9. Mai 2024
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Monatsarchive: Mai 2016

Merkur vor der Sonne – Seltenes Himmelsschauspiel in Mainz zu beobachten

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Heute kommt es zu einem seltenen Schauspiel am Himmel, das die Astrologiefans verzückt: Der Merkur, einer der Planeten unseres Sonnensystems, zieht in den Mittagsstunden und am Nachmittag vor der Sonne vorbei. Der sogenannte Merkurtransit kommt nur alle paar Jahre vor, und ist deshalb für die Sternegucker das Himmelsereignis des Jahres. Zu beobachten ist das Schauspiel allerdings weder mit bloßem Auge, noch mit Sonnenfinsternis-Brille: Der Merkur ist als winziger Punkt vor der Sonne einfach zu klein. Die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz ist ab 13.00 Uhr an diesem Montag aber mit einer Veranstaltung vor dem Staatstheater.

Livestream Merkurtransit 9.5.2016
Livestream vom Merkurtransit der Sternwarte Peterberg auf Youtube – Foto: gik

Der Merkur ist mit einem Durchmesser von knapp 4880 Kilometern der kleinste, der sonnennächste und auch der schnellste Planet in unserem Sonnensystem, weiß das Online-Lexikon Wikipedia. Der erdähnliche Planet steht zwar alle 116 Tage zwischen Sonne und Erde, da aber seine Bahn um 7 Grad gegenüber der Sonnenbahn geneigt  ist,  zieht Merkur fast immer ober- oder unterhalb der Sonne vorbei, erklärt Bernhard Schröck von der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz (AAG).

Manchmal aber zieht Merkur direkt vor der Sonnenscheibe vorbei – das ist dann einer der seltenen Merkurtransits. Zuletzt war der von Europa aus 2003 zu beobachten, der nächste Merkurtransit wird im November 2019 sein. Am heutigen 9. Mai wandert nun Merkur den ganzen Tag als winziger Punkt vor der Sonne vorbei – zwischen 13.10 Uhr und 20.44 Uhr – also kurz vor Sonnenuntergang – ist das Schauspiel zu sehen.

Grafik Merkur Transit vor Sonne
Grafik Merkur Transit vor Sonne – Grafik: AAG

Oder eher nicht zu sehen: Zwar ist das Wetter großartig, der Merkur selbst aber nur ein winziger Punkt vor der Sonnenscheibe – und mit bloßem Auge nicht zu sehen. Das sollte man auch gar nicht erst versuchen: Wenn Ihr ungeschützt in die Sonne schaut, könnt Ihr erblinden! Sehschäden kann es schon nach kürzester Zeit gehen, also versucht das bitte gar nicht erst!

Auch eine Beobachtung mit Sonnenfinsternis-Brille nützt nichts, betont Schröck, Ihr braucht mindestens ein Fernglas. Das aber unbedingt ebenfalls mit Sonnenfilterfolie abdecken – sonst können die Gläser explodieren! Besser ist, Ihr geht zur AAG selbst – die nämlich hat ab 13.00 Uhr vor dem Staatstheater in Mainz Fernrohre aufgebaut und erklärt auch die Besonderheit des Spektakels. Merkur wandert übrigens im Gegensatz zum Mond von links nach rechts über die Sonne, also sucht an der richtigen Stelle.

Info& auf Mainz&: Merkurtransit vor der Sonne am Montag 9. Mai 2016 zwischen 13.10 Uhr und 20.44 Uhr. Den Transit könnt Ihr in verschiedenen Livestreams im Internet verfolgen – unter anderem hier auf Youtube von der Sternwarte Peterberg. Infos zur AAG findet Ihr unter www.astronomie-mainz.de oder hier auf Facebook. Mehr über die Pläne der AAG zu einer Sternwarte in Rheinhessen findet Ihr in diesem Mainz&-Artikel.

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Sommer, Sonne, Rheinhessen und ein bisschen Fastnacht – So war der Rheinhessenumzug

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Mainzer Körperwelten und Mainzer Lebensart - Der Obermessdener mit Weck, Worscht und Woi und Dom - Foto:gik

War das eine Party! Strahlender Sonnenschein, tiefblauer Himmel, 26 Grad – Petrus entschädigte die Mainzer am Sonntag mit Sonne satt für den ausgefallenen Rosenmontagszug am 8. Februar. Genau drei Monate später feierte Mainz eine große Sommerparty mit Festumzug. Es wurde am Ende eine Party zum 200. Geburtstag Rheinhessens, für den endlich aufgewachten Sommer und für die Mainzer selbst – und für die Fastnacht. Experiment gelungen: 180.000 Zuschauer kamen zum Rheinhessenumzug nach Mainz.

Die Schwellköppe eröffnen den Rheinhessenzug - Foto: gik
Schwellköppe im Mai auf der Kaiserstraße – der Rheinhessenumzug macht’s möglich – Foto: gik

Am Morgen war es erst noch verhalten losgegangen: Zum Muttertagsfrühstück auf dem Markt mit Bühnenprogramm kamen erst weniger Menschen. Gemütlich wurde auf dem Markt und am Höfchen der Tag eingeläutet und die Sonne genossen. So richtig strömten die Menschen dann ab 13.00 Uhr in die Stadt, richtig voll wurde es erst pünktlich zum Zug. Um 14.30 Uhr schallte das erste vorsichtige Helau durch die Straßen, ließen sich die ersten Musikzüge vernehmen.

In der Bauhofstraße richtiges Gewusel, hier stellte sich der Rheinhessenumzug auf. 2.222 Teilnehmer, 31 Wagen, davon zehn närrisch-politische Motivwagen und dazwischen viele fotografierende Zuschauer – dieser Umzug war ein gutes Stück anarchischer als der normale Rosenmontagszug. Dazu gehörte auch, dass die Stadt wesentlich weniger Absperrgitter aufgestellt hatte. Das Ergebnis: Der Zug stockte zu Beginn erst einmal oft, weil die Zuschauer den Weg versperrten.

Und was waren sie in Scharen gekommen! Schon auf der Kaiserstraße drängten sich die Familien in Scharen, es war fast voller als an Rosenmontag. Auf der Ludwigstraße und am Höfchen standen die Neugierigen dicht gedrängt hintereinander, alles verlief diszipliniert und bis zum späten Nachmittag ruhig, freute sich die Polizei.

Rheinhessenumzug - Flanieren auf der LU mit Dom breit
Flanieren auf der LU vor dem Rheinhessenumzug – Foto: gik

Um Punkt 15.00 Uhr war es dann so weit: Der Zug kam – endlich! Mit drei Monaten Verspätung setzte sich der Umzug in Bewegung… Es war am 8. Februar, als die Mainzer verwirrt auf der Straße standen und vergeblich auf den großen Fastnachtszug warteten. Orkantief Ruzicka hatte Böen mit Windstärke zehn geschickt, dem Mainzer Carnevals-Verein war das zu heikel – zum ersten Mal in der Geschichte des Mainzer Rosenmontagszuges sagte er einen Zug wegen Sturms ab. In der Mainzer Innenstadt wehte indes nur ein leises Lüftchen…

Danach begann schnell die Debatte: Nachholen oder nicht? Fastnacht im Mai – geht das? Darf man das?

