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Monatsarchive: Mai 2016

Gutenberg-Museum: Neuer Streit um Finanzierungskonzept – Bund: Zuständig ist das Land

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Die Entscheidung über die Ausbauvariante fürs Gutenberg-Museum sollte eigentlich demnächst fallen, da entbrennt in Mainz neuer heftiger Streit über die Finanzierung: Die Mainzer Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich (CDU) forderte via „Allgemeine Zeitung“, das Verfahren zu überdenken und erst einmal ein schlüssiges Gesamtkonzept vor allem inklusive Finanzierung vorzulegen – vielleicht mit Hilfe des Landes. Das wiederum kritisierten SPD und Grüne scharf. Doch wie Mainz& vom Bund erfuhr: Das Land wäre für eine Finanzierung zuständig.

Gutenberg Museum Mainz von außen - Foto Kirschstein
Quo vadis Gutenberg-Museum? Die Opposition fordert ein schlüssiges Gesamtkonzept mit kompletter Finanzierung – Foto: gik

Die Stadt müsse ein Gesamtkonzept vorlegen, das Inhalt und Architektur schlüssig verbinde, und dann eine Förderung durch die Landesregierung erreichen, sagte Groden-Kranich in der „Allgemeinen Zeitung“, nur so sei weiteres Geld bei Bund oder Europäischer Union zu erhalten. Es sei doch „vorschnell“, einen Neubau zu starten, solange die weitere Finanzierung unklar sei – das Gutenberg-Museum habe aber eine „große Lösung“ verdient, nur müsse die bitte auch anständig geplant werden.

5 Millionen da, weitere Finanzierung unklar

Tatsächlich stehen dem Gutenberg-Museum für den geplanten Neubau bislang lediglich rund 5 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Summe hat die Stadt als Trägerin des Museums bisher aufbringen können. Klar ist: das reicht allenfalls für den ersten Bauabschnitt, das ist nach den bisherigen Plänen ein Neubau auf dem Liebfrauenplatz. Für den wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, nach dessen Ergebnis sollen entweder ein „Bücherturm“, ein „Setzkasten“-artiger Bau aus Glas und Sandstein oder ein gewaltiger Erweiterungsbau realisiert werden – mehr dazu lest Ihr hier.

Doch in den Wochen der Diskussion über die Ergebnisse wurde auch klar: Der heutige Museumsbau, der sogenannte „Schell“-Bau ist maroder als bisher bekannt und müsste dringendst saniert werden. Brandschutz, Technik, Rettungswege sowie marode Bausubstanz – dem Bau aus den 1960er Jahren droht sogar die Schließung, falls nicht bald gehandelt wird. Doch eine Finanzierung dieser Sanierungsvorhaben gibt es bisher nicht – die fünf Millionen reichen keinesfalls für Neubau und Sanierung.

CDU: Planung ohne Gesamtfinanzkonzept unseriös und riskant

Visualisierung Bücherturm Gutenberg Museum Foto gik
Erster Bauabschnitt „Bücherturm“ – und dann? – Foto: gik

Angesichts dessen wird die Kritik in der CDU lauter: „Bei der Frage der Finanzierung regiert bisher einzig und allein das Prinzip Hoffnung, dass sich am Ende schon genügend Fördergelder und Sponsoren finden werden“, sagte nun CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig. Das aber sei „blauäugig“. Gerade das Ergebnis des Architektenwettbewerbs zeige ja, dass zur Gesamtkonzeption des Museums auch zwingend eine Gesamtfinanzierung gehöre. „Anderenfalls bleibt der beabsichtigte erste Bauabschnitt ein Torso“, warnte Schönig.

Es sei „einfach unseriös und zudem riskant, ein Projekt zu planen, obwohl derzeit lediglich ein Bauabschnitt finanziert werden kann“, kritisierte er – „kein vernünftig denkender Mensch“ würde bei einem Bauvorhaben so vorgehen. Gerade weil das Gutenberg-Museum das Weltmuseum der Druckkunst sei, müsse das Projekt gerade bei der Finanzierung „auch bis zum Ende gedacht“ werden. „Es ist unser Ziel, den Stellenwert und die Bedeutung des Gutenberg-Museums für die Stadt Mainz deutlich zu erhöhen“, betonte Schönig. Es brauche aber unbedingt ein schlüssiges Finanzierungskonzept – auch um einer durchaus realistischen Steigerung der Baukosten vorzubeugen.

Kommission rügt Bezifferung von Kosten vor präziser Planung

Schönig verweist dafür übrigensauf den Endbericht einer „Reformkommission Bau von Großprojekten“ der Bundesregierung. Darin würden etwa die Ursachen für Kostenüberschreitungen sehr anschaulich dargestellt, sagte Schönig, so heiße es etwa in dem Bericht wörtlich: „Die Projektkosten werden häufig bereits beziffert, bevor ausreichend präzise Planungen vorliegen, so dass die genannten Zahlen nicht belastbar sind. Außerdem wird nicht auf die vorhandenen Kostenrisiken hingewiesen. Dazu kommen häufig unzureichende Datengrundlagen. Die regelmäßige Unterschätzung der Kosten und des Zeitbedarfs ist oft politisch motiviert, um die Durchsetzung von Projekten zu erleichtern.“

Gutenberg Museum - Mädchen mit Screen fünf Kategorien - Foto GM
Gutenberg-Museum 2020: Das Konzept sieht die Entwicklung zu einem modernen Museum vor – Foto: Gutenberg-Museum

Die Stadt betont hingegen stets, die fünf Millionen Euro würden „auf jeden Fall“ für den ersten Bauabschnitt ausreichen. Das Stufenkonzept sieht vor, die weiteren Bauabschnitte nach und nach zu realisieren, sobald Gelder dafür aufgetrieben werden können.

SPD und Grüne: Groden-Kranich blendet Bundesebene aus

Die SPD warf Groden-Kranich hingegen vor, „kurz vor Ende des Verfahrens auf einmal das Thema für sich entdeckt“ zu haben. Das Verfahren werde seit drei Jahren auch vom Stadtrat voran getrieben, ihm liege das Gesamtkonzept „Gutenberg 2020“ zugrunde, das auch die CDU kenne.

Mit Verwunderung und Unverständnis reagierten zudem die beiden anderen Mainzer Bundestagsabgeordneten, Tabea Rößner von den Grünen und Michael Hartmann von der SPD: Obwohl Groden-Kranich dem Stadtrat seit 1999 angehöre, habe sie offenbar „von der dort seit vielen Jahren vorangetriebenen Planung anscheinend nichts mitbekommen“ – warum sonst spreche sie von einer „überstürzten Planung“?  Im Übrigen zeige die Mainzer CDU bei Finanzierungsfragen „stets nur auf das Land und blendet die bundespolitische Ebene völlig aus“, das sei „ein eingeübtes Ablenkungsmanöver“, kritisierten Hartmann und Rößner.

Bund: Land ist für Förderung zuständig

Gutenberg Museum - Ausstellung Cloud mit Druckerpressen
Förderung fürs Weltmuseum der Druckkunst: das Land ist (zunächst) gefragt – Foto: gik

Das nahm Mainz& zum Anlass, doch mal bei der Staatsministerin für Kultur und Medien des Bundes nachzufragen, ob denn das Gutenberg-Museum durch den Bund förderfähig wäre? Die Antwort der Sprecherin erreichte uns heute: „Die Förderung von Museen ist nach der Aufgabenverteilung im Grundgesetz grundsätzlich Angelegenheit der Länder“, heißt es dort. Ausnahmen gebe es nur, „wenn die Museen Aufgaben der gesamtstaatlichen Repräsentation wahrnehmen“ – also etwa wie im Fall des Hauses der Geschichte in Bonn oder dem Jüdischen Museum in Berlin.

„In der Regel fördert der Bund dann gemeinsam mit den Ländern“, teilte die Sprecherin weiter mit: „Im Fall des Museums in Mainz wäre also das Land Rheinland-Pfalz zuständig.“ Dass die CDU auf das Land verweist, ist also völlig richtig – wir fragen dann mal als nächstes den neuen Kulturminister des Landes 😉 Das kann allerdings ein bisschen dauern – der parteilose Konrad Wolf hat sein Amt gerade erst am 18. Mai angetreten.

BI fordert schlüssiges Finanzierungskonzept vor Baustart

Die Bürgerinitiative Gutenberg-Museum, die sich kritisch mit den Entwürfen des Architekturwettbewerbs auseinander setzt, sieht sich unterdessen bestätigt: Die Stadt müsse ein schlüssiges Finanzierungskonzept inklusive der Einwerbung von deutschen und europäischen Fördermitteln erstellen, erst dann könne der Stadtrat die Entscheidung fällen, welche bauliche Alternative die richtige und insgesamt bezahlbare ist, sagte BI-Sprecher Thomas Mann. Das fordere die BI bereits seit Wochen. Es brauche ein Museumskonzept samt Klarheit über die Gesamtkosten, nicht nur für den ersten Bauabschnitt, sondern auch für die weiteren Bauabschnitte samt Ausstattung und Betriebskosten.

Liebfrauenplatz mit Römischem Kaiser kleiner
Wo jetzt die Bäume stehen, soll auf dem Liebfrauenplatz der Erweiterungsbau fürs Gutenberg-Museum errichtet werden – Foto: gik

Und auch die Junge Union in Mainz nennt die Vorwürfe von SPD und Grünen in Richtung Groden-Kranich absurd: „Die Idee von SPD und Grünen, einfach mal drauf loszubauen in der Hoffnung, dass sich schon irgendwer beteiligen wird, ist hochgradig unseriös und hinsichtlich der städtischen Haushaltslage unverantwortlich“, kritisiert deren Mainzer Vorsitzender Felix Leidecker. SPD und Grüne hätten bislang eben kein schlüssiges Gesamtkonzept für das Museum vorgelegt, weder inhaltlich noch finanziell.

