Sie ist das schrägste Wahrzeichen der Landeshauptstadt Wiesbaden, nun rollt sie wieder: Am heutigen Karfreitag startet die Nerobergbahn in die neue Saison. Pünktlich zum Osterfest können die Gäste damit wieder auf den Wiesbadener Hausberg rollen, und den Blick vom Neroberg völlig entspannt genießen. Bis Ende Oktober bringt die mit Wasserballast betriebene Standseilbahn aus dem Jahr 1888 dann ihre Fahrgäste auf den Berg und auch wieder hinunter. Oben findet Ihr nicht nur ein traumhaftes Panorama, sondern auch ein Tempelchen, einen Kletterpark und die Russische Kapelle.
400 Meter lang die Strecke, 83 Höhenmeter Unterschied, die Nerobergbahn erklimmt wahrlich eine steile Steigung – sie schafft 26 Prozent. Seit mehr als 130 Jahren führt die Standseilbahn aus dem Wiesbadener Nerotal hinauf in die luftige Höhe, 1888 wurde sie erbaut – mitten in der alten Kaiserzeit. Heute ist die in den nassauischen Farben gelb und blau gestrichene Bahn ein Unikum: Sie die älteste, mit Wasserballast betriebene Standseilbahn in Deutschland.
Zwischen 3.500 und 7.000 Liter Wasser bewegen als Ballast die obere Bahn nach unten, die wiederum zieht die zweite Bahn in die Höhe – in der Mitte treffen sich beide Fahrzeuge auf einer spektakulären Weiche. Die Fahrer müssen übrigens einiges an Muskelschmalz mitbringen: Jeder Fahrer muss die von Hand bedienbare Steuerung samt Bremse fest in der Hand halten können – keine leichte Aufgabe, wie wir aus Erfahrung wissen. Jeden Winter werden die historischen Bergbahnen übrigens komplett auseinander genommen, gewartet und notfalls repariert.
Neroberg: Panorama, Tempelchen, russische Kappelle
Nun startet das Team mit seinem neuen Betriebsleiter Peter Rauch voller Vorfreude in die neue Saison: „Die Bahn ist genauso bereit für die neue Saison wie meine Kolleginnen und Kollegen. Wir freuen uns auf unsere Fahrgäste“, sagte Rauch: “ Nach drei Jahren mit Corona-bedingten Einschränkungen hoffen wir auf eine ganz ’normale‘ Saison.“
Die Nerobergbahn zählt übrigens zu den populärsten Ausflugstipps in Hessen und ist in ganz Deutschland als beliebtes Ausflugsziel bekannt. Am Eröffnungstag lädt Wiesbadens Mobilitätsdienstleister ESWE Verkehr alle Fahrgäste, die am 7. April Geburtstag feiern und ihre Begleitungen zu einer Gratis-Fahrt ein – also falls Ihr noch schnell hinwollt… Ansonsten kostet eine kombinierte Berg- und Talfahrt für Erwachsene 5,- Euro, Kinder zwischen 6 und 14 Jahren zahlen 3,- Euro.
Oben auf dem 245 Meter hohen Neroberg findet Ihr natürlich ein traumhaftes Panorama mit Blick über Wiesbaden und bis nach Mainz, aber auch ein kleines Tempelchen: Philipp Hoffmann schuf 1851 den kleinen Aussichtstempel, Monopteros genannt, im Stil der Italienischen Renaissance. Auch eine kleine Theatermulde samt Café findet sich hier gleich ein paar Schritte weiter. Und noch ein Stückchen weiter kommt Ihr zum Opelbad, oder alternativ zum Kletterwald auf dem Neroberg.
Ebenfalls unterhalb am Hang auf dem Neroberg befindet sich übrigens die Russische Kirche, deren goldene Kuppeln bereits aus der Ferne sichtbar sind. Sie wurde zwischen 1849 und 1855 als Grabkirche für die aus St. Petersburg stammende Großfürstin Elisabeth Michailovna, Gattin von Herzog Adolf von Nassau erbaut und dient heute der russischen Gemeinde Wiesbaden als Pfarrkirche. Auf ihrem Friedhof findet Ihr eine Reihe Gräber berühmter russischer Persönlichkeiten.
Info& auf Mainz&: Ausführliche Infos zum Neroberg und der Nerobergbahn findet Ihr auch hier im Internet. Die Nerobergbahn fährt täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr im 15-Minuten-Takt. Mit der Linie 1 von ESWE Verkehr kommt Ihr übrigens auch ganz autofrei vom Wiesbadener Hauptbahnhof bis zur Endhaltestelle Nerotal. Mehr über die Nerobergbahn gibt es auf www.nerobergbahn.de.
