Die Mainzer Mobilität wird nach den Herbstferien auch wieder einige Busfahrten mehr in den Morgenstunden und am Nachmittag während des Schülerverkehrs anbieten. Die seit einigen Wochen zusätzlich angebotenen Fahrten im Schülerverkehr würden auch nach den Herbstferien und bis zu den Weihnachtsferien angeboten, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Wie vor den Ferien auch, werden dabei sieben Busse eingesetzt, die vor allem in den Morgenstunden auf viel benutzten Linien zusätzliche Fahrten leisten sollen. Eine weiter gehende Regel war Mitte September an der Weigerung der Schulen gescheitert, entzerrten Anfangszeiten zuzustimmen.

Die Mainzer Mobilität setzt auch nach den Herbstferien Zusatzbusse im Schülerverkehr ein. - Foto: gik
Die Mainzer Mobilität setzt auch nach den Herbstferien Zusatzbusse im Schülerverkehr ein. – Foto: gik

Unmittelbar nach Ende der Sommerferien hatten sich Eltern entsetzt über Zustände geäußert, dass Kinder sich dicht in Schulbussen drängen – trotz Corona-Pandemie und Ansteckungsrisiko. Die CDU hob das Thema auf die politische Agenda und forderte deutlich mehr Schulbusse, im Idealfall und vor allem auf dem Land pro Schüler einen Sitzplatz. Das Land Rheinland-Pfalz rief daraufhin einen „Bus-Pool“ ins Leben – doch der reicht nicht aus, um das Problem zu beheben: Die Stadt Mainz bekam genau sieben Busse aus dem Pool.

Die Mainzer Mobilität habe in den morgendlichen Spitzenzeiten 145 Busse und 35 Straßenbahnen im Einsatz, sagte Unternehmenssprecher Michael Theurer im September gegenüber Mainz& – um die Fahrgastzahlen zu halbieren, bräuchte es die doppelte Menge noch einmal. Stattdessen legte die Mainzer Mobilität ein umfassendes Konzept mit Vorschlägen für jede einzelne Schule vor, wie mit Hilfe von entzerrten Anfangszeiten der Schulen das Gedränge in den Bussen abgemildert werden könnte.

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Für manche Schulen hätte das eine Verlegung des Unterrichtsbeginns von zehn Minuten, bei anderen von 30 Minuten bedeutet, sagte Theurer weiter. Gleichzeitig hätte die Entzerrung eine Verbesserung von umgerechnet 50 Bussen bedeutet, „unser Vorschlag ist vernünftig und würde die Situation deutlich entlasten“, betonte Theurer – mehr Details dazu lest Ihr hier bei Mainz&.

Gedränge an Haltestellen und in Bussen vermeiden - in der Corona-Pandemie ist das dringend geboten. - Foto: gik
Gedränge an Haltestellen und in Bussen vermeiden – in der Corona-Pandemie ist das dringend geboten. – Foto: gik

Doch die Schulen lehnten das Konzept strikt ab, Elternvertreter schrieben gar einen Offenen Brief an Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), man verwahre sich dagegen, „dass den Schulleitungen der Schwarze Peter für die schon seit vielen Jahren unzureichenden Bedingungen in den Bussen zugeschoben“ werde und fordere von der Stadt endlich ausreichende Buskapazitäten.

Die Mainzer CDU-Chefin forderte hingegen die Schulen auf, der Mainzer Mobilität entgegen zu kommen: Wenn im Oktober oder November die erste Influenzawelle zur Corona-Pandemie hinzukomme, „dann dürfen die Schüler nicht wie Sardinen im Bus unterwegs sein“, sagte die CDU-Chefin gegenüber Mainz&: „Es ist doch auch im Interesse der Schulen, alles zu tun, um die Infektionsketten so gering wie möglich zu halten.“ Existenzielle Probleme sehe sie zudem nicht auf Schule, Eltern oder Schüler zukommen, wenn der Unterricht eine Viertelstunde später anfange.

Reisebusse werden als Zusatzbusse auch in Mainz den Schülerverkehr in den Stoßzeiten verstärken. - Foto: gik
Reisebusse werden als Zusatzbusse auch in Mainz den Schülerverkehr in den Stoßzeiten verstärken. – Foto: gik

Nun ist Ende Oktober, am Montag beginnt die Schule nach den Herbstferien wieder – doch gelöst ist die Situation noch immer. Trotz exponentiell steigender Infektionszahlen ist bislang keinerlei Bewegung zu erkennen. Die Mainzer Mobilität kündigte nun an, wie vor den Ferien auch die Fahrten mit den vorhandenen sieben zusätzlichen Bussen zu verstärken. Insgesamt werde es so 25 zusätzliche Fahrten pro Tag geben, davon 12 in den Morgenstunden, der Rest ist über den Nachmittag verteilt und richtet sich nach den Stoßzeiten auf der jeweiligen Linie.

