Die sinkenden Corona-Inzidenzen haben nun eine erste positive Auswirkungen: Ab kommenden Montag, den 10. Mai, dürfen die Schulen in Mainz zurück in den Wechselunterricht und die Kitas zurück in den Regelunterricht. Möglich machen das die gesunkenen Corona-Infektionen: Seit fünf Werktagen liegt die vom Robert-Koch-Institut veröffentlichte 7-Tages-Inzidenz für die Stadt Mainz nun unter dem Wert von 165 – damit sind die Öffnungen rechnerisch ab Samstag möglich. Die Konsequenz: Ab Montag gehen die Schulen wieder in den Wechselunterricht, das gilt für alle Klassenstufen und alle Schularten. Der Kreis Mainz-Bingen ist sogar noch weiter: Hier könnten womöglich ab Montag sogar weitergehende Öffnungen anstehen.

Die Schulen in Mainz dürfen ab Montag zurück in den Wechselunterricht. - Foto: gik
Die Schulen in Mainz dürfen ab Montag zurück in den Wechselunterricht. – Foto: gik

Seit dem Wochenende verzeichnet das Landesuntersuchungsamt konstant Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf niedrigerem Niveau als die Wochen zuvor: Die Sieben-Tages-Inzidenz sank erstmals wieder deutlich, erst auf 150, dann auf auf 146, schließlich am Donnerstag auf 141,8. Damit liegt Mainz nun seit fünf Tagen hintereinander unter der Grenze von 165, oberhalb der laut Bundes-Notbremse die Schulen schließen und in den Fernunterricht gehen müssen. Für den Fall, dass eine Region fünf Tage  hintereinander konstant unter dieser Marke liegt, erlaubt das Infektionsschutzgesetz (IfSG) für den übernächsten Tag der fünften Wertunterschreitung Wechselunterricht  – das wäre am Samstag der Fall.

Die Konsequenz: Ab Montag dürfen die Mainzer Schulen zurück in den Wechselunterricht, das gelte für alle Schularten und für alle Klassenstufen, teilte die Stadt Mainz am Donnerstag mit. Die Mainzer Schulen würden vom Schulamt der Landeshauptstadt Mainz über die Wiederaufnahme des Wechselunterrichts per E-Mail informiert, heißt es weiter. Man beobachte weiterhin täglich die Inzidenzwerte, um so aktuell die gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können.

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Auch die Kitas in Mainz dürfen ab Montag zurück in den Regelbetrieb. - Foto: gik
Auch die Kitas in Mainz dürfen ab Montag zurück in den Regelbetrieb. – Foto: gik

Auch für die Kitas gilt die Öffnung ab Montag, sie dürfen nun ab dem 10. Mai den „Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen“ wiederaufnehmen. Die Wiederaufnahme des Regelbetriebs ermögliche den Eltern, die in den vergangenen Wochen ihre Kinder zu Hause betreut hätten, eine teilweise Rückkehr in die Normalität, sagte der Mainzer Sozialdezernent Eckart Lensch (SPD), und betonte zugleich: „Das Infektionsgeschehen in den Kitas war im April auffällig hoch.“ Deshalb müsse auch weiterhin „mit einer relevanten Übertragungsrate in Kitas“ gerechnet werden.

Lensch mahnte, es sei daher wichtig, dass seit Anfang April in den Kitas geltenden verstärkten Hygienemaßnahmen wie verstärkte Maskenpflicht für Erwachsene, keine Durchmischung der Gruppen und die Fortführung der umfassenden Testungen unbedingt ernst genommen und durchgehalten würden, um Infektionen zu vermeiden. „Dies kann in den Kindertagesstätten weiterhin zu Einschränkungen des Betreuungsangebotes führen“, betonte Lensch weiter. Nach Angaben des Dezernenten nehmen derzeit in den städtischen Kitas täglich rund 2.400 Kinder die Notbetreuung wahr, viele davon nur tageweise – damit würden insgesamt deutlich mehr Kinder in den städtischen Kitas betreut.

