In die Hilfe für die Menschen in der Ukraine hat sich nun auch die Mainzer Universitätsmedizin eingeschaltet: Man werde Medikamente im Wert von 50.000 Euro für die Menschen in der Ukraine spenden, teilte die Uniklinik am Freitag mit. Schon jetzt sei ein 7,5 Tonnen schwerer Lkw des Malteser Hilfsdienstes mit 12 Paletten Medikamenten und Medizinprodukten unterwegs zur ukrainischen Grenze, weitere Hilfe werde folgen. Zudem will die Mainzer Uniklinik kranke Ukrainer kostenlos behandeln.
Der Krieg in der Ukraine nimmt immer härtere Züge an, seit Mittwochnacht bombardieren die russischen Truppen flächendeckend Städte in der Ukraine, viele Dörfer werden regelrecht ausradiert. Der Terrorkrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin gegen das ukrainische Volk kostet schon jetzt viele Opfer – und es werden mehr werden, denn Putin hat wiederholt angekündigt, nicht zu ruhen, bis er die komplette Ukraine erobert hat. In die Versorgung von Verletzten schaltet sich nun auch die Mainzer Universitätsmedizin ein.
Der russische Angriffskrieg habe schon jetzt „viele Tausend Menschen das Leben gekostet“, teilte die Unimedizin am Freitag mit. Dazu drohe vielen ukrainischen Bürgern „großes Leid, weil sie krank sind und aufgrund des existierenden Engpasses an Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichend medizinisch versorgt werden können.“ Deshalb stelle die Universitätsmedizin Mainz als Soforthilfe speziell für diese Menschen ein Budget von 50.000 Euro bereit.
„Heute startete bereits in einer ersten Aktion ein mit 12 Paletten beladener, 7,5 Tonnen schwerer Lkw des Malteser Hilfsdienstes in Richtung ukrainisches Grenzgebiet“, heißt es weiter. Dieser Lkw transportiere Medikamente, insbesondere Antibiotika, Schmerzmittel und Blutdrucksenker sowie Desinfektionsmittel im Wert von 20.000 Euro. Weitere Lieferungen mit Medikamenten wie etwa Beruhigungsmittel, Blutstiller, Schmerzmittel oder Antibiotika sowie Medizinprodukten wie zum Beispiel Verbandsmittel, Dekompressionsnadeln oder Infusionstropfer seien geplant.
Als zweite Sofortmaßnahme habe man sich entschlossen, alle Patienten aus dem Kriegsgebiet Ukraine unbürokratisch bei sich aufzunehmen – und vor allem auch kostenlos. Die Universitätsmedizin Mainz helfe auch bei der Organisation und Koordination von Hubschrauberflügen für kranke Patienten. Das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin stehe bereits in intensivem Kontakt mit dem ukrainischen Konsulat. Zudem bittet die Universitätsmedizin Mainz alle Ärzte und Multiplikatoren, die Kontakt zu ukrainischen Ärzten und Multiplikatoren haben, das Angebot einer kostenlosen Behandlung durch die Universitätsmedizin Mainz weiterzuverbreiten.
Die Mainzer Malteser waren bereits diese Woche mit zwei Hilfstransporten zur ukrainischen Grenze gestartet, darunter sind auch Hilfsgüter, die ein Verbund Mainzer Hilfsvereine gemeinsam gesammelt hat. Die Lage in der Ukraine sei katastrophal, der Bevölkerung im Kriegsgebiet fehle es zunehmend am Nötigsten, hieß es am Freitag vom Malteser Hilfsdienst in Mainz. Die Malteser leisteten sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien direkt an der Grenze Hilfe für die Flüchtenden.
„In Deutschland ist die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sehr groß, auch in Mainz erreichen den Malteser Hilfsdienst e.V. viele Anfragen zu Hilfsmöglichkeiten“, sagte Roy Kanzler, Diözesangeschäftsführer der Malteser in der Diözese Mainz. Tatsächlich aber seien Geldspenden „der effektivste und schnellste Weg, Menschen in Not in der Ukraine zu unterstützen.“ Die Malteser seien seit 30 Jahren in der Ukraine aktiv, „die ukrainischen Malteser kennen ihr Land und wissen, was bedürftige Menschen dort benötigen“, betonte Kanzler.
Sachspenden überstiegen hingegen häufig die logistischen Möglichkeiten mit Sammlung, Sortierung und Lagerung vor Ort sowie dem anschließenden Transport in die Ukraine. Mit den Geldspenden hingegen könnten Hilfsgüter bedarfsgerecht besorgt und über die Grenze in die Ukraine gebracht werden. In Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien seien freiwillige Malteser derzeit schon im Einsatz, um den Geflüchteten eine warme Suppe oder heiße Getränke anzubieten, berichtete Kanzler weiter. An die Grenzen zu den ukrainischen Nachbarländern würden in Kürze weitere Materialien wie Feldküchen, Zelte und medizinisches Hilfsmaterial geliefert.
Info& auf Mainz&: Für Privatleute und Unternehmen, die helfen möchten, haben die Malteser eine Hotline eingerichtet, unter der Telefonnummer 0800/589 279 94. Über die Internetseite www.malteser.de/ukraine-hilfe, können zudem Hilfsangebote registriert und auch Hilfegesuche aufgegeben werden. Anfragen für eine Behandlung für Ukrainer an der Universitätsmedizin Mainz können jederzeit an die E-Mail-Adresse ethikkomitee@unimedizin-mainz.de gestellt werden – „wir melden uns schnellstmöglich“, heißt es dort.