Ihr wollt wissen, wie sich die Mainzer Innenstadt in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren entwickeln wird? Dann solltet Ihr heute Abend um 18.00 Uhr in den Ratssaal im Rathaus kommen. Dort stellen nämlich die Stadt Mainz und die von ihr beauftragten Planer das Konzept für die Innenstadtentwicklung von Mainz vor. Das sagt Euch nix? Wundert uns nicht: Das Konzept hat sich weitgehend unter Ausschluss der Bevölkerung entwickelt, scheint uns – auch wenn die Stadt von einem „intensiven Austausch mit der Stadtgesellschaft“ spricht. Heute Abend jedenfalls wird der Gesamtentwurf vorgestellt – Euch.

Die verschiedenen Quartiere der Mainzer Innenstadt - Grafik:  scheuvens + wachten
Die Quartiere der Innenstadt – Grafik: scheuvens + wachten

Die Stadt hat das Planungsbüro scheuvens + wachten in Dortmund 2013 damit beauftragt, ein sogenanntes “Integriertes Entwicklungskonzept” (IEK) für die Mainzer Innenstadt zu entwicklen. Gut daran ist: Die Stadt Mainz will einen Plan haben, wie sich die Innenstadt in den kommenden fünfzehn Jahren entwickeln soll – eine Art Agenda 2030 für Mainz. Doch was der Leiter des Projektes, Kunibert Wachten, im März 2014 der Öffentlichkeit vorstellte, war erst einmal eine Ansammlung von Analysen – viele alles andere als neu.

Doch Wachten ist Professor für Stadtplanung an der Technischen Hochschule in Aachen – und es lohnte sich, bei seinen Sätzen durchaus zwischen den Zeilen zu lesen. “Begreifen Sie das IEK als ein Instrument, Fehlentwicklungen aufzufangen”, betonte Wachten nämlich, und versprach, sein Team werde “ein Auge auf die Brennpunkte” haben – und damit meinte der Professor durchaus auch die geplante ECE-Mall. Die kommt nun ja nicht in der geplanten Größe, es dürfte spannend sein zu sehen, was Wachten heute Abend zu dieser Entwicklung sagt.

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Die Basis des Konzeptes ist weiter das innerstädtische Tripol-Konzept, das auf den drei Einkaufs-Schwerpunkten Brand, Römerpassage und eben der Ludwigsstraße fußt. Dazu soll die Große Langgasse aufgewertet werden, es geht um das Thema Wohnen in der Innenstadt, und auch um mehr Grün und bessere Wegebeziehungen zwischen Oberstadt, Innenstadt und Rheinufer. Spannende Themen also, die da im vergangenen Jahr erarbeitet wurden.

Pavillons und Plätze auf der LU
Auch um die LU und das ECE-Shopping-Center geht es beim IEK – Foto: gik

Nun sollen die Ergebnisse nach dem Stadtrat auch den Mainzern vorgestellt werden, und nach Ankündigung der Stadt enthält die Konzeption „sowohl die Formulierung der für wesentlich befundenen Handlungsansätze zur Entwicklung der Innenstadt, wie auch die Benennung konkreter Planungsprojekte, von deren Umsetzung ein entscheidender Impuls für die städtebauliche Gestaltung zu erwarten ist.“ Ah ja.

Das Forum heute Abend ist leider nur das 2. Bürgerforum, und von Veränderungen des Konzeptes durch Bürgeranregungen ist auch nicht die Rede. „Das Forum dient in diesem Zuge nun der Mainzer Bürgerschaft zur umfassenden Information über die vorgeschlagenen Zielsetzungen“ des IEK, heißt es in der Ankündigung.

Als Abschluss der letzten Phase soll zudem noch vor der Sommerpause ein Entscheid im Rat der Stadt Mainz erwirkt werden. Will sagen: Ein Stadtratsbeschluss soll das Konzept absegnen – und das wird dann als künftiger Handlungsrahmen für die Innenstadtentwicklung gelten und noch wichtiger: als Grundlage für die Beantragung öffentlicher Fördermittel. Dabei geht es auch um die Aufwertung von Plätzen und Straßen wie der Bahnstraße. Es ist also durchaus wichtig, was da heute Abend im Rathaus vorgeht.

Info& auf Mainz&: 2. Forum Innenstadt am Dienstag, den 19. Mai 2015 um 18:00 Uhr im Ratssaal im Rathaus. Mehr Informationen dazu findet Ihr hier. Ausführliche Berichte über das 1. IEK-Froum im März 2014 findet Ihr bei Mainz&, und zwar hier und hier.

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