Groden-Granich werde mit ihrem Hinweis, dass es eben keine Finanzzusagen gebe, „einfach nur ihrer Verantwortung gegenüber ihren Wählern gerecht“, betonte Leidecker. Und was hätten denn Rößner und Hartmann für „die finanzielle Realisierbarkeit ihres Projektes vorzuweisen haben. Die Antwort lautet schlicht und ergreifend: Nichts.“

ÖDP: Niemandem gedient, wenn später kein Geld mehr da ist

Und auch die ÖDP teilte die Bedenken in Sachen Finanzierung: Gerade im Fall des Gutenberg-Museums dürfe „nicht nur auf kommunaler Ebene gedacht werden“, sagte ÖDP-Fraktionschef Claudius Moseler. Es sei „überhaupt nicht nachvollziehbare“, warum sich Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) „dem Vorschlag verschließt, ein parteiübergreifendes Treffen mit Beteiligten der Kommune, des Landes und der Bundesregierung zu organisieren.“ Dem Stadtvorstand warf Moseler insgesamt „fehlende Transparenz und zu wenig ganzheitliches Denken“ vor.

„Um das Projekt nicht vor die Wand fahren zu lassen, ist es wichtig, berechtigte Bedenken konstruktiv aufzunehmen“, betonte auch ÖDP-Bauexpertin Ingrid Pannhorst, übrigens selbst Architektin. Es sei „niemandem gedient“, wenn nach einem spektakulären ersten Bauabschnitt weder Ausstellungsflächen noch Runderneuerung und Optimierung „für lange Zeit nicht erzielt werden können, weil kein Geld mehr da ist.“

Info& auf Mainz&: Mehr zum Konzept für das Gutenberg-Museum 2020 könnt Ihr in diesem Mainz&-Artikel nachlesen. Alle Infos über den Architektenwettbewerb zum Gutenberg-Museum findet Ihr in dem Mainz&-Artikel „Ein Bücherturm…“. Mehr zur Diskussion um die Entwürfe findet Ihr im Artikel „Fragt die Mainzer!“ sowie „Debatte geht weiter“. Im Gutenberg-Museum könnt Ihr Euch die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs übirgens selbst ansehen, am 24. Mai 2016 gibt es dort um 17.00 Uhr zum letzten Mal eine der hochspannenden Führungen durch die Ausstellung – mit dem Vorsitzenden des Preisgerichts, Architekturprofessor Wolfgang Lorch, sowie Museumsdirektorin Annette Ludwig persönlich. Alle Infos zum Architektenwettbewerb gibt es hier.

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Internationaler Museumstag: Rheinhessen-Garten, schwarze Kunst und (Rh)eingetaucht

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Sonntag ist nicht nur Marathontag in Mainz, sondern auch Internationaler Museumstag: Zum 39. Internationalen Tag der Museeen öffnen auch in Mainz zahlreiche Einrichtungen ihre Pforten, und zwar an diesem Tag ohne Eintritt. Trotz Marathon könnt Ihr also auch einen Abstecher in eines der Häuser machen – es locken zahlreiche Sonderaktionen. So lädt das Landesmuseum an der Großen Bleiche zum Familienfest mit Rheinhessen-Garten und Weinsalon, das Gutenberg-Museum bietet einen Familiennachmittag mit Sonderaktionen, und im Stadthistorischen Museum auf der Zitadelle gibt’s Führungen und eine Lesung mit Geschichten aus der Mainzer Neustadt.

Gartenfest im Landesmuseum
Relaxen im Innenhof des Landesmuseums beim Gartenfest am Internationalen Museumstag – Foto: Agentur Bonewitz

Der 39. Internationale Museumstag steht unter dem Motto „Museen in der Kulturlandschaft“, in Mainz ist’s eher die Sportlandschaft, die den Tag bestimmt ;-). Leider finden wegen des Gutenberg-Marathons nicht so viele Aktionen statt, die, die es gibt, lohnen aber den Weg. Das Landesmuseum lädt ab 13.00 Uhr zum großen Familienfest. Im Innenhof des Landtags könnt Ihr den neuen Rheinhessen-Kräuter-Garten genießen, dazu gibt’s Musik mit der Weltmusik-Band La route du Bonheur (13.30-15.30 Uhr) und europäische Vokalmusik aus fünf Jahrhunderten mit dem Ensemble Vocale Mainz um 16.00 Uhr.

Die Winzer des Mainzer Weinsalons servieren Wein, Stullen-Andi Stullen und der „Worschtepeter“ feine Thüringer Bratwürste. Von 13.30 bis 17.30 Uhr gibt es stündlich Kurzführungen für die ganze Familie, etwa zu Themen wie „Ritter und Wappen“, auch könnt Ihr die aktuellen Sonderausstellungen „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“, die Skulpturen von Erwin Wortelkamp, die Ziemlich besten Freunde sowie zu den Bauten von Friedrich Pützer besichtigen. Von 14.00 bis 17.00 Uhr finden ebenfalls im Stundentakt Kinderführungen statt, es gibt weitere Mitmachangebote zu den Themen Steinzeitsafari, Römer und Mittelalter.

Das Gutenberg-Museum lädt ab 15.00 Uhr zum Familiennachmittag mit Kinderführungen und Druckwerkstatt-Aktionen. Der Eintritt ins Museum selbst ist frei, weil es aber bei den Kinderführungen auch Druckaktionen gibt, beträgt hier der Teilnahmebeitrag pro Kind 2,- Euro. Um 13.00 Uhr gibt es zudem eine öffentliche Führung durchs Museum mit den Gästeführern der Stadt, die kostet 5,- Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Kinder. Plakat Ausstellung Rheingetaucht Nabu

Im Naturhistorischen Museum wiederum könnt Ihr (Rh)eintauchen in die Welt des Rheins: Um 11.00 Uhr findet hier eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung des Natuschutzbundes Rheinland-Pfalz zum Thema „Frosch & Co am großen Fluss“ statt, womit natürlich der Rhein gemeint ist.

Im Mainzer Fastnachtsmuseum könnt Ihr von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr“Fundstücke und Neuzugänge aus dem Mainzer Fastnachtsarchiv im Rahmen der Sonderausstellung zum Rheinhessenjubiläum „Geschichte der Fastnacht in Rheinhessen“ bestaunen. Auf der Zitadelle bietet das Stadthistorische Museum um 12.00 Uhr und um 14.00 Uhr Führungen durch die Sonderausstellung „Es ist bald wieder gut…? Mainz 1945 – 1962“ an. Um 16.00 Uhr gibt es eine Lesung von Helga Höfle aus „Mein Freund, der Löwe. Geschichten aus der Mainzer Neustadt in den 1950er Jahren“, musikalisch begleitet durch Manolo Lohnes. Eintritt und Führung sind kostenlos.

Info& auf Mainz&: 39. Internationaler Museumstag am Sonntag, den 22. Mai 2016. Programm und Infos in Mainz hier.

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„Eine neue Zentralbibliothek zum 75. Geburtstag wäre nicht unrealistisch“- Interview mit Präsident Georg Krausch zu 70 Jahre Uni Mainz

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Die Mainzer Johannes Gutenberg-Universität wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und feiert ihre Wieder-Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 15. Mai 1946 nahm die nun nach dem Buchdruckerfinder Johannes Gutenberg benannte Hochschule in einer ehemaligen Luftwaffenkaserne ihren Lehrbetrieb auf. Zum 70. Geburtstag sprach Mainz& mit Uni-Präsident Georg Krausch über Exzellenz, Historie, verfallende Nachkriegsgebäude, Bologna-Reform, künftige Kooperationen und rheinhessischen Rotwein.

Eingang Uni Mainz
Die Mainzer Johannes-Gutenberg-Univeristät wurde vor 70 Jahren wieder gegründet – in einer ehemaligen Kaserne, heute das Forum – Foto: gik

Krausch ist seit dem 1. April 2007 Präsident der JoGu, der Physiker gehört zu den modernen Vertretern des Wissenschafts-Managers. Die JoGu ist eigentlich eine der alten Universitäten in Deutschland: Gegründet 1477 von Kurfürst Adolf II. von Nassau, wurde die Hochschule jedoch 1798 durch die Franzosen aufgelöst – und 1946 ironischerweise durch die Franzosen wiedergegründet. 70 Jahre danach ist die JoGu mit rund 33.000 Studierenden die größte Universität in Rheinland-Pfalz und gehört zu den 20 besten in Deutschland.

Doch der Uni Campus oberhalb der Innenstadt hat durchaus Probleme – vor allem mit maroden Bauten aus den 1960er Jahren. Viel zu tun also auch für den neuen rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Konrad Wolf, der heute im Mainzer Landtag vereidigt wird – Wolf war bisher Präsident der Hochschule Kaiserslautern.

Frage: Herr Krausch, die Mainzer Universität feiert ihren 70. Geburtstag – und im März mussten Sie den Bücherturm der Universitätsbibliothek sperren. Wie schlimm steht es um die Bausubstanz an der Universität Mainz?

Krausch: Das haben wir uns auch nicht gewünscht. Die Feuerwehr hatte die Schließung des Bücherturms für den Publikumsverkehr für erforderlich gehalten, da eine weitere Nottreppe fehlte. Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung hat die Treppe dann in Windeseile errichtet, nach vierzehn Tagen war der Bücherturm wieder offen.

Leer stehende Chemiebarracke in Campusmitte Uni Mainz - Foto Kirschstein
Handlungsbedarf: Leer stehende Chemiebarracke in der Mitte des Campus der Uni Mainz – Foto: gik

Frage: Ist das ein Symptom für die marode und veraltete Gebäudestruktur, die ja zu einem Gutteil aus den 1960er Jahren der Uni stammt?

Krausch: Unsere Gebäudestruktur ist sehr vielfältig, die Uni ist ja stetig gewachsen Und es wäre unfair zu sagen, das Land hätte sich in den letzten zehn Jahren nicht angestrengt: es wurden mehr als 500 Millionen Euro in Neubauten investiert, viele Probleme sind so gelöst worden. Aber in der Tat bleibt die Herausforderung, mit dem restlichen Bestand umzugehen, insbesondere mit den vielen Altbauten, die wie der Bücherturm aktuellen Anforderungen an Hochschulbauten nicht mehr entsprechen.

Frage: Sie haben in einer Diskussion zum Jubiläum gesagt, wir verrammeln jetzt leer stehende Gebäude im Erdgeschoss, solche Anblicke drückten schon auf die Stimmung auf dem Campus.

Krausch: Es ist in der Tat so, dass die Mittel für Bauinvestitionen nicht mehr im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen, wohl wegen der Schuldenbremse. Das führt auch dazu, dass Gebäude, die nicht mehr genutzt werden, erst mal nicht abgerissen werden – wie zum Beispiel die alte Chemie in der Campusmitte. Typischerweise werden die Fenster im Erdgeschoss mit Holz verplankt, um Vandalismus vorzubeugen. Solche Gebäude werden dann auch gerne mit Graffiti besprüht. Das gibt dem Campus in der Tat ein unschönes Flair. Uns wäre da ein schöner Platz mit Wiese natürlich lieber. Aber es wird ja weiter gebaut: derzeit zum Beispiel das Biomedizinische Forschungszentrum, ein Neubau für die Biologie, das Paul-Klein-Zentrum für Immunologie, durch den LBB und in wachsendem Maße durch die Universität selbst.

Marodes Philosophicum Uni Mainz - Foto Kirschstein
Marode, mit Asbest verseucht: das Philosophicum, Heimat der Geisteswissenschaftler auf dem Campus der Uni Mainz – Foto: gik

Frage: Es gibt aber auch noch eine Reihe von Baustellen….

Krausch: Richtig, dazu gehört sicher das Philosophicum, auch das Hochhaus der früheren Naturwissenschaftlichen Fakultät oder die Zentralbibliothek. Die Bibliothek beispielsweise ist von 1964, aus den verschiedensten Gründen wäre da ein Neubau notwendig – eine moderne Bibliothek ist ganz anders ausgelegt und muss heute auch eine Vielfalt unterschiedlicher studentischer Arbeitsplätze bieten. Die Mitte des Campus wäre dafür der richtige Ort, und wenn man jetzt in die konkrete Planung ginge, wäre eine neue Zentralbibliothek zum 75. Geburtstag nicht unrealistisch.

Frage: Wo und wofür steht die Uni Mainz im 70. Jahr nach ihrer Neugründung?

Krausch: Bei der letzten Exzellenzinitiative war Mainz unter den letzten 16 von 110 Universitäten, die sich um die Krone der sogenannten ‚Eliteuni‘ bewerben durften. Dass wir so weit gekommen sind, hätten viele gar nicht erwartet. Wir sind eine Volluniversität, die das gesamte Spektrum von der Ägyptologie bis zur Zahnmedizin abdeckt. Und trotzdem haben wir Exzellenzschwerpunkte in der Kern- und Teilchenphysik, in der Materialforschung und in der Medizin gebildet, da haben wir Spitzenforschung auf dem Niveau von Harvard und Stanford. Nur dass die zehnmal so viel Geld haben wie wir.

Stark sind wir auch in den Sozial- und Kulturwissenschaften, den alten Kulturen und der Medienforschung. Und ein Alleinstellungsmerkmal ist sicherlich, dass uns die Lehre genauso wichtig ist wie die Forschung. Neben dem Exzellenzkolleg für die Forschung haben wir auch ein Exzellenzkolleg für die Lehre, und neben dem Dies Academicus den Dies Legendi, an dem innovative Lehrkonzepte vorgestellt, diskutiert und ausgezeichnet werden.

Uni Mainz - Neues Gebäude für PoWi
Schicker Neubau: Gebäude der Politikwissenschaftler und Publizisten auf dem Campus der Uni Mainz – Foto: gik

Frage: Die Uni ist ja mit 33.000 Studierenden sehr groß, geht das Wachstum weiter?

Krausch: Ich denke nicht, dass wir noch eine ernsthafte Zunahme an Studierenden haben werden, das gibt die Demografie nicht her. Und wie sinnhaft es ist, dass noch ein größerer Prozentsatz eines Jahrgangs ein Hochschulstudium absolviert, wird zu diskutieren sein – wir sind jetzt bereits bei über 50 Prozent.

Frage: Die letzte große Umwälzung war ja die Bologna-Reform, einer Ihrer Vorgänger sagte kürzlich, da seien viele Fehler gemacht worden.

Krausch: Ich glaube, dass die Reform in manchen Bereichen nötig war, ob sie flächendeckend nötig war, kann man diskutieren. Wir haben die Reform vielleicht auch mit etwas zu viel deutscher Gründlichkeit umgesetzt. Wir hatten ja vor einigen Jahren die Studentenproteste mit Besetzung der Alten Mensa. Wir haben daraufhin noch einmal alle Bachelor-Studiengänge hinterfragt unter starker Einbeziehung der Studierenden. Defizite wurden erkannt und sind behoben worden, wir versuchen zudem seit Jahren, wieder mehr studentische Freiheit zu ermöglichen. Ich glaube aber auch, dass wir einem großen Teil der Studierenden mit einem etwas verschulteren Studium entgegen kommen. Und ich glaube, dass die Zufriedenheit der Studierenden jetzt nicht wesentlich anders ist als vor zehn Jahren.

Frage: Aber bleiben nicht in den neuen, verschulten Lehrplänen freie Entfaltung und Persönlichkeitsentfaltung auf der Strecke?

Universitätsbibliothek Uni Mainz - Foto Kirschstein
Eine neue Universitätsbibliothek steht ganz oben auf der Wunschliste von Unipräsident Kausch – Foto: gik

Krausch: Ich finde, das schwer zu sagen. Es bilden doch die gleichen Professoren im Prinzip die gleich intelligenten Studenten aus wie früher, ich glaube da nicht an die große Veränderung. Dass wir vielleicht noch mehr Angebote machen müssen für die Kreativität, dass wir ermuntern müssen, über den Tellerrand zu schauen, das mag sein, da reden wir aber auch viel darüber. Es wird auch nicht gleich bestraft, wenn man über die Regelstudienzeit hinaus geht, ich habe damals auch nebenher Theater gespielt…

Frage: Genau das ist die Frage: Kann man das heute noch?

Krausch: Ja, warum denn nicht? Wir haben erfolgreiche Theater- und Musical-Gruppen. Wir haben ein Collegium Musicum mit 180 Sängern und 80 Instrumentalisten – die Studenten beweisen doch, dass es geht. Das Collegium Musicum ist heute größer als vor fünf Jahren, die haben keine Probleme, Nachwuchs zu finden. Als Wissenschaftler teile ich den derzeit sehr beliebten Anti-Bologna-Zeitgeist nicht ohne solide Überprüfung.

Frage: Sie haben kürzlich eine Kooperation mit den Universitäten Frankfurt und Darmstadt gegründet – liegt da die Zukunft?

Krausch: Definitiv. Bei endlichen Ressourcen wird der Konkurrenzkampf wachsen, da stellt man sich immer besser im Team auf als alleine. Mit Frankfurt und Darmstadt haben wir zwei Partner in einem anderen Bundesland, das klingt zunächst mal schwierig, ist es aber auch wieder nicht. Wären die Goethe-Universität und die Mainzer Universität in einem Bundesland, würden wir konkurrieren um das Geld des gleichen Landes – das brauchen wir so nicht. Die Darmstädter sind eine exzellente Technische Universität unter den Top 5 in Deutschland. Wir haben einfach den Eindruck, dass wir uns an vielen Bereichen gut komplementär ergänzen können und stärker werden, wenn wir gemeinsam auftreten.

Porträt Georg Krausch Präsident Uni Mainz - Foto Kirschstein
Mit großen Plänen in die Zukunft: Georg Krausch, Präsident der Uni Mainz – Foto: gik

Frage: Was konkret kann das bringen?

Krausch: Nehmen Sie Berlin oder München, dort haben sie bzw. zwei große Universitäten. Wenn man dort zu einem bestimmten Thema einen Forschungsverbund schaffen will, um Drittmittel einzuwerben, dann schauen sich die Kollegen mit großer Selbstverständlichkeit in den drei Universitäten um, wo die besten Kollegen sitzen und bilden daraus einen Forschungsverbund. Wenn ich das nur innerhalb der Uni Mainz machen kann, ist der Pool an möglichen Leuten kleiner. Wenn ich gleichzeitig nach Frankfurt und Darmstadt schauen darf, dann habe ich genau dieselben Bedingungen wie an den großen Standorten.

Auch in der Lehre ergänzen wir uns gut, gerade in den kleinen und kleinsten Fächern in den Geisteswissenschaften. Zum Beispiel in der Afrikanistik: Da haben wir und Frankfurt jeweils nur eine Professur. Wenn wir uns abstimmen, kann der eine einen Linguisten und der andere einen Literaturwissenschaftler einstellen, und beide zusammen könnten einen Studiengang stemmen, den einer allein gar nicht könnte.

Frage: Also ein Studiengang, in dem man gleichzeitig in Frankfurt und Mainz studiert?

Krausch: Wir haben auch Studiengänge gemeinsam mit Partneruniversitäten in Frankreich, Polen oder Kanada, dann wird man doch auch über den Rhein hinweg gemeinsam einen Studiengang hinkriegen. Das kann heißen, ein Semester hier und eines dort. Das kann angesichts der Nähe auch heißen, dass sich Dozenten mal in die S-Bahn setzen. Oder dass man die modernen Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen und Blended Learning Angebote machen und das eine oder andere zuspielen vom anderen Standort. Wir können damit Studienangebote ermöglichen, die wir uns alleine nicht leisten könnten. Da gibt es viel zu gewinnen.

Fest vor dem Theater - Foto gik
Wissenschaft in der Stadt – die Bande zwischen Uni und Stadt sind enger geworden – Foto: gik

Oder nehmen Sie das Thema Double Carrier: Wir wollen jemanden einstellen, und der Lebenspartner braucht auch einen Arbeitsplatz. Natürlich ist es besser, wenn wir das vernetzt machen und das ganze Rhein-Main-Gebiet als potenziellen Arbeitgeber nehmen. Auch bei Rechenzentren geht die Tendenz zu größeren Clustern, auch da ist man im Team leistungsfähiger als alleine. Die Liste könnte noch fortgesetzt werden.

Frage: Was macht Ihnen besonders Spaß an dieser Mainzer Uni in dieser Stadt?

Krausch: Die Mainzer Art zu leben und miteinander umzugehen, eine sehr unkomplizierte, herzliche, positive und offene Art. Das kommt mir sehr entgegen in meinem Beruf. Darin kann ich mich gut wiederfinden. Probleme werden hier, wenn es geht, in einfachen Wegen gelöst, nicht so formal und kompliziert.

Frage: Und Sie haben gesagt, der Rotwein ist besser geworden…

Krausch: Das ist in der Tat eine Beobachtung. Nicht, dass ich das wissenschaftlich verfolgt hätte – aber ich wäre vor 30 Jahren nicht auf die Idee gekommen, einen Rotwein aus Rheinhessen zu trinken. Ich hätte eher einen Italiener oder Franzosen bevorzugt. Heute weiß ich, dass sich da einen Menge getan hat, Quantität ab- und Qualität abgebaut wurde, gerade was den Rotwein angeht – der Riesling war ja immer schon gut. So dass man heute sagen kann, man kann exzellente, gehaltvolle Rotweine aus Rheinhessen trinken. Das war für mich eine positive Überraschung als ich vor neun Jahren wieder zurück in diese Gegend kam.

Herr Krausch, wir danken ganz herzlich für dieses Gespräch!

Info& auf Mainz&: Die Uni Mainz feiert ihr Jubiläum mit einem Feuerwerk an Veranstaltungen – mehr zur JoGu und ihren Events findet Ihr unter www.uni-mainz.de und www.70jahre.uni-mainz.de.

 

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Zechen wie einst Goethe im Brentanohaus – Rheingauer Weingut Allendorf leitet Restaurant

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Heute entführen wir Euch mal in den Rheingau, als Wein- und Genusstipp zu Pfingsten 😉 In Winkel steht nämlich da ein besonderes Kleinod: Das Brentanohaus, Haus der Geschwister von Brentano, Geburtsort der Rheinromantik, Anlaufstelle für die Größen der damaligen Zeit: Beethoven, die Gebrüder Grimm – und Johann Wolfgang von Goethe. Der Frankfurter Dichterfürst, der ja bekanntlich auch bei der Belagerung von Mainz im Chausseehaus in Marienborn residierte, stattete dem Brentanohaus 1814 einen Besuch ab. Nun könnt Ihr dort zechen wie weiland Goethe: Das Weingut Allendorf eröffnete im April den Ausschank im altehrwürdigen Haus neu.

Brentanohaus mit Salon und Goethezimmern im 1. Stock
Der Salon im 1. Stock des Brentanohauses: So wie einst – Foto: gik

Das Brentanohaus ist ein wahres Kleinod, das Besondere: Seine Inneneinrichtung ist fast genauso erhalten, wie sie zu Goethes Zeiten dort stand. Das Schlafzimmer des Dichters, sein Schreibtisch mit Schreibfedern, der große Salon davor – alles sieht so aus, als würde der hohe Gast gleich um die Ecke biegen. Das ist das Verdienst der Nachfahren: Baron und Baronin von Brentano erhielten das Haus liebevoll und behutsam – und im Originalzustand. Doch irgendwann überstiegen die Reparaturen die finanziellen Möglichkeiten, 2014 verkauften die Brentanos das Anwesen an das Land Hessen.

Seitdem wird vorsichtig und behutsam renoviert und das wunderbare Anwesen aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Dazu gehört eben auch die Wiederbelebung des Restaurants in der alten Remise unten im Haus: Die Winzerfamilie Allendorf will das Anwesen, wo einst Goethe zechte, nun wieder zum Treffpunkt der Rhein-Main-Region machen.

Goethezimmer im Brentanohaus
Das original Goethe-Zimmer im Brentanohaus – Foto: gik

Die Zeitreise beginnt, sobald man das Tor durchschritten hat. Das alte, holprige Pflaster, der verwunschene Garten, das vor sich hinträumende Haus – das Brentanohaus atmet einfach Geschichte. Das 260 Jahre alte Haus scheint seine eigene Zeitschleife zu besitzen, und wenn man über die Kieswege und den kleinen Laubengang direkt hinein in den alten Weinberg geht, meint man, Goethe könne jeden Moment um die Ecke biegen, in seinem alten Schlafrock, brummelnd, dichtend.

„Es ist ein Ort, an dem die Zeit keine Rolle spielt“, sagt Ulrich Allendorf, „Zeit verliert hier ihre Beschleunigung, das macht das Haus einzigartig.“ Allendorf ist VDP-Winzer, sein Georgshof gehört inzwischen mit knapp 80 Hektar Weinbergen zu den big Playern im Rheingau. 2015 übernahm Allendorf den Weinberg, der ums Brentanohaus herum wächst, am 23. April eröffnete er im Brentanohaus die Gastronomie neu.

Baronin Angela von Brentano im Goethezimmer im Brentanohaus
Baronin Angela von Brentano im Goethezimmer im Brentanohaus – Foto: gik

„Ich glaube, das Ensemble hat ein Riesenpotenzial“, sagt Allendorf. Natürlich habe ihn als Winzer der Weinberg gereizt, schließlich wachsen die Reben hier in der Lage WinkelerJesuitengarten, einer der besten des Rheingaus. Das Haus ist umgeben von Weinreben, Riesling wächst hier auf feinem Rheinauenboden – das Rheinufer war einst am Ende des Gartens gleich hinter der Ecke.

Das Törchen, durch das auch Goethe zum Rheinufer kam, es liegt noch versteckt in der Ecke. Der Rhein lud bei Überschwemmungen seine fruchtbaren Sedimente ab, der Boden des Weinbergs gehört zu den spannendsten. Die Allendorfs machten aus dem Riesling mit dem Jahrgang 2015 den ersten Goethewein, einen filigranen und dennoch fruchtig-fülligen, klaren Riesling, der so schmeckt, wie das Brentanohaus: voller dezenter Versprechungen.

Es war Anfang September 1814, als Goethe hier für drei Wochen zu Gast war – der 65-Jährige war eigentlich zur Kur in Wiesbaden, von dort nahm er die Einladung der Frankfurter Kaufmannsfamilie Brentano nach Winkel an. Der Gast benahm sich nicht immer einwandfrei: Brummelig sei er gewesen, morgens im Schlafrock durch den Garten gewandelt und dann bloß nicht anzusprechen gewesen. „Er häufte sich enorme Mengen Essen auf dem Teller auf und stocherte dann lustlos darin herum“, weiß Allendorf zu berichten – sehr zum Unmut von Hausherrin Antonia.

Brentanohaus mit Laubengang und Weinreben
Zechen wie weiland Goethe im Laubengang am Brentanohaus – Allendorf macht’s möglich – Foto: gik

Die Brentanos waren eine reiche Frankfurter Kaufmannsfamilie mit Wurzeln in Italien, 1806 kaufte die Familie das Haus im Rheingau – es wurde zum Treffpunkt von Dichtern, Denkern und zur Keimzelle der Rheinromantik. „Unbewusst fühlt man die Präsenz der Romantik, die hier ihren Startpunkt hatte“, sagt Allendorf: „Das Haus birgt einen Schatz in sich.“ Goethe schrieb hier „einen Teil des west-östlichen Diwans“, sagt Baronin Angela von Brentano. Die Baronin gibt noch heute persönlich Führungen durch das Brentanohaus, ein echtes Erlebnis.

1,2 Millionen Euro investierte das Land Hessen 2014 in den Kauf und rettete das Brentanohaus damit auch vor Privatinvestoren, die hier unter anderem ein Hotel planten – es wäre das Ende des Zaubers vom Brentanohaus gewesen. Die jetzigen Renovierungen gehen vorsichtig vonstatten, und ganz auf der Basis des Alten. „Es soll eben nicht aus dem Ei gepellt und ’schick‘ oder auf ‚Vintage‘ gemacht werden“, sagt Allendorf. Das Haus habe seine Identität behalten, und das solle bewahrt werden.

Ulrich Allendorf an der neuen Theke im Brentanohaus
Altes Haus, moderne Vinothek: Winzer Ulrich Allendorf im Brentanohaus – Foto: gik

So ist auch das Restaurant eine behutsame Mischung aus alt und neu. Theke, Stühle, sogar die Lampen sind selbstgebaut aus edler Eiche, auf der Terrasse die neuen Stühle ahmen die verspielten Formen von einst nach. Rheingauer Sonntagsküche servieren Allendorfs hier, von der Wisperforelle übers Rinderfilet bis hin zum Winzergulasch, der Bratwurst und der Frankfurter Grünen Soße. Dazu gibt es natürlich den Goethewein – der Dichter selbst war einer, der üppig trank. Im Brentanohaus kann man nun wieder auf seinen Spuren wandeln – mit einem Gläschen Wein im Weinberg zu Füßen des Brentanohauses.

Info& auf Mainz&: „Allendorf im Brentanohaus“ ist montags, donnerstags und freitags ab 17.00 Uhr und samstags, sonntags und feiertags ab 12.00 Uhr geöffnet. Die Führungen der Baronin durch das Brentanohaus finden immer samstags um 16.00 Uhr statt, die nächsten Termine: 21. Mai, 4. Juni, 18. Juni, 9. Juli, 30. Juli. Infos zu Restaurant und Führungen sowie zur Anfahrt unter www.brentano.de.

 

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Kinosaal: Spannung liegt tatsächlich buchstäblich in der Luft – Uni Mainz maß Muster in Atemluft

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Man sagt ja gerne, es liegt Spannung in der Luft. Nun haben Wissenschaftler der Uni Mainz genau das nachgemessen und festgestellt: Im Kinosaal stimmt das tatsächlich. Ob eine Filmszene spannend, lustig oder eher langweilig ist, lässt sich tatsächlich sogar chemisch in der Atemluft bestimmen. „Es scheint, dass wir eindeutig messen können, ob Spannung in der Luft liegt“, sagt Jonathan Williams, Atmosphärenchemiker und der zuständige Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Chemie. Die Wissenschaftler konnten tatsächlich anhand von Kohlendioxid und Isopren in der Atemluft Filmszenen voneinander unterscheiden und sogar eindeutig den Emotionen zuordnen.

