Am Donnerstag ist mal wieder Blitzermarathon – nur nicht in Mainz. Die bundesweite Blitzeraktion der Polizei wird immer mehr zum regionalen Event – in diesem Jahr machen gleich fünf Bundesländer beim Aktionstag gegen zu schnelles Fahren nicht mit, darunter auch Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. So wird am Donnerstag zwar in Wiesbaden geblitzt, nicht aber in Mainz – Mainz& verrät Euch, wo die Radaranlagen der Polizei stehen.
In Rheinland-Pfalz starben in den vergangenen Jahren jeweils rund 180 Menschen im Straßenverkehr, nicht angepasste Geschwindigkeit ist noch immer die Unfallursache Nummer eins. Im Januar und Februar verloren 19 Menschen auf rheinland-pfälzischen Straßen ihr Leben, das waren immerhin drei weniger als im gleichen Zeitraum 2015 – aber eben immer noch 19 zu viel. Die Zahl der Schwerverletzten stieg dafür von 364 auf 417 – und das sind die Zahlen für nur zwei Monate. Insgesamt gab es in den zwei Monaten übrigens 9.952 Unfälle in ganz Rheinland-Pfalz.
Mit dem bundesweiten Blitzermarathon will die Polizei deshalb eigentlich für die Gefahren von Rasen sensibilisieren und den Autofahrern gerade an Raserstrecken einen (meist kostenlosen) Denkzettel mit auf den Weg geben. Doch in diesem Jahr wird daraus in Rheinland-Pfalz nichts: Grundsätzlich sehe man ja die positiven Effekte dieses öffentlichkeitswirksamen Aktionstages, heißt es aus dem Mainzer Verkehrsministeriums. Die Polizei sei aber durch die Einsatzsituation rund um die Flüchtlingslage nach wie vor so hoch belastet, dass man dieses Mal nicht mitmache.
Natürlich löste das prompt Kritik der CDU-Opposition aus: Die Polizei könne viele Aufgaben nicht mehr oder nicht mehr in vollem Umfang wahrnehmen, das Problem sei doch hausgemacht, klagte sie – die rot-grüne Landesregierung habe schlicht in den vergangenen Jahren zu wenige Polizisten eingestellt.
In Hessen hingegen werden nun knapp 1.000 hessische Polizeibeamten am 21. April ab 6.00 Uhr auf die Jagd nach Temposündern gehen. 362 Kontrollstellen gibt es Hessenweit, zum Einsatz kommt modernste Messtechnik wie Lichtschrankenmessgeräte, Schleifendetektionstechnik sowie laserbasierte Geschwindigkeitsmessgeräte.
In Wiesbaden und auf den Autobahnen im Einzugsbereich von Wiesbaden wird es 14 Messstellen geben – so wird unter anderem auf der Schiersteiner Brücke in Richtung Mainz geblitzt, hier herrscht in der S-Kurve in der Baustelle Tempo 40, woran sich aber kaum jemand hält… Auch auf der A3 wird großflächig geblitzt, auf der A66 im Schiersteiner Kreuz sowie an sechs Stellen im Stadtgebiet.
Wie effektiv der Blitzermarathon wirklich ist, kann diskutiert werden. In Mainz nahm die Stadt zwar 2015 durch Geschwindigkeitskontrollen rund eine Million Euro ein, die Unfallzahlen sanken an den Blitzerhotspots aber nicht – im Gegenteil: An 12 von 20 Kontrollstellen stiegen die Unfallzahlen 2015 sogar noch an. Mehr dazu könnt Ihr in diesem Mainz&-Artikel nachlesen. Wo in Mainz geblitzt wird, steht im Internet – hier könnt Ihr’s nachlesen.
Info& auf Mainz&: 24-Stunden-Blitzermarathon am Donnerstag, den 21. April, ab 6.00 Uhr morgens, dieses Jahr nur in Hessen, nicht in Rheinland-Pfalz. In Wiesbaden wird an diesen Stellen geblitzt:
Stadtgebiet Wiesbaden
- Saarstraße, in Richtung Schierstein
- Mainzerstraße, Stadteinwärts
- Konrad-Adenauer-Ring / Schönbergstraße B 455
- Berliner Straße
- Waldstraße
- Oranienstraße
Polizeiautobahnstation Wiesbaden
- A 643, Schiersteiner Brücke Richtung Mainz
- A 3 Elzer Berg
- A 3, Richtung Köln, zwischen Idstein und Bad Camberg
- A 3, Richtung Frankfurt, Medenbach-Wiesbadner Kreuz
- A 3, Richtung Frankfurt, zwischen Bad Camberg und Idstein
- A 66, Anschlussstelle Frauenstein Richtung Rüdesheim
- B 417, Abzweig Wehen
- A3 kompl. mobil