Das Jubliläum 200 Jahre Rheinhessen wirft seine Schatten (oder sein Licht 😉 auch in die Mainzer Fastnacht voraus: Weck, Worscht und Woi, das Mainzer Fastnachtsgericht, sind das Zugplakettcher für die Fastnachtskampagne 2016. Die steht ohnehin unter dem Motto „Ein echter Narr ist ohne Sprüch‘ – rhoihessisch, herzlich, määnzerisch“, was also lag näher, als Weck Worscht und Woi zum Zugplakettcher zu machen? Findet zumindest der MCV. Das neue Motto gibt’s auch auf dem Fastnachtsschal, dazu hat der MCV eine Babyzugente als Schlüsselanhänger aufgelegt – und den Fastnachtsmond neu gestylt. Zum 11.11. nächste Woche gibt es einen Sternenmarsch, die Hofsänger – und natürlich die Proklamation vom Balkon des Osteiner Hofes.

Zugplakettcher Weck Worscht und Woi 2016 - Foto Kirschstein
Das Zugplakettcher 2016: Weck Worscht und Woi, bei der Wurst blinkt die Nase, den Woi gib’s als Riesling oder als Spätburgunder – Foto: gik

Letzteres scheint dann doch nicht so einfach gewesen zu sein – der Mainzer Carnevals Verein (MCV) räumte am Freitag ein, es könnten nur 99 Menschen am kommenden Mittwoch in den Osteiner Hof zugelassen werden. „Das ist eine Auflage der neuen Besitzer“, bedauerte Claus Aulenbacher, Chef der MCV-Zugleitung, allerdings sei es einfach so, dass der Osteiner Hof derzeit wirklich eine Baustelle sei.

Närrisches Grundgesetz wird vom Balkon des Osteiner Hofs verkündet

Dennoch wird natürlich das närrische Grundgesetz am kommenden Mittwoch wie die Tradition es verlangt vom Balkon des ehemaligen Adelspalais‘ am Schillerplatz verkündet. Das närrische Grundgesetz gebietet ja, wie Ihr wisst, den Mainzer Narren, sich zu kostümieren, alles gegen Mucker und Philister zu tun (Mießmacher und Sppaßverderber), närrisch zu sein – aber durchaus auch, dem Volk den Spiegel vorzuhalten. Nur damit ihr nicht denkt, bei der Fastnacht gehe es nur ums Saufen 😉

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Zum Thema Saufen heißt es übrigens im Närrischen Grundgesetz: „Jeder Narr und jede Närrin sollen ihre Fröhlichkeit nicht im Alkohol, sondern im gemeinsamen Erleben finden. Gelobt sei jeder Narr, der auch im nüchternen Zustand närrisch ist. – Prost!“ Wobei es auch heißt: „Und wir trinken nicht mehr als unser Portemonnaie verträgt. Gott Jokus ist unser Leber gnädig.“ So viel dazu… Das komplette Närrische Grundgesetz könnt Ihr hier nachlesen.

Da feiert die Menge am Schillerplatz - Foto: gik
Am 11.11. feiert die Menge in Mainz am Schillerplatz – Foto: gik

„Narhalla“ feiert 175-jährigen Geburtstag

Verlesen wird das Grundgesetz traditionell von einer Korporation, die ein Jubiläum hat – 2016 hat der MCV dafür  den eigenen Vereinsvize Alexander Leber ausgewählt. Grund ist das 175. Jubiläum der Narrenzeitschrift „Narhalla“ – das macht ein Geburtsjahr von 1841. Nicht schlecht. Auch wenn die Zahl 175 ja nicht wirklich ein närrisches Jubiläum ist – das muss bekanntlich eine Zahl enthalten, die durch 11 teilbar ist, der närrischen Grundzahl.

Die Zahl 11 galt einst als die „unordentliche“ Zahl, die anarchische Zahl, auch die Zahl des Teufels – und war damit natürlich prädestiniert für die Fastnacht, die ja ursprünglich gegen die Obrigkeit gerichtet war und als Chance galt, den Oberen mal die Meinung zu geigen, während man zugleich dem etablierten Volke den Spiegel vorhielt. Echtes Narrentum, das ist eigentlich der Hofnarr.

Neuer Fastnachtsmond und Babyzugente
Neuer Fastnachtsmond und die süße neue Babyzugente als Schlüsselanhänger – Foto: gik

66 Jahre Zugplakettcher

Ein echtes närrisches Jubiläum wiederum feiert 2016 das Zugplakettcher: Zum 66. Mal wird ein solcher Anhänger aufgelegt, der MCV wird das mit einer eigenen neuen Broschüre über die Geschichte des bunten Anhängers ehren, die wir Euch dann natürlich auch vorstellen. Der Anhänger gilt ja als „Eintrittskarte“ zum Rosenmontagszug. Für alle Nicht-Mainzer sei gesagt, dass es selbstverständlich keinen „Eintritt“ zum Rosenmontagszug gibt, die Fastnacht ist frei, der Rosenmontag eine große Freiluftparty in der ganzen Stadt. Doch das Zugplakettcher ist ein wesentlicher Bestandteil der Finanzierung des Rosenmontagszuges, rund 100.000 Euro wurden 2015 damit erwirtschaftet.

