Wie kann das römische Erbe von Mainz in Zukunft besser erlebbar werden? Dem Thema hat sich die Initiative Römisches Mainz (IRM) verschrieben – und lädt nun zu einer ganz besonderen Exkursion: Am 25. September 2022 findet eine „Erlebnisfahrt in die Antike“ statt, es geht in die Römerstadt Trier. Auf dem Programm stehen das Geheimnis der Porta Nigra, Kämpfe in einer Gladiatorenschule und der Untergang des Römischen Reiches. Das Ziel der Fahrt: „Wir wollen das Römervirus verbreiten“, sagt IRM-Vorsitzender Christian Vahl im Gespräch mit Mainz&.
Die Debatte um die richtige und vor allem spannende Präsentation des reichen römischen Erbes von Mainz ist voll entbrannt, bislang allerdings fristen viele bedeutende Römer-Denkmäler in Mainz noch ein Schattendasein – oder stehen gar verborgen in Depots. Die IRM will das ändern – und nimmt sich nun die Römerstadt Trier zum Vorbild: „Die Stadt Trier hat seit vielen Jahren ein sehr erfolgreiches Konzept der Präsentation ihrer historischen Erbes entwickelt“, sagte nun IRM-Vorsitzender Christian Vahl im Gespräch mit Mainz&.
So gehörten in Trier auch Gladiatorenkämpfe, digitale Simulationen sowie interaktive Führungen durch Schauspieler zum Konzept der Römerstadt, alles Events, die sich nahtlos mit den musealen Präsentationen verbänden. „Die IRM hofft, dass sich möglichst viele Mainzer von diesem Trierer Geist bereitwillig infizieren lassen, um auch in Mainz Änderungen zu erreichen“, sagt Vahl – und lädt im Namen der IRM zu einer Erlebnisfahrt nach Trier ein. Diese sei „ein spannender Einstieg in dieses Infotainement der Antike.“
Mainz& präsentiert diese Reise exklusiv als Medienpartner der IRM, Reisetag ist der 25. September 2022. Los geht es in der Frühe um 7.30 Uhr mit einem Reisebus vom Mainzer Hauptbahnhof, erster Programmpunkt in Trier ist eine Erlebnisführung um 10.30 Uhr zum Thema „Das Geheimnis der Porta Nigra“ – dem Wahrzeichen der Römerstadt Trier. Mittags ab 12,.00 Uhr geht es dann zum Besuch der großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ im Trierer Landesmuseum.
Nachmittags dann besucht die Reisegruppe um 15.00 Uhr eine Vorstellung der Gladiatorenschule im Amphitheater von Trier – Experten wie der frühere Landes-Archäologe Gerd Rupprecht vermuteten stets, dass auch Mainz einmal ein solches Amphitheater besessen haben muss. Seine Reste liegen womöglich in Zahlbach im Hang unterhalb der Mainzer Uniklinik. Der Reisetag in Trier klingt dann im Weingut Nell mit Winzerbraten und einer Weinprobe aus.
„In Trier ist das römische Erbe viel mehr in die Stadt integriert“, begründete Vahl das Reiseziel. Nicht, weil es in Trier mehr Funde aus der Römerzeit gebe, sondern weil „die Funde in den öffentlichen Raum hineingetragen worden sind.“ Damit werde das Römische Erbe aktiv präsentiert – und so lebendig. „Um Geschichte lebendig zu machen, nützt es überhaupt nichts, sich Jahreszahlen vorzustellen, man muss es mit Erlebnissen verbinden“, betont Vahl: „Wenn man einen Gladiator aktiv sprechen sieht, ist das einfach überzeugender.“
„Wir wollen, dass die Mainzer erleben, wie man Antike lebendig präsentieren kann“, sagt Vahl zum Ziel der Trier-Reise weiter, es gehe um eine emotionale Verbindung zur Antike: „Es ist etwas völlig anderes, theoretisch zu wissen, dass es das Orpheus-Mosaik in Mainz gibt, oder es sinnlich zu erleben“, nannte der IRM-Chef ein aktuelles Beispiel. Das Mainzer Orpheus-Mosaik ist gerade erstmals seit 20 Jahren wieder öffentlich in Mainz zu sehen, viele Besucher staunten, dass es so einen bedeutenden Fund in Mainz überhaupt gegeben hatte. „Warum werden die römischen Funde nicht in Mainz der Bevölkerung präsentiert?“, fragt Vahl.
Trier hingegen „bringt wirklich die Steine zu sprechen, mit Hilfe von Multimedia-Präsentationen“, berichtet Vahl beeindruckt – da stehe der Beobachter auf einmal mitten in einer römischen Schule: „Wir waren hingerissen von dem, was in Trier geboten wird“, sagte Vahl: „Das brauchen wir in Mainz auch.“ So könne er sich etwa antike Schauspiele im Römischen Bühnentheater vorstellen, oder an bestimmten Stellen im Stadtgebiet aufgeführte Gespräche zwischen Patriziern oder Händlern aus der Römerzeit.
Vahl selbst hat die Römertage, das Fest zu Ehren der Göttin Carna und nicht zuletzt die „Unsichtbare Römergarde“ ins Leben gerufen, die zu bestimmten Gelegenheiten im Mainzer Stadtbild mit römischen Legionären und Streitwagen auf das Römererbe von Mainz aufmerksam macht. „Wenn man Kollegen begegnet wie der Unsichtbaren Römergarde, ist das sofort etwas anderes“, betont Vahl: „Man lernt, man ist in einer Römischen Stadt – und es ist noch gar nicht so lange her.“ Das solle Bewusstsein und Begeisterung für die große Bedeutung des antiken Mogontiacum wecken: „Wir wollen im besten Sinne ansteckend sein – und das Römervirus verbreiten.“
Info& auf Mainz&: Die Erlebnisfahrt nach Trier der Initiative Römisches Mainz findet am 25. September 2022 statt. Die ganze Reise kostet 132,50 Euro pro Person, vergeben werden 40 Plätze. Anmeldeschluss ist Freitag, der 9. September 2022, Buchen kann man die Reise beim Reiseteam Mainz, Telefon 061310 – 38620 oder per Email unter info@reiseteam-mainz.de