Viele Radpendler fiebern der Fertigstellung des neuen Radweges an der Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden entgegen, doch die verzögert sich nun offenbar weiter. Der Grund: Vandalismus gefährde die Fertigstellung des Geh- und Radwegs zwischen Mainz und Wiesbaden, wie die Autobahn West GmbH des Bundes vergangene Woche mitteilte. Demnach sollen unbekannte Täter mehrere, jeweils über 400 Kilogramm schwere Betonelemente verrückt, und dabei erhebliche Schäden an den Geländern und dem Bodenbelag verursacht haben.
Die große Autobahnbrücke der A643 zwischen Mainz-Mombach und Wiesbaden-Schierstein war im August 2023 nach zehn Jahren Bauzeit feierlich eröffnet worden. Im September 2013 waren die ersten Gründungsarbeiten für den ersten Teil der neuen Rheinbrücke auf Wiesbadener Seite gestartet worden, die erste der beiden Brückenhälften wurde bereits Ende 2017 eingeweiht. Pro Tag nutzen heute nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes bis zu 90.000 Fahrzeugen die Rheinquerung, die die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Mainz und Wiesbaden, aber auch zwischen Rheinhessen und der Nahe-Region sowie dem Rhein-Main-Gebiet und dem Rheingau ist.
Doch die Schiersteiner Brücke ist nicht nur für Autos und Lkw wichtig, auch für Pendler und Ausflügler mit dem Rad ist sie eine wichtige Rheinquerung – und bietet dazu den einzigen Zugang zum Freizeitgebiet auf der Rettbergsaue, ohne die Rheinfähre nehmen zu müssen. Der mit der neuen Brücke entstandenen Radweg hat zudem die Besonderheit, dass er unter der Brücke angehängt ist, fertig werden sollte er eigentlich 2024 – doch das verzögerte sich mehrfach. Aktuell ist der Geh- und Radweg nur zwischen Wiesbaden und der Rettbergsaue geöffnet.
Radweg an Schiersteiner Brücke von Vandalen schwer beschädigt
Im Abschnitt zwischen Rettbergsaue und Mainz müssten noch Restarbeiten ausgeführt werden, teilte die Autobahn GmbH des Bundes nun mit, deshalb sei dieser Bereich nach wie vor gesperrt. Doch die Fertigstellung verzögert sich nun offenbar erneut, Grund sei Vandalismus, klagte die Baubehörde: Anfang vergangener Woche hätten Unbekannte mehrere, jeweils über 400 Kilogramm schwere Betonelemente auf dem abgehängten Geh- und Radweg unterhalb der Schiersteiner Brücke verrückt, und dabei erhebliche Schäden an den Geländern und dem Bodenbelag verursacht.
Es war offenbar nicht das erste Mal, dass sich Personen Zugang zu dem Radweg zu verschaffen suchten: Bereits mehrfach sei es in den vergangenen Wochen „zu Vandalismus an der Absperrung gekommen, weshalb der Baustellenbereich mit den Betonelementen gesichert wurde“, berichtete die Autobahn West GmbH. Nun wurden sogar die Betonelemente verschoben, die entstandenen Schäden aber haben Konsequenzen: Eigentlich hätte der Geh- und Radweg nämlich Ende Juni 2025 vollständig freigegeben werden sollen.
„Dieser Termin verzögert sich durch die neuerlichen und massiven Beschädigungen auf zunächst unbestimmte Zeit“, teilte die Baubehörde nun mit: „Erst wenn der Umfang der nun erforderlichen Instandsetzungsarbeiten feststeht, kann die Zeitschiene für die Eröffnung konkretisiert werden.“ Man weise zudem „ausdrücklich darauf hin“, weitere Beschädigungen am Geh- und Radweg oder an den Baustellen- und Verkehrssicherungseinrichtung zu unterlassen, warnt die Autobahn GmbH, und kündigt an, Verstöße strafrechtlich verfolgen. Auch werde man diesen Bereich künftig noch stärker überwachen lassen.
Info& auf Mainz&: Mehr zum Bau und der Fertigstellung der Schiersteiner Brücke könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen.
