August ist Sternschnuppen-Zeit, denn immer während dieses Monats bewegt sich die Erde durch die Staubspur des Kometen Swift-Tuttle. Das Ergebnis: Ein Sternschnuppen-Regen, der bei uns als „Perseiden“ bekannt ist. Der Höhepunkt naht nun bis zum 12. August, doch das Schauspiel schwächelt: Die Kometenstaubspur verblasst, wie die Himmelsexperten von Wetter Online verraten. Wie Ihr das Himmelsspektakel trotzdem noch genießen könnt.

Animation des Meteoritenschweifs des Kometen Swift Tuttle. – Grafik: meteoritenschauer.org, Screenshot: gik
Animation des Meteoritenschweifs des Kometen Swift Tuttle. – Grafik: meteoritenschauer.org, Screenshot: gik

Jedes Jahr Ende Juli und Anfang August bewegt sich die Erde durch eine kosmische Staubfahne: Die Hinterlassenschaften des Kometen Swift-Tuttle. Das Ergebnis sind Zig-Tausende von Gesteinsbröckchen, die oft nur Millimeter groß sind, aber mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Sekunde auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen. Dort werden sie abrupt abgebremst und bis zur Weißglut erhitzt – und sind dann als feurige Leuchtspuren am Himmel zu sehen.

Bis die Himmelsstaubteilchen vollständig verglüht sind, legen sie oft noch Dutzende von Kilometern zurück. So entstehen die mehr oder weniger hellen Leuchtspuren am Nachthimmel – die größeren Leuchtspuren können noch sekundenlang nachleuchten.

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Schnuppenparade erreicht Höhepunkt am 12. August – und lässt nach

„Perseiden“ wird das Himmelsschauspiel genannt, weil die leuchtenden Schnuppen scheinbar aus dem Sternbild des Perseus kommen. Schon seit dem 17. Juli fliegt die Erde durch diese Staubfahne von Swift-Tuttle, der Höhepunkt wird in der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht. „Dann kann man mit viel Glück bis zu 30 Sternschnuppen pro Stunde beobachten“, berichten die Wetterexperten von Wetter Online. Aber Moment mal – sollten bei den Perseiden nicht pro Stunde bis zu 100 Schnuppen zu sehen sein?

Sternschnuppen-Schauer der Perseiden. - Foto: Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz
Sternschnuppen-Schauer der Perseiden. – Foto: Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz

In der Tat: Es gebe weniger Schnuppen als eigentlich erwartet, berichtet Wetter Online: „Die Schnuppenparade ist nicht mehr so spektakulär wie noch vor 20 Jahren.“ Denn die Staubspur des Mutterkometen der Perseiden sei „mit der Zeit dünner geworden und wird zudem nur selten voll getroffen.“

Denn Swift-Tuttle kam der Erde zum letzten Mal im Jahr 1992 richtig nahe, deshalb habe um diese Zeit die Meteorrate pro Stunde (ZNR= Zenithal Hourly Rate) über dem bei idealen Bedingungen als „normal“ angesehenen Maximum von 100 gelegen. Inzwischen sei die Kometenspur schon wieder etwas verblasst, deshalb träfen weniger Meteore auf die Erde als in den 1990er und 2000er Jahren.

Kometen-Staubfahne lässt nach und wird nur selten voll getroffen

Entscheidender für die gedämpfte Fallrate sei allerdings der Umstand, „dass unser Heimatplanet die dichtesten Bereiche der Staubfahne in den meisten Jahren um Dutzende Millionen Kilometer verfehlt“, erklären die Experten weiter. Dazu kommt in diesem Jahr die Tatsache, dass das Sternbild Perseus nicht im Zenit steht, sondern erst im Laufe der Nacht am Nordosthimmel aufsteigt. So fallen in den Abendstunden viele Schnuppen noch „hinter dem Horizont“ und bleiben daher unsichtbar.

Der Sternenhimmel am 12. August um 23.00 Uhr mit Blickrichtung Nordost: Der Ausstrahlpunkt (Radiant) der Perseiden liegt am oberen Rand des Sternbildes Perseus. - Quelle: Jürgen Vollmer/ WetterOnline
Der Sternenhimmel am 12. August um 23.00 Uhr mit Blickrichtung Nordost: Der Ausstrahlpunkt (Radiant) der Perseiden liegt am oberen Rand des Sternbildes Perseus. – Quelle: Jürgen Vollmer/ WetterOnline

Trotzdem bleiben die Perseiden für viele Sternenfreunde ein spannendes Spektakel, allerdings darf man eben derzeit die allgemein angegebene Sichtbarkeitsrate von bis zu 100 Meteoren pro Stunde nicht wörtlich nehmen. „Denn selbst mit viel Beobachtungsglück sind nur etwa 20 bis 30 Perseiden pro Stunde auch tatsächlich zu sehen“, weiß man bei Wetter Online. Bei günstigem Wetter seien vor allem rund um den 12. August vor allem in den frühen Morgenstunden noch immer zahlreiche Sternschnuppen zu sehen, darunter auch viele Feuerkugeln.

Die besten Beobachtungschancen hat man natürlich bei klarem Himmel und an einem möglichst dunklen Beobachtungsplatz. Die beste Sicht hat man von unbewaldeten Berggipfeln in der dunkelsten Nachtzeit von etwa 23.00 Uhr bis 4.00 Uhr morgens, sagen die Experten, und raten: Die Augen brauchen etwa 15 bis 30 Minuten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ein Liegestuhl hilft übrigens beim entspannten Blick in den Nachthimmel sehr.

Kassiopeia hilft bei der Suche nach den Perseiden

Suchen sollte man am besten im Nordosten, zur Orientierung kann man das Sternbild Kassiopeia anpeilen – das „Himmels-W“ ist am Himmel meist gut zu erkennen. Die Kassiopeia befindet sich oberhalb des Sternbildes Perseus, die Sternschnuppen können jedoch über den ganzen Himmel huschen.

Der nächste „Auffrischungsbesuch“ des Kometen Swift-Tuttle findet übrigens erst wieder im Jahr 2126 statt. Bis dahin bleibt die stündliche Fallrate zum Maximum der Perseiden wohl in den meisten Jahren hinter den Erwartungen zurück. Nur in Jahren, in denen die Erde dichtere Bereiche der Staubspur erwischt, sind auch deutlich mehr Sternschnuppen möglich.

Info& auf Mainz&: Ob das Wetter bei kosmischen Schauspiel mitspielt, und wann der Himmel klar ist, verrät der Blick auf das Wetter Radar von Wetter Online – so viel Werbung sei hier angesichts der schönen Pressemitteilung einfach mal erlaubt. Wir nutzen das übrigens auch sehr gerne, und zwar als App auf dem Handy. Wetterfotograf Dennis Oswald gibt übrigens bei Wetter Online auch Tipps zum Fotografieren von Sternschnuppen – mehr dazu hier im Internet.