As sich nun um 15.00 Uhr der Zug in Bewegung setzte, antworten die Mainzer mit „Helau“ – und mit Applaus. Es dürfte Balsam auf die Seelen des MCV gewesen sein. Man hatte sich schließlich dazu entschieden, einen Festumzug zum 200. Geburtstags Rheinhessens zu veranstalten, einen Rheinhessenumzug unter dem Motto „Rheinhessen lacht nach Fassenacht“. Unumstritten war das nicht: Eine ganze Reihe Mainzer Fastnachtsvereine ging nicht mit, in den sozialen Netzwerken war von Kommerz und „Geht gar nicht“ die Rede: Fastnacht lasse sich einfach nicht nachholen. „Passt nicht so…“, meinte ein Schwellkoppträger am Sonntag – nach Fastnacht fühlte sich das doch nicht richtig an.

Rheinhessenumzug - Schiff vorm Theater
Volles Haus zwei Stunden später beim Rheinhessenumzug vor dem Theater – Foto: gik

„Ich hätt’s nicht gebraucht“, meinte ein Mainzer am Sonntag, der von einem Balkon an der LU das Treiben verfolgte. Doch zugeben musste auch er: Die ausgelassene Feier bei bestem Wetter – scheee war sie schon. „Mainz grüßt Rio“, meinte der Zuschauer noch. In der Tat: Viele Zuschauer kamen leicht bekleidet, manche gar luftig-kostümiert. „Der 8. Mai hat sich gelohnt“, sagte ein erleichterter MCV-Präsident Richard Wagner Mainz&, und MCV-Sprecher Michael Bonewitz berichtete: „Den Leuten macht’s Spaß, wir erleben große Begeisterung.“

77 Zugnummern machten sich um Punkt 15.00 Uhr auf den 3,2 Kilometer kurzen Zugweg von der Kaiserstraße über die Große Bleiche zum Schillerplatz und die LU hinab zum Dom. Bonbons und andere Süßigkeiten flogen in dichten Schwaden – auch die Süßigkeiten waren im Februar in den Depots liegen geblieben. „Prima, wir hatten gerade keine mehr“, freute sich eine Zuschauerin über den süßen Regen im Mai.

Mit dabei: Fahnenschwinger und Gardeuniformen, aber auch Winzer, Flößer und historische Kostüme, doch eben auch Schwellköppe – und zehn Fastnachts-Motivwagen mit bissigen Karikaturen. Es war auch für diese Motive, dass sich der MCV schließlich doch entschloss, einen Zug im Mai zu veranstalten. Und so rollten dann doch noch die Hexe Pegida auf dem braunen Mob und die schöne Europa mit ihrem Fußfall vor dem türkischen Despoten Erdogan durch die Straßen.

Am Ende war es einfach eine wunderschöne Party, feierten die Mainzer ihre 200 Jahre junge Region, den endlich aufgetauchten Sommer, sich selbst – und ein bisschen auch die Fastnacht. Experiment gelungen, Wiederholung unwahrscheinlich. Aber wie sagte ein Zuschauer so schön: „Ein gutes Geschenk zum 200. Geburtstag.“

Wir haben für Euch schon mal die schönsten Bilder – bitteschön!

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GWC&: Die Neuinterpretation der Rheinhessen-Küche – Eva Eppard im Restaurant Kupferberg

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Die uralten Bäume im Park haben schon Berühmtheiten wie Otto von Bismarck gesehen, endlose Champagner-Parties – aber auch den Terror des Krieges über Mainz. Der wunderbare, verwunschene alte Garten gehörte einst zur Kupferberg-Sektkellerei, das große alte Backsteingebäude blickt weit über die Dächer von Mainz. Innen bewahren Räume wie das „Goldzimmer“ oder der „Chardonnay Saal“ die Erinnerungen an eine Zeit von Glanz und Größe, als der berühmteste Sekt Deutschlands – Kupferberg Gold – hier produziert wurde.

Kupferberg - Eva Eppard im Garten
Ehrwürdiges Gemäuer, wunderschöner Garten, moderne Küche: Eva Eppard im Restaurant Kupferberg – Foto: gik

„Man kann spüren, dass in diesen Räumen Menschen feierten, oder traurige Dinge erlebten“, sagte Eva Eppard, „jeder Raum hier erzählt eine Geschichte.“ Diese Nachdenklichkeit, sie passt so gar nicht zu der schmalen Powerfrau – die Restaurantchefin hat ein bewegtes Leben, leitet mit dem Restaurant Kupferberg und der 100-Gulden-Mühle in Appenheim gleich zwei Restaurants. Die Rheinhessin ist eine der talentiertesten Köchinnen Deutschlands und hat am Herd schon zahlreiche Preise eingesammelt. Für ihre Küche gewann sie 2016 den Internationalen „Best of Wine Tourism Award“ der Great Wine Capitals im Bereich Weingastronomie.

Kaninchensandwich mit Pfirsichmeerettich, Forellenfilet mit Urmöhrenpurree an Basilikumschaum – Eppards Küche ist außergewöhnlich und bodenständig zugleich. Sechs Jahre lang leitete sie die Gourmetküche des Atrium Hotels in Mainz, 2012 erfüllte sie sich den Traum vom eigenen Restaurant – mit der neuen Location Kupferberg. Es war 1850, als Christian Adalbert Kupferberg die Sektkellerei gründete, die schnell zu den berühmtesten und besten Häusern wurde. 60 Stockwerke tief reichen die Keller in den Berg über Mainz, es sind die tiefstreichendsten Sektkeller der Welt. Die Sektproduktion ist längst verlagert, ein Museum hütet die alten Räume und Schätze.

Kupferberg - Eva Eppard im Speisesaal
Alte Räume, modernes Tafeln: Eva Eppard in einem der Räume im Restaurant Kupferberg – Foto: gik

Wo sich einst die Boutique befand, finden nun 80 Gäste Platz. Warme Brauntöne und Goldfarben füllen die alten Gewölbe, punktiert mit Kissen in frischem Grün. Hinter der Bar: eine lange Reihe Weinflaschen, die meisten aus Rheinhessen. „Wir sind hier der Meltingpot guten Weins“, sagt Eppard, und singt das Lob der jungen Weinmacher der Region, die Rheinhessen zu einer der dynmischsten Weinanbauregionen gemacht haben. Kühling-Gillot, Gutzler, Thörle – Eppards Weinliste umfasst die Besten der Besten.

Wie schmeckt Rheinhessen? „Salzig“, sagt Eppard, „erdig, grün und fruchtig – wie das Leben.“ Eppard weiß, wovon sie redet: In Mainz geboren, wuchs sie im rheinhessischen Appenheim auf, einem kleinen Dorf im Herzen von Rheinhessen, umringt von Weinbergen, so weit das Auge reicht. Bodenständig sind die Menschen hier, direkt, kompromisslos. „Und sie lieben es zu feiern“, sagt Eppard, „die Menschen hier sind voller Lebensfreude.“

Es muss zum Teil am französischen Erbe liegen, das so reich hier ist in Rheinhessen, und die Franzosen hinterließen eine klare Vorliebe für gute Küche. Eppard selbst hat die Welt bereist, Schweiz, Karibik, Mittelmeer, aber die Neuinterpretation ihrer eigenen heimischen Küche – damit ließ sie aufhorchen. „Ich wollte immer kochen“, sagt sie, und zuckt mit den Schultern: „Die Lust am Kombinieren war einfach immer da.“

Kupferberg - Eva Eppard im Barbereich
Der moderne Barbereich im Restaurant Kupferberg – mit Chefin Eva Eppard – Foto: gik

Spitzenküche mit erstklassigen regionalen Produkten, das ist Eppards Stil. Das Rindfleisch kommt von einer Farm in Bad Kreuznach, die Kräuter aus einer Kräuterschule in Mainz. „Wir müssen Produkte aus der Region mehr wertschätzen“, sagt Eppard, und überhaupt sind da noch viele Wünsche offen: Mehr Wertschätzung von Neuem, von Leistungen, die die Region voran bringen – und weniger Neid, wenn jemand genau so etwas tut. Eine größere Aufmerksamkeit für die Great Wine Capital Awards und die Chancen, die das tolle Netzwerk bietet. „Ich finde es einfach irre, zu dieser weltweiten, exklusiven Gruppe zu gehören“, sagt Eppard.

