Am Sonntag ist es ja soweit: der Rosenmontagszug in Mainz wird nachgeholt! Wobei das so gar nicht stimmt, denn Mainz ist überhaupt nicht mehr in Fastnachtsstimmung. Deshalb betonten die Organisatoren auch ausdrücklich: Es ist kein Fastnachtsumzug, sondern ein Umzug zum 200. Geburtstags der Region Rheinhessen. Trotzdem ist es natürlich der Ersatz für den Rosenmontagszug, der am 8. Februar Orkan Ruzicka zum Opfer fiel. 2.222 Teilnehmer sollen am Sonntag ab 15.00 Uhr durch die Straßen von Mainz ziehen, dazu einige der Fastnachts-Motivwagen. Die Innenstadt ist ab 13.00 Uhr gesperrt – es wird spannend werden: Was machen die Mainzer mit dem Umzug im Mai?
Kostüm oder nicht Kostüm? So wird in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken heftig diskutiert. Niemand weiß so wirklich genau, wie das mit dem Umzug wird – es ist das erste Mal, dass in Mainz ein Fastnachtsumzug im Sommer nachgeholt wird. Und inzwischen sind ja auch Fastnacht und Rosenmontag ziemlich weit weg, viele machen übers verlängerte Wochenende Urlaub. Die Veranstalter rechnen deshalb mit deutlich weniger Besuchern als an einem Rosenmontag, der für gewöhnlich um die 500.000 Menschen anzieht. Zum Rheinhessenzug am 8. Mai werden einige Zehntausend bis wohl maximal 100.000 Zuschauer in Mainz erwartet.
Muttertags-Programm von 11.00 Uhr bis 14.20 Uhr auf dem Markt
Ein Großevent wird es trotzdem:“Es wird anders, aber es wird großartig“, glaubt Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Den ganzen Tag von morgens um 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr wird in der Innenstadt gefeiert. Denn der Mainzer Carnevals-Verein (MCV) lädt bereits am Vormittag zum Muttertags-Frühstück auf den Markt. Ab 10.00 Uhr ist hier Einlass in den abgesperrten Bereich, um 11.00 Uhr startet das Bühnenprogramm mit Thomas Neger, Michael Bonewitz, Buddy Becker und vielen Rheinhessenbotschaftern – darunter auch der Mainzer Modeschöpferin Anja Gockel. Das Bühnenprogramm auf dem Markt endet dann gegen 14.20 Uhr, damit sich jeder noch einen guten Platz für den Umzug suchen kann.
15.00 Uhr Start Festumzug in der Bauhofstraße
Um 15.00 Uhr startet dann der Festumzug 200 Jahre Rheinhessen in der Bauhofstraße. Von dort geht es erst einmal auf die Kaiserstraße Richtung Rhein, um die Christuskirche herum, die Kaiserstraße hoch und zurück zur Bauhofstraße, von dort über die Große Bleiche und die Schillerstraße zum Schillerplatz und die LU hinunter zum Dom. Der Zug biegt aber dann links in die Schöfferstraße ein und löst sich hinter der Alten Uni in der Schusterstraße, Flachsmarktstraße auf – wie der Jugendmaskenzug.
Insgesamt beträgt die Zugstrecke so 3,5 Kilometer, bis die 2.222 angemeldeten Teilnehmer die bewältigt haben, werden locker 2,5 Stunden vergangene sein, schätzen die Organisatoren. 77 Zugnummern gibt es, mit dabei sind insgesamt 31 Wagen, darunter zehn Motivwagen, die an Fastnacht ja nicht rollen durften. Ihr könnt also noch einmal den scheinheiligen Putin bewundern oder Europa mit seinem Fußfall vor Erdogan, die Pegida-Hexe auf dem braunen Mob sowie die Mainzer Körperwelten mit Obermessdiener Andreas Schmitt, der Weck, Worscht und Woi huldigt. Natürlich ist auch der Rheinhessen-Motivwagen dabei, und natürlich beschließt die Zugente den Umzug.
Ansonsten aber wird vieles anders sein: Den Zug eröffnen Fahnenschwinger aus Oppenheim gemeinsam mit den Meenzer Schwellköppen, manch ein Fastnachtsverein ist nicht dabei, dafür aber die rheinhessische Weinkönigin mit ihren Weinprinzessinnen. Es kommen aber auch einige Guggemusiken, dazu Sambagruppen – und was die vielen Musikkappellen spielen, dürfte spannend werden: Weinlieder? Pophits? Oder gar Fastnachtsmärsche?
Verkleiden nicht verboten, Festruf? Bestimmt Helau…
Das Verkleiden sei jedenfalls ausdrücklich nicht verboten, hieß es beim Mainzer Carnvelas-Verein im Vorfeld, aber vielleicht ließen sich die Besucher ja etwas zum Thema 200 Jahre Rheinhessen einfallen – historische Kostüme etwa. Auch werden sicher sehr viele „Winzer“ in der Stadt unterwegs sein – oder einfach Menschen mit Hawaihemden oder anderen buntigen Outfits.
