Muss die Geschichte von Donald Duck umgeschrieben werden – ist die berühmteste Comic-Ente der Welt vielleicht schon viel älter als gedacht? Forschern der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) gelang nun ein sensationeller Fund: Bei Trier fanden sie einen mittelalterlichen Entenkopf aus Stein, der Donald Duck verblüffend ähnlich sieht. Wie die Forscher am 1. April mitteilten, könne es sich nur um einen Urahn von Donald Duck handeln – zumal an der Grabungsstelle auch Gebäudereste gefunden wurden, die Hühnerställen verblüffend ähnlich sehen. Der Entenkopf ist seit heute im Mainzer Landesmuseum zu sehen, als Ergänzung zur laufenden Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends.“
Das könnte die Welt von Entenhausen natürlich völlig auf den Kopf stellen: Bei Ausgrabungsarbeiten in der Nähe von Trier haben Mitarbeiter der GDKE das Abbild eines skurrilen Entenkopfs gefunden. „Es könnte sich dabei um einen Ur-Ahnen der später berühmt gewordenen Ente Donald Duck handeln“, sagte Feldforscher Professor Fritz Fuchs am 1. April. Den genauen Fundort wollen die Forscher aus Angst vor Raubgräbern noch nicht bekannt geben. Archäologen nehmen aktuell genetische und radiometrische Untersuchungen vor.
„Wir haben noch einige Recherchen vor uns, stehen aber vor einer Sensation“, sagte Grabungsleiter Dr. Gregor Gans – denn rund um den Entenkopf wurden an der Grabungsstelle auch seltsame Steinwälle, geflügelte Spolien und hühnerstallgroße Gebäudereste gefunden, die auf eine größere Siedlung hinweisen. „Das, was wir bislang entdeckt haben, könnte eine Blaupause von Entenhausen sein“, sagte Gans ganz aufgeregt: „Soweit wir feststellen konnten, befinden wir uns eindeutig im Entozän, dem frühen Mittelalter.“
Wie in Entenhausen, so scheint es auch an der Grabungsstätte verschiedene Nachbarorte zu geben, teilten die Forscher weiter mit. Gefunden wurden zudem mystische Grabbeilagen, Hühnerknochen, Fieselschweife, mit Federn und Schnäbeln verzierte Quader und mausähnliche Skulpturen. Die Archäologen rätseln nun, welche Funktion die steinerne Ente aus dem Mittelalter ursprünglich gehabt haben könnte, ob etwa als religiöses Kultobjekt oder als profaner Wasserspeier.
Anhänger der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“, kurz D.O.N.A.L.D., in Hamburg, sehen in der Skulptur einen sensationellen Beleg für die schon lange vertretene These, dass es sich bei der gesamten Duck-Sippe unbestreitbar um „Teutonen“ handele, die zwischen 1710 und 1775 von der Mosel nach Amerika ausgewandert sind. Der Fund von Trier wäre ein erster handfester Beweis für diese These, heißt es von Fuchs und Gans. „Aktuell können wir aber nur spekulieren und müssen zunächst die exakten wissenschaftlichen Auswertungen abwarten“, betonte Fuchs. Inzwischen seien auch amerikanische Duck-Forscher hinzugezogen worden.
Einen guten Vergleich zum modernen Donald Duck bietet natürlich die derzeit im Mainzer Landesmuseum laufende „Walt Disney“-Ausstellung, die unter anderem frühe Entwürfe der Ente aus der Feder ihrer Zeichner zeigt. Für den Ausstellungs-Kurator Eduard Sebald, Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk im Landesmuseum Mainz, ist „die Ähnlichkeit der Ur-Ente mit den ersten Zeichnungen Donald Ducks in jedem Fall verblüffend.“
Davon können sich die Besucher ab dem 1. April selbst überzeugen: Der mittelalterliche Entenkopf wird ab dem heutigen Sonntag im Original im Rahmen der Ausstellung in einer eigens hergerichteten Vitrine im Landesmuseum zu sehen sein. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an alle großen und kleinen Comic-Fans richtet.
Info& auf Mainz&: Mehr zur Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ könnt Ihr hier bei Mainz& lesen. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juli 2018 zu sehen und bietet ein reiches Rahmenprogramm mit Führungen, Workshops, Filmen, Vorträgen und viele Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen. Infos zu Eintritt und Preisen findet Ihr hier auf der Internetseite des Landesmuseums.