Doch wenn irgendetwas ihre eiserne Kontrolle wirklich durchbrechen kann, dann die Billig-ist-geil-Mentalität der Deutschen beim Thema Lebensmittel. „Fleisch gab es früher auch nicht jeden Tag“, sagt sie entschieden, „wir könnten weniger Zivilisationskrankheiten und gesundere Körper haben.“ Im Land von Schnitzel und Braten ist das noch immer eine radikale Ansicht.

Dessen ungeachtet – Schnitzel und Bärlauchbratwurst sind natürlich auch Bestandteile von Eppards Speisekarte, besonders wenn es ans Grillen in den alten Kupferberggärten oder in den Weinbergen geht. „Wir brauchen mehr Mut, beim Kochen und in der Region neue Wege zu gehen“, sagt Eppard – und schwärmt doch am meisten von der Kochkunst ihrer Oma. „Das Beste“, sagt sie, „die beste Salatsauce jemals.“ Stutzt, und fügt hinzu: „Und ich kriege sie einfach nicht so hin.“ Womöglich haben wir das Beste der Eva Eppard noch gar nicht gesehen.

Info& auf Mainz&: Dieser Beitrag ist offizieller Beitrag des Blogs der Great Wine Capitals, Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein die offizielle Bloggerin der Great Wine Capital Mainz in diesem Jahr. Den Original-Englisch-GWC-Blog mit Beiträgen nicht nur aus Mainz findet Ihr hier im Internet, genau diesen Beitrag auf Englisch gibt es hier. Infos zur Great Wine Capital Mainz und die Blogbeiträge auf Deutsch findet Ihr hier bei der Stadt Mainz. Und last but not least: hier findet Ihr das Restaurant Kupferberg. Aktuell ist dort übrigens die Spargelsaison eröffnet – und am 5. Juni findet hier die Auftakt-Küchenparty zum TasteTival 2016 statt. Motto: „Kupferberg meets Rheinhessen“.

 

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GWC&: Eine Bühne für den Wein – Das Weinhotel Kaisergarten in Alzey

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Wenn Petra Brand über Rheinhessen spricht, leuchten ihre Augen. „Es ist die Kombination aus Weite und Hügeln, offen und trotzdem heimelig“, sagt die Winzerin: „Ich könnte nirgends leben, wo mich Berge umzingeln.“ Die Kennzeichen Rheinhessens, diese uralte Kulturregion im Herzen Europas, die dieses Jahr ihren 200. Geburtstag als Region feiert, es ist die weite Hügellandschaft, gelegentlich unterbrochen von einem Dorf, einer kleinen Kirche – und bedeckt mit Weinreben.

Weinhotel Kaisergarten - Weintafel in der Lobby
Weinfarben im Hotel, Weintafel in der Lobby – das Weinhotel Kaisergarten in Alzey – Foto: gik

Die Häuser hier sind immer ein wenig abweisend, die Türen öffnen sich nur zögernd für Fremde. „Kein Wunder in einer Region, die so lange Durchmarschgebiet war“, sagt Brand. Die Römer, die Franzosen, die Preußen – sie alle marschierten durch Rheinhessen. Sie hinterließen eine ungewöhnlich große Weltläufigkeit und Offenheit der Menschen, eine große Gastfreundschaft und viel Savoir-Vivre. „Wir leben hier viel Liberté und Egalité“, sagt Brand.

Und sie leben Wein: 2014 eröffneten Brand und ihr Mann Andreas Biegler ein neues Hotel in Alzey, der heimlichen Hauptstadt von Rheinhessen. 47 Zimmer hat das Weinhotel Kaisergarten, schon in der Lobby wird man von Wein umarmt: Flaschengrün, warme Holzfarben, der Boden ein graues Terroir. Ein großer Tisch erinnert an ein Holzfass. An den Wänden: Steine aus den Weinbergen, Felsen, eine Auster.

Weinhotel Kaisergarten - Weingenuss im Weinhop Biegler & Brand
Weinshop in Weinhotel: 24 Stunden Weinnachschub garantiert – Foto: gik

Auster? In der Tat: Vor 360 Millionen Jahren floss hier ein Urmeer, heute wachsen auf den ehemaligen Klippen Weinreben, auf uraltem Kalkboden. „Man kann ja viel über Wein reden“, sagt Brand, „aber wenn man mit den Gästen im Weinberg Muscheln sammelt, ist das einfach etwas anderes. Dann schmeckt man auf einmal das Terroir.“

Weinbergswanderungen, Kellerbesuche und natürlich Weinproben – im Weinhotel Kaisergarten können die Gäste tief in den Wein eintauchen. Die Räume atmen Weinfarben, die Zimmernummer stehen auf Weinflaschen. An der Bar kann man Weine von Biegler & Brand probieren, eine stets offene Tür führt in den Weinladen. „Sie können hier 24 Stunden am Tag Wein kaufen“, sagt Hotelchef Philipp Hengge, „eine Kiste Wein um ein Uhr morgens – kein Problem.“

Weinhotel Kaisergarten - Petra Brand und Andreas Biegler an der Bar
Petra Brand und Andreas Biegler leben Wein – jetzt auch im Weinhotel Kaisergarten – Foto: gik

Das ist einmalig in Deutschland, wo die Läden auf dem Land meist um 18.30 Uhr schließen. Rheinhessen ist die größte weinbautreibende Region in Deutschland, doch immer noch wird der meiste Wein über die Discountmärkte verkauft. „Es sollte zum guten Ton gehören, Wein aus der Region zu trinken“, seufzt Brand. „In jeder Weinprobe müssen wir erklären, wo und was Rheinhessen ist“, sagt Biegler.

Seine Familie sind Winzer seit dem 17. Jahrhundert in Dorn-Dürkheim. Pinot Noir, Portugieser, Merlot – jeder Wein hat seinen eigenen Boden, die Vielfalt reicht vom Kalk bis zum berühmten Rotliegenden. „Wir wollen Weine mit Bukett und Trinkfreude“, sagt Brand, deshalb gibt es eine Scheurebe ebenso wie eine edelsüße Huxelrebe.

2008 fusionierten Brand und Biegler ihre Leben und ihre Weingüter zu einem 46-Hektar-Unternehmen. Sie gründeten eine Vinothek, die Gäste liebten die Weintouren und Weinproben – und wollten danach ein Bett. Das Sechs-Zimmer-Gästehaus wurde schnell zu klein, dann bot sich der Kaisergarten an. Nun ist das 4-Sterne-Haus „die Bühne für unseren Wein“, sagt Brand. Ein Platz, um die Weinregion Rheinhessen zu spüren – dafür bekam das Weinhotel Kaisergarten 2016 den Great Wine Capital Best of Wine Tourism Award in der Kategorie Unterbringung.

Info& auf Mainz&: Dieser Beitrag ist offizieller Beitrag des Blogs der Great Wine Capitals, Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein die offizielle Bloggerin der Great Wine Capital Mainz in diesem Jahr. Den Original-Englisch-GWC-Blog mit Beiträgen nicht nur aus Mainz findet Ihr hier im Internet, genau diesen Beitrag auf Englisch gibt es hier. Infos zur Great Wine Capital Mainz und die Blogbeiträge auf Deutsch findet Ihr hier bei der Stadt Mainz. Und last but not least: hier findet Ihr das Weinhotel Kaisergarten.