Die zusätzlichen Busse würden in der Regel kurz vor der regulären Linienfahrt fahren sollten zu deren Entlastung dienen, dabei kämen zum Teil auch Reisebusse zum Einsatz. Alle Busse seien aber neben der Liniennummer und dem Ziel mit einem Schild „im Auftrag der Mainzer Mobilität“ gekennzeichnet. Bei Bussen ohne Haltewunschtaste, werde – sofern beim Fahrtverlauf nicht anders angegeben – an allen Haltestellen gehalten. Einen Fahrscheinverkauf werde es in den Zusatzbussen nicht geben, auch Barrierefreiheit könne man leider nicht gewährleisten – für beides bitte man  die Fahrgäste, auf die regulären Busse auszuweichen.

Info& auf Mainz&: Unseren Bericht vom Streit um mehr Schülerbusse und entzerrte Schulanfangszeiten könnt Ihr noch einmal hier auf Mainz& nachlesen. Alle Informationen zum ÖPNV in Mainz findet Ihr wie immer hier auf der Internetseite der Mainzer Mobilität. Die zusätzlichen Fahrten sind Folgende:

Linie 56

  • Ginsheim → Wackernheim
    • 13:17 Uhr ab Hauptbahnhof bis Wackernheim/Rathausplatz (13:42 Uhr)
    • 16:17 Uhr ab Hauptbahnhof bis Wackernheim/Rathausplatz (16:42 Uhr) – diese Fahrt findet nur montags bis donnerstags statt
  • Wackernheim → Ginsheim
    • 7:12 Uhr ab Wackernheim/Große Hohl bis Hauptbahnhof (7:35 Uhr) – der Bus hält nicht an den Haltestellen Layenhof, Neue Markthalle und Layenhöfer Chaussee
    • 7:55 Uhr ab Finthen/Markthalle bis Hauptbahnhof (8:10 Uhr)

Linie 57

  • Bretzenheim → Kastel
    • 15:48 Uhr ab Bretzenheim/Albert-Stohr-Straße bis Hauptbahnhof (16:05 Uhr) – diese Fahrt findet nur montags bis donnerstags statt

Linie 60

  • Mombach → Ginsheim
    • 16:05 Uhr ab Hauptbahnhof bis Ginsheim/Neckarstraße (16:34 Uhr) – diese Fahrt findet nur montags bis donnerstags statt

Linie 62

  • Weisenau → Gonsenheim
    • 7:40 Uhr ab Weisenau/Alter Friedhof bis Hauptbahnhof (7:55 Uhr)
    • 12:56 Uhr ab Hauptbahnhof bis Gonsenheim/Wildpark (13:30 Uhr)
    • 13:23 Uhr ab Hauptbahnhof bis Gonsenheim/Wildpark (13:57 Uhr)
  • Gonsenheim → Weisenau
    • 7:16 Uhr ab Gonsenheim/Krongarten bis Obere Zahlbacher Straße (7:53 Uhr)

Linie 66

  • Nieder-Olm → Mainz
    • 7:30 Uhr ab Zornheim/Hahnheimer Straße über Nieder-Olm/Lindenstraße (7:36 Uhr) bis Nieder-Olm/Bahnhof (7:38 Uhr) – diese Fahrt wird dauerhaft an Schultagen eingerichtet

Linie 71

  • Finthen → Gonsenheim
    • 7:20 Uhr ab Lerchenberg/Hindemithstraße bis Kaisertor (7:50 Uhr)
  • Gonsenheim → Finthen
    • 15:55 Uhr ab Bretzenheim/Albert-Stohr-Straße bis Finthen/Poststraße (16:20 Uhr) – diese Fahrt findet nur montags bis donnerstags statt

Linie 74

  • Mombach → Hechtsheim
    • 7:35 Uhr ab Mombach/Westring bis Bretzenheim/Albert-Stohr-Straße – hält zum Aussteigen nur an den Haltestellen Sankt Bernhard und Albert-Stohr-Straße, sonst nur zum Einsteigen
  • Hechtsheim → Mombach
    • 13:34 Uhr ab Bretzenheim/Albert-Stohr-Straße bis Mombacher Kreisel (13:55 Uhr)

Linie 76

  • Laubenheim → Mombach
    • 7:09 Uhr ab Laubenheim/Bahnhof bis Feldbergplatz (7:42 Uhr)
    • 7:39 Uhr ab Laubenheim/Bahnhof bis Hauptbahnhof
    • 13:18 Uhr ab Heiligkreuzweg bis Hauptbahnhof (13:34 Uhr)
    • 14:48 Uhr ab Heiligkreuzweg bis Hauptbahnhof (15:04 Uhr) – diese Fahrt findet nur montags bis donnerstags statt
  • Mombach → Laubenheim
    • 7:05 Uhr ab Hauptbahnhof bis Universitätsmedizin (7:10 Uhr)
    • 7:17 Uhr ab Hauptbahnhof bis Heiligkreuzweg (7:32 Uhr)
    • 7:56 Uhr ab Hauptbahnhof bis Heiligkreuzweg (8:11 Uhr)
    • 13:02 Uhr ab Feldbergplatz bis Laubenheim/Rüsselsheimer Allee (13:39 Uhr)

Linie E

  • Berufsschulzentrum → Hauptbahnhof
    • 13:04 Uhr ab Hartenberg/Am Judensand über Wallstraße bis Hauptbahnhof (13:13 Uhr)
    • 15:04 Uhr ab Hartenberg/Am Judensand über Wallstraße bis Hauptbahnhof (15:13 Uhr)

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