Der Chef des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen, Dietmar Hoffmann: Bundes-Notbremse wirkt. - Foto: gik
Der Chef des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen, Dietmar Hoffmann: Bundes-Notbremse wirkt. – Foto: gik

Der Chef des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen, Dietmar Hoffmann, führt die deutlich sinkenden Zahlen vor allem darauf zurück, dass die Bundes-Notbremse greife: Dank der einheitlicheren Strategie durch das Bundesgesetz zeigten die Maßnahmen Wirkung, und das trotz britischen Virus-Mutation, die mit 90 bis 95 Prozent den ursprünglichen Corona-Wildtyp „bei uns fast völlig verdrängt hat“, sagte Hoffmann. Auch das Infektionsgeschehen in den Kitas habe sich spürbar beruhigt – die Bundesnotbremse hatte auch in Rheinland-Pfalz erstmals zu einer kompletten Schließung der Kitas und eine Reduzierung auf den Notbetreib geführt – das Land Rheinland-Pfalz hatte das zuvor stets vehement abgelehnt.

Die Schritte rund um die Bundesnotbremse hätten sich für die Kitas „offenbar positiv ausgewirkt“, sagte der für das Gesundheitswesen zuständige Kreisbeigeordnete Erwin Malkmus. Wichtig sei vor allem, dass derzeit in geschlossenen Gruppen agiert werde, eine gruppenübergreifende Betreuung solle daher weiter vermieden werden, mahnte er: „Für die Kitas bedeutet dies feste Gruppen, weil sonst bei einem Infektionsfall sehr viele Kinder in Quarantäne müssen.“ In den Schulen gebe es derzeit viele Einzelfälle, aber nur selten tatsächlich eine Übertragung im Klassenzimmer, heißt es aus dem Gesundheitsamt weiter.

Die meisten Ansteckungen fänden derzeit weiter im Familienverband statt, betonte Hoffmann: „Wenn eine Familie groß ist, oder beengt zusammenwohnt, resultiert schnell aus einer Infektion eine große Zahl an Folgefällen.“ Kleinere Ausbrüche gebe es zudem immer mal wieder in Betrieben, etwa in Autowerkstätten. „Durch die hochwirksamen Impfungen in den Altersheimen seit Ende Dezember sehen wir dort nur Einzelfälle, aber keine Ausbrüche mehr“, sagte Hoffmann weiter.

Zugleich warnte Hoffmann vor zu frühzeitigem Optimismus: „Die Fallzahlen entwickeln sich seit vielen Tagen, langsam aber kontinuierlich in die richtige Richtung“, sagte Hoffmann. Dennoch gebe es aber auch immer wieder noch Tage mit deutlichen Ausschlägen nach oben – so meldete das Gesundheitsamt am Mittwoch etwa für Mainz satte 100 Neuinfektionen, am Donnerstag hingegen nur noch 41, und am Dienstag sogar nur 24. Mit zunehmendem Impftempo und der besseren Wetterlage, die einen vermehrten Aufenthalt im Freien und besseres Lüften erlaube, gebe es aber „Zeichen der Hoffnung“, betonte Hoffmann.

Das gilt ganz besonders auch für den Landkreis Mainz-Bingen: Hier liegt die Sieben-Tages-Inzidenz sogar seit einigen Tagen unter der 100er-Marke. „Bleibt diese Tendenz noch bis Freitag stabil, verlieren die Regelungen der Bundesnotbremse am Sonntag ab 0.00 Uhr ihre Gültigkeit“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer (CDU). Ab diesem Zeitpunkt würde dann wieder die 19. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes in Kraft treten – damit könnten wahrscheinlich Geschäfte wieder öffnen, ebenso die Außengastronomie. Genauere nächste Schritte will das Land Rheinland-Pfalz am Freitag vorstellen.

„Wir hoffen sehr, dass wir diesen wichtigen Schritt zur Entspannung am Wochenende gehen können“, sagte Schäfer, und dankte den Bürgern im Landkreis für ihre Disziplin. „Jetzt müssen wir noch weiter konsequent bleiben, damit wir auch Dank der immer weiter fortschreitenden Impfungen die Pandemie endlich in den Griff bekommen“, mahnte Schäfer zugleich.

Info& auf Mainz&: Mehr zu den sinkenden Corona-Zahlen und der Wirkung der Bundes-Notbremse lest Ihr hier bei Mainz&. Alle Informationen der Stadt Mainz zu Schulen und Kitas findet Ihr hier im Internet.

 

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