 

 

 

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Krempelmarkt Mainz: Das sind die Termine 2016

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Er ist heiß geliebt und geradezu Kult: Der Krempelmarkt am Mainzer Rheinufer, einer der größten, nicht kommerziellen Flohmärkte im Rhein-Main-Gebiet. Kein Wunder, dass die Termine begehrt sind – deshalb kommen hier für Euch schon mal zum Vormerken die Termine 2016 für den Mainzer Krempelmarkt. Vom 19. März bis zum 5. November kann an jedem 1. und jedem 3. Samstag im Monat am Rheinufer geshoppt und verkauft werden – und zwar ausschließlich für nicht-gewerbliche Verkäufer. Anträge gibt es ab dem 1. März 2016.

Foto Krempelmarkt Rheinufer - Foto DGrimminger
Bummeln, Schauen, Kaufen, Verkaufen – Krempelmarkt am Rheinufer in Mainz – Foto: Grimminger

So beliebt ist der Flohmarkt, dass Ihr Euch nur für sechs Verkaufs-Termine pro Person anmelden könnt. Insgesamt sind für 2016 fünfzehn Termine vorgesehen, denn im Juli findet der Krempelmarkt nur ein Mal statt – das erste Wochenende wird vom großen Bürgerfest zu 200 Jahre Rheinhessen „blockiert“. So ist der 16. Juli der einzige Juli-Termin für den Krempelmarkt.

Der Krempelmarkt findet auf der Rheinuferpromenade zwischen Kaisertor und Rotem Tor statt, ein Standplatz mit einer Frontlänge von vier Metern und einer Tiefe von 2,50 Metern kostet 25,- Euro. Wollt Ihr am Stand parken, kommen noch 5,- Euro Parkgebühr hinzu. Damit sind die Preise 2016 erneut gleich geblieben. Für Kinder von sieben bis vierzehn Jahren, die sich schon mal im Krempeln üben wollen, gibt es extra kostenfreie Standplätze in einem eigenen Kinderbereich.

Die Standgebühren sind bar auf dem Krempelmarkt, an der Kasse am Kaisertor, zu entrichten, die Parkgebühren bei der Einfahrt. Geöffnet hat der Krempelmarkt von April bis Oktober von 7.00 bis 16.00 Uhr und im März und November etwas kürzer von 9.00 bis 15.00 Uhr. Viel Spaß beim schönsten Flohmarkt von Mainz und der Region!

Info& auf Mainz&: Krempelmarkt der Stadt Mainz am Rheinufer vom 19. März bis zum 5. November jeden 1. und 3. Samstag des Monats. Anmeldungen für Stände ab dem 1. März, Anträge gibt es hier im Internet oder aber an der Rathauspforte, im Stadthaus oder bei den Ortsverwaltungen. Ab dem 1. März könnt Ihr unter der Rufnummer 06131 und dann 12 24 71 die Standvergabe auch telefonisch bei der Marktverwaltung erledigen.

Und hier die Termine für 2016:

• 19. März
• 16. April
• 23. April
• 07. Mai
• 21. Mai
• 04. Juni
• 18. Juni
• 16. Juli
• 06. August
• 20. August
• 03. September
• 17. September
• 01. Oktober
• 15. Oktober
• 05. November

 

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Rheinhessenumzug am Sonntag: Große Party für Rheinhessen und zum Muttertag – Innenstadt ab 13.00 Uhr dicht

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Jugendmaskenzug 2016: Genial, die Ü200 Party! - Foto: gik

Am Sonntag ist es ja soweit: der Rosenmontagszug in Mainz wird nachgeholt! Wobei das so gar nicht stimmt, denn Mainz ist überhaupt nicht mehr in Fastnachtsstimmung. Deshalb betonten die Organisatoren auch ausdrücklich: Es ist kein Fastnachtsumzug, sondern ein Umzug zum 200. Geburtstags der Region Rheinhessen. Trotzdem ist es natürlich der Ersatz für den Rosenmontagszug, der am 8. Februar Orkan Ruzicka zum Opfer fiel. 2.222 Teilnehmer sollen am Sonntag ab 15.00 Uhr durch die Straßen von Mainz ziehen, dazu einige der Fastnachts-Motivwagen. Die Innenstadt ist ab 13.00 Uhr gesperrt – es wird spannend werden: Was machen die Mainzer mit dem Umzug im Mai?

Zugplakettcher Rheinhessenumzug
Offizielles Zugplakettche für den Rheinhessenumzug am 8. Mai

Kostüm oder nicht Kostüm? So wird in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken heftig diskutiert. Niemand weiß so wirklich genau, wie das mit dem Umzug wird – es ist das erste Mal, dass in Mainz ein Fastnachtsumzug im Sommer nachgeholt wird. Und inzwischen sind ja auch Fastnacht und Rosenmontag ziemlich weit weg, viele machen übers verlängerte Wochenende Urlaub. Die Veranstalter rechnen deshalb mit deutlich weniger Besuchern als an einem Rosenmontag, der für gewöhnlich um die 500.000 Menschen anzieht. Zum Rheinhessenzug am 8. Mai werden einige Zehntausend bis wohl maximal 100.000 Zuschauer in Mainz erwartet.

Muttertags-Programm von 11.00 Uhr bis 14.20 Uhr auf dem Markt

Ein Großevent wird es trotzdem:“Es wird anders, aber es wird großartig“, glaubt Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Den ganzen Tag von morgens um 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr wird in der Innenstadt gefeiert. Denn der Mainzer Carnevals-Verein (MCV) lädt bereits am Vormittag zum Muttertags-Frühstück auf den Markt. Ab 10.00 Uhr ist hier Einlass in den abgesperrten Bereich, um 11.00 Uhr startet das Bühnenprogramm mit Thomas Neger, Michael Bonewitz, Buddy Becker und vielen Rheinhessenbotschaftern – darunter auch der Mainzer Modeschöpferin Anja Gockel. Das Bühnenprogramm auf dem Markt endet dann gegen 14.20 Uhr, damit sich jeder noch einen guten Platz für den Umzug suchen kann.

15.00 Uhr Start Festumzug in der Bauhofstraße

Zugweg
Der Zugweg des Rheinhessenumzugs am 8. Mai

Um 15.00 Uhr startet dann der Festumzug 200 Jahre Rheinhessen in der Bauhofstraße. Von dort geht es erst einmal auf die Kaiserstraße Richtung Rhein, um die Christuskirche herum, die Kaiserstraße hoch und zurück zur Bauhofstraße, von dort über die Große Bleiche und die Schillerstraße zum Schillerplatz und die LU hinunter zum Dom. Der Zug biegt aber dann links in die Schöfferstraße ein und löst sich hinter der Alten Uni in der Schusterstraße, Flachsmarktstraße auf – wie der Jugendmaskenzug.

Insgesamt beträgt die Zugstrecke so 3,5 Kilometer, bis die 2.222 angemeldeten Teilnehmer die bewältigt haben, werden locker 2,5 Stunden vergangene sein, schätzen die Organisatoren. 77 Zugnummern gibt es, mit dabei sind insgesamt 31 Wagen, darunter zehn Motivwagen, die an Fastnacht ja nicht rollen durften. Ihr könnt also noch einmal den scheinheiligen Putin bewundern oder Europa mit seinem Fußfall vor Erdogan, die Pegida-Hexe auf dem braunen Mob sowie die Mainzer Körperwelten mit Obermessdiener Andreas Schmitt, der Weck, Worscht und Woi huldigt. Natürlich ist auch der Rheinhessen-Motivwagen dabei, und natürlich beschließt die Zugente den Umzug.

