Dem grandiosen Rosenmontagszug in Mainz folgte eine schier unglaubliche Rosenmondnacht: Zehntausende feierten bis spät in die Nacht hinein auf der Ludwigsstraße die Fastnacht und das Leben. Wummernde Bässe, Lightshow mit Lasern und eine dicht gedrängte, friedliche Menge – es wurde die größte Fastnachtsparty seit Jahren. Und sie war zudem auch noch friedlich wie nie. Die Mainzer Polizei zog am Dienstag ein überaus positives Fazit: Es sei der friedlichste Rosenmontag seit Jahren gewesen. Einziger Wermutstropfen: Unglaubliche Müllberge in der Nacht rund um den Schillerplatz.

Rosenmondnacht am Schillerplatz unmittelbar nach Ende des Zuges. - Foto: gik
Rosenmondnacht am Schillerplatz unmittelbar nach Ende des Zuges. – Foto: gik

Ab dem Vormittag hatten in Mainz fast 600.000 Menschen den ersten Rosenmontagszug seit drei Jahren gefeiert – so fröhlich und so friedlich wie nie zuvor. Trotz der ungeheuren Menschenmassen war die Stadt von einer liebevoll-ausgelassenen Stimmung durchdrungen: Bei absolutem Traumwetter mit frühlingshaften Temperaturen und wolkenlosem Himmel tanzten, lachten und jubelten die Narren durch den Rosenmontag – und bejubelten den großen Umzug, der sich fast sechs Stunden lang kreuz und quer durch die Stadt zog.

 

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Zehntausende tanzen friedlich bei der Rosenmondnacht

Der unglaublich wunderbare Rosenmontag ging in einen großartigen Abend über: Unmittelbar nach dem Ende des Rosenmontagszuges hatte der Mainzer Carneval-Verein gemeinsam mit dem Radiosender RPR1 die „Rosenmondnacht“ gestartet – und vom Schillerplatz bis zum Höfchen feierten vor allem die jungen Narren einfach weiter. Es wurde eine atemberaubende Nacht: Zehntausende drängten sich bis tief in den Abend hinein auf der LU, vor allem vor der Hochbrücke am Höfchen wogte eine dichte Menge.

Tausende feierten auch am Höfchen bei der Rosenmondnacht. - Foto: gik
Tausende feierten auch am Höfchen bei der Rosenmondnacht. – Foto: gik

Wummernde Bässe und elektrisierende Rhythmen brachten hier die Menge zum Tanzen und Hüpfen, dazu kam eine Lasershow von der Hochbrücke, die bunte Lichtpunkte und Laserbeams über die Menge tanzen ließ und in den Himmel malte – ein atemberaubendes Spektakel. Gerade für die Zehntausenden jungen Besucher der Rosenmondnacht wurde die LU zum Anziehungspunkt und zur Feiermeile – und trotz der riesigen Menschenmenge in der City, blieb die Stimmung absolut friedlich und fröhlich.

Überaus positives Fazit der Polizei Mainz: Straftaten halbiert

Das Polizeipräsidium Mainz zog denn auch am Dienstag ein überaus positives Fazit nach dem Rosenmontag: „Zeigte sich schon im gesamten Tagesverlauf, dass trotz eines Besucherrekords mit weit über einer halben Million Menschen in der Mainzer Innenstadt, es nur wenige Einsatzanlässe gab, so setzte sich dies auch in den Abend- und Nachtstunden fort“, teilte die Polizei am Dienstag mit. Bis 14.00 Uhr hatte die Mainzer Polizei gerade einmal eine Straftat verzeichnet, das stieg zwar im Laufe des Abends an – doch blieben die Zahlen weit unter dem, was sonst an Rosenmontag in Mainz los ist.

„Die ausgelassen und friedlich feiernden Menschen sorgten auch in den Nachtstunden dafür, dass die Polizei deutlich weniger Einsatzanlässe zu verzeichnen hatte, als im Jahr 2020“, konstatierte die Polizei. So seien etwa „nur“ 564 Personen wegen auffälligem Verhaltens kontrolliert worden – 2020 waren das noch 1.100 und 2019 sogar noch 1.223 Personen. Die Zahl der Platzverweise blieb so mit 29 verschwindend gering, 2020 hatte die Polizei noch 85 Platzverweise ausgesprochen, und 2019 sogar 133.

Atemberaubende Müllmengen in der Nacht – und Glasbruch

Auch die Zahl der Straftaten halbierte sich: 69 Straftaten registrierte die Mainzer Polizei in diesem Jahr, 2020 waren es noch 144 Straftaten gewesen – und 2019 sogar 174. So kam es in diesem Jahr zu 38 Körperverletzungen, auch das fast 50 Prozent weniger als in den Jahren zuvor. Lediglich acht Personen mussten in Gewahrsam genommen werden – 2020 waren das noch 31. Lediglich eine Zahl gebe zu denken, heißt es im Polizeireport weiter: Habe man 2020 „nur“ 38 Kinder und Jugendliche stark alkoholisiert angetroffen, so seien es in diesem Jahr 82 Kinder gewesen.

Unglaubliche Müllmengen auf dem Schillerplatz nachts um 1.00 Uhr - Glasbruch inklusive. - Foto: gik
Unglaubliche Müllmengen auf dem Schillerplatz nachts um 1.00 Uhr – Glasbruch inklusive. – Foto: gik

Die atemberaubend große Feiermenge hinterließ indes auch eine atemberaubende Menge an Müll: Nachts um ein Uhr, kurz nach Ende der Rosenmondnacht, watete man auf der Ludwigsstraße und vor allem auf dem gesamten Schillerplatz geradezu durch einen Berg von Müll. Und trotz des eigentlich auf dem gesamte Festgelände geltenden Glasverbots, war die gesamte Feiermeile von zerbrochenem Glas übersät – Kontrollen des Glasverbots hatten wir am gesamten Rosenmontag nicht ein einziges Mal feststellen können.

Seltsam zerrupfte Fastnachtsmesse, Riesenrad hinter Dom versteckt

Zur Bilanz gehört derweil auch ein kritischer Blick auf die Fastnachtsmesse auf den Domplätzen: Die Anordnung der Stände gab eine Menge Rätsel auf. Teilweise standen die Buden so dicht am Zugweg, dass man vom Wagen aus die Hand hätte geben können. Gleichzeitig gab es zwischen den Ständen auf dem Platz riesige Lücken, die abseits des Rosenmontagszuges jedes Flair zerstörten.

Riesenrad im Schatten des Doms: falsche Stelle? - Foto: gik
Riesenrad im Schatten des Doms: falsche Stelle? – Foto: gik

Auch die Platzierung des Riesenrades hinter dem Dom erweist sich nicht als glücklich: Der Ausblick auf Dom und Stadt ist am neuen Standort deutlich eingeschränkt, um nicht zu sagen behindert, der atemberaubende Blick über die Festmeile der Ludwigsstraße wurde schmerzlich vermisst. Gleich mehrere Budenbetreiber zeigten sich denn auch höchst unzufrieden: An den Fastnachtstagen sei deutlich weniger los gewesen als üblich.

Info& auf Mainz&: Mehr zum grandiosen Rosenmontag in Mainz lest Ihr hier bei Mainz& – mit vielen Fotos! Videos von der Rosenmondnacht in Mainz findet Ihr zudem hier auf unserem Facebook-Account.