Ein Brot von der Backstube Vetter, Fleischwurst dazu von der Landmetzgerei Schuck, Spargel aus Weil’s Bauernladen – und das alles direkt ins Haus geliefert? Genau das bietet seit dieser Woche ein neuer Lieferdienst in Mainz an: Die Frischepost wurde eigentlich von zwei Existenzgründerinnen in Hamburg ins Leben gerufen, nun expandiert das Startup auch ins Rhein-Main-Gebiet – und startet ausgerechnet in der Coronazeit in Mainz. Das Konzept: Ein Online-Hofladen, der seine Kunden mit frischen Produkten direkt aus seiner Region versorgt. Mit dabei sind bereits rund ein Dutzend Firmen aus Mainz und Umgebung, rund 55 Firmenprofile aus Deutschland und Europa finden sich insgesamt in dem Portal.

Die Frischepost-Gründerinnen Juliane Willing und Eva Neugebauer. - Foto: Frischepost
Die Frischepost-Gründerinnen Juliane Willing und Eva Neugebauer. – Foto: Frischepost

Gestartet wurde Frischepost im Juli 2015 in Hamburg von den Gründerinnen Juliane Willing und Eva Neugebauer, die Idee dabei: einen Online-Shop samt Lieferservice für regionale landwirtschaftliche Betriebe aus der Region aufbauen, und den Erzeugern faire Preise, den Kunden frische regionale Produkte bieten zu können. Für die Produktion verantwortlich seien „überwiegend kleine Höfe und Manufakturen, die sich durch eine umweltfreundliche Arbeitsweise auszeichnen“, heißt es bei Frischpost. Die angebotenen Fleischprodukte stammten ausschließlich aus artgerechter Tierhaltung, verpackt werde so ressourcenschonend wie möglich – und die Auslieferung erfolgt in elektrisch angetriebenen Frischepost-Transportwagen.

Die Hamburger Frischepost beschäftigt inzwischen eigenen Angaben zufolge 70 Mitarbeiter, das Geschäft boomt: „Der Lieferdienst war unabhängig von der Coronakrise geplant, aber natürlich profitieren wir jetzt davon“, sagt Sprecherin Christina Sattler im Gespräch mit Mainz&. Bei Frischepost hat man große Pläne, expandiert werden soll nach Köln, berlin und München, den Anfang macht nun tatsächlich Mainz. Das liegt auch an dem neuen Ko-Investor: Matthias Willenbacher, einst Gründer der Windenergiefirma Juwi und heute Investor in kreative junge Startups vor allem im Bereich Umweltschutz und Erneuerbare Energien.

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Die Mainzer Standortmanagerin Anna Gödrich und Investor Matthias Willenbacher mit einem Frischepost-Auto auf dem Mainzer Markt. - Foto: Frischepost
Die Mainzer Standortmanagerin Anna Gödrich und Investor Matthias Willenbacher mit einem Frischepost-Auto auf dem Mainzer Markt. – Foto: Frischepost

„Das Frischepost-Konzept hat mich sofort begeistert, denn es schafft eine direkte Beziehung zwischen Lebensmittelproduzent und Endverbraucher“, sagt Willenbacher. Eine solche Nähe stärke die Sensibilität des Konsumenten für faire Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft enorm. Die Mainzer Standort-Managerin Anna Gödrich ist zudem Ökotrophologin mit langjährigen Erfahrungen in der Lebensmittelbranche und Herkunft aus dem Allgäu. Sie habe sich selbst immer gewünscht, frische, gute Lebensmittel von regionalen Produzenten nach Hause bestellen zu können, nun könne sie genau einen solchen Service in der Region aufbauen, lässt sie sich in der Mitteilung zitieren: „Was wir anstreben, ist ein Prioritätenwandel im Lebensmittelgeschäft – weg vom günstigsten Preis und hin zur besten Qualität.“

Für die Mainzer Kunden bietet der Online-Hofladen vor allem einen unschätzbaren Vorteil: Mit wenigen Klicks kann man hier regionale Produkte von ganz verschiedenen Produzenten auf einen Schlag bestellen. Da gibt es Kaffee der Mainzer Kaffeerösterei Müller, Wein von Winzerin Malenka Stenner in Hechtsheim, frisches Grün von Stein’s Kräutern in Gonsenheim oder Spargel von WeilÄs Hofladen in Mainz-Finthen. Kaisers Biobäckerei oder Vetters Backstube versorgen einen mit Brot und Laugenringen, die Landmetzgerei Schuck mit Hausmacher Bratwurst, der Appel Happel mit frischen Äpfeln.

Online-Hofladen statt Markt: Frischepost bringt frische regionale Produkte direkt ins Haus. - Foto: Frischepost.
Online-Hofladen statt Markt: Frischepost bringt frische regionale Produkte direkt ins Haus. – Foto: Frischepost.

Natürlich könnte man alle diese Produzenten auch selbst anfahren – aber wer hat denn schon die Zeit, ein halbes Dutzend Hofläden nacheinander anzusteuern? Jetzt kommen Spargel und Wein per Post ins Haus, dazu noch die bunten Möhren oder der Wildkräutersalat, die Eier vom Biohof, die Kartoffeln aus Ginsheim – und zur Not auch das Toilettenpapier. Geliefert wird alles zusammen in einer Pfand-Mehrwegbox, gezahlt werden kann mit Kreditkarte, Paypal oder auch per Lastschrift. Der Mindestbestellwert liegt bei 25 Euro, das ist auch für Alleinstehende gut zu erreichen. Für die Lieferzeit muss man derzeit allerdings ein paar Tage einrechnen – eigentlich soll eine Bestellung für einen Tag bis 11.00 Uhr am Vortag aufgegeben werden. Ist man im angegebenen Zeitfenster nicht zuhause, kann die Box samt Kühlung auch deponiert werden, verspricht Frischepost.

Die Produzenten in Mainz habe man selbst aktiv gesucht oder durch Tipps gefunden. „Wir bekommen Empfehlungen, werden empfohlen und probieren uns durch den Mainzer Wochenmarkt“, berichtet Sattler. Viele der Erzeuger seien dem Team schon seit vielen Jahren persönlich bekannt, weil man schon begeisterter Kunde sei. Die Verkaufspreise legten die Produzenten selbst fest, Frischepost schlage dann eine Marge drauf für Packen, Auslieferung und Kundenservice. Trotzdem sind die Preise erschwingllich: Da kostet ein Laugenring 1,20 Euro, ein Brot 4,70 Euro und der Spargel 7,- Euro das Pfund.

Info& auf Mainz&: Den Online-Hofladen „Frischepost“ für Mainz und das Rhein-Main-Gebiet findet Ihr genau hier im Internet, auf der Seite gibt es den Shop sowie auch alle weiteren Informationen zu Lieferungen und und und.

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