Ansonsten aber wird vieles anders sein: Den Zug eröffnen Fahnenschwinger aus Oppenheim gemeinsam mit den Meenzer Schwellköppen, manch ein Fastnachtsverein ist nicht dabei, dafür aber die rheinhessische Weinkönigin mit ihren Weinprinzessinnen. Es kommen aber auch einige Guggemusiken, dazu Sambagruppen – und was die vielen Musikkappellen spielen, dürfte spannend werden: Weinlieder? Pophits? Oder gar Fastnachtsmärsche?

Verkleiden nicht verboten, Festruf? Bestimmt Helau…

Das Verkleiden sei jedenfalls ausdrücklich nicht verboten, hieß es beim Mainzer Carnvelas-Verein im Vorfeld, aber vielleicht ließen sich die Besucher ja etwas zum Thema 200 Jahre Rheinhessen einfallen – historische Kostüme etwa. Auch werden sicher sehr viele „Winzer“ in der Stadt unterwegs sein – oder einfach Menschen mit Hawaihemden oder anderen buntigen Outfits.

Jugendmaskenzug 2016: Genial, die Ü200 Party! - Foto: gik
Im Jugendmaskenzug 2016 übten sie ja schon mal für die Ü200 Party – Foto: gik

Und was wird gerufen werden? „Rhoi-hesse!“ schlug der MCV mal vor, was bisher aber zumindest auf Facebook keine große Zustimmung fand. Auch „Au wie“ oder „schee blau“ dürften eher selten zu hören sein – vermutlich schlüpft dem Mainzer einfach automatisch ein ziemlich donnerndes „Helau“ heraus, wenn er einen Umzug sieht – egal, was für einer 😉 Übrigens: Bringt reichlich Taschen und Tüten mit – es gibt viel Wurfmaterial, das noch von Rosenmontag übrig ist!

Innenstadt ab 13.00 Uhr gesperrt, abgeschleppt wird ab 10.00 Uhr

Fest steht: Die Innenstadt wird am Sonntag ab 13.00 Uhr zur Sperrzone. Dann nämlich beginnt die Stadt mit der Absperrung der Straßen und der Aufstellung der Absperrgitter. Bereits vor dem Hautpbahnhof ist Schluss: Ab der Binger Straße/ Einmündung Römerwall stadteinwärts sowie ab Alicenstraße in Höhe Terrassenstraße werden die Straßen ab 13.00 Uhr gesperrt und der Verkehr über die Mombacher Straße umgeleitet. Große Bleiche, Kaiserstraße und Ludwigstraße sind dann dicht – bitte beachtet unbedingt die Haltverbotsschilder, die bereits jetzt stehen!

Ab 9.00 Uhr will die Stadt Mainz das Freihalten der Aufstellungs- und Zugbereiche kontrollieren, das gilt auch für den Aufstellungsbereich rund um die Bauhofstraße. Zunächst sollen „lediglich“ Knöllchen verteilt werden, aber 10.00 Uhr aber werde abgeschleppt, warnt die Stadt – der Aufstellungsbereich müsse einfach Platz für über 2.200 Personen und die dazu gehörenden Wagen bieten. Das gilt AUCH für die Rettungswege entlang des Zugwegs, also parkt Eure Autos bitte rechtzeitig am Samstag um!

Anders als an Rosenmontag ist jedoch die Rheinallee samt Theodor-Heuss-Brücke befahrbar, ebenso die Gegend um den Südbahnhof, so kommt Ihr auch in deutlich mehr Parkhäuser als an Fastnacht – die Liste seht Ihr unten. Die Stadt rät aber, lieber mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu kommen. Die Mainzer Verkehrsbetriebe bieten Zusatzfahrten an, dazu müssen natürlich viele Buslinien und die Straßenbahnen umgeleitet werden – alles dazu findet Ihr hier bei der MVG.

Jugendmaskenzug 2016 - Foto: gik
Viel Wein, viel Dom, viel Rheinhessen – der Rheinhessenumzug am 8. Mai wird mit Spannung erwartet – Foto: gik

After-Zug-Party in vielen Kneipen und auf dem Markt bis 22.00 Uhr

Nach dem Umzug dann ab etwa 17.30 Uhr ist noch lange nicht Schluss: Viele Kneipen und Clubs bieten eine After-Zug-Party an. Auf dem Markt startet nach dem Zug das Abendprogramm mit Thomas Neger & den Humbas, der Guggemusik von den Meenzer Noodequetschern sowie der Band Jammin Cool. Die Livemusik geht bis etwa 21.30 Uhr, Schluss ist offiziell um 22.00 Uhr.

Auf dem Liebfrauenplatz übrigens präsentieren sich an diesem Tag Vereine und Initiativen, darunter die Initiative Mainzer Zitadelle, während Ihr auf dem Höfchen ein Winzer-Weindorf findet. Das ist dann fast wie an der Johannisnacht 😉 Im Fernsehen übrigens wird der Umzug nicht live übertragen, der SWR bietet aber einen Livestream auf SWR.de an – der Rheinhessenumzug, er ist eben doch eine ganze Nummer kleiner als der Rosenmontagszug.

Info& auf Mainz&: Rheinhessenumzug am Sonntag, 8. Mai um 15.00 Uhr in Mainz, Ersatz für den ausgefallenen Rosenmontagszug. Ab 11.00 Uhr Muttertagsfrühstück mit Bühnenprogramm auf dem Markt, nach dem Zug bis 21.30 Uhr Party auf dem Markt. Alle Infos noch einmal zu Zugweg, Sperrungen, Umleitungen, Toiletten und vielem mehr findet Ihr hier bei der Stadt Mainz. Den Fahrplan der MVG für diesen Tag findet Ihr hier. Infos zum Zugplakettchen und dem Programm gibt’s beim MCV.

Diese Parkhäuser stehen am Sonntag zur Verfügung:

  • City Port
  • Taubertsberg
  • Cine Star
  • Malakoff-Park
  • Römisches Theater
  • Karstadt
  • Rathaus
  • Löhrstraße
  • Rheinufer

Parkhäuser, die ab 13.00 Uhr dicht sind:

  • Kronberger Hof
  • Theaterparkhaus
  • Landtag/Deutschhausplatz
  • Proviantamt
  • Kaufhof
  • Römerpassage
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Rheinhessenumzug, in den Feiertag grooven – Viel los in Mainzer Clubs und Bars vom 3. bis 8. Mai

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Am kommenden Sonntag holt Mainz ja den Rosenmontagszug nach, aber auch sonst ist viel los in der Woche, in der uns ein Feiertag am Donnerstag viel Luft zum Tanzen und Feiern beschert. So könnt Ihr am Mittwoch im 50 Grad in den Holiday grooven oder Kunterbunt, liebevoll oder mit Viking Metal in den Feiertag tanzen. Auch am Samstag ist viel los – Mainz& und Nightsnap, das Clubbarometer präsentieren Euch auch diese Woche die aktuellen Termine von Clubs und Bars in Mainz.

Rosenmontag 2016 - Party in der Nacht am Schillerplatz
Diese Woche gibt’s große Freiluftparty in Mainz – am 8. Mai, wenn der Rosenmontagszug nachgeholt wird – Foto: gik

Dienstag, 3. Mai 2016

Irish Pub – „Sven Ruppert Solo Show” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Shooter Stars – „Biertag“, Pils/Radler 0,3l für nur 1,50 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

Mittwoch, 4. Mai 2016

50 Grad – „HOLIDAYGROOVE“, Einlass: 22 Uhr.

Alexander the Great – „Viking-Metal” mit DJ Kunst + DJ Kay, Einlass: 20.00 Uhr.