Atemluft im Kino angezapft Thomas Klüpfel bringt Schlauch an - Foto MPI für Chemie
Atemluft im Kino angezapft Thomas Klüpfel bringt an der Kino-Abluft einen Schlauch an – Foto MPI für Chemie

Normalerweise messen Williams und sein Team die Zusammensetzung der Erdatmosphäre oder die Emissionen von Regenwäldern, doch Williams interessiert sich schon länger auch für den Atem des Menschen: Den Wissenschaftler interessiert, ob der Atem der Menschheit wesentlich zu den Konzentrationen von Spurengasen wie etwa den Treibhausgasen Kohlendioxid und Isopren beiträgt – und stellte deshalb seine Messgeräte auch schon mal in einem Fußballstadion auf. Dort allerdings maß er keine nennenswerten Konzentrationen – allerdings verlief die Partie auch wenig aufregend und endete 0:0.

Nun wollten Williams und seine Kollegen die menschlichen Emissionen während emotionalerer Erlebnisse analysieren – und verfielen auf Kinovorführungen. „Wir haben uns gefragt, ob sich Szenen, in denen unterschiedliche Gefühle angesprochen werden, chemisch voneinander unterscheiden lassen“, erklärt Williams. Das Ergebnis war eindeutig: Die chemischen Signaturen der verschiedenen Filme und der verschiedenen Filmszenen unterschieden sich deutlich.

Werte stiegen deutlich bei Spannung und lustigen Szenen

So stiegen etwa die Werte für Kohlendioxid und Isopren in der Abluft immer dann deutlich an, wenn die Heldin in „Die Tribute von Panem“ um ihr Leben kämpfte. Lustige Sequenzen wiederum erzeugten andere molekulare Spuren in der Atemluft, die Massenspektrogramme habe man „deutlich voneinander unterscheiden“ können, sagt Williams. Die Wissenschaftler konnten sogar anhand der Substanzmuster rekonstruieren, welche Szene sich auf der Leinwand gerade abspielte – ohne den Film zu sehen. Eine Erklärung für die ansteigenden Kohlendioxid- und Isoprenwerte sei, dass sich die Kinobesucher bei aufregenden Filmszenen anspannen, unruhig werden – und dann schneller atmen.

Insgesamt 16 verschiedene Filme bezog das Team in seine Studie ein, die Filme wurden mehrfach, jeweils vor unterschiedlich großem Publikum gezeigt. Dazu gehörten Komödien wie „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ und „Buddy“ oder „Der Hobbit“ und eben die „Tribute von Panem“. Für die Messungen installierten die Forscher ihre Messgeräte im Technikraum des Cinestar-Kinos in Mainz, und maßen in der Abluft des Kinos Kohlendioxid und einhundert weitere chemische Komponenten. Dafür wurden Massenspektrometer eingesetzt, die alle 30 Sekunden eine Messung machten.

TOOOOOOR! - Jubel Planke Nord - Foto: gik
Es liegt Spannugn in der Luft – hier Torjubel bei der Fußball-WM – Foto: gik

Dabei werden chemische Moleküle zunächst ionisiert und in einem elektrischen Feld beschleunigt. Anhand der Verteilung von Ladung zu Masse bestimmt ein Analysator anschließend, um welche Moleküle es sich handelt. Zu den wichtigen Elementen gehörten neben Kohlendioxid auch Isopren, das ist eine von über 800 chemischen Verbindungen, die gesunde Menschen neben Kohlendioxid typischerweise in winzigen Mengen ausatmen. Welche physiologischen Prozesse der Bildung der Moleküle zugrunde liegen, ist jedoch weitgehend unbekannt.

Für die Auswertung der Daten holten sich die Chemiker wiederum Unterstützung bei den Informatikern der Uni Mainz – die sind weltweit mitführend im Bereich der systematischen Datenerhebung und -auswertung, dem sogenannten Data Mining. „Ein statistisch eindeutiges chemisches Signal haben wir bei lustigen oder spannenden Szenen erhalten, und können diese sogar erkennen, ohne den Film zu sehen“, sagt Jörg Wicker, der die Auswertungsalgorithmen entwickelt hat.

Experiment gut für Forschung über Atmung und Stoffwechsel

Und wozu ist das Ganze nun gut? Williams sieht in den Atem-Messungen ein großes Potenzial etwa für die Erforschung des menschlichen Atems, die würde auch Rückschlüsse auf den Stoffwechsel erlauben. Messungen in der Atemluft großer Menschenmengen könnten so auch eine Alternative zu Studien an Individuen bieten, für die die ethischen Hürden zunehmend höher werden. Davon könnte aber auch die Werbeindustrie profitieren: Sie könnte anhand der Atemluft einer Menschenmenge „schnell und objektiv messen, wie emotionale Reize auf eine ganze Gruppe von Menschen wirken, ohne langwierige Umfragen durchführen zu müssen“, betont die Uni. Ob wir das so positiv finden, sei mal dahin gestellt 😉

Informatiker und Chemiker sind aber bereits auf die Fortsetzung der Studie gespannt: Derzeit werten die Forscher nämlich aus, welche Spuren der Blockbuster „Star Wars“ in der Atemluft der Zuschauer hinterließ.

 

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17. Gutenberg-Marathon mit neuem Konzept – Weniger Rekordhatz, mehr Spannung in der Breite

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Am Sonntag ist es wieder so weit: Mainz wird zum Laufparadies und zur Partyzone in Sachen Marathon. Bis zu 7.900 Läufer werden sich um 9.30 Uhr beim 17. Gutenberg-Marathon auf die Wegstrecke machen. Die führt kreuz und quer durch die gesamte Mainzer Innenstadt, bis nach Weisenau, Mombach und Mainz-Kastel. Nebendran und drumherum feiert Mainz ja traditionell ein großes Fest – und diese Orientierung auf die Breite will die Stadt künftig noch mehr stärken: Das neue Konzept in diesem Jahr geht weg von der Rekordhatz durch Spitzenläufer und hin zu einem hoffentlich spannenderen Rennverlauf mit vorwiegend (ost-)europäischen Läufern.

Gutenberg Marathon 2015 Sieger 2015 Tola Bane - Foto Stadt Mainz
Dieses Jahr nicht eingeladen: die afrikanischen Läufer wie Vorjahressieger Tola Bane – Foto: Stadt Mainz

Erstmals nämlich hat der Marathon in seinem 17. Jahr keine Einladung an die klassischen Spitzenläufer aus Tansania, Kenia und Äthiopien ausgesprochen. „Wir hatten in all den Jahren viel Spaß mit den afrikanischen Läufern“, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr am Freitag Mainz& – aber leider habe es eben auch viele Probleme gegeben: Immer wieder hatten die Läufer Probleme mit Visa und Einreise, oft sei unwägbar gewesen, ob sie überhaupt hätten kommen können. In letzter Minute habe man dann Ersatz suchen müssen – all das sei für einen kleinen Marathon eigentlich nicht zu leisten.

Europäische Läufer sollen Rennverlauf spannender machen

So habe man in Mainz nun gesagt, „wir machen einfach mal einen Schnitt und konzentrieren uns auf europäische Läufer“, berichtet Peterhanwahr. Das habe nicht nur Vorteile in Sachen Anreise und Kalkulierbarkeit, auch könne es den Rennverlauf gerade an der Spitze wieder spannender machen. Denn die Afrikaner lieferten sich oft „ein Rennen im Rennen“ und waren für andere Läufer unerreichbar. Nun liege das Spitzenfeld von der Leistung her enger zusammen, sagte Peterhanwahr – das bedeutet mehr Spannung für die Besucher.

Allerdings heißt das auch: der Gutenberg-Marathon wird in der bundesweiten Rangliste wohl ein paar Plätze nach hinten fallen, denn die wird nach den Siegerzeiten aufgestellt. Das sei aber zu verschmerzen, findet die Stadt: „Bei uns werden ohnehin keine Weltrekorde gelaufen“, sagt Peterhanwahr, „das Teilnehmerfeld bleibt weiterhin hochwertig.“ Zu den Favoriten gehören nun die Ukrainer Aleksandr Babaryka und Yurij Rusyuk mit Zeiten von um die 2:18 Stunden, aber auch mehrere deutsche Starter haben durchaus Chancen aufs Podium. Bei den Frauen geht die Polin Agnieszka Janasiak mit einer persönlichen Bestzeit von 2:37 Stunden als Favoritin auf die Strecke.

Handbiker fehlen, Zwei-Drittel-Marathon gestrichen

Überhaupt ist in diesem Jahr in Mainz manches anders: Die Siegerprämien wurden auf maximal 3.000 Euro reduziert, der Zwei-Drittel-Marathon gestrichen, und die Handbiker eröffnen auch nicht wie gewohnt das Feld. Der Zwei-Drittel-Marathon sei eine schöne Idee gewesen, der Aufwand für die wenigen Läufer aber einfach zu hoch, erklärte Peterhanwahr. Und Mainz habe bei den Handbikern weiter einen sehr guten Ruf – nur dummerweise fänden bei denen ausgerechnet an diesem Wochenende wichtige Qualifikationsrennen für die Paralympics in Rio statt, deshalb weilten die meisten Handbiker im schweizerischen Lugano oder beim Weltcup in Belgien. In 2017 hoffe man aber auf eine Rückkehr des faszinierenden Szenarios.

Mainz Marathon 1 by Gruenschuh via Wikimedia Commons
Konzentration auf dem Normalläufer: Mainzer Gutenberg-Marathon speckt ab – Foto by Gruenschuh via Wikimedia Commons

9.300 Läufer hatten sich insgesamt für den Marathon in der Gutenberg-Stadt angemeldet, erfahrungsgemäß aber verzichten zwischen 15 und 20 Prozent auf den Start. Dabei soll das Wetter gar nicht schlecht werden: Um die 21 Grad, aber weitgehend bedeckten Himmel sagen die Meteorologen derzeit voraus, das ist für Läufer nicht schlecht. Auch die eigentlich angesagten Gewitter scheinen doch nicht so aufschlagen zu wollen – bestes Feierwetter also für Mainz.

