Corona zum Trotz: Der Mainzer Carneval Verein (MCV) plant für die Fastnachtstage Ende Februar Straßenfastnacht in der Mainzer Innenstadt sowie einen Rosenmontagszug „en miniature“. Zudem plant der Verein zwei Präsenzsitzungen im Februar – damit steht der MCV allerdings ziemlich alleine da: Praktisch alle anderen Fastnachtsvereine haben inzwischen ihre Präsenzsitzungen abgesagt und planen Online-Formate. Abgesagt sind auch die Sitzungen der Mombacher Bohnebeitel, und auch die Alternativfastnachter der Drecksäcke ziehen wieder um ins Netz.

Die DisTanz des MCC soll eine zweite Auflage erleben. - Foto: gik
Die DisTanz des MCC soll eine zweite Auflage erleben. – Foto: gik

Seit Jahresanfang 2022 hagelt Absagen in der Mainzer Fastnachtsszene: MCC und KCK, GCV und Eiskalte Brüder – praktisch alle Fastnachtsvereine in Mainz haben inzwischen Präsenzsitzungen vor Publikum angesichts der neuen Omikron-Welle gestrichen. Einer der größten Schläge ins Fastnachts-Kontor: Die Mombacher Bohnebeitel sagten ihre beliebten Fastnachtssitzungen ebenfalls ab – und damit auch ihre beliebte Fernsehsitzung. „Wir bedauern es sehr, dennoch lässt uns die derzeitige Lage der Corona-Pandemie, die damit vorgegebenen Schutzmaßnahmen und die erwartete Welle der Omikron-Variante keine andere Wahl“, teilte Vorsitzender Heinz Meller via Facebook mit. „Die Bohnebeitel haben seit vielen Jahrzehnten den Anspruch, das Publikum mit hohem Niveau und einer ausgelassenen Stimmung zu begeistern“, dem könne man unter den derzeitigen Bedingungen aber nicht nachkommen.

Damit fällt die Bohnebeitel-Fernsehsitzung schon zum zweiten Mal der Corona-Pandemie zum Opfer – zur Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ hat sich das in diesem Jahr ausrichtende ZDF noch nicht geäußert. Die Fastnachtsvereine in Mainz stellen aber bereits wieder die Weichen für eine digitale Kampagne: Der MCC etwa lädt am 2. Februar 2022 zur Online-Sitzung im Livestream und bereitet erneut eine „DisTanz“ vor, die Füsiliergarde Gonsenheim zur zweiten Auflage ihrer Online-Veranstaltung „Gelock(e)t“, die 2021 richtig gut angekommen war.

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Närrische Weinprobe beim Karneval Club Kastel 2021. - Foto: gik
Närrische Weinprobe beim Karneval Club Kastel 2021. – Foto: gik

Der Kasteler KCK wiederum kündigte eine Wiederauflage seiner Närrischen Online-Weinprobe für den 26. Februar, den Fastnachtssamstag, an. Sechs hervorragende Winzer von rechts und links des Rheins wolle man präsentieren, berichtet der KCK, der bereits seit der Kampagne 2021 seine Fans regelmäßig mit Videospots seines närrischen Duos „Hotte und Pit“ beglückt. Die Fastnachtssitzungen im Februar habe man „schweren Herzens“ absagen müssen, sagte KCK-Präsident Dirk Loomans – das Ansteckungsrisiko sei einfach zu groß.

Der Gonsenheimer GCV wiederum kündigte inzwischen statt Stehung einen StehungVisions Song Contest mit Teilnehmern aus allen Mainzer Stadtteilen an, zudem wollen die Gonsenheimer eine ganze Fastnachtssitzung steigen lassen – die aber ohne Publikum, und dafür live im Netz gestreamt wird.  „Die Fastnacht findet statt, halt nur anners“, heißt es von den Fastnachtsvereinen, das sieht man auch bei den Alternativfastnachtern, den „Meenzer Drecksäcken“ so: Rund um das Fastnachtswochenende soll eine gestreamte Sitzung im Internet verfügbar sein, verspricht der Verein, dessen Markenzeichen die rosa Drecksau ist – „mit lauter neuen Beiträgen.“

Straßenfastnacht in Mainz am 11.11.2021 - in einem ähnlichen Rahmen plant der MCV nun auch für das Fastnachtswochenende. - Foto: gik
Straßenfastnacht in Mainz am 11.11.2021 – in einem ähnlichen Rahmen plant der MCV nun auch für das Fastnachtswochenende. – Foto: gik

Die zweite Corona-Kampagne bietet bislang ein bisschen mehr Möglichkeiten als die erste vor einem Jahr: So sind in diesem Jahr bisher zumindest gemeinsame Auftritte von Aktiven nicht verboten, auch finden Ordensempfänge in kleinem Rahmen statt – etwa der Empfang der Jägergarde am Sonntag – und hin und wieder ist ein Trommlercorps in den Straßen von Mainz zu vernehmen.

Der Mainzer Carneval Verein (MCV) geht indes einen anderen Weg: „Für die Kampagne 2022 haben wir nach wie vor Präsenzsitzungen geplant“, teilte der MCV am Montag mit. Man plane für Sonntag, den 6. Februar, um 17.11 Uhr, und für den Fastnachtssamstag, den 26. Februar um 19.11 Uhr mit zwei Sitzungen im Kurfürstlichen Schloss – mit eingeschränkter Besucherzahl und unter besonderen 2Gplus-Bedingungen. Zugelassen würden dann nur vollständig geimpfte Personen, alle Teilnehmer müssten zudem einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorweisen – auch solche, die bereits eine Booster-Impfung erhalten hätten. Die Bedingungen seien unter Vorbehalt, dass nicht die dann im Februar geltende Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes ausdrücklich etwas anderes vorgebe.

Zeichner Michael Apitz mit den Entwürfen für die Mainzer Motivwagen. - Foto: MCV/Sascha Kopp
Zeichner Michael Apitz mit den Entwürfen für die Mainzer Motivwagen. – Foto: MCV/Sascha Kopp

Zudem plant der MCV „eine Art Straßenfastnacht auf dem Schillerplatz, der Ludwigsstraße, dem Gutenbergplatz bis hin zur Alten Universität“, teilte der Verein weiter mit. Man wolle mit einem speziellen Sicherheits- und Hygienekonzept, analog zu der Veranstaltung am 11.11., „ein Areal schaffen, in dem die Närrinnen und Narrhallesen mit Essen und Trinken sowie einem Bühnen- und Musikprogramm Fastnacht feiern und erleben können“, heißt es weiter. Dabei werde man auch wieder nur Besucher in einem zahlenmäßig eingeschränktem Umfang zulassen können, entsprechend dem, was dann eben in der Corona-Bekämpfungsverordnung gelte. „Es wird also wieder Einlasskontrollen und eine Anmeldepflicht per Internet geben“, heißt es weiter. Auch hier würden die besonderen 2Gplus-Bedingungen für alle Beteiligten wie bei den Sitzungen gelten.

Damit plant der MCV durchaus optimistisch für die Zeit Ende Februar – und als passende Kulisse soll ein Rosenmontagszug „en miniature“ die Veranstaltung abrunden: In Kürze werde ja mit ersten Bau- und Abrissarbeiten im Bereich der Ludwigstraße begonnen, heißt es von Seiten des MCV weiter: „Wir haben daher eine Idee unseres Kreativkreises aufgegriffen, die Karikaturen von Michael Apitz auf einem Banner am Bauzaun auszustellen.“ Der Karikaturist Apitz entwirft seit einigen Jahren für den MCV die Zeichnungen für die Motivwagen im Mainzer Rosenmontagszug, die Wagen werden aber nicht gebaut – den Rosenmontagszug hatte der MCV ja bereits im Dezember abgesagt.

Nun sollen die Zeichnungen den Bauzaun am ehemaligen Karstadt-Komplex an den LU schmücken. „Sollte dies schon im Februar gelingen, so wäre hiermit gleichzeitig eine wunderschöne Kulisse für diesen Bereich unserer Fastnacht auf der Straße geschaffen“, heißt es vom MCV weiter. Dies müsse allerdings noch durch die Stadt Mainz genehmigt, und dem MCV die entsprechenden Flächen zur Verfügung gestellt werden.

Info& auf Mainz&: Ausführliche Infos zu den Veranstaltungen des Gonsenheimer GCV in der Kampagne 2022 lest Ihr hier bei Mainz&. Wie der 11.11. im Corona-Herbst 2021 in Mainz mit Zugangsbeschränkungen stattfand, könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen. Die Homepage des MCV findet Ihr hier im Internet.

 

 

 

 

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