Kelly’s – „Shot Night”, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Alle 2cl Shots für nur 1,50 Euro.

Kulturclub schon schön – „KUNTERBUNTER“ mit DJ Rokit (HipHop, Club Beats, Oldschool, All Time Classics), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: 5,- Euro.

Red Cat – „Liebevoll“ mit Franz Der. Hits von den 90ern bis heute, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „YEAH!“ ab 22.00 Uhr. Angebot: freier Eintritt für Studenten.

Donnerstag, 5. Mai 2016

Kulturclub schon schön – „ALARMSTUFE MAGENTA“ mit DJ_Herb (Deep-Tech-Melodic-House), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „Phat Cat vs. DJ Ray D“, Einlass: 21.00 Uhr.

Shooter Stars – „Bottleday“, alles aus der Flasche bis 0,33l gibt es für 2,- Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quiz Night“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Freitag, 6. Mai 2016

50 Grad – „10YBBC – 10 Jahre Bad Boys Club – Events“, Einlass: 22.30 Uhr.

Alexander the Great – „ Ribbit Live on Stage”, Einlass: 21.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „Misch Mäsh mit DJ Direction (Hamburg, MashUps, R’n’B, HipHop, Trap, Funk&Soul, Breaks, Future Bass)“ ab 24.00 Uhr und Eintritt: 4,- Euro.

Red Cat – „YO! CAT“ mit DJ Crypt, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „STARDISCO” mit DJ MADD DEE. Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Getränke-Specials bis 24.00 Uhr – Dimix Cola, Becks Green Lemon, Becks je 2,- Euro & Jägermeister und Tequila (weiss) je 1,50 Euro.

Samstag, 7. Mai 2016

50 Grad – „Black & House“ mit DJ Kitsune & Pascal Rueck, Einlass: 22.30 Uhr. Angebot: Von 22.30 Uhr bis 23.00 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „ Rock Motel” mit DJ Kay, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „Die Rock-WG“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Irish Pub – „The Limpets” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „ tANZ cAFE kOMMANDO “, Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: 4 Euro.

Red Cat – „YUM YUM – Musik kennt keine Grenzen” mit DJ SHOYU, Einlass: 21.00 Uhr.

Der Narr genießt Rheinhessen - Happy Birthday zum 200.! - Foto: gik
Vorsicht Umzug – die Mainzer Narren gratulieren Rheinhessen zum 200.! – Foto: gik

Star Mainz – „HIGH FIVE” mit DJ Leon. Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Wechselnde Cocktailspecials für 5,- Euro und Eintritt frei bis 23.00 Uhr.

Sonntag, 8. Mai 2016

Heute ist der große Rheinhessenumzug, der Ersatz für den ausgefallenen Rosenmontagszug in Mainz! Um 15.00 Uhr geht der Umzug zum 200. Jubiläum Rheinhessens los, zuvor allerdings findet schon ab 11.00 Uhr eine Party auf dem Markt statt. Die Einzelheiten dazu lest Ihr hier. Nach dem Umzug findet eine große Open Air-Party auf dem Markt statt, viele Kneipen und Clubs aber laden ebenfalls zur After Zug-Party ein. Bitte habt Verständnis, dass wir hier nicht alle aufführen können – einfach die Suchmaschine anschmeißen oder am Sonntag spontan gucken, wo was los ist.

Viel Spaß beim Feiern und Ausgehen mit Mainz& und Nightsnap!

Info& auf Mainz&: Mehr Details zu den Veranstaltungen, zu Dresscode sowie die Adressen und was in der Location gerade los ist, könnt Ihr bei Nightsnap nachsehen – bitte hier entlang.

 

 

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Freibäder öffnen pünktlich zum Feiertag – Maaraue allerdings noch wegen hohem Rheinstand zu

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Juchhu – es wird endlich warm! Zum Wochenende soll es eine Art Sommer geben, und pünktlich dazu öffnen in Mainz und Wiesbaden die Freibäder wieder ihre Tore. In Mainz öffnet allerdings erst einmal nur das Freibad in Mombach, das Taubertsbergbad und die Maaraue bleiben noch zu. In Wiesbaden allerdings öffnen das Opelbad und das Freibad Kleinfeldchen ihre Tore – und im Opelbad habt Ihr am Donnerstag sogar freien Eintritt.

Freibad Mombach
Es ist wieder Freibadzeit – im tollen Mombacher Schwimmbad – Foto: Freibad Mombach

In Mombach öffnet der Freibadbereich am Donnerstag seine Tore, dann steht wieder das herrliche Außengelände mit den alten Bäumen und das Freiluftbecken zur Verfügung – es gibt Riesenschach, Beachvolleyballfelder, Tischtennisplatten und eine Spielelandschaft mit Piratenschiff und Wipptieren. Das Kleinkinderplanschbecken bleibt allerdings noch bis zum 13. Juni zu – noch ist es zu kalt für die Kleinen. Die Eintrittspreise sind mit 3,50 Euro für Erwachsene und 2,30 Euro für Kinder und Studenten noch recht moderat. Es gibt Zehnerkarten, Halbjahreskarten und günstige Tarife für Personen mit Sozialausweis. Infos und Öffnungszeiten hier.

Es ist leider vorerst das einzige Freibad, das den Mainzer im Stadtgebiet zur Verfügung steht – kein Wunder, dass sich viele Mainzer bei einer Spontanumfrage auf Facebook einen Badesee und Rheinstrand wünschten… was Ihr bei „Was wünschen sich die Mainzer?“ nachlesen könnt. Doch der Baggersee im alten Steinbruch wurde leider nie Wirklichkeit…  Im Taubertsbergbad am Hauptbahnhof heißt es derzeit auch noch: Freibad noch zu. Man mache auf, wenn die Witterung es zulasse, heißt es an der Kasse – nun, am Wochenende sollen es 25 Grad werden… Aktuelle Infos zum Taubertsbergbad gibt es hier.

Hoher Rheinpegel verhindert Öffnung der Maaraue

Der Mainzer Lieblingsfreibad ist aber ja ohnehin die Maaraue, doch auch die bleibt am verlängerten Himmelsfahrtswochenende leider noch geschlossen. „Der Rheinstand ist noch zu hoch“, heißt es beim Wiesbadener Bäderbetrieb Mattiaqua. Das Freibad direkt am Rhein ist Grundwasser abhängig, drückt das Rheinwasser zu stark von außen, können die Becken noch nicht in Betrieb genommen werden. Die Vorbereitungen seien aber alle getroffen – baldige Öffnung nicht ausgeschlossen. Infos gibt es hier.

Das Freibad Maaraue - Foto: Mattiaqua
Das Freibad Maaraue – Foto: Mattiaqua

So bleiben noch zwei Wiesbadener Freibäder für die Wasserratten an diesem Wochenende: Das Freibad Kleinfeldchen öffnet an Christi-Himmelfahrt Schwimmerbecken und Sprungbucht für die Badesaison. Schwimmfans können hier ihre Bahnen montags bis freitags von 9.00 bis 20.00 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 8.00 bis 20.00 Uhr ziehen. Auch das Nichtschwimmerbecken ist bereits geöffnet, das Kinderplanschbecken steht aber auch hier erst zur Verfügung, wenn es wärmer wird.