Party im ganzen Stadtgebiet, Läufermesse Rheingoldhalle

Und das soll in diesem Jahr auch wieder mehrere Zehntausend Zuschauer an die Strecke locken: Bis zu 80.000 kamen vergangenes Jahr zum Anfeuern und Feiern in die City. Die Stadt hofft, dass das dieses Jahr auch wieder so ist, schließlich ist es das ganz besondere Mainzer Flair, das den Marathon so einzigartig macht. Bis zu 40 Moderatoren und Musikgruppen sorgen an 36 Stellen entlang der Strecke für Schwung und gute Stimmung. Die Palette reicht von Jazz über Guggemusik bis hin zu Samba oder Fastnachtsmusik, die große SWR-Bühne, auf der auch ab 12.30 Uhr die Siegerehrung der Spitze stattfindet, steht auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor dem Rathaus.

Die Rheingoldhalle wird schon das ganze Wochenende über zum Läuferzentrum, am Samstag und Sonntag findet hier die große Läufermesse mit Trends aus der Sportartikelszene statt, am Samstagabend steigt hier die große Pasta-Party für die Marathonis. Überhaupt setzt Mainz vor allem auf den Otto-Normal-Läufer mit Angeboten wie dem flexiblen Halbmarathon – hier kann an spontan während des Laufs entscheiden, ob man nach der ersten Marathon-Runde infach schon hier den Schlusspunkt setzt.

Gutenberg Marathon Streckenplan 2016
Streckenplan Gutenberg-Marathon 2016

Neu ist in diesem Jahr der Staffelmarathon für Erwachsene: Beim Saucony 4er-Staffellauf können Viererteams die Marathonstrecke gemeinsam bewältigen. Dazu findet zum zweiten Mal die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Marathon in Mainz statt. Und natürlich sind auch die Schüler-Staffeln beim Ekidenlauf wieder dabei: Rund 3000 Schüler in rund 500 Staffeln zu je 5 Läufern gehen eine halbe Stunde nach dem Hauptfeld um 10.00 Uhr aus der Quintinsstraße heraus auf die Strecke.

Mainzer Innenstadt komplett gesperrt

An deren Verlauf hat sich 2016 nichts geändert, es geht weiter quer durch die Innenstadt, die Wormser Straße hinaus nach Weisenau, am Rhein und bei Schott entlang nach Mombach und über die Theodor-Heuss-Brücke nach Kastel und Kostheim. Der Run legt damit allerdings die Mainzer Innenstadt komplett lahm – zwischen 8.00 Uhr und 15.30 Uhr geht hier nichts mehr, müssen Autos sowie Busse und Bahnen draußen bleiben. Bereits ab 6.00 Uhr wird die Rheinstraße zwischen Holzhofstraße und Quintinsstraße sowie an der Rheingoldhalle zum Aufbau gesperrt, die Theodor-Heuss-Brücke wird ab 8.00 Uhr dicht gemacht, die Autobahnabfahrt in Laubenheim ab 7.30 Uhr.

Insgesamt werden rund 1.000 Verkehrszeichen und rund 4,5 Kilometer Sperrgitter aufgestellt sein – ein enormer Logistikaufwand. Die Stadt bittet dringend alle Anbwohner in Altstadt, Neustadt und den betroffenen Teilen von Weisenau und Mombach, ihre Autos entweder stehen zu lassen oder rechtzeitig außerhalb der Marathonstrecke zu parken. Querungen der Stercke sind nur in Ausnahmefällen möglich! Wenn Ihr Euch unsicher seid, ob Ihr an der Marathonstrecke wohnt, einfach mal auf den Boden gucken: Die blaue Linie auf dem Asphalt verrät, wo die Marathonis am Sonntag lang laufen. Also: Auto stehen lassen und ab an die Strecke zum Anfeuern!

Info& auf Mainz&: 17. Gutenberg-Marathon in Mainz am Sonntag, 22. Mai 2016. Start um 9.30 Uhr an der Rheingoldhalle in der Rheinstraße, Zielschluss ist 15.00 Uhr. Die Innenstadt ist ab 8.00 Uhr bis gegen 15.30 Uhr gesperrt, die Autobahnabfahrt Laubenheim an der Weisenauer Brücke ab 7.30 Uhr. Bereits ab 6.00 Uhr wird die Rheinstraße zwischen Holzhofstraße und Quintinsstraße sowie an der Rheingoldhalle zum Aufbau gesperrt, die Theodor-Heuss-Brücke ist ab 8.00 Uhr und bis gegen 14.30 Uhr dicht, ebenso die Sperrungen in Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim.

Der letzte Bus fährt um 8.00 Uhr in der Innenstadt, die MVG verstärkt zwischen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr ihre Fahrten für die Anreise. Wie an dem Marathontag welcher Bus und welche Bahn fährt und bis wohin, erfahrt Ihr hier bei der MVG Mainz. Alle Infos rund um Marathon, Läuferparty und Messe in der Rheingoldhalle stehen hier bei www.marathon.mainz.de. Die Stadt Mainz hat übrigens an dem Sonntag von 7.15 Uhr bis 15.30 Uhr eine Verkehrs-Hotline eingerichtet, unter der Te­le­fon­num­mer +49 6131 12-2851 werden Euch alle Fragen zu Sperrungen und Ähnlichem beantwortet.Bitte beachtet auch die Sperrungen auf den Autobahnen rund um Mainz – mehr dazu findet Ihr hier bei Mainz&. Logo Gutenberg Marathon 2016

Streckenverlauf des Gutenberg Marathon Mainz

START: Rathaus / Rheingoldhalle Rheinstraße – Peter-Altmeier-Allee – Rheinallee – Kaiser-Karl-Ring – Hattenbergstraße – Zwerchallee (kleine Schleife) – Am Schützenweg – Hauptstraße – Liebigstraße – Industriestraße – Kreuzstraße – Hauptstraße – Am Schützenweg – Mombacher Straße – Rheingauwall – Hattenbergstraße – Bismarckplatz – Kaiser-Karl-Ring – Mozartstraße – Sömmerringstraße – Sömmerringplatz – Gabelsbergerstraße – Hindenburgstraße – Frauenlobstraße – Gartenfeldplatz – Nackstraße – Josefstraße – Boppstraße – Kaiserstraße – Bauhofstraße – Große Bleiche – Umbach – Große Langgasse – Ludwigsstraße – Schöfferstraße – Leichhof – Augustinerstraße – Graben – Neutorstraße – Holzhofstraße – Rheinstraße – Weisenauer Straße – Wormser Straße stadtauswärts – Wendepunkt – Wormser Straße stadteinwärts – Weisenauer Straße — Rheinstraße – RHEINGOLDHALLE/RATHAUS: ZIEL 

Sperrungen und Querungsstellen

Mit dem PKW am Sonntag nicht erreichbar:

  • Das Areal in der Altstadt zwischen Holzhofstraße – Neutorstraße – Augustinerstraße – Markt und Rheinstraße.
  • Bereich in Mombach zwischen Industriestraße – Kreuzstraße – Hauptstraße – Liebigstraße. Bitte außerhalb dieses Bereiches parken!
  • Weite Teile der Mainzer Neustadt (s. Karte); Achtung: Anwohner der Taunusstraße in der Neustadt können leider nicht wie gewohnt über den Bereich Zoll- und Binnenhafen abfahren. Für sie wird eine weitere Querungsstelle in Höhe der Frauenlobstraße über die Rheinallee eingerichtet.
  • Teile von Kastel und Kostheim (s. Karte)

Querungsstellen der Marathonstrecke für Notfälle mit Unterstützung von Polizei und Ordnern:

  • Holzstraße über die Rheinstraße
  • Holzstraße über Graben (Augustinerstraße/Neutorstraße – weiter über die Jakobsbergstraße)
  • Emmeransstraße über Große Langgasse (weiter: Kötherhofstraße, Inselstraße, Schillerplatz)(1.Runde)
  • Emmeransstraße über die Pfandhausstraße/Stadthausstraße (2. Runde – weiter über Große Langgasse – Kleine Langgasse zur Schillerstraße)
  • Frauenlobstraße über Boppstraße (weiter Kaiser-Wilhelm-Ring, Osteinstraße oder Goethe-Unterführung)
  • Goethestraße über Sömmeringstraße
  • Frauenlobstraße über die Rheinallee

 

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Autobahnen rund um Mainz ausgerechnet am Marathon-Wochenende zum Teil gesperrt

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Stell Dir vor, es ist Marathon, und keiner kann hinkommen…. Nun, ganz so schlimm wird es wohl nicht, Tatsache ist aber: Ausgerechnet am Wochenende des großen Gutenberg-Marathons behindern Baustellen auf den Autobahnen rund um Mainz massiv den Verkehr. Los geht es heute Abend: Von Donnerstag, 21.00 Uhr an werden am Schiersteiner Kreuz in Wiesbaden die Auffahrten in Richtung Schiersteiner Brücke nach Mainz gesperrt. Schlimmer noch: Der Mainzer Autobahnring, die A60, wird ab Freitagabend am Autobahndreieck Mainz in Richtung Darmstadt bis Montagfrüh voll gesperrt.

Schiersteiner Brücke - ABSchild und Bis bald größer - Foto gik
Schiersteiner Kreuz, A60 – es ist mal wieder Stau auf den Autobahnen um Mainz abgesagt – Foto: gik

Das Autobahndreieck Mainz ist die Schnittstelle von A60 und A643, die bekanntlich Richtung Wiesbaden führt. Und ausgerechnet an dem Dreieck sowie auf einen Kilometer Länge auf der A60 erneuert der Landesbetrieb Mobilität an diesem Wochenende die Fahrbahn. Die Erneuerungsarbeiten in der Asphaltschicht seien „dringend notwendig“, teilte der Landesbetrieb mit. Die A60 wird dafür aber in Richtung Darmstadt voll gesperrt – und zwar von Freitag, den 21. Mai ab 21.00 Uhr bis Montag, den 23. Mai um 5.00 Uhr früh.

