Die Mainzer Mobilität ergreift Schritte, um angesichts der Coronavirus Epidemie die Fahrer ihrer Busse und Bahnen zu schützen: Ab Samstag gibt es den Einstieg in die Busse nur noch durch die hinteren Türen, die Tür vorne beim Fahrer bleibt zu. Bei Straßenbahnen ist das anders, hier schützt eine Fahrerkabine den Straßenbahnleiter. Weder in Bussen noch in Bahnen wird es noch einen Fahrscheinverkauf geben – die Fahrscheinpflicht bestehe aber weiter, betonte die Mainzer Mobilität. Fahrgäste müssen deshalb Fahrscheine an Automaten – sofern vorhanden – Vorverkaufsstellen oder per Handy-App kaufen.
Man ergreife diese Schutzmaßnahmen, um die Fahrer zu schützen, aber auch um auch in Zeiten des Coronavirus „unsere Stadt und das Umland weiter mobil halten können“, teilte die Mainzer Mobilität mit. Die Regelungen gelten auch für den Subunternehmer, der einen Teil der Busfahrten der Mainzer Mobilität übernommen hat. Die Mainzer Mobilität ist nicht die einzige: in ganz Deutschland sind ÖPNV-Unternehmen gerade dabei, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.
So wird ab Samstag die Vordertür der Busse verschlossen bleiben, damit die Fahrgäste nicht an den Fahrern vorbei müssen und der Kontakt auf eine Minimum beschränkt wird. In den Straßenbahnen gibt es geschlossene Fahrerkabinen, hier sind die Fahrzeugführer ohnehin schon separiert. Schwieriger könnte es mit dem Fahrscheinverkauf werden: Gerade in den Außenbezirken ist oft weit und breit weder ein Automat noch eine Vorverkaufsstelle in Reichweite.
Die Mainzer Verkehrsbetriebe betonen dennoch, die Fahrscheinpflicht sei nicht aufgehoben. „Fahrgäste, die die Möglichkeit haben, Automaten und Vorverkaufsstellen zu nutzen, sind gebeten dies zu tun“, heißt es weiter – man empfehle den Erwerb von Sammelkarten, um flexibel zu sein und jederzeit eine Fahrt antreten zu können. Auch diese gebe es ebenso wie die Einzelkarten an den Automaten, den externen Vorverkaufsstellen und im Verkehrs Center am Mainzer Hauptbahnhof.
Wer gar keinen Zugriff auf eine Verkaufsstelle, aber ein Smartphone hat, kann sich damit helfen: In der App des RMV kann man direkt online und bargeldlos ein Ticket direkt vor Fahrtantritt buchen. Kaufen kann man dort aber nur Einzeltickets, keine Sammelkarten, zudem wird der App nachgesagt, gerne mal zu streiken. Nun rächt sich auch, dass in keiner einzigen der Apps der Mainzer Mobilität bisher die Möglichkeit gegeben ist, ein Ticket digital zu erwerben – in anderen Ländern wie Schweden oder Dänemark ist das längst Standard.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hatte genau solche Maßnahmen just am Donnerstag zum Schutz der Fahrer gefordert, ging aber noch weiter: Die Fahrkartenkontrollen müssten ebenfalls bis auf Weiteres ausgesetzt werden, forderte Ver.di, auch müssten in den Geschäftsstellen Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel und Schutzmasken für die Beschäftigten vorrätig gehalten werden. „Wir brauchen umgehend diese Maßnahmen zum Schutz der Kollegen die aus unserer Sicht einem hohen Ansteckungs- und Verbreitungsrisiko ausgesetzt sind,“ sagte Gewerkschaftssekretär Marko Bärschneider.
Die Gewerkschaft bat die Fahrgäste deshalb darum, Abstand zu halten und nur in Ausnahmefällen die Busfahrer anzusprechen. Jeder unnötige Kontakt sollte vermieden werden, um die Ausbreitung des Virus zeitlich zu verlangsamen. Auch sollten die Maßnahmen dazu beitragen, den Verkehr im ÖPNV aufrecht zu erhalten und die Beschäftigten sowie die Fahrgäste nicht unnötig zu gefährden. „Wir bitten um das Verständnis und die Mitwirkung Aller im Sinne eines weiterhin funktionierenden ÖPNV“, appellierte Ver.di.
Info& auf Mainz&: Wo es Verkaufsstellen und Automaten für den Fahrscheinverkauf gibt, könnt Ihr in der neuen App der Mainzer Mobilität im sogenannten „Mobilitätsplaner“ anzeigen lassen. Was es mit der neuen App auf sich hat, haben wir hier erklärt. Die Homepage der Mainzer Mobilität findet Ihr hier im Netz.