Die ehrwürdige Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ bleibt auch künftig den Fernsehzuschauern und Fastnachtsfans erhalten: SWR und ZDF verlängerten nun den Vertrag für die „Mutter aller Fernsehsitzungen“ für vier weitere Jahre mit den närrischen Vereinen MCV, MCC, GCV und KCK. Der neue Vertrag tritt im Jahr 2026 in Kraft und enthält sogar eine Option für zwei zusätzliche Jahre. Damit ist die große Fastnachtssitzung aus Mainz wahrscheinlich sogar bis ins Jahr 2032 gesichert. Die Fernsehmillionen werden übrigens auch für die Nachwuchsförderung verwendet.

Die große Fernsehsitzung "Mainz bleibt Mainz" läuft weiter. - Foto: gik
Die große Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ läuft weiter. – Foto: gik

1955 flimmerte zum ersten Mal die große Fastnachtssitzung live aus dem Kurfürstli9chen Schloss über die Fernsehbildschirme der Nation – damals noch in schwarz-weiß. In diesem Jahr feiert die große Fernsehsitzung ihren 70. Geburtstag – und ist noch immer Kult. Denn trotz aller Neuerungen und allen Wandels, mancher Umbrüche und Krisen: „Mainz bleibt Mainz“ ist noch immer ein Zugpferd, das jedes Jahr an fastnachtsfreitag Millionen Zuschauer vor die Fernsehbildschirme zieht.

„‚Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht‘ verbindet Menschen und Generationen, steht für Brauchtum und regionale Identität und wird mit ganz viel Liebe und Leidenschaft gemacht, sagte denn auch SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler: Die Mutter aller Fernsehsitzungen sei „auch nach 70 Jahren so munter wie eh und je – und bleibt für uns im SWR nicht nur Teil unseres regionalen Auftrags, sondern ein Herzensanliegen.“ SWR und ZDF richten die Fernsehsitzung in jährlichem Wechsel aus, das wird auch so bleiben – 2025 ist wieder einmal der SWR an der Reihe.

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„Mainz bleibt Mainz“: Klassiker der Fastnacht, Zugpferd, Kult

Das ZDF hatte im vergangenen Jahr eine rasante Sitzung mit sehr viel Schwung, viel echtem Mainzer Fastnachtsfeeling und grandiosen Vorträgen auf die Bühne gestellt und lockte damit 4,71 Millionen Zuschauer vor die Fernsehbildschirme. „‘Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht‘ ist und bleibt der Klassiker unter den TV-Sitzungen zur närrischen Zeit“, sagte nun ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke. Die Fernsehfastnacht aus Mainz habe einfach eine besondere Qualität: „Der Mix aus Kokolores und politisch-literarischen Vorträgen begeistert seit Jahrzehnten. Umso mehr freuen wir uns, die bewährte Zusammenarbeit mit den vier Vereinen und dem SWR fortsetzen zu können.“

"Mainz bleibt Mainz": Finale 2016 mit dem alten Till und Margit Sponheimer. - Foto: gik
„Mainz bleibt Mainz“: Finale 2016 mit dem alten Till und Margit Sponheimer. – Foto: gik

Der Vertragsverlängerung ging nach Mainz&-Informationen ein längeres Ringen vor allem um die Fernsehgelder voraus – die vier närrischen Vereine MCV, MCC, GCV und KCK erhalten für die Ausrichtung einen höheren Betrag. Bei der letzten Vertragsverlängerung im Jahr 2019 hatten die vier Vereine angekündigt, die Gelder auch verstärkt für Nachwuchsarbeit einsetzen zu wollen. Sechs Jahre danach kann man sagen: Das ist auch gelungen. Heute tummeln sich zahlreiche junge Nachwuchsakteure auf den Bühnen, haben die Vereine mit Formaten wie etwa mit der „Narrenschau“ des GCV  spannende Nachwuchs-Casting-Formate etabliert.

2019 hatte die Fernsehsitzung noch mit dem Abschied altgedienter und legendärer Redner zu kämpfen: Nach dem plötzlichen Tod von Jürgen Dietz 2015, dem legendären „Boten vom Bundestag“, nahmen 2017 auch Hans Peter Betz als „Guddi Gutenberg“ und danach auch der Till des MCC ihren Abschied. „Mainz bleibt Mainz“ stand auf einmal vor der Frage, wie es mit dem Alleinstellungsmerkmal der Mainzer Fastnacht weiter gehen würde: der politisch-literarischen Fastnacht.

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Fernsehsitzung hat mit Moguntia, Ernst Lustig und Till neue Stars

Die Sorgen erwiesen sich als völlig unbegründet: Heute hat die Fernsehsitzung mit Johannes Bersch als „Moguntia“ längst einen legitimen Nachfolger für den unvergessenen Dietz gefunden, seit 2024 gibt es zudem mit Florian Sitte einen neuen „Till“. Dazu drängen zunehmend weitere Redner ins Politikfach, etwa Thomas Becker, der 2024 mit seinem „Mann im Mond“ brillierte, und dieses Jahr einen starken Auftritt als Gardeschweizer hinlegt. Und gerade erst feierte mit Christina Grom die erste Frau im Amt der Protokollerin beim GCV einen umjubelten Einstand.

"Mainz bleibt Mainz": Auch die Mainzer Hofsänger haben sich runderneuert. - Foto: gik
„Mainz bleibt Mainz“: Auch die Mainzer Hofsänger haben sich runderneuert. – Foto: gik

Im Kokolores-Fach haben sich längst neue Lieblingsredner wie Jürgen Wiesmann mit seinem „Ernst Lustig“ oder aber das GCV-Duo Heininger und Schier etabliert, musikalisch starten die Mainzer ohnehin längst durch, wie der alljährliche SSC Song Contest beweist – „Mainz bleibt Mainz“ braucht sich um Nachwuchs nicht zu sorgen. Dazu bleibt die Fernsehsitzung eine Ausnahmesendung, ist sie doch die einzige Fastnachtssitzung, die bis heute live aus dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz gesendet wird – und schon Generationen belgeitet hat.

Die Präsidenten der vier beteiligten Vereine zeigten sich denn auch erfreut: „Mit dieser Vertragsverlängerung erhalten wir Planungssicherheit und können uns nun ganz konkret auf die Aufgabe konzentrieren, auch in den kommenden Jahren eine Sitzung auf die Beine zu stellen, die bundesweit überzeugt“, teilten der Mainzer Carneval-Verein, der Mainzer Carneval Club, der Gonsenheimer Carneval Verein und der Karneval-Club Kastel mit.

Die Planungssicherheit erlaube eine mittel- bis langfristige Planung gerade auch bei der Nachwuchsarbeit, „das Zugpferd Fernsehsitzung spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle“, betonten die Präsidenten: „Wir danken den beiden Sendern und wissen es zu schätzen, dass ARD und ZDF uns in dieser schnelllebigen Zeit das Vertrauen schenken, auch in den nächsten sechs Jahren das Fernsehpublikum zur fünften Jahreszeit mit einer abwechslungsreichen Sitzung zu erfreuen.“

Info& auf Mainz&: Einen Rückblick auf „Mainz bleibt Mainz“ 2024 könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen.