Im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Amöneburg kam es Freitagnacht zu einem Großbrand auf einem Betriebsgelände mit mehreren Autowerkstätten. Wie die Wiesbadener Feuerwehr auf zunächst auf Mainz&-Anfrage mitteilte, standen auf einem Betriebsgelände in der Wiesbadener Landstraße mehrere Pkw in Flammen. Eine schwarze Qualmwolke zog über den Rhein nach Mainz, sogar auf der Mainzer Rheinseite waren noch kleinere Explosionen zu hören.

Schwarze Qualmwolke über Mainz-Amöneburg, dort brannten Freitagnacht bis zu 31 Pkws. - Foto: T. Kirchmann
Schwarze Qualmwolke über Mainz-Amöneburg, dort brannten Freitagnacht bis zu 31 Pkws. – Foto: T. Kirchmann

Der Brand war gegen 23.30 Uhr in der Nacht zu Samstag ausgebrochen, weil Ostwind herrscht, zog die schwarze Qualmwolke geradewegs über den Rhein nach Mainz. Im Mainzer Stadtgebiet verbreitete sich schnell ein stinkender Geruch nach Schwefel und Metall, eine offizielle Warnung der Feuerwehr, Fenster und Türen geschlossen zu halten, gab es aber nicht – eine gute Idee war es trotzdem: Bis in entferntere Stadtteile war ein übler Gestank zu riechen.

Wie die Mainzer Feuerwehr am frühen Morgen mitteilte, wurde sie gegen Mitternacht zu dem Gelände gerufen, weil dort mehrere Pkw brannten. Beim Eintreten der Löschfahrzeuge standen bereits rund zehn Fahrzeuge im hinteren Teil des Geländes in Flammen, wegen des dicht gestellten Geländes und weil man befürchtet, der Brand könne sich ausbreiten, wurden die Freiwilligen Feuerwehren Kastel und Biebrich und weitere Kräfte der Feuerwache 1 nachalarmiert. Die Löschmaßnahmen wurden mit bis zu fünf Trupps mit Atemschutzgeräten durchgeführt, was schwierig war: nachfolgende Trupps mussten die Löschwasserversorgung sicherstellen.

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Brennende Pkw auf dem Gelände an der Wiesbadener Landstraße in Amöneburg. - Foto: Feuerwehr Wiesbaden
Brennende Pkw auf dem Gelände an der Wiesbadener Landstraße in Amöneburg. – Foto: Feuerwehr Wiesbaden

Um kurz vor Mitternacht waren bis auf die Mainzer Rheinseite kleinere Explosionen zu hören, die wie Schüsse klangen. „Da kann mal ein Airbag wegfliegen oder ein Reifen“, sagte ein Feuerwehrsprecher gegenüber Mainz&. Im Laufe des Einsatzes wurden zudem insgesamt 21 Personen aus einem direkt angrenzenden Kleingartengebiet vorsorglich evakuiert, die Anwohner wurden Rauchgasen ausgesetzt, weil inzwischen der Wind drehte. Um diese Personen auf eine vermutete Rauchgasvergiftung untersuchen zu können, wurde Verstärkung aus dem Rheingau-Taunus-Kreis und dem Main-Taunus-Kreis sowie ein Gelenkbus von ESWE-Verkehr angefordert. Von den 21 untersuchten Anwohner und sechs Angehörigen der Feuerwehr wurde eine Person zur weiteren Diagnose in ein Krankenhaus gebracht.

Die Nachlösch- und Sicherungsmaßnahmen würden noch bis in den frühen Morgen dauern, hieß es von der Feuerwehr weiter. Während der Löschmaßnahmen habe zudem die angrenzende Bahnstrecke für den Zugverkehr sowie die Wiesbadener Landstraße bis 1.50 Uhr am Morgen gesperrt werden müssen. Von der Bahnstrecke ging auch die Brandursache aus, wie die Wiesbadener Polizei mitteilte: Schleifarbeiten auf den Bahngleisen hätten am Freitagabend gegen 23.20 Uhr zu einem starken Funkenflug geführt, der zunächst eine Brombeerhecke in Höhe der Wiesbadener Landstraße 18 in Brand setzte. Von dieser hätten die Flammen schnell auf ein Firmengelände mit unmittelbar dahinter abgestellten hochwertigen Neufahrzeugen übergegriffen, so die Polizei weiter. Insgesamt wurden durch den Brand 31 PKW durch das Feuer stark beschädigt, den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 1,4 Millionen Euro.

Info& auf Mainz&: Wir berichten diesen Vorfall wegen der Gefahr durch giftige Stoffe in der Luft. Auch wenn es (noch) keine offizielle Warnung über Katastrophenapps gibt: Der Gestank ist auch in Rhein-ferneren gebieten deutlich wahrzunehmen – gesund ist er mit Sicherheit nicht. Für Allergiker oder empfindliche Menschen sind solche Qualmwolken ein echtes Problem – wir wissen hier, wovon wir reden… Also passt auf Euch auf!

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