Seit 6., Juli ist der Recyclinghof Süd in Mainz-Hechtsheim nun schon wegen Umbau geschlossen, seither fehlt den Mainzern eine wichtige Anlaufstelle für alle Sondermüllarten. Nun aber ist ein Ende der Durststrecke in Sicht: Ab Mitte April soll der Recyclinghof wieder seine Tore öffnen, das kündigte am Mittwoch Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne) an. Der komplett umgebaute Entsorgungshof soll dann mit einem neuen Konzept die Abfallentsorgung deutlich erleichtern.
Eng, klein und oft überfüllt, der Recyclinghof Süd im Mainzer Stadtteil Hechtsheim platzte schon bei wenig Betrieb schnell aus allen Nähten. Neun Wertstoffhöfe stehen den Mainzern im Stadtgebiet zur Verfügung, das sei im bundesweiten vergleich ausgesprochen viel, betonte Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne) am Mittwoch. Doch der Recyclinghof war der einzige Platz im Stadtgebiet, wo die Mainzer auch Elektroschrott, Sperrmüll oder Bauschutt loswerden konnten – die einzig andere Möglichkeit ist der große Recyclinghof in Budenheim.
Mehr als 30.000 Anlieferer habe es deshalb pro Jahr in Hechtsheim gegeben, 6.000 bis 7.0000 Tonnen Abfälle wurden hier entsorgt, sagte Hermann Winkel, Werkleiter des Mainzer Entsorgungsbetriebs: „Das sind schon beachtliche Mengen.“ Dem Andrang war das alte Gelände aber nicht gewachsen, vor den Toren bildeten sich oft lange Rückstaus – das soll nun besser werden: Seit dem 6. Juli 2020 wurde der Recyclinghof umgebaut und präsentiert sich nun in völlig neuem Gewand. „Die Fläche hat sich fast verdreifacht“, sagte Eder.
Drei Millionen Euro kostete der Umbau die Stadt, davon eine Million Euro für die Erweiterung des Geländes sowie zwei Millionen Euro für den Neubau der Anlage. Die führt die Besucher nun auf eine Anhöhe hinauf, dort können die Entsorger ihre Wagen direkt an eine der 22 Buchten abstellen – die Slots für die jeweiligen Abfallbereiche. Der kann dann direkt aus dem Kofferraum des Autos bequem über eine niedrige Balustrade in die Container entsorgt werden, die unterhalb des Hügels stehen, das mühselige Hochwuchten des Abfalls die steilen Treppen hoch, entfällt künftig. „Man fährt vorne rein, fährt wie in Budenheim in die Ecken, und kann direkt vom Kofferraum in die Container abladen“, sagte Eder, das sei ihr wichtig gewesen.
„Wir möchten es den Bürgern so leicht wie möglich machen, ihre Abfälle zu trennen und zu entsorgen“, betonte die Dezernentin, das sei ein bürgerfreundliches Angebot, das am Ende auch der Umwelt zugute komme. Abgegeben werden können hier in Zukunft dieselben Müllbereiche wie zuvor, von Grünabfällen über große Kartonagen bis hin zu Plastikabfällen, Kleinelektro oder Sperrmüll. Die meisten Müllarten blieben auch für die Mainzer Privathaushalte kostenlos, versicherte Eder, lediglich für einzelne Bereiche wie Bauschutt würden Kosten erhoben, auch das bleibe wie vorher.
Auf der nun fast 9.000 Quadratmeter großen Fläche verspricht sich der Entsorgungsbetrieb zudem eine klare Entzerrung von Anlieferverkehr und Container-Entsorgung: Die Container könnten auf der unteren Ebene abgeholt werden, der Abholverkehr komme den Anlieferern nicht mehr ins Gehege, sagte Winkel. Noch laufen die Bauarbeiten an dem Gelände auf Hochtouren, doch in etwa sechs Wochen soll die Ablage fertig sein: Die Öffnung werde zwischen Mitte und Ende April stattfinden, sagte Winkel.
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