Am Samstag wird entlang des Rheins wieder aufgeräumt: Die Aktion Rhine CleanUp will auch in ihrem vierten Jahr gegen die Vermüllung entlang des Rheins vorgehen und auf Umweltverschmutzung aufmerksam machen. In Mainz startet die Veranstaltung um 11.00 Uhr, mitmachen kann jeder, der Lust hat, den Mainzer Rheinabschnitt ein Stückchen mehr zum Wohlfühlort zu machen. Der Rhine Cleanup ist Europas größte Müllsammelaktion, immer am zweiten Samstag im September werden durch Tausende Helfer von der Quelle bis zur Mündung die Uferbereiche des Rheins gesäubert.

Am Samstag ist wieder Rhine Cleanup. - Foto: Rhine Cleanup
Am Samstag ist wieder Rhine Cleanup. – Foto: Rhine Cleanup

Die Idee für den Rhine CleanUp wurde in Düsseldorf geboren und hat sich seither in sieben europäische Staaten verbreitet, darunter die Schweiz, Österreich, Frankreich, die Niederlande und erstmalig auch Liechtenstein. Initiatoren sind die drei ehrenamtlichen Umweltschützer Ingo Lentz, der Belgier Thomas de Groote und der Kommunikationsexperte Joachim Umbach. Der erste Rhine CleanUp fand 2018 statt, im Jahr 2020 wurden mit Mosel- und Ruhr die ersten Nebenflüsse des Rheins mit dazu genommen, in diesem Jahr wird auch am Main-, Lahn- und Naheufer Müll gesammelt. Im Jahr 2020 beteiligten sich 35.000 Helfer in fünf europäischen Ländern an der Aktion und sammelten insgesamt 320 Tonnen Müll.

Die Vermüllung habe während der Corona-Pandemie deutlich zugenommen, sagte Initiator Umbach bereits vor einem Jahr. Die Ursache für diesen Anstieg sieht Umbach vor allem bei der Zunahme des Online-Handels, den Wegwerfmasken und dem besonders durch Corona angekurbelten Geschäft mit Essen und Trinken „to go“. Außerdem spiele auch die starke Belastung der kommunalen Müllentsorger eine Rolle.

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Partymüll auf den Stufen des Fort Malakoff, direkt am Rheinufer. - Foto: gik
Partymüll auf den Stufen des Fort Malakoff, direkt am Rheinufer. – Foto: gik

Die Belastung durch Plastikabfälle ist eine der größten Bedrohungen für die maritimen Ökosysteme, und das sei nicht nur ein Problem weit weg in Asien und Afrika, sondern auch hier direkt bei uns, betont Umbach. Experten zufolge schwemmt allein der Rhein jedes Jahr 380 Tonnen Kunststoff in die Nordsee, eines der größten Probleme dabei: Mikroplastik. Der Wille, etwas aktiv dagegen zu unternehmen, sei aber groß und besonders in den vergangenen Monaten gewachsen, betonte Umbach. Daher rechnen die Organisatoren dieses Jahr bundesweit mit rund 40.000 Helfern, die gemeinsam den Rhein und seine Nebenflüsse säubern.

Mit der Müllsammel-Aktion solle auch das Bewusstsein der Bevölkerung für das Ausmaß der Landschaftsvermüllung, insbesondere durch Plastikmüll, und ihrer Auswirkungen auf die Gewässer geschärft werden, sagte denn auch die Schirmherrin der Aktion in Rheinland-Pfalz, Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne). Spiegel verwies zudem auch auf die Landeskampagne „Müll nicht rum“ des Klimaschutzministeriums, bei der auf der Internetseite www.muellnichtrum.rlp.de über Müllvermeidung und Littering informiert wird.

277 CleanUp-Teams sind bundesweit zum Rheinaufräumen angemeldet. - Foto: Rhine CleanUp
277 CleanUp-Teams sind bundesweit zum Rheinaufräumen angemeldet. – Foto: Rhine CleanUp

An diesem Samstag sind bundesweit 277 Teams zum Rhine CleanUp angemeldet, einen Überblick bietet die interaktive Karte auf der Internetseite rhinecleanup.org. Allein in Mainz und Umgebung gibt es fast ein Dutzend Sammelgruppen, die auch die nötige Ausrüstung wie Handschuhe und Müllsäcke stellen. Nach einer kurzen Anweisung über die Sammelroute vor Ort ziehen die Teams dann los zur Sammelaktion.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Thema Plastikmüll in Gewässern und seine Gefahren für die Umwelt findet Ihr hier in diesem Artikel bei Mainz&. Alle Informationen zur Aktion Rhine CleanUp findet Ihr hier im Internet auf der Seite der Organisatoren. Am 18. September, dem World Cleanup Day ruft das Land Rheinland-Pfalz zudem zum Aktionstag „rein in den Wald, raus mit dem Müll“ auf, Informationen dazu gibt es hier.

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