Seit Mitte Mai werden im Rahmen des Zensus 2022 auch die Bürger in Mainz befragt, doch noch immer sind nicht alle Fragebögen ausgefüllt: In Mainz seien erst mehr als 80 Prozent  der verschickten Fragebögen beantwortet worden, teilte die Stadt Mainz nun mit, und bittet: Wer das noch nicht erledigt hat, möge das doch bitte umgehend tun. Dazu wurden bislang über 18.800 Bürger persönlich befragt – einige bekommen nun erneut Besuch von den Zensus-Beauftragten.

Weißt Du, wie viele Gebäude in Mainz stehen? Der Zensus 2022 will auch das erfahren. - Foto: gik
Weißt Du, wie viele Gebäude in Mainz stehen? Der Zensus 2022 will auch das erfahren. – Foto: gik

Der Zensus 2022 soll eine Menge Fragen wie die Korrekte Zahl der Einwohner einer Stadt, nach Gebäuden im Stadtgebiet und nach den real existierenden Wohnungen beantworten. “Das Hauptziel des Zensus ist die Ermittlung korrekter Datengrundlagen für die jeweilige Stadt“, hatte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) im Mai betont. Die Daten sind Grundlage wichtiger Entscheidungen wie etwa Schlüsselzuweisungen und Fördergelder von Bund und Land, aber auch Zuschnitte von Wahlkreisen und die Verteilung von Steuermitteln.

Seit Mai 2022 wurden deshalb in Mainz rund 19.000 Auskunftspflichtige angeschrieben, die meisten erhielten erst einmal nur einen einfachen Fragebogen. Die Angeschriebenen sind zur Auskunft verpflichtet, dennoch teilte die Stadt nun mit, dass erst etwas mehr als 80 Prozent der Fragebögen ausgefüllt zurückgemeldet wurden. „Wer den Fragebogen bislang noch nicht abgeschickt hat, sollte dies bitte zeitnah und umgehend erledigen“, appellierte nun Ebling.

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Auch der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel, betont: „Wir brauchen alle Rückmeldungen, um dem hohen Qualitätsanspruch der Zensus-Ergebnisse gerecht zu werden. Daher rufen wir alle Befragten auf, ihrer gesetzlichen Pflicht nachzukommen und den Fragebogen zu beantworten.“ Der größte Unterschied des Zensus zu früheren, traditionellen Volkszählungen sei dabei, dass nicht die gesamte Bevölkerung befragt werden muss. Stattdessen werden zum Großteil Daten aus Verwaltungsregistern genutzt, die um eine Stichprobenbefragung ergänzt werden.

Zensus in Mainz: Wiederholungs-Befragungen starten

In manchen Gebäuden wurden die dort Wohnenden persönlich befragt. - Foto: gik
In manchen Gebäuden wurden die dort Wohnenden persönlich befragt. – Foto: gik

In Mainz waren deshalb 196 Erhebungsbeauftragte im Einsatz, um an 2.300 zufällig ausgewählten Anschriften alle dort wohnhaften Personen an der Haustür zu befragen. Zudem fanden an allen Wohnheimen Befragungen der Studierenden statt. Diese persönlichen Zensus-Interviews seien nun offiziell zu Ende gegangen, hieß es von der Stadt nun – doch das gilt nicht für alle: Ein kleiner Teil der bereits Befragten könne „bald erneut für ein kurzes persönliches Interview kontaktiert werden“, teilte die Stadt weiter mit.

Diese „Wiederholungsbefragung“ dauere nur etwa fünf Minuten und betreffe landesweit rund vier Prozent der bisher Befragten. Dies sei eine standardisierte Vorgehensweise, um die Aussagequalität der ursprünglichen Befragung zu messen. Bundesweit seien überhaupt nur rund zehn Prozent der Bevölkerung für ein kurzes Interview ausgewählt worden, betonte Ebling. Die Stichprobenbefragungen seien notwendig, um Melderegisterabweichungen festzustellen und um Daten zu erheben, die nicht in den Registern vorliegen – wie zum Beispiel Angaben zu Bildung und Ausbildung oder zur Erwerbstätigkeit.

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