Der SWR macht seine Andeutungen wahr: Angela Merkel wird kommende Woche auf der Fernsehbühne bei „Mainz bleibt Mainz“ 2019 Gesellschaft bekommen – und zwar von Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Fernsehmacher vom SWR stellen Florian Sitte bei seiner genialen Kanzlerinnen-Parodie niemand Geringeres als Fastnachter Helmut Schlösser zur Seite, und das Multitalent kommt als „AKK“ daher. Ansonsten darf Erhard Grom das Protokoll halten und Lars Reichow seine „Fastnachtsthemen“ vortragen, seinen Einstand in der Fernsehsitzung gibt Nachwuchsstar Johannes Bersch als „Moguntia“. Ansonsten aber bleibt vieles beim Alten im Programm für die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ 2019 – Paco & Paco schafften den Sprung in die Mutter aller Fernsehsitzungen erneut nicht, trotz starker Nummer in diesem Jahr. Dafür gibt es eine Premiere: Das Prinzengarde-Männer-Ballett darf erstmals die Beine in der Fernsehsitzung schwingen.

Highlight für die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“: Nicht nur Angela Merkel alias Florian Sitte kommt – sondern auch Helmut Schlösser als AKK. – Foto: SWR/ Julius Bauer

„Mainz bleibt Mainz“ wird immer im Wechsel von ARD und ZDF ausgetragen, in diesem Jahr ist der SWR an der Reihe, und der bleibt seiner Linie von vor zwei Jahren treu: Mit vier Rednern (plus x) liegt ein Schwerpunkt dezidiert auf der politisch-literarischen Fastnacht, und die wird wieder einmal gleich zu Beginn von Erhard Grom vertreten. Der Protokoller vom Gonsenheimer Carneval-Verein (GCV) brillierte in diesem Jahr mit einem runden, großartig gereimten und pfiffigen Jahresrückblick und setzte sich damit gegen den „Till“ vom Mainzer Carneval-Verein (MCV) durch. Lars Reichow darf trotz Durchhänger im Vorjahr erneut seine Fastnachtsthemen präsentieren, die bislang in der Kampagne solide daherkamen.

Neu auf der närrischen Fernsehrostra ist Johannes Bersch: Der gebürtige Bischofsheimer tritt seit 2010 beim Karneval Club Kastel (KCK) auf und legte dort schon bemerkenswerte Auftritte unter anderem als „Domsgickel“ hin. Seine neue Figur der „Moguntia“ bringt die Redakteure von „Mainz bleibt Mainz“ nun geradezu ins Schwärmen: Bersch präsentiere eine „sehr gelungene Rede mit trockenem Witz, originellen Pointen und überraschenden Wendungen“, sagte SWR-Redakteur Günther Dudek im Gespräch mit Mainz& und sei dabei „rhetorisch und intellektuell auf einem sehr hohen Level unterwegs.“ Das sei „eine unglaublich starke Debütleistung“ und lasse auch „für die Zukunft hoffen“ – Bersch könnte damit eine der Lücken in der Riege der politischen Redner schließen, die durch den Tod des „Boten“ Jürgen Dietz und durch den Rückzug von Hans-Peter Betz als „Guddi Gutenberg“ entstanden sind.

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Christian Schier und Michael Emrich dürfen wie schon 2017 erneut als zwei Alte von der Loge aus granteln. – Foto: gik

Politischer Redner Nummer vier ist Florian Sitte, der erneut als „Angela Merkel“ brilliert. In diesem Jahr zieht die Kanzlerin nach ihrem angekündigten Rückzug um – und bekommt, und das ist neu, nach rund acht Minuten Besuch: Der Mombacher Verwandlungskünstler Helmut Schlösser schlüpft in die Rolle von „AKK“, und man darf gespannt sein, wie die live im Saal sitzende Annegret Kramp-Karrenbauer auf ihr Double reagieren wird. Das ist denn auch eine der Nummern, die speziell von den SWR-Redakteuren Dudek und Norbert Christ für die Fernsehsitzung konzipiert wurde, die Fernsehmacher wollen damit für Überraschungseffekte sorgen und noch exakter auf die Polit-Prominenz im Saal eingehen.

Zu den neu konzipierten Vorträgen gehört dann auch der Auftritt der Schnorreswackler: Die Gonsenheimer Gesangstruppe steht nicht etwa mit ihrer aktuellen Ritter-Nummer auf der Bühne, sondern präsentiert zwei Neu-Kreationen, verriet Dudek Mainz&: Einmal sollen die Schnorreswackler den Pakete-Wahnsinn musikalisch-elegant aufs Korn nehmen und dann als Feinstaub-Kontrolleure den Saal unsicher machen. „Im Saal wird die Feinstaubbelastung relativ hoch sein, da braucht es Feinstaub-Kontrolleure, die nach dem Rechten sehen“, sagte Dudek mit einem Augenzwinkern. Verbunden werde das mit populären Liedern, die Schnorreswackler sind erneut als Stimmungsgaranten eingeplant.

