UPDATE& — Einen Neujahrsumzug der Mainzer Garden am 1. Januar wird es nicht geben. Der Mainzer Carneval-Verein (MCV) sagte am Donnerstag überraschend den traditionellen Jahresauftakt der Mainzer Fastnachter ab. Eine Entscheidung für den Mainzer Rosenmontagszug ist das aber nicht: diese Entscheidung will der MCV erst Mitte Dezember fällen. Erst müssten die Beschlüsse der Politik abgewartet werden, hieß es beim MCV. Der Neujahrsumzug der Mainzer Garden markiert traditionell den Auftakt in die Fastnachtskampagne des jeweiligen Jahres, zu ihm kommen Tausende Teilnehmer und Besucher. UPDATE: Zur Frage des Rosenmontagszuges äußerte sich am späten Nachmittag auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).
“Die 4. Corona-Welle hat uns erreicht, und den Vorstand des Mainzer Carneval Vereins (MCV) als verantwortlichen Organisator der Mainzer Straßenfastnacht vor die Entscheidung gestellt, wie weiter zu verfahren ist”, teilte der MCV am Donnerstagmittag mit. Der einstimmige Beschluss sei nun: Wie bereits am 1. Januar 2021 falle der Neujahrsumzug auch im kommenden Jahr aus. “Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber in Verantwortung für die Gesundheit von Teilnehmern und Zuschauern, die wir natürlich nicht kontrollieren können, dürfen wir nicht leichtfertig sein”, sagte MCV-Präsident Reinhard Urban.
Der MCV könne angesichts hoher Inzidenz-Zahlen nicht ausschließen, dass es unter den Närrinnen und Narren, die das Jahr 2022 in gewohnter Weise begrüßen wollen würden, zu Ansteckungen komme, begründete Urban die Absage weiter. Das allerdings würde genauso auch für den Rosenmontagszug gelten – hier ist die Anzahl der Zuschauer noch einmal deutlich größer. Zum Mainzer Rosenmontagszug kommen jedes Jahr rund 500.000 Zuschauer, der Umzug, der zu den größten der Republik gehört, würde regulär am 28. Februar 2022 stattfinde. Mit der Absage des Neujahrsumzuges und der Begründung rückt damit nun wohl auch ein Aus für den Rosenmontagszug näher.
Der MCV betonte derweil, eine Entscheidung in Bezug auf den Rosenmontagszug müsse bis zum 15. Dezember abgewartet werden: “Erst wenn die neuen behördlichen Vorschriften vorliegen, können wir eine vorsichtige Prognose wagen”, betonte Urban. Am Mittwoch hatte die Mainzer Fastnachts-Genossenschaft bereits ihren Mitgliedsvereinen – darunter vielen Garden – geraten, alle Sitzungen und Umzüge in 2022 angesichts der Pandemielage abzusagen. Abgesagt sind bereits der Mainzer Jugendmaskenzug sowie der AKK-Umzug im rechtsrheinischen Kastel und Kostheim.
UPDATE&: Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte am späten Nachmittag, es sei “im Moment einfach nicht denkbar, einen Rosenmontagszug durchzuführen.” Das Thema solle aber in den nächsten Tagen noch einmal mit den Fastnachtsvereinen besprochen werden. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte am Donnerstag erst einmal nur Personen-Obergrenzen für Großveranstaltungen beschlossen, danach sollen im Freien bei Großevents maximal 15.000 Personen zugelassen sein – unklar ist aber noch, wie lange das gilt.
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