Dass deutsche Winzer richtig tolle Rieslinge machen, hat sich ja inzwischen wohl schon rumgesprochen. Aber wirklich genauso gut sind Weißburgunder, Grauburgunder und auch Spätburgunder, auch wenn das Viele noch nicht glauben 😉 Tatsache ist: Die deutschen Winzer bauen immer mehr Burgunderweine an: Die Rebflächen für Weiß- und Grauburgunder legten in den vergangenen Jahren deutlich zu – und der Spätburgunder ist längst die deutsche Spitzenrebsorte bei den Rotweinen. Solltet Ihr wirklich mal probieren.

Rebzeilen in Rheinhessen im Frühjahr: Da wächst immer mehr Brugunder - Foto: Rheinhessenwein
Rebzeilen in Rheinhessen im Frühjahr: Da wächst immer mehr Brugunder – Foto: Rheinhessenwein

Das Deutsche Weininstitut (DWI) gab die neuesten Zahlen nun auf der Basis des Statistischen Bundesamtes bekannt. Und danach legte der Grauburgunder 2014 mit 5,3 Prozent am meisten bei den Rebflächen in Deutschland zu. Und wenn Euch jetzt die geringe Zahl wundert, solltet Ihr wissen, dass neue Rebflächen in Deutschland nicht unbegrenzt angelegt werden dürfen – die EU will dieses Verbot gerade kippen.

Deutschland wehrt sich gegen die Freigabe der Rebbepflanzungen vehement, man sieht die Gefahr von Megaflächen in den Ebenen, die die Weinpreise in freiem Fall nach unten fallen lassen könnten. Die Gesamtanbaufläche von aktuell 102.439 Hektar Reben in Deutschland ist deshalb auch in den vergangenen zwanzig Jahren relativ konstant geblieben. Das Verhältnis: 64,9 Prozent weiße und 35,1 Prozent roten Rebsorten.

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Grauburgunder: Rebfläche verdoppelt

Werden neue Reben gepflanzt, müssen dafür entweder alte Rebflächen wieder aktiviert werden oder aber alte vorher weichen. Es ist also interessant, dass deutsche Winzer bei Neuanpflanzungen auf den Grauburgunder setzen – die Nachfrage ist also da. Damit hat der Grauburgunder in Deutschland seit dem Jahr 2000 seine Anbaufläche auf nunmehr 5.627 Hektar insgesamt verdoppelt. Weltweit gesehen ist Deutschland damit der zweitgrößte Grauburgunderproduzent hinter Italien. Na so was.

Deutliche Zuwächse gibt’s auch beim Weißburgunder: Seine Rebfläche ist im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent gestiegen, seit dem Jahr 2000 sogar um 85 Prozent auf 4.794 Hektar. Und damit ist Deutschland – man höre und staune – weltweit im Anbau dieser Trendsorte führend.

Riesling wichtigste weiße Sorte, Spätburgunder bei den Roten

Natürlich aber bleibt unsere wichtigste Rebsorte der Riesling – mit 23.440 Hektar hierzulande, womit wir auch international Spitzenreiter sind. Knapp ein Viertel der deutschen Rebfläche ist mit Riesling bestockt, die Anbaufläche wuchs 2014 noch einmal leicht um 0,6 Prozent. Im weltweiten Vergleich steht aktuell rund die Hälfte aller Rieslingreben in deutschen Anbaugebieten. Die zweitgrößte weiße Rebsorte in Deutschland ist übrigens immer noch der Müller-Thurgau mit 12.761 Hektar.

Spätburgunderttrauben an der Hessischen Bergstraße - Foto: gik
Spätburgunderttrauben an der Hessischen Bergstraße – Foto: gik

Bei den Roten ist inzwischen ein Drittel der Fläche von Spätburgunder bedeckt, der ist mit nahezu unveränderten 11.783 Hektar weiter die wichtigste deutsche Rotweinsorte und belegt international den dritten Platz.

Sauvignon Blanc auf dem Vormarsch

Denselben Trend gilt übrigens auch bei den direkten Wiederbepflanzungen: Von 2.421 Hektar erneut bepflanzter Fläche entfielen 582 Hektar auf Riesling, 338 Hektar auf Grauburgunder, 204 Hektar auf Spätburgunder und 182 auf Weißburgunder.

Spannend ist aber auch eine andere Entwicklung: Der Sauvignon Blanc ist auf dem Vormarsch, und wenn Ihr schon mal einen deutschen Sauvignon probiert habt, dann wisst Ihr: die sind großartig. Oft grasig-frisch, manche aber auch breiter und dichter – Sauvignon Blanc made in Germany sind göttlich. Da erzählen wir Euch bald mehr drüber 😉

 

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