Prominenter Wechsel bei der großen Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“: Andreas Schmitt fällt für diese Saison aus, und zwar sowohl als Sitzungspräsident als auch als „Obermessdiener“. Wie der SWR am Donnerstag mitteilte, steht Schmitt „in der laufenden Kampagne aus gesundheitlichen Gründen nicht als Sitzungspräsident der Fernsehsitzung zur Verfügung.“ Einen Ersatz gibt es aber schon: Adi Guckelsberger vom Mainzer Carneval Verein (MCV), vielen bekannt als „Nachtwächter“, wird als Sitzungspräsident fungieren.

Der stimmgewaltige Andreas Schmitt war 2014 als Nachfolger von Hans-Peter Betz Sitzungspräsident der großen Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“, wie es singt und lacht“ geworden. Schmitt fungierte schon länger als Sitzungspräsident der „Eiskalten Brüder“ und hatte sich dort mit spritzigen und witzigen Moderationen einen Namen gemacht. Bei „Mainz bleibt Mainz“ musste Schmitt deutlich zurückhaltender agieren, das Fernsehen wollte es so.
Gleichzeitig stand Schmitt aber auch als „Obermessdiener“ in der Bütt und riss mit seinen Schlussvorträgen, die wie eine Naturgewalt daherkamen, regelmäßig das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Dass Schmitt zunehmend aber gesundheitliche Probleme bekam, war nicht zu übersehen, legendär sein selbstironisches „und die Bütt werden jedes Jahr enger.“ Bereits 2023 musste die Fernsehsitzung ohne den „Obermessdiener“ auskommen, Schmitt laborierte an einer Bronchitis, führte aber als Sitzungspräsident durch die Sendung.

Gesundheitsprobleme bremsen Andreas Schmitt
In diesem Jahr nun muss Schmitt komplett aussetzen: Schmitt stehe „in der laufenden Kampagne aus gesundheitlichen Gründen“ nicht als Sitzungspräsident und nicht als „Obermessdiener“ zur Verfügung, teilte der SWR am Donnerstag mit. „Wir bedauern außerordentlich, dass Andreas Schmitt in der laufenden Kampagne nicht bei der Sitzung mitwirken kann“, sagte der leitende Redakteur der Sendung, Günther Dudek: „Gerade das 70. Jubiläum von ‚Mainz bleibt Mainz“, wie es singt und lacht‘ hätten wir gerne mit ihm gemeinsam gefeiert, aber Gesundheit geht in jedem Fall vor.“ Man wünsche Andreas Schmitt baldige Genesung.

Die Sorge um den Gesundheitszustand des stark übergewichtigen Schmitt treibt die Fastnachtsszene in Mainz schon länger um. Wie Mainz& erfuhr, ist es aber keine ernsthafte Erkrankung, die Schmitt nun verhindert, sondern eine Kombination aus mehreren gesundheitlichen Problemen, die auch seine Mobilität einschränken. Eine Vertretung ist auch bereits gefunden: Die Schelle des Sitzungspräsidneten übernimmt Adi Guckelsberger vom Mainzer Carneval Verein (MCV), den Fastnachtszuschauern bestens bekannt in seiner Rolle als reimender „Nachtwächter“.
Auch Guckelsberger ist langjähriger versierter Sitzungspräsident: Von 1992 bis 2017 hatte er diese Funktion beim Mainzer Narren Club (MNC) inne, seit 2018 ist er Sitzungspräsident des MCV. In seiner bisherigen närrischen „Laufbahn“ kann er zudem auf rund 1.000 Auftritte als Redner in der Bütt zurückschauen. „Wir sind froh, in dieser Situation mit Adi Guckelsberger einen gestandenen Fassenachter und aktiven Redner gefunden zu haben“, sagte Dudek denn auch.
Nachtwächter Guckelsberger: 33 Jahre Sitzungspräsident
Guckelsberger sei seit 33 Jahren als Sitzungspräsident aktiv und verkörpere als „Nachtwächter“ Mainzer Lebensart. „Er vereint in sich Schlagfertigkeit, Kreativität und Mutterwitz, das macht ihn zur idealen Vertretung für diesen wichtigen Posten innerhalb der diesjährigen Live-Sitzung“, lobte Dudek. Auch bei „Mainz bleibt Mainz“ hatte Guckelsberger schon als „Nachtwächter“ auf der Bühne gestanden, das ist damit für dieses Jahr allerdings eher unwahrscheinlich. 2021 brillierte er zudem als „Hygeinebeuaftragter“ sowie als „Wirtschaftsminister Altmaier“ in einer grandiosen Parodie.

Als Sitzungspräsident wären nämlich auch andere in Frage gekommen, allen voran Jürgen Wiesmann. Doch der Mann vom MCC wird als „Ernst Lustig“ auf der Bühne gebraucht, sein auch in diesem Jahr wieder grandioser Vortrag über Nachbarn und andere Katastrophen dürfte für die Fernsehsitzung gesetzt sein. Als „Einspringer“ war zudem auch schon Sebastian Grom, Sitzungspräsident beim Gonsenheimer Carneval Verein“ (GCV) an der Schelle aktiv – die Fernsehsitzung kann also auf gleich mehrere versierte Sitzungspräsidenten zurückgreifen.
Wer 2025 in der Fernsehsitzung auftritt, ist übrigens noch nicht bekannt – der SWR wird das Programm traditionsgemäß am Sonntag vor der Sitzung bekanntgeben. Die „Mutter aller Fernsehsitzung“ ging erstmals im Jahr 1955 bundesweit über die Bildschirme, gerade erst hatten die Fernsehsender SWR und ZDF den Vertrag für die Fernsehsitzung mit den vier ausrichten Mainzer Korporationen MCV, MCC, GCV und KCK verlängert. Das 70-jährige Jubiläum wird am 28. Februar 2025 gefeiert – natürlich live aus dem Kurfürstlichen Schloss zu Mainz.
Info& auf Mainz&: Mehr zur Vertragsverlängerung der Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ lest Ihr hier bei Mainz&.