August ist Sternschnuppenzeit, und nun stehen die heißen Nächte direkt bevor: Die Perseiden sind da! Von heute Nacht an bis etwa zum 24. August hagelt es geradezu Sternschuppen am Nachthimmel – bis zu 100 Stück pro Stunde. Auch im vergleichsweisen hellen Mainz kann man die beobachten, dazu gibt die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz (AAG) Tipps zur Beobachtung: Möglichst dunklen Ort suchen, Liegestuhl mitnehmen – und die Show genießen.
Die Perseiden sind ein Überbleibsel des Kometen Swift-Tuttle, dessen Schweif viele kleine, maximal zentimetergroße Teilchen im All hinterlässt. Jedes Jahr Mitte August bewegt sich die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne durch das Gebiet dieser kosmischen Schweif-Hinterlassenschaften – das Ergebnis sind Zig-Tausende von winzigen Geschossen, die in unserer Erdatmosphäre verglühen. Die Teilchen nämlich schießen mit hohen Geschwindigkeiten in die Erdatmosphäre, werden durch die enorme Reibung abgebremst, das Ergebnis: verglühende kosmische Brocken, die wir als Sternschnuppen sehen“
„Perseiden“ wird das Himmelsschauspiel genannt, weil die leuchtenden Schnuppen scheinbar aus dem Sternbild des Perseus kommen. Das Highlight findet bereits heute Nacht statt: In der Nacht vom 12. auf den 13. August findet bereits das Maximum des kosmischen Schauspiels statt. Aber solltet Ihr heute Abend keine freie Sicht haben, keine Sorge: Die Perseiden erleuchten noch bis zum 24. August 2023 den Himmel. Die beste Zeit ist zwischen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr morgens, aber bereits ab Mitternacht tummeln sich viele der „fallenden Sterne“.
Perseiden fallen noch bis zum 24. August: dunkles Gelände suchen!
Am besten sieht man natürlich das Spektakel an einem dunklen Ort, weit weg von der Stadtlichtverschmutzung, rät die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz (AAG), die auch die Sternwarte in Klein-Winternheim betreibt: Der Pfälzer Wald oder der Sternenpark in der Eifel seien ideal. Doch Ihr müsst gar nicht bis dorthin fahren: Meist reicht es schon, sich ein möglichst dunkles Feld in Mainz mit weitem Blick zu suchen – und dann den Blick in den Nachthimmel möglichst weit zu fassen.
Dafür eignet sich besonders gut ein Liegestuhl, um die Nackenstarre zu vermeiden, und das Schauspiel entspannt genießen zu können. Die meisten Schnuppen kommen aus dem Nordosten, aber auch der Südhimmel versorgt einen zuverlässig mit leuchtenden Spuren aus dem All. Einfach den „großen Wagen“ am Himmel suchen, und von dort den Blick nach rechts und links wandern lassen – das Sternbild der „Cassiopeia“, auch das große Himmels-W genannt, liegt genau im Nordosten.
Wichtig dabei: Den Blick auf das Handy möglichst vermeiden – das Handydisplay verdirbt mit seinem hellen Licht die eigene Nachtsehfähigkeit. „Ein Fernglas oder Teleskop? Brauchst du nicht“, rät die AAG zudem: „Damit siehst du nur einen kleinen Ausschnitt und verpasst die beeindruckenden Leuchtspuren der Sternschnuppen.“
Im alten Volksglauben erfüllen die fallenden Sterne übrigens Wünsche – vorausgesetzt, man äußert sie nur in Gedanken und bloß nicht laut. Woher der Glaube kommt, weiß niemand so genau, viele Legenden ranken sich um die Brocken, die vom Himmel fallen – das legendäre Schwert von König Arthur soll einst aus einem Meteoritenbrocken geschmiedet worden sein. Nach einem alten schwäbischen Volksglauben wiederum kehren verirrte Sterne an ihren Platz im Himmel zurück, andernorts hält man Sternschnuppen für die verglühenden Dochte von Kerzen, die die Engel beim Sterneputzen fallen lassen.
Info& auf Mainz&: Wie einst ein berühmter Meteorit in Mainz gefunden wurde, das erzählen wir Euch hier bei Mainz&. Eine tolle Animation des Kometenschweifs von Swift Tuttel und weitere gute Infos findet Ihr auf der Internetseite von Meteorschauer.org.