UPDATE — Die Sicherheit von Frauen an Rosenmontag vor grabschenden und belästigenden Männern ist ja ganz neu in den Fokus gerückt, seit vorwiegend ausländische Männer in der Silvesternacht Frauen in Köln regelrecht jagten. Am 14. Januar stellten Polizei und Land Rheinland-Pfalz das verbesserte Sicherheitskonzept für Fastnacht allgemein vor – nun legten Polizei und Stadt Mainz in Sachen Frauensicherheit wie versprochen nach: Ein dreistufiges Konzept soll für Sicherheit sorgen, darunter sind auch Rückzugsräume für Frauen – in sechs öffentlichen Gebäuden.

Narren auf der Ludwigstraße - Livestream SWR
Sicherheit für Frauen im Getümmel sollen Polizisten, Ordner, Security udn Rückzugsräume bringen – Foto: gik

Die Mainzer Polizei werde sexistischen Übergriffen an Fastnacht „entschieden entgegen treten“, hatte der Mainzer Polizeichef Achim Zahn schon am 14. Januar betont. Damals standen bei der Pressekonferenz die mobilen Einsatzeinheiten im Mittelpunkt, zwischen 30 und 50 sollen in Mainz für Sicherheit entlang des Rosenmontagszuges sorgen. „Wir werden geschlossene Einheiten an neuralgischen Punkten stationieren, die den Auftrag haben, sofort einzugreifen“, betonte Zahn. Auch solle es Rückzugsräume für Frauen gegeben – wie genau das aussehen solle, wolle man noch erarbeiten.

Nun, eine Woche später, hat die Polizei geliefert: Ein Stufenkonzept mit drei Stufen soll für die Sicherheit von Frauen sorgen. In einer ersten Stufe könnten sich hilfesuchende Frauen zunächst an jeden Uniformträger oder das Sicherheitspersonal entlang der Zugstrecke wenden – und zwar wirklich an jeden, betonen Polizei und Stadt. Ansprechbar seien ALLE Mitarbeiter, die mit dem Thema Sicherheit und Hilfeleistung am Rosenmontag befasst seien. Neben der Polizei seien dies auch die Mitarbeiter von Security-Dienst, Ordner, Feuerwehrleute und Rettungskräfte der medizinischen Hilfsdienste.

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Ûnd da kommt die Zugent(d)e! - Livestream SWR
Jede Uniform ein Ansprechpartner: Sicherheit für Frauen soll Rosenmontag groß geschrieben werden – Foto: gik

Stufe zwei: Entlang der Zugstrecke und in der Innenstadt soll es mehrere stationäre Polizeipunkte geben. Die Punkte sollen deutlich mit dem Hinweis „Polizei“ gekennzeichnet sein und werden sich wohl teilweise auch in der Nähe der medizinischen Versorgungsstellen befinden. Hier werden jeweils zwei Polizeibeamte als direkte Ansprechpartner während des Rosenmontagszuges und darüber hinaus zur Verfügung stehen.

Die dritte Stufe heißt Rückzugsräume: in unmittelbarer Nähe sollen öffentliche Gebäude als Rückzug für Notfälle zur Verfügung stehen. Auch hier werden Polizeibeamte anwesend sein, aber kein medizinisches Personal.

Update: Am Dienstag gab die Polizei bekannt, wo sich die Rückzugsräume befinden: im Rathaus selbst, sowie im Lauterenflügel des Stadthauses – das ist an der Kaiserstraße, also unmittelbar am Zugweg und direkt am Anfang des Zuges sowie Nähe Bahnhof.

Kleines Haus des Mainzer Staatsthaters am Tritonplatz
Das Kleine Haus hinterm Staatstheater, direkt neben der LU, wird zum Rückzugsraum für Frauen an Rosenmontag – Foto: gik

Ferner werden der Frankfurter Hof mitten in der Altstadt zum Rückzugsraum sowie das Kleine Haus des Mainzer Staatstheaters direkt neben der Ludwigsstraße – also zwei Orte in den Hotspots der Feiern. Auch zwei Landesministerien öffnen ihre Türen für Frauen: Das Innenministerium direkt am Schillerplatz sowie das Integrationsministerium, das ein bisschen versteckt in der Kaiser-Friedrich-Straße mitten im Regierungsviertel liegt. Mainz& findet: Gute Auswahl, gute Verteilung!

„Wir wollen erreichen, dass Frauen sich an Rosenmontag bei uns sicher fühlen“, betonte der Inspekteur der rheinland-pfälzischen Polizei, Jürgen Schmitt. Mit dem nun vereinbarten dreistufigen Konzept „erreichen wir, dass Hilfesuchende sehr schnell und unkompliziert Hilfe finden.“ Wir sind gespannt, wie das wirkt, ob es etwas nützt – und ob das nötig ist…

Info& auf Mainz&: Mehr über das Sicherheitskonzept an Fastnacht findet Ihr ausführlich in diesem Mainz&-Artikel. Lasst Euch nicht vom Feiern abhalten!

 

 

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