Die Republik bekommt endlich das grandiose Männerballett der Mainzer Fastnacht zu sehen. Der SWR holt das Prinzengardeballett zu „Mainz bleibt Mainz“. – Foto: gik

Für belebende Elemente zwischen den regulären Nummern sollen auch, wie schon vor zwei Jahren, Christian Schier und Michael Emrich als die „Zwei Alten“ sorgen, die aus der Loge heraus das Geschehen kommentieren – ähnlich wie die Alten aus der Muppet Show. Überhaupt mischt der SWR zunehmend die verschiedenen Sparten, gerne auch mal in einer Nummer. So sind einerseits zwei Ballette dabei – das klassische MCV-Hofballett sowie die starke Afrika-Nummer des TSV Schott-Balletts „Fantasy“ – aber sie sind nicht die einzige Tanzeinlage: Thomas Neger nämlich singt in diesem Jahr den Fastnachts-Klassiker „Mainz bleibt Mainz“ und das mitten im zweiten Teil der Sitzung – dazu aber dürfen dann die Jungs vom Prinzengardeballett die Beine schwingen.

In der Sparte Kokolores setzt der SWR dann allerdings durchgehend auf altbekannte Redner: Alexander Leber darf wieder als „Polizist“ Meenzer Kokolores zum Besten geben, Jürgen Wiesmann ist als „Party-Muffel“ dabei – Wiesmann sei in diesem Jahr in absoluter Hochform, betont Dudek. Kabarettist Detlev Schönauer (KCK) darf erneut als „Lehrer“ auf die Bühne, obwohl auch er im vergangenen Jahr eine der schwächsten Nummern bei „Mainz bei Mainz“ ablieferte. Schönauers Lehrer-Auftritt sie in diesem Jahr „sehr überzeugend“, betont Dudek, zudem runde er seinen Vortrag durch eine Mainz-Hymne im Stil von „My Way“ ab, „eine tiefe Verbeugung vor der Heimatstadt Mainz.“ Denn obgleich inzwischen im Saarland beheimatet, sei Schönauer doch gebürtiger Mainzer, „er erfüllt unsere Fastnachts- DNA-Kriterien“, sagte Dudek.

Erhard Grom schafft es in diesem Jahr wieder mit seinem fantastischen Protokoll in die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“. – Foto: gik

Ganz auf Mainzer Fastnachts-Optik setzt der SWR auch zu Beginn der Sendung: Mit Garden und Schwellköppen soll ein „farbenprächtiges und bildstarkes“ Mainzer Fastnachts-Panorama die Zuschauer auf die Fernsehsitzung einstimmen, dazu darf Thorsten Ranzenberger sein „Ich wär‘ so gern ein Schwellkoppträger“ intonieren. Neu dabei sind in diesem Jahr die Kinder-Schwellköppe. Für musikalische Unterhaltung soll ansonsten Andy Ost als „Musik-Therapeut“ sorgen, das Gesangsduo Paco & Paco mit ihrer starken Altrocker-Nummer hingegen schaffte es erneut nicht in die Sendung. Die beiden MCV-Aktiven hätten „eine toll gemachte Geschichte, die aber leider nicht so gut in die Sendungsdramaturgie gepasst habe“, sagte Dudek.

Den furiosen Schlusspunkt werden erneut die Gonsenheimer Martin Heininger und Christian Schier mit ihrer Nonsens-Kokolores Nummer „Schiri“ setzen, sie kommen direkt vor dem Finale. Unmittelbar davor setzen die Fernsehmacher Obermessdiener Andreas Schmitt, und der vermischt in seinem stimmgewaltigen und wuchtigen Vortrag wie immer gekonnt Politik und Allgemeinmenschliches – das „X“ in der Politiksparte. Zum Abschluss nach knapp vier Stunden präsentieren dann die Mainzer Höfsänger Teile ihres aktuellen Potpourris und leiten wie gewohnt ins Finale von „Mainz bleibt Mainz“ 2019 über.

Info& auf Mainz&: Die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ 2019 wird am Freitag, den 1. März, live im Ersten aus dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz gesendet. Mainz& ist natürlich wieder schon bei der Närrischen Generalprobe zwei Tage zuvor dabei – unsere Eindrücke von der Sitzung schildern wir Euch dann hier ab dem Donnerstag. Mehr Spiel des SWR mit den politischen Promis im Saal und eine kleine Liste derer, die sich angesagt haben, findet Ihr hier bei Mainz&.

 

 

 

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