Spargelzeit ist Weißweinzeit – da kommt eine Meldung gerade Recht: Die deutschen Winzer pflanzen wieder vermehrt weiße Rebsorten an. Um rund 2.000 Hektar wuchs der Anbau der weißen Rebsorten im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014, teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) am Montag mit. Der Star ist dabei der Weißburgunder, dessen Rebfläche wuchs um 320 Hektar auf nunmehr 4.973 Hektar Fläche – und der meiste davon wächst in Rheinhessen. Wundert uns gar nicht, kennen wir doch fantastische Weißburgunder aus unseren Landen!

Winzer mit Traktor in Weinbergen von Oben - Foto DWI
Was pflanzt der Winzer im Weinberg? Zunhemend weiße Rebsorten – Foto: DWI

Bis 2008 gab es ja einen wahren Rotweinboom in Deutschland, viele Winzer pflanzten auf frei werdenden Flächen vermehrt rote Rebsorten an. Dieser Trend ist gestoppt – seither geht das Wachstum wieder zugunsten der weißen Rebsorten. Wobei das Flächenwachstum in Deutschland beim Weinbau insgesamt begrenzt ist: Bundesweit wuchsen 2015 auf 102.543 Hektar Reben, das waren rund 100 Hektar mehr als ein Jahr zuvor.

Mit dem neuen Zuwachs bei den Weißweinen sind damit 65,4 Prozent – also 67.074 Hektar – mit Weißweinreben bestückt, 34,6 Prozent demzufolge mit Rotweinrebsorten. Die größte Fläche gehört noch immer dem Riesling: Seine Anbaufläche wuchs 2015 erneut leicht um 0,7 Prozent auf jetzt 23.596 Hektar. Die Pfalz ist dabei mit 5.814 Hektar das größte deutsche Riesling-Anbaugebiet, gefolgt von der Mosel mit 5.387 Hektar – Rheinhessen folgt mit 4.447 Hektar auf Platz 3. Damit wächst die Hälfte aller Rieslingreben weltweit in deutschen Weinbergen – wow.

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Weinlese Hände mit Traube nah - Foto DWI
Weißwein auf dem Vormarsch in deutschen Weinbergen – Foto: DWI

Beim Weißburgunder sind die deutschen Winzer übrigens ebenfalls Spitzenreiter: Kein anderes Land baut mehr der köstlichen Burgunderrebsorte an. Beim Grauburgunder stehen wir mit 5.947 Hektar auf Platz zwei hinter Italien. Der Grauburgunder verzeichnete mit plus 269 Hektar auch 2015 weiter Zuwachs. Auch der Sauvignon Blanc legt weiter zu: 894 Hektar sind mittlerweile mit dieser gefragten Sorte bestockt, was einem Flächenzuwachs von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Scheurebe, die in diesem Jahr ihren hundertsten Geburtstag seit ihrer Züchtung durch Georg Scheu feiert, blieb hingegen mit 1.414 Hektar im Anbau gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil.

Unter den 35.469 Hektar, die mit roten Rebsorten bestückt sind, bleibt weiter der Spätburgunder Top: Seine Anbaufläche von 11.784 Hektar blieb im vergangenen Jahr unverändert. Deutschland ist damit im internationalen Vergleich nach Frankreich und den USA der drittgrößte Spätburgunderproduzent der Welt.  Bei den internationalen Rebsorten sind die deutschen Winzer dagegen weiter verhalten: Die Anbaufläche des Merlot legte 2015 lediglich um 20 auf 619 Hektar zu, vom Cabernet Sauvignon wurden gar nur fünf Hektar mehr angebaut, damit wächst diese Rebsorte nun auf insgesamt 364 Hektar.

Sorten wie Shiraz oder Cabernet Franc wurden letztes Jahr bundesweit auf 61 beziehungsweise 51 Hektar angebaut. Der Trend zu heimischen Rebsorten geht also weiter. In Rheinhessen ist das besonders spürbar: Hier wächst noch immer deutlich mehr Dornfelder – 3.427 Hektar – als Spätburgunder (1.458 Hektar) und viel Müller-Thurgau (4.320 ha) und Silvaner (2.320 ha). Rheinhessen ist weiter mit 26.578 Hektar bestockter Rebfläche das größte Weinanbaugebiet Deutschlands – hier wachsen zu 70 Prozent weiße und zu 30 Prozent rote Rebsorten.

 

 

 

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