Die technischen Probleme in der Mainzer Universitätsklinik gehen weiter: Am Freitagmorgen verursachte ein Netzwerkausfall an der Mainzer Universitätsmedizin einen kompletten Blackout aller Systeme. Sämtlichen elektronischen Netzwerke waren lahmgelegt, die Unimedizin über Stunden abgemeldet – auch die Notaufnahmen konnten keine Patienten aufnehmen. Es ist nicht das erste Mal: Seit Juni 2023 erlebt Mainz eine Serie von Stromausfällen, die immer wieder auch die Mainzer Unimedizin betreffen.
Der aktuelle Fall: Um 5.00 Uhr morgens kam es am Freitag an der Universitätsmedizin Mainz zu einem flächendeckenden Netzwerkausfall, wie das Großklinikum selbst am Mittag mitteilte. Die Folge: „Alle elektronischen Netzwerksysteme, wie Patientendokumentation, Labor und Bildgebung sowie die interne und externe elektronische Kommunikation waren betroffen.“ Damit musste die Unimedizin sämtliche Operationen und Untersuchungstermine absagen, die Unimedizin musste zudem von der Notfallversorgung abgemeldet werden – nichts ging mehr.
Die Patienten in den verschiedenen Häusern der Unimedizin konnten den Angaben zufol.ge aber weiterversorgt werden, darunter auch alle 54 Intensivpatienten – es sei niemand zu Schaden gekommen. „Hier hat der Notfallplan gegriffen, es wurde klinikweit weitestgehend auf händische Dokumentation bei der Patientenversorgung umgestellt“, betonte die Klinikleitung. Zudem sei unmittelbar nach Bekanntwerden der Probleme der Krisenstab einberufen worden, der seitdem mehrmals getagt habe – erstmals um 6.00 Uhr früh.
Dritter Komplettausfall der Unimedizin Mainz in einem halben Jahr
Parallel sei eine intensive Ursachenforschung eingeleitet worden, die Fehlersuche habe sich aber „als äußerst komplex erwies“, so die Klinik weiter. Schließlich habe die Ursache „in einer Fehlsteuerung einer der zentralen Netzwerkkomponente gefunden werden und durch interne IT-Spezialisten behoben werden“ können. Seitdem stehe das Netzwerk wieder zur Verfügung, die Unimedizin konnte sich auf den Übergang zurück zum Normalbetrieb vorbereiten. Gegen 13.00 Uhr wollte die Unimedizin wieder in den Regelbetrieb zurückkehren.
„Die Aufarbeitung und weitere Ursachenforschung laufen weiter auf Hochtouren“, teilte das Klinikum zudem mit. Das dürfte auch notwendig sein: Es war der mittlerweile der dritte komplette Blackout bei der Unimedizin in Mainz seit Sommer 2023. Gleich mehrfach musste die Unimedizin ihren Betrieb herunterfahren und sich von der Notfallversorgung abmelden, das erste Mal im Juli 2023, zuletzt Anfang Dezember, als am zweiten Adventssonntag ein Kabelbrand in der Mainzer Altstadt die gesamte Innenstadt lahmlegte.
Wegen des Stromausfalls musste auch die Mainzer Unimedizin im Dezember ihren Betrieb komplett herunterfahren, zuvor war es bereits schon einmal zu erheblichen Problemen gekommen: Anfang Juli führte ein Kabeldefekt außerhalb des Klinikgeländes zu einem kompletten Ausfall aller Systeme in der Mainzer Universitätsmedizin, auch damals musste die Notaufnahme geschlossen, Operationen abgesagt werden. Die Probleme waren offenbar schwerwiegend und betrafen auch das eigene Netzwerk sowie die Notfallversorgung in der IT, nun erlebt die Mainzer Universitätsmedizin erneut einen grundlegenden Ausfall – dieses Mal im eigenen Netzwerk.
Die Mainzer Universitätsmedizin ist mit 60 Kliniken, rund 1.500 Betten und etwa 320.000 Patienten im Jahr das größte Klinikum in Rheinland-Pfalz und eines der größten Krankenhäuser der Republik. Das Klinikum schreibt seit Jahren tiefrote Zahlen, zuletzt gab es massive Vorwürfe von Seiten der Klinikdirektoren über Misswirtschaft und Mangelverwaltung – auch bei der IT-Ausstattung des Klinikums. Im September 2023 wurde deshalb eine komplett neue Leitung für das Großklinikum vorgestellt.
Info& auf Mainz&: Mehr zu der Stromausfall-Serie in der Stadt Mainz und der Mainzer Unimedizin könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen.