Marketingchef Rainer Steppich mit Fastnachtsschal und Zugplakettche - Foto Kirschstein
MCV-Marketingchef Rainer Steppich mit neuem Fastnachtsmotto-Schal und Zugplakettcher – Foto: gik

Der Zug selbst kostet rund 400.000 Euro, das restliche Geld wird erwirtschaftet durch Fastnachtssitzungen, Sponsoren, aber auch die weiteren Merchandising-Produkte des MCV. Und da gibt es in diesem Jahr einige neue Dinge: Weil der Mainzer Fastnachtsmond ein neues Gesicht vom Karikaturisten Klaus Wilinski verpasst bekam, gibt es den Fastnachtsmond jetzt als Untersetzer und auch als Pin zum Anstecken. Dazu schmückt er die Wirbler, jene Winker, die bunte Lichter in den Saal wirbeln.

Babyzugente als Schlüsselanhänger, Fastnachtsmotto auf Schal

Die Zugente war ja 2015 als Schlafuhr mit dem Fastnachtsmarsch aufgelegt worden, das sei so erfolgreich gewesen, dass man nachproduziert habe, sagte MCV-Marketingchef Rainer Steppich: „Und wie das so ist, wenn man die ein Jahr in der Kiste lässt – dann kriegen die Nachwuchs…“ Also gibt es jetzt eine Babyzugente als Schüsselanhänger, ein absolut süßes Ding, das garantiert ein Verkaufsschlager wird, auch wenn sie 7,90 Euro kostet.

Außerdem gibt’s zum ersten Mal das aktuelle Fastnachtsmotto auf dem Fastnachtsschal (Kosten: 15,- Euro). Der hat praktische Taschen an den Enden für die Hände oder den Fastnachtsbecher und kann beim MCV selbst, aber auch bei Karstadt, Kaufhof, Metro, Möbel Martin und Fastnachtskaufhaus Deiters zu kaufen ist.

Fastnachtsbecher und ausgeweitetes Glasverbot

Fastnachtsbecher MCV neu
Der Mainzer Fastnachtsbecher – Foto: MCV

Der Fastnachtsbecher (2,- Euro) wiederum ist ein wichtiges Tool zur Müllvermeidung, spielt aber auch eine wichtige Rolle im MCV-Konzept des Glasverbots. Das soll ja 2016 ausgeweitetet werden und dann „von Narrenturm zu Narrenturm“ gelten – also vom Schillerplatz bis zum Höfchen. Das werde erstmals dann auch strikt kontrolliert, sagte Steppich.

„Es geht nicht darum, dass niemand Getränke mitbringen kann“, betonte der MCV-Mann zudem, das Glasverbot diene wirklich der Sicherheit. Das Rote Kreuz habe etwa 2015 zahlreiche Schnittverletzungen und sogar Knochenbrüche und Bänderverletzungen registriert, weil Narren auf Glas ausrutschten. „Wir verteilen Becher, damit man umschütten kann“, versprach Steppich.

Neuer Sternmarsch am 11.11.

Am kommenden Mittwoch, dem 11.11.m geht es dann erst einmal los mit einem neuen Sternmarsch: Triommler, Gardisten und Schwellköppe werden naus drei Richtungen zum Schillerplatz marschieren, dort wird dann um Punkt 11.11 Uhr der Startschuss gegeben und das Närrische Grundgesetz verkündet. Danach geht’s los mit Musik und Party, auf der Liste stehen ab 11.30 Uhr die Hofsänger, die Spaßmacher, Thomas Neger & Band sowie die Altrheingarde Ginsheim. Gegen 17.00 Uhr wird der offizielle Teil vorbei sein, damit sei man schon wieder später geworden als in den Vorjahren, sagte Steppich. Danach geht’s aber sicher noch in den Mainzer Kneipen weiter…

Info& auf Mainz&: 11.11.2015 in Mainz auf dem Schillerplatz mit Sternmarsch, Verkündung des Närrischen Grundgesetzes um 11.11 Uhr und Freiluftparty bis 17.00 Uhr. Infos, Zugplakettcher und alle anderen Produkte gibt es beim MCV, genau hier. Das Zugplakettcher kostet 4,50 Euro. und gibt es in den Variationen  mit Riesling- oder mit Spätburgunder-Flasche.

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