Die Sperrung wegen Aspghaltarbeiten ist genau einen Kilometer lang, aber Behinderungen gibt es auch im weiteren Verlauf: Auf Höhe Finthens wird (endlich) die Brücke über die Autobahn weiter saniert, dafür aber müssen am Wochenende Spuren gesperrt werden. Von Freitagabend 21.00 Uhr bis Montag 5.00 Uhr steht deshalb hier auf der A60 in beide Richtung nur jeweils eine Fahrspur zur Verfügung. Die Auffahrten von Finthen Richtung Bingen und von Mainz Richtung Darmstadt sind ebenfalls voll gesperrt.

Damit müsst Ihr von Bingen kommend auf die A643 Richtung Wiesbaden abbiegen, nach Mainz bleibt nur die Ausfahrt Gonsenheim – die armen Gonsenheimer…Der Landesbetrieb rät denn auch, den Bereich großräumig zu umfahren: Aus Richtung Koblenz am Dreieck Nahetal weiter Richtung Alzey und dann von Süden aus nach Mainz. Der Fernverkehr nach Darmstadt kann über die A643 nach Wiesbaden und von dort weiter über die A66 und A 671 Richtung Frankfurt und Darmstadt.

Bonifaziustürme - Blick auf Theodor-Heuss-Brücke mit Frankfurt
Auch die Theodor-Heuss-Brücke ist am Sonntag gesperrt – der Gutenberg-Marathon rollt durch Mainz – Foto: gik

Der Verkehr aus Richtung Wiesbaden auf der A643 wiederum muss zwingend nach Bingen abbiegen und landet im Endeffekt dann am Dreieck Nahetal – ein größerer Umweg. Allzu viele Fahrzeuge werden das aber nicht sein: Zeitgleich sperren die Hessen ja die Schiersteiner Brücke von Wiesbaden in Richtung Mainz. Grund sind Arbeiten an der Fertigstellung der neuen Schiersteiner Brücke, unter anderem vorbereitende Aushubarbeiten für den Bau zweier Behelfsbrücken.

Auch von der A66 aus Richtung Frankfurt kann nicht Richtung Mainz abgebogen werden, ebensowenig aus Richtung Rheingau. Die Umleitung erfolgt hier einerseits lokal über Frauenstein, nach Mainz wiederum nehmt Ihr besser die Theodor-Heuss-Brücke via Kastel. Allerdings ist auch die am Wochenende gesperrt: am Sonntag nämlich ab 8.00 Uhr bis gegen 14.00 Uhr – wegen des Gutenberg-Marathons.

Zu dem erzählen wir Euch morgen ausführlich mehr, nur schon mal so viel: Der Marathon legt die Mainzer Innenstadt, die Altstadt, die Neustadt sowie den Stadtteil Mombach zwischen 8.00 Uhr und 15.30 Uhr komplett lahm. Autofahren in der Mainzer Innenstadt geht dann gar nicht mehr, ebenso ist die Wormser Straße zwischen der Autobahnabfahrt Laubenheim und der Innenstadt gesperrt, auch hier laufen die Marathonis lang. Diese Sperrung gilt wegen Aufbauarbeiten bereits ab 7.30 Uhr.

Auch ist wegen Aufbaus in der Stadt bereits ab 6.00 Uhr morgens mit Behinderungen zu rechnen. Die letzte Fahrt des ÖPNV durch die Innenstadt und zu dieser hin erfolgt gegen 8.00 Uhr. Also: In Mainz am Sonntag das Auto stehen lassen! Ihr kommt eh‘ nicht durch 😉

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Sperrungen auf der A60 findet Ihr hier beim Landesbetrieb Mobilität, und hier bei Hessen Mobil zum Schiersteiner Kreuz.

 

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Führung durch den Mainzer Sand am Samstag, 21. Mai – Folgen des Ausbaus der A643 erleben

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Am Mittwoch ist die neue Landesregierung in Mainz vereidigt worden, laut Koalitionsvertrag haben SPD, FDP und Grüne auch vereinbart, die Autobahn 643 durch den Mainzer Sand auszubauen. Was das für das Naturschutzgebiet bedeutet, könnt Ihr kommenden Samstag selbst erleben: bei einer Führung durch den Mainzer Sand. Der Arbeitskreis Umwelt Mombach lädt für 15.00 Uhr zu einer Begehung durch die europaweit einmalige Steppenlandschaft.  Ein sechsspuriger Ausbau der Autobahn in Verlängerung der Schiersteiner Brücke würde das Gebiet mit den seltenen Pflanzen und Tieren weiter beschneiden – die Umweltschützer lehnen das ab.

Mainzer Sand mit Hochhäusern der Elsa - Foto Kirschstein
Mainzer Sand mit den Hochhäusern der Elsa in Gonsenheim – Foto: gik

Die A 643 ist fraglos ein Nadelöhr, Zehntausende von Pendlern fahren pro Tag über die Schiersteiner Brücke und die angrenzende Autobahn. Die Schiersteiner Brücke ist marode, der sechsspurige Ausbau läuft – doch der Ausbau auf rheinland-pfälzischer Seite stockt. Das liegt an Streit in der Politik: die Mainzer Politik hatte sich auf einen begrenzten Ausbau von vier Spuren plus zwei Standspuren geeinigt, um den Mainzer Sand zu schützen. Doch das Bundesverkehrsministerium sprach 2015 ein Machtwort und verfügte den sechsspurigen Ausbau.

Trotz dieser Weisung hoffen die Umweltschützer weiter auf die 4+2-Lösung – in dem Fall haben sie nämlich zugesichert, auf Klagen zu verzichten, die einen Ausbau womöglich um Jahre verzögern würden. Bei einer Umfrage unter den Mainzer Landtagskandidaten vor der Landtagswahl sprachen sich SPD und Grüne für die 4+2-Lösung aus – die FDP allerdings sieht in einem sechsspurigen Ausbau sogar plus zwei Standstreifen die „einzig sinnvolle Ausbauvariante“. Es dürfte spannend werden, wie die neue Koalition diesen Spagat lösen will.

Das Bündnis „Nix in den (Mainzer) Sand setzen“ äußerte sich jedenfalls enttäuscht über das Ergebnis des Koalitionsvertrages der neuen Ampel-Koalition: „Offensichtlich hat die neue Landesregierung es vollends aufgegeben, den größten Naturschatz von Mainz zu schützen“, kritisiert Bündnis-Sprecher Helmut Ludewig – der Koalitionsvertrag sieht nämlich den sechsspurigen Ausbau vor. Der Vollausbau der Autobahn werde „eine enorme Naturzerstörung mit Vernichtung wertvoller Lebensräume“ bedeuten, sagt auch Jürgen Weidmann vom Bündnis: „Wir sind noch immer davon überzeugt, dass die 4+2-Variante ein richtiger Kompromiss ist zwischen den Belangen des Naturschutzes, der Verkehrsteilnehmer und der Anwohner.“ Man werde weiter alles dafür tun, um den Mainzer Sand zu retten – „einschließlich einer eventuellen Klage“ hieß es weiter.

 

Die Schönheit und Besonderheit des Mainzer Sands könnt Ihr am Samstag selbst erleben. Die Umweltschützer übrigens sind durchaus zu einem Kompromiss bereit: „Wir waren nie die Verhinderer eines Ausbaus“, sagt Jürgen Weidmann vom AK Umwelt. Mainz& hat ihn im März 2015 getroffen und den Mainzer Sand selbst besucht. Im Mainz&-Artikel „Lieber Kompromiss statt Klage“ könnt Ihr das nachlesen.

Info& aus Mainz&: Samstag, 21. Mai, 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Führung durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand. Teilnahme nur nach Anmeldung unter info@akumwelt.de – danach erfahrt Ihr auch den Ort des Treffpunkts. Mehr über den Arbeitskreis Umwelt Mombach erfahrt Ihr hier.

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Bürgerfest des Landes am 21. Mai mit Besichtigung des Interimsplenarsaals im Landesmuseum

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Es ist die Woche der Entscheidung in Rheinland-Pfalz: Am Montagabend stimmten die Parteimitglieder von FDP und Grünen für die neue Ampel-Koalition, am Mittwoch wird die SPD zustimmen – und am 21. Mai könnt Ihr im Sessel der alten und neuen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) Platz nehmen.  Denn sofern Dreyer am 18. Mai im Landtag wiedergewählt wird, steht am 21. Mai ihr Stuhl für Euch bereit – beim Bürgerfest des Landtags. Und das findet dieses Jahr im Landesmuseum statt, im neuen provisorischen Landtag in der alten Steinhalle.

Eingang Landtag Rheinland-Pfalz - Foto Felix König
Das altehrwürdige Deutschhaus wird derzeit umgebaut, der Landtag ist umgezogen – Foto: Felix König

„Wir müssen ganz neu planen“, sagt Siggi Herrmann, Chef des Protokolls im Landtag, „gewisse Selbstverständlichkeiten muss man jetzt neu erfinden.“ Jedes Jahr feiert Rheinland-Pfalz am 18. Mai das Verfassungsfest mit einem großen Bürgerfest – vor 609 Jahren sagten an diesem Tag die Rheinland-Pfälzer Ja zur Verfassung ihres nach dem Zweiten Welkrieg neu formierten neuen Bundeslandes. 2015 nahm der Landtag dabei fürs erste Abschied vom altehrwürdigen Deutschhaus am Rhein, dem traditionsreichen Sitz des Parlaments. Denn das Deutschhaus wird umgebaut – Ende 2015 zogen der Landtag aus, und die Bauarbeiter ein. Zweimal tagte der Landtag vorübergehend im Mainzer Rathaussaal.

Jetzt ist es aber so weit: Das Ausweichquartier ist fertig – und es ist grandios geworden. In der alten Steinhalle, der Präsentationshalle für antike Steine, baute der Landesbetrieb Bauen in Rekordzeit das große Plenarrund aus dem Deutschhaus eins zu eins wieder auf. 110 Abgeordnete fasst das Sitzgestühl aus Holz in der Form wie weilands Arturs Tafelrunde, es passte perfekt in die Steinhalle des Museums.