Opelbad auf dem Neroberg mit freiem Eintritt

Voll wird es aber garantiert auf dem Neroberg: Das Opelbad, das Freibad mit der genialen Aussicht übers Rhein-Main-Gebiet, öffnet am Feiertag die Tore – und das auch noch bei freiem Eintritt. Die Öffnung war ursprünglich für den 1. Mai geplant gewesen, wurde aber wegen des miserablen Wetters verschoben. Nun reagiert Bäderbetrieb Mattiaqua auf die guten Wetterprognosen und öffnet das herrlich gelegene Bad auf dem Neroberg nun doch schon früher. Nutzt den freien Eintritt – ansonsten kosten das Opelbad nämlich stolze 8,20 Euro Eintritt für Erwachsene und (moderate) 2,- bis 3,- Euro für Kinder und Jugendliche. Alle Infos zum Opelbad findet Ihr hier.

Wem das alles zu teuer oder zu Freibadmäßig ist – nun, es gibt natürlich auch den Rhein mit seinen Stränden. In Mainz ist der Rheinstrand an der Theodor-Heuss-Brücke in seine mittlerweile achte Saison gestartet, trotz Regen und Kälte… Täglich von 11.00 Uhr bis 2.00 Uhr nachts gibt’s hier Karibik-Feeling und kühle Getränke, Liegestühle und Hängematten – und immer wieder coole Parties. Und das Beste: der Eintritt ist frei! Auch wenn man leider nicht in den Rhein springen kann, Beachfeeling kommt da trotzdem auf.

Karibik Feeling am Mainz Strand
Ein Hauch Karibik in Mainz: Der Mainzstrand – Foto: gik

Die Rheinstrände von Mainz

Auf der anderen Rheinseite, an der Reduit, bietet der Rheinstrand von Kastel natürlich zwei andere Vorteile: Längere Sonne und ein fantastischer Blick auf Mainz. Das Sandrund liegt zurzeit noch ein wenig unter Wasser, aber auch hier wird der Rheinpegel irgendwann wieder das wunderbare Fleckchen Rheinufer frei geben – und dann ist an schönen Tagen kein Liegestuhl mehr frei… Auch der dazu gehörende Biergarten der Bastion von Schönborn erobert jedes Jahr mehr der eigentlich mal öffentlichen Promenade – unter den alten Bäumen sitzt und trifft es sich aber auch zu schön.

Beliebter Geheimtipp einige Kilometer weiter: Der völlig kostenlose und unbewirtschaftete kleine Strand am Mainufer direkt hinter der Brücke von Mainz-Kostheim nach Gustavsburg. Hier trifft sich an schönen Tagen ganz Kostheim und halb Mainz, aber seid ein bisschen vorsichtig, wenn Ihr ins wirklich flache Wasser hüpft: Die Fahrrinnen mit den großen Schiffen ist auch ganz nah.

Mombacher Rheinstrände – Paradies mit Müllproblem

Mombacher Strand mit Gruppe
Mombacher Unterfeld – Foto: gik

Bleibt noch der idyllischste Flecken von Mainz am Rhein: das Mombacher Unterfeld. Das Naturschutzgebiet hinter der Schiersteiner Brücke am Rheinufer ist einer der schönsten Ausweichflecken von Mainz am Rhein, und das ist so beliebt, dass die Stadt vergangenes Jahr Alarm schlug: viel zu viel Müll, zu viele Autos und – ähem – auch zu viele Menschen machten die Mombacher Rheinstrände mehr zu Müllhalden als zum geschützten Naturgebiet.

Die Stadt wird dieses Jahr deshalb sicher wieder verstärkt kontrollieren und durchaus auch Bußgelder ausstellen 30 Euro kostet es, mit dem Auto ins Naturschutzgebiet zu fahren… Bitte beachtet also die Schilder und achtet die Natur! Nehmt Euren Müll unbedingt wieder mit! Übrigens sind hier iegentlich Picknicken und vor allem auch Feuer machen verboten, dass es eigentlich sogar verboten ist, eine Decke auszubreiten und sich hinzulegen – es gibt in der Tat auch absurde Regeln 😉 Und so sehr das Wasser des Rheins auch locken mag: Direkt oberhalb kommen die Abwässer der Mainzer Kläranlage in den Rhein… Die ganze Geschichte zum Mombacher Unterfeld lest Ihr hier bei Mainz&.

Mombacher Strand mit Rhein
Da drüben, das ist die Rettbergsaue, vom Mombacher Rheinstrand aus gesehen – Foto: gik

Mit der „Tamara“ auf die Rettbergsaue

Direkt auf gleicher Höhe im Rhein liegt dann ja auch noch die Rettbergsaue – das Freizeitgelände der Rheininsel ist schon seit dem 2.. April wieder geöffnet. Seit die Schiersteiner Brücke Baustelle ist, und so lange sie das bleibt, ist die Rheininsel ausschließlich von Wiesbaden-Biebrich aus zu erreichen, mit der Personenfähren Tamara. Auch der Verbindungsweg zwischen den beiden Rettbergsauen ist gesperrt, Ihr müsst Euch also vor Fahrtantritt der Fähre entscheiden, auf welche Ihr wollt.

Und verpasst bloß nicht die letzte Fähre gegen 18.00 Uhr – sonst müsst Ihr nämlich auf der Insel übernachten. Das könnt Ihr seid dieser Saison übrigens kostenlos tun – die Stadt Wiesbaden hat die Gebühren wegen zu hohen Aufwands gestrichen. Wer hier übernachten möchte, muss sich aber mindestens drei Tage vorher telefonisch unter 0611 – 24511 oder 24508 anmelden. Infos zur Rettbergsaue gibt es hier, einen aktuellen Fahrplan für Tamara auf der Internetseite www.tamara-wiesbaden.de.

Zwei Schwimmbäder im Rhein gibt es übrigens auch – das eine ist das Strandbad Ingelheim bei Heidesheim – Infos hier – und das Strandbad in Oppenheim. Aber das erzählen wir Euch mal ausführlich, wenn der Sommer wirklich da ist!

 

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Ode an die Freude: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Staatstheater ein

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Störung ja, strafbare Verhinderung nein – mit dieser Linie der Mainzer Staatsanwaltschaft ist jetzt das Nachspiel zur Mainzer „Ode an die Freude“ ausgegangen. Das Mainzer Staatstheater hatte ja im November 2015 eine Demo der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) durch das Singen der Europa-Hymne gestört. Nun entschied die Staatsanwaltschaft: strafrechtlich relevant war das nicht. Zwar stellte das lautstarke Singen tatsächlich eine grobe Störung dar, verhindert wurde die Demo dadurch aber nicht. Es ist ein Sieg für die Meinungsfreiheit – und für eine höchst kreative und beeindruckende Art des Statements von Seiten der Kulturschaffenden in Mainz.

Bunt statt braun Staatstheater
Mit der Ode an die Freude gegen dumpfe AfD-Parolen: Das Staatstheater störte im November einen AfD-Aufmarsch – Foto: gik

Die Mainzer Juristen werden ja allmählich zu den Hütern und Verteidigern der freien Meinungsäußerung in unserem Lande – den Fall Böhmermann haben sie ja auch noch an der Backe. Gerade erst wies eine Richterin am Mainzer Landgericht eine AfD-Klage gegen den Grünen-Politiker Daniel Köbler ab und urteilte, man dürfe der AfD sehr wohl Judenhetze vorwerfen. Nun stärkt die Mainzer Staatsanwaltschaft erneut der freien Meinung den Rücken: Der Intendant des Mainzer Staatstheaters, Markus Müller, habe mit dem Absingen der Ode keineswegs die Demonstration der AfD verhindern wollen, betonten die Strafverfolger.