Und was wird gerufen werden? „Rhoi-hesse!“ schlug der MCV mal vor, was bisher aber zumindest auf Facebook keine große Zustimmung fand. Auch „Au wie“ oder „schee blau“ dürften eher selten zu hören sein – vermutlich schlüpft dem Mainzer einfach automatisch ein ziemlich donnerndes „Helau“ heraus, wenn er einen Umzug sieht – egal, was für einer 😉 Übrigens: Bringt reichlich Taschen und Tüten mit – es gibt viel Wurfmaterial, das noch von Rosenmontag übrig ist!
Innenstadt ab 13.00 Uhr gesperrt, abgeschleppt wird ab 10.00 Uhr
Fest steht: Die Innenstadt wird am Sonntag ab 13.00 Uhr zur Sperrzone. Dann nämlich beginnt die Stadt mit der Absperrung der Straßen und der Aufstellung der Absperrgitter. Bereits vor dem Hautpbahnhof ist Schluss: Ab der Binger Straße/ Einmündung Römerwall stadteinwärts sowie ab Alicenstraße in Höhe Terrassenstraße werden die Straßen ab 13.00 Uhr gesperrt und der Verkehr über die Mombacher Straße umgeleitet. Große Bleiche, Kaiserstraße und Ludwigstraße sind dann dicht – bitte beachtet unbedingt die Haltverbotsschilder, die bereits jetzt stehen!
Ab 9.00 Uhr will die Stadt Mainz das Freihalten der Aufstellungs- und Zugbereiche kontrollieren, das gilt auch für den Aufstellungsbereich rund um die Bauhofstraße. Zunächst sollen „lediglich“ Knöllchen verteilt werden, aber 10.00 Uhr aber werde abgeschleppt, warnt die Stadt – der Aufstellungsbereich müsse einfach Platz für über 2.200 Personen und die dazu gehörenden Wagen bieten. Das gilt AUCH für die Rettungswege entlang des Zugwegs, also parkt Eure Autos bitte rechtzeitig am Samstag um!
Anders als an Rosenmontag ist jedoch die Rheinallee samt Theodor-Heuss-Brücke befahrbar, ebenso die Gegend um den Südbahnhof, so kommt Ihr auch in deutlich mehr Parkhäuser als an Fastnacht – die Liste seht Ihr unten. Die Stadt rät aber, lieber mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu kommen. Die Mainzer Verkehrsbetriebe bieten Zusatzfahrten an, dazu müssen natürlich viele Buslinien und die Straßenbahnen umgeleitet werden – alles dazu findet Ihr hier bei der MVG.
After-Zug-Party in vielen Kneipen und auf dem Markt bis 22.00 Uhr
Nach dem Umzug dann ab etwa 17.30 Uhr ist noch lange nicht Schluss: Viele Kneipen und Clubs bieten eine After-Zug-Party an. Auf dem Markt startet nach dem Zug das Abendprogramm mit Thomas Neger & den Humbas, der Guggemusik von den Meenzer Noodequetschern sowie der Band Jammin Cool. Die Livemusik geht bis etwa 21.30 Uhr, Schluss ist offiziell um 22.00 Uhr.
Auf dem Liebfrauenplatz übrigens präsentieren sich an diesem Tag Vereine und Initiativen, darunter die Initiative Mainzer Zitadelle, während Ihr auf dem Höfchen ein Winzer-Weindorf findet. Das ist dann fast wie an der Johannisnacht 😉 Im Fernsehen übrigens wird der Umzug nicht live übertragen, der SWR bietet aber einen Livestream auf SWR.de an – der Rheinhessenumzug, er ist eben doch eine ganze Nummer kleiner als der Rosenmontagszug.
Info& auf Mainz&: Rheinhessenumzug am Sonntag, 8. Mai um 15.00 Uhr in Mainz, Ersatz für den ausgefallenen Rosenmontagszug. Ab 11.00 Uhr Muttertagsfrühstück mit Bühnenprogramm auf dem Markt, nach dem Zug bis 21.30 Uhr Party auf dem Markt. Alle Infos noch einmal zu Zugweg, Sperrungen, Umleitungen, Toiletten und vielem mehr findet Ihr hier bei der Stadt Mainz. Den Fahrplan der MVG für diesen Tag findet Ihr hier. Infos zum Zugplakettchen und dem Programm gibt’s beim MCV.
Diese Parkhäuser stehen am Sonntag zur Verfügung:
- City Port
- Taubertsberg
- Cine Star
- Malakoff-Park
- Römisches Theater
- Karstadt
- Rathaus
- Löhrstraße
- Rheinufer
Parkhäuser, die ab 13.00 Uhr dicht sind:
- Kronberger Hof
- Theaterparkhaus
- Landtag/Deutschhausplatz
- Proviantamt
- Kaufhof
- Römerpassage