In 17 Monaten Bauzeit wurde die alte Halle, einst der Marstall der Kurfürsten von Mainz, ordentlich ertüchtigt: Die alte Holzkonstruktion der Decke musste ertüchtigt werden, unter dem Dachstuhl wurde innen eine völlig neue Flachdecke mit hochmoderner Technik eingezogen – Heizelemente inklusive. Fünf Millionen Euro investiert das Land insgesamt in den Umbau, gut angelegtes Geld, das auch nach einem Auszug des Landtags in vier Jahren dem Museum zugute kommt.

Dativius Victor Bogen in der Steinhalle
Die werdende Lobby in der Steinhalle des Landesmuseums rund um den Dativius-Victor-Bogen – Foto: gik

1.200 Quadratmeter groß ist die riesige Halle, ein neun Meter hohes Regal teilt sie in Plenarsaal und Lobby. In dem Regal sind antike Steinreste untergebracht, davor steht weiter der antike römische Dativius-Victor-Bogen – um ihn herum tobt künftig das politische Leben von Mainz. Daneben stehen einige antike Grabsteine – unter anderem der eines Syrers, Mahnmal eines multikulturellen Mogontiacums schon vor 2.000 Jahren.

Wie der neue Plenarsaal geworden ist – das könnt Ihr am 21. Mai selbst besichtigen. Ausnahmsweise nämlich findet das Bürgerfest einmal nicht am 18. Mai, dem Tag der Konstituierung des Landtags statt, sondern am Samstag danach – die Enge der neuen Location ist Schuld. „Es ist eine Herausforderung“, räumt Herrmann ein, „aber wir hoffen ja, dass die Bürger auch kommen und ihre Verfassung feiern.“ Und natürlich sei man zwar „mit dem alten Gebäude schon verwurzelt“, doch der neue Plenarsaal in der Steinhalle, der habe „einen unglaublichen Charme und eine Atmosphäre“, schwärmt er.

Im Innenhof des Landtags wird nun das stattfinden, was Ihr sonst aus dem Innenhof des Deutschhauses kennt: Hier präsentieren sich Vereine und Verbände, es gibt zu Essen, und hier steht die Bühne, auf der sich Landespolizeiorchester, die Mainzer Band Juicexbrass sowie eine Jazzband aus Oppeln die Ehre geben. Zu Essen gibt es vom Stullen-Andi, Stullinis und Bratwurst nämlich, für den Wein sorgt der Mainzer Weinsalon, ein Zusammenschluss junger rheinhessischer Winzer.

Das alte Plenarrund in der neuen Steinhalle
Das alte Plenarrund aus dem Deutschhaus wurde eins zu eins in der Steinhalle wieder aufgebaut – Foto: gik

In der angrenzenden Halle des Museums, dem sogenannten Forum, findet Ihr dann unter anderem den Bürgerbeauftragten und andere Infostände sowie Ausstellungen des Landtags und Informatives zum Thema 200 Jahre Rheinhessen. In der Lobby des Interimslandtags wiederum könnt Ihr Euch über die Umbaumaßnahmen im Deutschhaus informieren. Für die traditionelle große Hüpfburg im Innenhof war im Museum leider kein Platz, für Kinder gibt es aber ein reiches Rahmenprogramm zu Kinderrechten und dem Thema „Kleine Bürger“. Das Landesmuseum öffnet hier seinen Zeit-Raum für die Kleinsten.

Und natürlich gibt es Führungen durch die Ausstellungen des Museums selbst – Politik trifft Kunst und Landtag auf Museum. „Es ist kein Baustellenfest“, betont Herrmann denn auch: „Wir feiern unser Verfassungsfest als Bürgerfest in unserer Interimsheimat.“ Und davon, ist Herrmann überzeugt, werden beide profitieren: Der Landtag von seiner neuen Heimat, das Museum von den etwas anderen Besucherscharen.

Wer übrigens am Samstag, den 21. Mai, die Besucher als Hausherr begrüßen wird? Das weiß derzeit noch niemand – der bisherige Landtagspräsident Joachim Mertes geht in den Ruhestand, um seine Nachfolge streiten derzeit noch zwei SPD-Politiker: Hendrik Hering, Ex-Wirtschaftsminister und Jochen Hartloff, Ex-Justizminister. Lasst Euch überraschen – gewählt wird der neue Hausherr am 18. Mai bei der Konstituierung des neuen Landtags.

Info& auf Mainz&: Bürgerfest und Vorstellung des neuen Plenarsaals mit Tag der Offenen Tür am Samstag, den 21. Mai, ab 11.00 Uhr im Landesmuseum an der Großen Bleiche 49-51. Mehr zum Umbau des Deutschhauses könnt Ihr in diesem Mainz&-Artikel nachlesen, die ausführlichen Informationen findet Ihr auf den Seiten des Landtags, genau hier. Mehr zum Plenarrund in der Steinhalle des Landesmuseums erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel. Und als besonderen Service: Hier noch das ausführliche Programm fürs Bürgerfest am 21. Mai im Landesmuseum:

Programm Verfassungsfest 2016

 

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Gothic, Indie und 90s – Die Clubtermine für Mainz vom 17.-22. Mai 2016

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Der schräge Ernesto Negro und die geheilten Gänsjers - Foto: gik

So, Pfingsten ist vorbei, aber die Mainzer feiern natürlich einfach weiter. Ob Indie, Gothic, Metal oder 90s – es ist richtig viel los in den Mainzer Clubs und Bars. Also gönnt Euch was und genießt es. Wie immer präsentieren Euch Mainz& und Nightsnap, das Clubbarometer die Ausgeh-Termine für die Woche. Viel Spaß beim Abhängen und Abtanzen!

Der schräge Ernesto Negro und die geheilten Gänsjers - Foto: gik
Keine Frage: Das ist Party – mit Ernesto Negro und den geheilten Gänsjers bei der Stehung – Foto: gik

Dienstag, 17. Mai 2016

Irish Pub – „Bobby Brown” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Cocktail + Longdrink Fun”, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Alle Cocktails und 4cl Longdrinks für nur 5,- Euro.

Kulturclub schon schön – „Tuesday I’m in Love“ mit Fakir (Indietronics, Indie, Pop), Einlass: 24.00 Uhr und Eintritt: frei.

Shooter Stars – „Biertag“, Pils/Radler 0,3l für nur 1,50 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quiz League“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Mittwoch, 18. Mai 2016

 

Alexander the Great – „Rock & Metal Made in Germany” mit DJ Kay + DJ Kunst, Einlass: 20.00 Uhr.

Caveau – „#nnh“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „KUNTERBUNTER“ mit Johnny G-Go-Low (gern gehörtes und unerhörtes aus den letzten 70 Jahren, all styles no borders), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „LIEBEVOLL & FREUNDE“ mit Franz Der & Der Olf. Hits von den 90ern bis heute, Einlass: 21.00 Uhr.

Shooter Stars – „LONGDRINKS“, alle Longdrinks gibt es für 3,80 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

Star Mainz – „YEAH!“ ab 22.00 Uhr. Angebot: freier Eintritt für Studenten.

Donnerstag, 19. Mai 2016

50 Grad – „NINETIES PARTY (Asta Hochschule Mainz)“, Einlass: 22.00 Uhr und Eintritt: 5 Euro.

Alexander the Great – „Nachtstrom” Gothic,  Darkwave, Industrial, EBM, New Wave, Electro, Einlass: 21.00 Uhr.

Kelly’s – „Live Music with Steven McGowan”, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „ALARMSTUFE MAGENTA“ mit The Timber Taal (Techno/Techhouse), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „Phat Cat“ mit Audio Treats & Air Fuss One, Einlass: 21.00 Uhr.

Shooter Stars – „Bottleday“, alles aus der Flasche bis 0,33l gibt es für 2 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quiz Night“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Freitag, 20. Mai 2016

Hand mit Handy Nightsnap Special - Foto Nightsnap
Ausgehen mit Nightsnap, der Club-Barometer-App – Foto: Nightsnap

50 Grad – „DOMINIK EULBERG & Marcello Nunzio | Global Player“, Einlass: 22.30 Uhr.

Alexander the Great – „Live on Stage Jëdeye + Support” und im Anschluss DJ Kunst, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „Shout it Out!!!“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Comodo – „Black Music / Club Hits“ mit DJ LaRock’a, Einlass: 21.00 Uhr.

Irish Pub – „Sven Ruppert Band” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „DASDING Lautstark Party“ mit DJane Christiane Falk, Einlass: 24.00 Uhr und Eintritt: 4,- Euro.

Red Cat – „ HOLD THE LINE“ mit David DeLane, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „FRESH FRIDAY” mit den DJs Kingo, Fos und Madd Dee. Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Shots für nur 2,- Euro.

Samstag, 21. Mai 2016

50 Grad – „Black & House“ mit Air Fuss One & Sir Monocular, Einlass: 22.30 Uhr. Angebot: Von 22.30 Uhr bis 23 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „Live on Stage Sic Zone” und im Anschluss All In Mix mit DJ Kay, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „Die Rock-WG“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Comodo – „Black Music / Club Hits“ mit Danny Fresh, Einlass: 21.00 Uhr.

Irish Pub – „Declan Daly” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „Tapetenwechsel“ mit DJ Flatline & Danbwoy (Drum’n’Bass, Bass Music, Electro), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „BACK IN THE DAYS” mit DJ This Is Nuts, Einlass: 21.00 Uhr.

Logo NightsnapStar Mainz – „HIGH FIVE” mit DJ Leon and friends. Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Wechselnde Cocktailspecials für 5,- Euro.

Sonntag, 22. Mai 2016

Irish Pub – „Open Stage / Offene Bühne” ab 21.30 Uhr – jeder darf auf die Bühne und zeigen was er/sie kann, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Sunday Pub Quiz” ab 20.00 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Info& auf Mainz&: Mehr Details zu den Veranstaltungen, zu Dresscode sowie die Adressen und was in der Location gerade los ist, könnt Ihr bei Nightsnap nachsehen, der Veranstaltungs-App für Mainz und das Rhein-Main-Gebiet – bitte hier entlang. Was das Club-Barometer genau ist? Erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel.

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