Am 11.11. laden die Mainzer Narren traditionell zum ersten großen Fastnachts-Höhepunkt kurz vor der kommenden Kampagne, und auch in diesem Jahr soll es wieder „römische Fastnacht“ geben: Die Initiative Römisches Mainz (IRM) lädt zu den II. Saturnalien. Nach der gelungenen Premiere 2021 soll es auch in diesem Jahr wieder ein Narrenfest geben, das einen Bogen von der Römerzeit zur heutigen Fastnacht schlägt – auf der Bühne werden dabei eine ganze Riege hochkarätiger Mainzer Fastnachtsstarts stehen.
Feierten die Römer Fastnacht? Historiker sind sich bei der Frage uneins, doch fest steht: Jedes Jahr begingen die Römer ab dem 17. Dezember die Saturnalien, und das Fest des Gottes Saturn zeichnete sich durch Verkleidungen und Rollentausch sowie durch viel Pikanterie und lästerliche Reden aus – an den Saturnalien wurden Herren zu Dienern und Diener für einen Tag zu Herren, man verkleidete sich und schmauste, was Keller und Tische hergaben.
2021 hatte nun die Initiative Römisches Mainz (IRM) die Saturnalien wieder aufleben lassen – im fastnachtlichen Rahmen: In der Kulturei auf der Mainzer Zitadelle wurde ausgiebig den Fastnachts-Göttern jeglichen Jahrhunderts gehuldigt, drehte sich der närrische Schwank um Historisches wie Handy-Gehyptes, gaben sich Neptun, Ritter und Fastnachts-Professoren das Mikrofon in die Hand.
Nun soll es wieder so weit sein: Am kommenden 11.11. lädt die IRM um 19.11 Uhr zur zweiten Auflage der Saturnalien, erneut in die Kulturei. „Während im vergangenen Jahr der Bezug zum Mainzer Köngreich inhaltlich Pate stand, stehen die aktuellen Saturnalien unter dem Motto: die Mainzer Fastnacht unterstützt das Römische Erbe“, sagte IRM-Vorsitzender Christian Vahl im Vorfeld. Das Bekenntnis so vieler Mainzer Fastnachtsgrößen für dieses Erbe sei „von herausragendem Wert“.
Tatsächlich dürfen sich die Gäste auf eine geballte Ladung bekannter Fastnachtsgrößen freuen: Mit dabei sind erstmals Hildegard Bachmann, Hansi Greb und Pit Rösch mit seiner Tochter, ebenso die Bänkelsänger und das Gesangsduo „Paco und Paco“ alias Gerhard und Christian Carra, die gleich zu Beginn einheizen werden. Damit präsentieren sich die Saturnalien ein wenig als Ableger des Mainzer Carnevals-Vereins (MCV) sowie des rechtsrheinischen KCK – kein Wunder: Ist doch IRM-Vorsitzender Vahl sowohl beim MCV als auch beim KCK Mitglied im Großen Rat.
Ebenfalls wieder bei den Saturnalien dabei sind Ex-Kulturdezernent Pater Krawietz und Bernhard Knab, der beim KCK als „Deutscher Michel“ auf der Bühne steht, im Vorjahr bei den Saturnalien aber als „Rhoihesse-Bub“ wunderbarsten Kokolores verbreitete.
Auch Rüdiger Schlesinger und Patricia Lowin sind wieder mit von der Partie, Lowin hatte ja als „Master of Helau“ im vergangenen Jahr dem staunenden Publikum die Genese der Mainzer Fastnacht erklärt: Die Götter Humba und Täterää erfanden einst in der Zeit, als es “fast Nacht” war, ein Fest und ersteigerten dafür eine Stadt im “Winternet”: „Meins!” riefen sie glücklich, und lagen sich in den Armen…
Römisch-närrisch dürfte es denn auch in diesem Jahr werden, wenn die Unsichtbare Römergarde das Trio Aeterna loslässt, und seine Sitzungspräsidentin Kathrin Dohle zur Moderation auf die Bühne schickt. Die Veranstaltung sei möglich, weil alle Auftretenden auf Gagen verzichtet hätten, betonte Vahl. Und natürlich wird auch wieder römische Bewirtung und Wein geboten, serviert vom Weingut Historic aus Dexheim.
Info& auf Mainz&: Karten für die II. Saturnalien am 11.11.2022 könnt Ihr unter taberna@roemisches-mainz.de bestellen. Der Eintritt kostet mit römischer Bewirtung und Wein 33,- Euro, für IRM-Mitglieder 22,- Euro. Der Erlös der Veranstaltung geht an die Initiative Römisches Mainz e.V.
Ergänzung&: Wir hatten bei der Riege der auftretenden Fastnachter zunächst nur den KCK erwähnt – dahinter steckte natürlich keineswegs die Absicht, alle diese Fastnachter dem KCK zuzuordnen. Die Damen und Herren sind eine bunte Mischung, und einige von ihnen auch dem MCV zugeneigt, weswegen wir den MCV noch ergänzt haben.