Staatsanwaltschaft: Störung allein reicht für Straftat nicht aus

Müller habe vielmehr glaubhaft dargelegt, dass er die AfD-Demo nicht verhindern, sondern lediglich ein Zeichen dagegen habe setzen wollen, betont die Staatsanwaltschaft. Und besonders ausführlich hebt die Behörde in ihrer Einstellungsbegründung darauf ab, dass Müller ein sichtbares Zeichen der Toleranz beabsichtigt habe – ablesbar am Transparent am Staatstheater, das einen Spruch aus Nathan der Weise zierte. Müller habe die AfD-Versammlung zwar gestört, verhindern wollen habe er sie aber nicht – das zeige sich eben auch daran, dass die Ode an die Freude viermal für wenige Minuten intoniert wurde. Und nicht mehr.

Die Ermittler werteten sowohl eine Email Müllers an seine Mitarbeiter im Vorfeld aus, in der die Aktion angekündigt und ausführlich in ihrere Absicht beschrieben wurde, als auch Medienberichte und Interviews mit Müller danach. Und darin hatte der Intendant wiederholt versichert, jeder habe das Recht, seine Meinung frei zu äußern, das habe er auch nicht unterbinden wollen. Die Staatsanwaltschaft zog daraus den Schluss, ein strafbares Verhalten sei Müller nicht nachzuweisen – denn Sprengen habe er die Demo nicht wollen. „Die Absicht, bloß stören zu wollen“ aber reiche für einen Straftatbestand nicht aus, betonten die Ermittler.

AfD-Demo konnte „mit allen Programmpunkten stattfinden“

AfD Kundgebung Gutenbergplatz
Die AfD-Kundgebung auf dem Gutenberg fand anschließend in voller Länge statt – Foto: gik

Das aber ist auch ein Seitenhieb gegen die Mainzer Polizei: Die hatte ja auf der Kundgebung wiederholt die Staatstheater-Mitarbeiter aufgefordert, das Singen und Stören zu unterlassen. Doch im Nachgang erstattete die Polizei Anzeige von Amts wegen wegen Verhinderung einer Kundgebung – eine Anzeige, die auf massive Kritik stieß. Man habe so handeln müssen, verteidigte sich die Polizei, Kritiker sahen darin jedoch eine Art vorauseilenden Gehorsam und argwöhnten, hier solle ein Exempel stationiert werden.

Nun bedeutet das lapidare Fazit der Staatsanwaltschaft: „Das Verfahren war einzustellen, da kein Straftatbestand erfüllt war.“ Denn die Veranstaltung der AfD habe „trotz der Unterbrechungen durch Musik und Gesang insgesamt planmäßig und mit allen vorgesehen Programmpunkten auf dem Gutenbergplatz durchgeführt werden können“, bilanzierte die Staatsanwaltschaft – was Mainz& ja schon die ganze Zeit geschrieben hatte…

Staatsanwaltschaft nimmt Polizei in Schutz: Schwelle für Anfangsverdacht niedrig

Damit aber bestehe, so die Ermittler, „kein hinreichender Tatverdacht für einen Verstoß gegen Paragraph 21 Versammlungsgesetz und auch nicht für eine Nötigung nach Paragraph 240 Strafgesetzbuch.“ Denn für eine strafrechtlich verfolgbare Handlung hätte die Störung so stark sein müssen, dass die „Unterbrechung, Aufhebung oder Auflösung“ der Versammlung droht und deren Durchführung nicht nur erschwert, „sondern insgesamt ungewiss wird.“ Das aber war nicht der Fall, und so wies die Staatsanwaltschaft damit auch gleich verschiedene wegen der Störung eingegangene Klagen ab – unter anderem von der AfD.

Gegendemonstranten blockieren Zugang zum Gutenbergplatz
Die Polizei gingn an jenem Abend im November sehr rigide gegen die Kundgebung im Staatstheater vor – Foto: gik

Die Einstellung ist aber auch ein Seitenhieb gegen die Mainzer Ordnungshüter – gleichwohl nahm die Staatsanwaltschaft die Kollegen in Schutz: Die Einleitung des Verfahrens sei „sachlich zutreffend und geboten gewesen“, betont die Staatsanwaltschaft – das liege aber vor allem an der niedrig angesetzten Schwelle im Strafrecht im Bereich der Störung: „Die niedrige Schwelle des so genannten Anfangsverdachts war durch das lautstarke Musizieren überschritten“, heißt es.

Das Verfahren wurde „zur Verfolgung in Betracht kommender Ordnungswidrigkeiten an die zuständige Bußgeldbehörde abgegeben“, hieß es weiter – im Klartext: Jetzt obliegt es der Stadt Mainz zu entscheiden, ob sie ein Bußgeld verhängen will.

Müller: Werden weiter als Teil der kritischen Öffentlichkeit Stellung beziehen

Staatstheater-Intendant Müller äußerte sich indes zufrieden: „Über die Einstellung des Ermittlungsverfahrens bin ich froh“, sagte er auf Mainz&-Anfrage, er sei von einer Einstellung aber immer auch ausgegangen, „da wir immer überzeugt waren, dass wir keine Straftat begangen haben.“ In den Tagen und Wochen nach der Aktion hätten das Theater „unglaublich viele Mails, Zuschriften und Anrufe erreicht“ – darunter „viele aggressiven Inhalts, zahlreiche Beschimpfungen, manche offen rassistische Ausbrüche.“ Darum sei es ausgesprochen wohltuend gewesen, „dass uns auf der anderen Seite so viel mehr Menschen ihre Unterstützung zugesichert haben, uns Mut gemacht und erklärt haben, dass sie gern selbst mit gesungen hätten.“

Spruch Nathan der Weise am Staatstheater
Mit dem Zitate aus Nathan der Weise setzte das Staatstheater ein klares Zeichen für Toleranz – Foto: gik

Diese Solidarität mache Mut, „dass eine eindeutige Mehrheit sich auch angesichts immenser gesellschaftlicher Herausforderungen eben nicht von den Angstmachern verführen lässt, sondern mit Souveränität für ein freiheitliches und vielfältiges Deutschland eintritt“, betonte Müller. Am Wichtigsten sei ihm allerdings gewesen, dass die 120 Kollegen, „die hier ein gemeinsames Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt haben, zusammengehalten haben und uns nicht haben einschüchtern lassen.“

Angesichts der aktuellen Entwicklungen werde es „in nächster Zeit weiter gute Gründe geben, dass wir als Theater und damit als Teil der kritischen Öffentlichkeit Stellung beziehen“, betonte Müller weiter. Man werde das aber in erster Linie dort tun, „wo wir es mit unseren Mitteln am besten können – auf der Bühne.“

Grüne: Freude schöner Götterfunken!

Die Grünen begrüßten die Einstellung des Verfahrens jubelnd und „ausdrücklich“. Die Mitarbeiter des Staatstheaters hätten „mit ihrer auch künstlerisch anspruchsvollen Gesangseinlage Zivilcourage bewiesen und in eindrucksvoller Weise mutigen und notwendigen Protest gegen Menschenfeindlichkeit artikuliert“, sagte Noch-Fraktionschef Daniel Köbler. Dieses zivilgesellschaftliche Engagement sei „beispielgebend für unser demokratisches und vielfältiges Gemeinwesen“, betonte er – und fügte hinzu: „Freude, schöner Götterfunken!“

Info& auf Mainz&: Wir finden die ausführliche Begründung der Mainzer Staatsanwaltschaft ausgesprochen bemerkenswert und empfehlen Euch deshalb die Lektüre – hier könnt Ihr sie nachlesen. Wenn Ihr die Geschehnisse um die Mainzer Ode an die Freude, die weltweit (!) Schlagzeilen machte, noch mal nachlesen wollt – bitteschön: Hier geht’s zum Demobericht „Ode an die Freude gegen Rassismus“, und hier steht alles zur „Anzeige gegen Staatstheater“ und ihren Folgen.

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