Der Mainzer Weinmarkt geht an diesem Wochenende in zweite Runde, die spannende Frage für die Anbieter ist indes: Wird es dieses Wochenende endlich wieder voller? Das erste Wochenende war weit unterdurchschnittlich, viele Winzer klagten über geringen Umsatz und ausbleibende Gäste – die noch laufenden Sommerferien, aber auch Energiekrise und Inflation hätten wohl viele Besuche verhindert. Für Ärger sorgte am ersten Wochenende zudem eine ganze Pannenserie: ein Stromausfall über zwei Stunden sowie eine Musik-Kollision an der Favorite sorgten für Ärger. Mainz& gibt Euch Tipps für spannende neue Stände auf dem Mainzer Weinmarkt.
Er ist das größte Mainzer Weinfest, und das traditionsreichste: Den Mainzer Weinmarkt gibt es schon seit dem Jahr 1932. Unter großen Bäumen entspannt einen Wein genießen, von Stand zu Stand schlendern – der Mainzer Weinmarkt gehört zu den schönsten Weinfesten der Region. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause konnte das Weinfest am vergangenen Wochenende endlich wieder starten – doch Besuch und Umsatz bleiben zumindest am ersten Wochenende hinter den Erwartungen zurück.
Schon am Eröffnungsabend, dem Donnerstag, gab es erstaunlich viel Platz auf dem Weinmarkt: Die Gänge weitgehend ohne Gedränge, viele Bänke leer – und an den Weinständen der Winzer drängten sich mitnichten die Massen. Die Weinmacher hatten genügend Zeit zum entspannten Plausch mit den Besuchern, die meist nur in lockerer Reihe an den Ständen aufschlugen – höchst ungewöhnlich für einen Mainzer Weinmarkt. Selbst am Freitagabend war das Besucheraufkommen an den Weinständen geringer als sonst üblich.
Viele Winzer klagten denn auch nach dem ersten Wochenende über ausbleibenden Umsatz. Namentlich genannt werden wollen die Anbieter meist nicht – man befürchtet Nachteile. Viele Winzer sind heilfroh, nach zwei Jahren Durststrecke überhaupt wieder Weinstände anbieten zu können, nun aber schauen sie mit Bangen auf die nächste Zukunft: Die hohe Inflation und die Energiekrise mit explodierenden Preisen für Benzin, Gas und Strom führten schon jetzt zu einer spürbaren Konsumzurückhaltung. Die Besucher hätten sich länger an einem Glas festgehalten, die Trinkfreude sei deutlich geringer gewesen als sonst, berichtete ein Winzer gegenüber Mainz&.
Dazu kam: Das erste Wochenende des Mainzer Weinmarkts fiel noch mitten in die Sommerferien, viele Mainzer weilten noch im Urlaub – auch die Mainzer Innenstadt war noch meist gähnend leer. Zudem kamen weitere Probleme auf dem Mainzer Weinmarkt: Ein Stromausfall legte am Samstagabend zwei Stunden lang Licht und Kühlung an den Weinmarkt-Ständen lahm – ausgerechnet mitten im Hauptbetrieb ab 21.00 Uhr.
„Der Stromausfall kam zu einer Uhrzeit, in der der Weinmarkt extrem stark besucht ist, für unseren Crêpe-Stand fast eine Katastrophe“, sagte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Mainzer Schausteller, Marco Sottile, dem SWR. Der Stand habe dadurch geschätzt etwa 40 Prozent weniger Tagesumsatz gemacht, schätzt Sottile. Etwa ein Drittel der Stände sei ohne Strom gewesen, die dunklen Stände litten unter Kundenschwund. Manche Winzer hatten Probleme mit der Kühlung ihrer Weine, die Essensanbieter erhebliche Schwierigkeiten, ihre Waren zuzubereiten.
Nach Angaben des Veranstalters Mainzplus Citymarketing wurde der Stromausfall durch einen Kurzschluss in einem Hauptverteilerkasten verursacht, die Stromprobleme zogen sich demnach bis Mitternacht. Dazu hatten am Eröffnungsabend mancherorts Toiletten und Weinstände plötzlich kein Wasser mehr – warum, ist unklar. An der Favorite sorgte indes am Freitagabend eine Klang-Kollision für Ärger und Irritationen: An dem Hotel war erstmals eine Bühne aufgebaut, die das fest lautstark mit Techno-Musik beschallte.
Das Problem dabei: Die Bühne war so dicht an der eigentlichen Musikbühne am „Mainzer Platz“, dass sich beide Klangstrukturen vermischten – und einen Klangbrei generierten, der Standbetreibern und Besuchern die Ohren klingeln ließen. Für Standbetreiber, die genau an der Schwelle standen, war das Gemisch kaum auszuhalten, viele Besucher verließen fluchtartig den Bereich, zumal die Klangmixtur über Stunden anhielt.
Nun hoffen die Standbetreiber auf ein stärkeres zweites Wochenende und einen besseren Umsatz. Zu entdecken gibt es vieles: hier kommen zwei Mainz&-Tipps für Newcomer auf dem Mainzer Weinmarkt. So findet Ihr mitten im Herzen des Festes unter der Standnummer 49 einen Gemeinschaftsstand der Gaustraßenfreunde mit spannenden Cocktails – und nur ein paar Schritte weiter den Hang hinauf mit der Standnummer 57 das „Goldisch“.
Der Stand ist ganz in Rosa und Weiß gehalten, und das hat einen guten Grund: Sebastian und Daniel setzen hier ganz auf das Thema „Drink Pink“ und servieren ausschließlich Roséweine. Die sind groß im Trend, dazu bietet das „Goldisch“-Team Rosés vom Besten, was Rheinhessen zu bieten hat – unter anderen findet Ihr hier Rosés von Braunewell, Wittmann, Wagner-Stempel oder Kühling-Gillot.
Info& auf Mainz&: Mehr zum Mainzer Weinmarkt lest Ihr auch hier bei Mainz&. Alle offiziellen Informationen zum Mainzer Weinmarkt samt vollem Programm und Standplan findet Ihr hier im Internet.