Seit Ende 2017 treiben Wildschweine auf dem Mombacher Waldfriedhof ihr Unwesen. Die Tiere pflügten auf der Suche nach Futter ganze Felder um und beschädigten Rasenflächen – nun hat der Wirtschaftsbetrieb der Stadt Mainz die Nase voll: Kommenden Samstag, den 3. März, soll nun eine Wildschweinjagd auf dem Mombacher Waldfriedhof dem ein Ende setzen. Der Friedhof bleibt deshalb bis 14.00 Uhr geschlossen, alle Eingänge werden überwacht, damit sich niemand versehentlich in die Jagd verirrt.
Das Problem bestehe vermehrt seit Ende 2017, sagte Sprecher Christian Schulze gegenüber Mainz&. Seither habe man versucht, das Problem durch einen Jäger zu lösen, der nachts im Einsatz gewesen sei. Das habe aber leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Deshalb habe sich der Wirtschaftsbetrieb nun entschieden, eine sogenannte Drückjagd durchzuführen. Dabei werden die Wildschweine ähnlich wie bei einer Treibjagd durch Treiber aufgestört und auf die Jäger zugetrieben, im Einsatz werden am Samstag zwei Jäger sein, erfuhr Mainz&. Die Jagd soll in den Morgenstunden stattfinden, das Gelände werde vor Beginn noch einmal komplett abgelaufen, um sicher zu stellen, dass sich wirklich niemand auf dem Friedhof befinde.
„Um den Terminplan für Beisetzungen auf dem größten Mainzer Friedhof unter der Woche nicht einzuschränken haben wir uns bewusst für einen Samstag entschieden“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftsbetriebs Jeanette Wetterling. Mit der Wildschweinjagd hofft der Wirtschaftsbetrieb das Problem reduzieren zu können. Probleme mit Wildschweinen gibt es in Mombach schon länger, und Mainz ist da beileibe kein Einzelfall: In Wiesbaden sorgte im August 2017 ein Wildschwein für Aufregung, das mitten durch die Innenstadt spazierte und schließlich erschossen werden musste. Experten warnen schon länger vor einer erheblichen Ausbreitung der Wildschweine, die immer öfter in Ortschaften herumspazieren, für Menschen aber gefährlich werden können. Derzeit wird zudem vermehrt ein Abschuss von Wildschweinen gefordert, weil über sie ein Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest befürchtet wird.
Ob die Drückjagd auf dem Mombacher Waldfriedhof am Samstag das Wildschweinproblem löst, ist unklar. Deshalb werde sich in den kommenden Wochen der Jäger auch weiter nachts auf die Lauer legen, teilte der Wirtschaftsbetrieb mit. Deshalb ist: außerhalb der Öffnungszeiten zwischen 17.00 und 08.00 Uhr der Zutritt auf den Friedhof strengstens verboten.
Info& auf Mainz&: Wildschweinjagd am Samstag, den 3. März 2018 auf dem Mombacher Waldfriedhof, der Friedhof ist deshalb bis 14.00 Uhr gesperrt. Auch in den Wochen danach ist der Zutritt zum Friedhof zwischen 17.00 und 08.00 Uhr untersagt – dann liegt ein Jäger auf der Lauer, um weitere Wildschweine zu schießen.