Nun ist es amtlich: Als letzter Mainzer Fastnachtsverein sagt nun auch der Mainzer Carneval-Verein (MCV) seine im Februar geplanten Präsenzsitzungen ab. Die Corona-Infektionszahlen mit Inzidenzen von mehr als 1100 in Mainz ließen dem Verein keine andere Wahl, teilte der MCV am Mittwochabend nach der Vorstandssitzung mit. Man bedauere das sehr und plane digitale Angebote – wie etwa das MCV-Kindermaskenfest, das digital über die Bildschirme gehen soll.
„Die Welle der hochansteckenden Omikron-Variante, die aktuell mit voller Wucht über Deutschland rollt, lässt uns leider keine andere Wahl“, teilte MCV-Präsident Reinhard Urban am Mittwochabend nach der Vorstandssitzung mit: „Wir müssen uns von unserem Vorhaben, im Februar zwei Sitzungen im Kurfürstlichen Schloss anzubieten, verabschieden.“ Die Infektionszahlen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von derzeit mehr als 1100 machten das Vorhaben unmöglich, zumal zu den offiziellen Zahlen des RKI „vermutlich eine hohe Dunkelziffer komme“, sagte Urban weiter.
Der MCV hatte zuletzt als einziger Verein an Präsenzsitzungen festgehalten, das hatte in der Fastnachtsszene für nicht wenig Verwunderung und auch für Unmut gesorgt. MCC, KCK, GCV und Eiskalte Brüder, ja sogar die Mombacher Bohnebeitel hatten seit Jahresbeginn ihre Präsenzsitzungen vor Publikum angesichts der neuen Omikron-Welle gestrichen. Beim MCV blieben offenbar aber dann auch noch die Besucher aus: „Weder der Zuspruch potenzieller Besucher, noch die von der Stadt und dem Land vorgegeben Besucherzahlen sind geeignet“, eine Sitzung „wirtschaftlich sinnvoll und verantwortbar durchzuführen“, heißt es vom MCV weiter.
Man habe nach der Absage der traditionellen Fastnachtsumzüge und der zunächst geplanten alternativen Straßenfastnacht „bis zuletzt versucht, die Fastnacht 2022 unter Einhaltung aller behördlichen Vorgaben zumindest ansatzweise erlebbar zu machen“, sagte Urban weiter. „Wir haben aber eine hohe Verantwortung unseren Aktiven und unseren Gästen gegenüber, der wir selbstverständlich nachkommen werden“, begründete der MCV-Präsident nun das Aus auch für die Sitzungen. Urban bedankte sich bei allen Aktiven, „die mit viel Herzblut bis zuletzt an einem Programm gearbeitet haben, das eine wenngleich reduzierte Narrenschar hätte begeistern sollen.“
Ob es das geplante Programm nun in digitaler Form geben wird, sagte der MCV nicht – geplant ist definitiv das MCV-Kindermaskenfest in digitaler Form: Am Samstag, den 19. Februar, werde das Fest ab 11.11 Uhr kostenlos über die Mediathek des MCV zu erleben sein. Stattfinden soll aber offenbar weiter die traditionelle Mainzer Fastnachtsposse: Die Schauspieltruppe „Die Scheierborzeler“ arbeiten bereits seit Monaten daran, „Die lustischen Weiber 2.0“ diesmal „live“ nach den Vorgaben des Staatstheaters auf die Bühne zu bringen, teilte der MCV weiter mit: Premiere sei am Dienstag, den 22. Februar um 19.33 Uhr.
Weiter fortgeführt wird trotz der Absagen der Verkauf des Mainzer Zugplakettchers und anderer Fastnachts-Utensilien: Vor dem Mainzer Kaufhof finde man jeden Samstag von 10.30 bis 14.30 Uhr den „Plakettenbus“ des MCV, teilte der Verein weiter mit – der Erlös diene nun eben der Finanzierung der Fastnacht „im kommenden, hoffentlich coronafreien Jahr.“ Am 12. Februar werden bei dem Verkauf Bühnenaktive des MCV vertreten sein – darunter Mitglieder der Mainzer Hofsänger.
Info& auf Mainz&: Mehr zu den Plänen des MCV zur Fastnachtskampagne 2022 könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen, über die Absage des Rosenmontagszuges 2022 haben wir hier berichtet. Den MCV selbst findet Ihr samt seinem Shop hier im Internet.