aus Dornfelder, Portugieser, Cabernet Sauvignon und Merlot wartet mit Gewürzen von Bittermandel, Zimt, Nelke und – das ist einzigartig – Holunder auf. „Mir ist er zu schwer“, konstatiert Bernd prompt: „Trink einen, und bist satt.“ Heinz widerspricht umgehend und schwärmt von Kirsche und vollmundigem fruchtig-ansprechendem Geschmack.
Spitzen-Roter an der Spieluhr, Top-Weißer bei Kissels
„Er ist etwas für Liebhaber kräftiger Rotweine“, konstatiert Ernst, prompt kommt von Hoang: „Mir gefällt er sehr!“ Und Gisela fasst zusammen: „Intensiv, sehr weinig, sehr lecker“ – bei der Auswertung stellt sich heraus: Mit einer Punktzahl von 4,3 teilt sich der rote Glühwein Platz 1 mit dem des Weinguts Möhn. Sieger des Abends sind damit eindeutig – die Mainzer Weingüter, ein tolles Ergebnis für die Great Wine Capital Mainz. Der heimliche Essenssieger aber findet sich ebenfalls hier an der Spieluhr: Der Spießbraten, den wir ebenfalls verkosten dürfen, schmilzt geradezu auf der Zunge – sensationell!
Doch halt, ein Stand fehlt ja noch: An der kleinen Seitenbühne auf dem Weihnachtsmarkt wird bei Alexander Eil traditionell Glühwein aus der Dohlmühle aus Flonheim ausgeschenkt – und auch der hat es in sich: Trotz intensiver Gewürze kommen die Glühweine hervorragend an. „Ich denke, da ist viel Anis oder Sternanis drin“, konstatiert Ernst, trotzdem sei der Müller-Thurgau durchaus frisch. „Man ist erstmal verwirrt, wegen der starken Gewürze“, sagt Bernd, dann aber entpuppe sich der Glühwein als gut trinkbar – so sieht es auch Hoang.
Für Heinz haben wir hier genau seinen Geschmack getroffen: Sowohl der weiße, als auch der rote Merlot-Glühwein bringen ihn zum Schwärmen. Gisela ist er hingegen zu süß, doch die Runde ist anderer Meinung: Mit 3,9 Punkten schiebt sich der rote Glühwein von der Dohlmühle ganz knapp auf Platz 2 – und der weiße mogelt sich mit 3,8 Punkten noch auf Platz 3. Doch klar ist auch: So knapp war es wohl bei einem Mainz&-Glühweintest noch nie: Mit 3,6 Punkten lag der weiße vom Geisingers nur hauchdünn dahinter, knapp gefolgt von dem weißen Glühwein vom Weingut Huf sowie dem Wingender-Stand an der Krippe mit jeweils 3,5 Punkten.
Fazit: Enorme Vielfalt, krasse Unterschiede – überwältigende Qualität
Und so fällt das Gesamtfazit denn auch überwältigend positiv aus: „Die Vielfalt ist wirklich enorm, es ist wirklich für jeden was dabei, egal ob man es eher kräftig mag, eher süß oder eher elegant“, staunt Ernst. Und im Vergleich der vergangene 10 Jahre stellt der Experte sogar fest: „Die Qualitäten der Grundweine sind noch mal deutlich gestiegen, die Würzungen sind deutlich zurückgenommen“ – das komme den Weinen zugute. „Es war cool, mal die Unterschiede zu schmecken“, bilanziert auch Hoang, „das hat richtig Spaß gemacht!“
„Die Unterschiede sind teilweise krass, man kriegt einen ganz neuen Überblick“, findet auch Bernd: „Glühwein ist nicht gleich Glühwein, die Geschmäcker sind sehr verschieden, das ist interessant – und da sollte sich jeder unbedingt sein eigenes Bild machen.“ Und übrigens: Die Jägermeister-Jagd war ebenfalls erfolgreich: zumindest beim Weinhaus Kissel und bei der Dohlmühle wurde der Jägermeister-Experte fündig. Was das mit der Meenzer Jägergarde zu tun hat, und wer diese kleinste und zugleich größte aller Mainzer Garden überhaupt ist – das könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen.
Auch Heinz bilanziert, tief beeindruckt: „Ich bin überwältigt. Obwohl ich Weintrinker bin, gehe ich nicht als Weintrinker auf den Weihnachtsmarkt – jetzt habe ich ein ganz neues Glühwein-Verständnis bekommen und ein erweitertes Geschmacksbild entdeckt. Ich bin stark beeindruckt!“ Und Ernst bringt es am Ende auf den Punkt: „Die Mainzer können sich echt glücklich schätzen, so eine Vielfalt an Glühweinen auf dem Weihnachtsmarkt zu haben.“
Info& auf Mainz&: Vier Stunden haben wir uns dieses Jahr durch neun Glühweinstände probiert, eine Entschuldigung geht an alle, die wir nicht mehr geschafft haben – nächstes Jahr kommen wir vorbei! Und überhaupt gilt ohnehin: Alles Ranking ist subjektiv – über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. Bitte testet Euch selbst durch, geht auf Entdeckungsreise – genau dazu will dieser Test anregen. Ein dickes Dankeschön geht auch an den Reibekuchenstand der Familie Lemoine aus Mainz-Hechtsheim (am Nostalgie-Karussell), die uns mit ihren tollen Kartoffelpuffern half, bei so viel Glühwein die Balance im Magen zu behalten.
Wo genau die einzelnen Glühweinstände stehen, könnt Ihr auf dem Plan des Mainzer Weihnachtsmarktes nachschauen, den es hier im Internet gibt. Und dies war das Ranking der Mainz&-Jury des Jahres 2024:
Die besten roten Glühweine auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt 2024:
- Platz 1: Dornfelder vom Weingut Möhn bei Sascha Barth (an der Heunensäule)
- Platz 1: Cuvee aus Dornfelder, Portugieser, Cabernet Sauvignon und Merlot der Mainzer Winzer an der Spieluhr
- Platz 2: Merlot von der Dohlmühle bei Alexander Eil (Bühne unterer Markt)
- Platz 3: Regent & Dornfelder vom Weinhaus Kissel
Die besten weißen Glühweine auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt 2024:
- Platz 1: Morio-Muskat vom Weinhaus Kissel
- Platz 2: Müller-Thurgau bei Sascha Barth (an der Heunensäule)
- Platz 3: halbtrockener Sauvignon Blanc bei Mario Peter Wingender (an der Seite des Sinn-Leffers)
- Platz 3: Müller-Thurgau von der Dohlmühle bei Alexander Eil (Bühne unterer Markt)