Es war ein wirklich dezenter Knall, nur ein kleiner Bumm, der da um 20.40 Uhr am Dienstagabend über die Ingelheimer Aue hallte: Ein dumpfer Knall, ein Sandkrater, eine Rauchwolke – dann war die 250-Kilo-Weltkriegs-Bombe direkt neben dem Kraftwerk Geschichte. Einen Berg von Sand hatte der Kampfmittelräumdienst über dem Blindgänger aufgeschichtet, Sprengmeister Horst Lenz war wirklich kein Risiko eingegangen. Es zahlte sich wieder einmal aus: Mit der nach außen unspektakulären Sprengung befreite Lenz Mainz von einem echten Risiko. Für viele ist der Mann sowieso schon ein Held.

Der Augenblick der Explosion: Sprengung der 250-Kilo-Weltkriegsbombe auf der Ingelheimer Aue. – Foto: Stadt Mainz

Erst an Gründonnerstag hatte Lenz in einer kniffeligen Entschärfung eine andere 250-Kilo-Bombe im Mainzer Industriegebiet unschädlich gemacht – nach mehr als drei Stunden nervenaufreibendem Geduldsspiel. Von der „schlimmsten Bombe, die ich je gesehen habe“, sprach Lenz da, die Bombe war beim Aufprall stark beschädigt worden, teilweise explodiert und ziemlich stark deformiert. Das war in der Oberen Austraße, im Industriegebiet nahe der neuen Feuerwache am Barbarossaring.

Nun wurde bei den Bauarbeiten zum neuen Kraftwerk auf der Ingelheimer Aue gleich die nächste Altlast aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden: Erneut eine 250-Kilo-Bombe – und die war dieses Mal so deformiert, dass selbst Lenz, der sonst alles tut, um eine Sprengung zu vermeiden, genau eine solche anordnete. Zwei Tage dauerten die minutiösen Vorbereitungen, die Bombe wurde tief in einer Grube eingegraben und noch mit einem Kegel von Sand überbaut. „Es werden zwischen 7 und 10 Meter Sand über der Bombe gewesen sein“, schätzt Stadtsprecher Marc-André Glöckner. Der Sand wurde zusätzlich befeuchtet, um ihn schwerer zu machen.

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Berg von Sand über dem Krater mit der Bombe kurz vor der Sprengung. – Foto: Stadt Mainz

Zuvor hatten die Experten des Kampfmittelräumdienstes an der Bombe eine Sprengladung angebracht. Um 20.00 Uhr am Dienstagabend wurde dann ein Gebiet im Umkreis von 300 Metern um den Fundort abgesperrt, auf der Ingelheimer Aue war das ziemlich einfach. Auch die Rheinallee musste kurzzeitig gesperrt werden, die Schifffahrt auf dem Rhein oder der Bahnverkehr nach Wiesbaden waren aber im Gegensatz zu vor drei Wochen nicht betroffen.

Fast planmäßig, um 20.40 Uhr, drückten die Experten den Auslöser – der Knall war nicht einmal bis in die Mainzer Neustadt richtig zu hören, berichteten Twitter-Nutzer. „Also, in der Oberstadt hat man nix gehört. Der Dom steht auch noch“, schrieb ein weiter Twitterer. Beruhigend 😉 Erleichterung hatte die Mainzer ja schon vor drei Wochen nach der kniffligen Entschärfung bewegt, „Respekt“, „Dank“, und „Hut ab“ schrieben danach Mainz&-Leser auf Facebook an Horst Lenz. Nun brachte es ein Mainz&-Leser auf Twitter auf den Punkt: „Sprengmeister Horst bleibt der Mann unseres Vertrauens!“

Info& auf Mainz&: Unseren ausführlichen Bericht über die Bomben-Entschärfung an Gründonnerstag lest Ihr hier auf Mainz&.

 

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